NEUES VON FREUNDEN

||| BERLIN – KRITIK & COVER – BARBARA KÖHLER | WIEN – ÜBERLEBEN : SOZIALVERSICHERUNG FÜR KÜNSTLERINNEN | WIEN – AUSSTELLUNG 1 : GOTTFRIED ECKER – “VERMUTLICH EIN ENGEL” | WIEN – AUSSTELLUNG 2 : “STARK BEWÖLKT – FLÜCHTIGE ERSCHEINUNGEN DES HIMMELS” | WIEN | IN MEMORIAM WALTER ZSCKOKKE ( 1948 – 2009 ) | KLANGAPPARAT

Elfriede_Mejchar_Rote_WolkeN_MUSA

Elfriede Mejchar : Rote Wolken , Fotografie 1962 ( MUSA )

BERLIN | KRITIK & COVER | BARBARA KÖHLER

czz-neuesvonfreundenGlaube hier Keiner , wir verfolgten die in “NEUES VON FREUNDEN” angezettelten Threads nicht weiter : Getreulich schicken wir den Redaktions- Pikkolo ( wahlweise die schöne Aspirantin ) den Ereignissen , Wettbewerben und Denk- be- WEG – ungen hinterher , um auch die Resultate bzw . Fortsetzungen verzeichnen . Diese werden unter der Knute der streng blickenden Herren vom Archiv als “Updates” den jeweiligen Erst- Ankündigungen nachgetragen ( siehe berghohe Literatur- oder Prostestsong- Wettbewerbe und deren Resultate … ) . Wobei Ausnahmen freilich die Regel bestätigen : Verlassen Sie … sich mal auf … Ihre Mitarbeiter

Neues aus dem bis 10. März in den Berliner Kunstwerken etablierten Salon der Sparten “Kritik & Cover” ( Marienbad 005 ) , wo unter Kuratel von Ann Cotten kritisch covernde Gäste sich produzieren . Zum Beispiel die hierorts per “Salon” und “Literatur als Radiokunst” bestbekannte Autorin und Übersetzerin Barbara Köhler , die heute einmal mehr mit ihrer distinkten poetischen Stimme aus dem Werk der Gertrude Stein überträgt :

A CUSHION HAS THAT COVER | EIN KISSEN HAT DIES BEZÜGLICH

Gertrude_Stein_Barbara_Köhler(Click to XL )

Barbara Köhler covert Gertrude Stein @ Hotel Marienbad 005KW Institute for Contemporary Art , Auguststrasse 69 , 10 117 Berlin – Montag , 23. 2. 2009 , 19 H

|||

WIEN | ÜBERLEBEN : SOZIALVERSICHERUNG FÜR KÜNSTLERINNEN

czz-neuesvonfreundenEs ist zwar bekanntlich nur ein toter Künstler ein guter Künstler , doch muss man als ein Lebendiger trotzdem danach trachten , sich der Kunst einstweilen gesund zu erhalten . Dazu dient beispielsweise die “Sozialversicherung für KünstlerInnen” , welche – wie die Sozialstudie des BMUKK erweist – Lebensstandard und -Freude der künstlerich Werktätigen nicht notwendig ins Lot bringt , aber immerhin ist das System so kompliziert , dass stets mehr Fragen als Antworten kursieren . Dem sei mit einem Info- Abend von Übersetzergemeinschaft und Kulturrat im Literaturhaus Wien abgeholfen :

KünstlerInnen gelten als Neue Selbstständige, unterliegen der Pflichtversicherung bei der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft ( SVA ) und haben die Möglichkeit aus dem Künstlersozialversicherungsfonds ( KSVF ) einen Zuschuss zu ihren Versicherungsbeiträgen zu beziehen.
2008 hat sich einiges verändert. Zum einen ist seit April 2008 die Novelle des KSVF-Gesetzes in Kraft, was die Materie nicht grundsätzlich besser, aber u. a. durch eine Reihe von komplizierten Ausnahmeregelungen um einiges unüberschaubarer gemacht hat. Zum anderen ist seit Beginn 2008 die Selbstständigenvorsorge – als 2. Säule der Pensionsversicherung – verpflichtend. Ab 2009 besteht die ( mehr als fragwürdige ) Möglichkeit der freiwilligen Arbeitslosenversicherung für Selbstständige. In beiden Fällen werden Entscheidungen verlangt, die teilweise längerfristig bindend sind.

ExpertInnen von KSVF und SVA werden nach kurzen einführenden Vorträgen zur Versicherungssituation und zu Besonderheiten für KünstlerInnen auch für individuelle Fragen zur Verfügung stehen.

Infoabend “Sozialversicherung für KünstlerInnen – Literaturhaus Wien – Dienstag , 24. 2. 2009 , 19 H

|||

WIEN | AUSSTELLUNG 1 : GOTTFRIED ECKER – “VERMUTLICH EIN ENGEL

Gottfried_Ecker_Vermutlich_ein_Engel(Click to XL )

Wer Glück und also keine Fragen hat , schafft es danach gerade noch rechtzeitig zur Vernissage jenes diskreten Zeichners und Skulpteurs , dessen neue Ausstellung mit ungewohnt explizitem Titel ebenso wie mit farbigen Vollbildern überrascht : Nicht , dass je ein Zweifel bestanden hätte an der Poesie von Gottfried Eckers stets solistisch solipsistisch in Zeit und Raum sich orientierenden Figuren …

Immerhin garantiert die bekannt gut geerdete Vorliebe des Künstlers für exquisiten Wein dessen fröhliche Antreffbarkeit in der Galerie .

Ausstellung Gottfried Eckervermutlich ein Engel” ( Objekte , Ölbilder , Zeichnungen ) – Galerie Chobot , 1010 Wien , Domgasse 6 – 25. 2. – 28. 3. 2009 – Vernissage Dienstag , 24. 2. 2009 , 19 – 21 H

|||

WIEN | AUSSTELLUNG 2 : “STARK BEWÖLKT – FLÜCHTIGE ERSCHEINUNGEN DES HIMMELS

czz-neuesvonfreundenDass es des oben genannten Künstlers Bruder , Berthold Ecker , in langjähriger Aufbau- Arbeit gelungen ist , der Kunst aus den ständig wachsenden Sammlungen der Stadt Wien einen grosszügigen Raum nächst dem historistischen Karstgebirge des Wahnsinns ( aka Friedrich von Schmidts Wiener Rathaus ) einzurichten , ist wohlbekannt . Trotzdem wurde der Name der frühen Interims- Station , “Museum auf Abruf” ( MUSA ) , beibehalten .

Dem Flüchtigen ( und vermutlich Engelhaften : siehe Sibylle Lewitscharoffs neuer Roman “Apostoloff” ) widmet sich ab Freitag die Ausstelung “S t a r k   b e w ö l k t – flüchtige Erscheinungen des Himmels” : Wolkiges , festgehalten in der bildenden Kunst , welche von diesem paradoxen Unterfangen offensichtlich nicht lassen kann ( siehe oben Elfriede Mejchars dramatische Fotografie ) .

Wolken als Motiv und Metapher in Kunst und Fotografie vereinen mehrere Facetten der Auseinandersetzung mit dem Phänomen: einerseits mit Natur, Himmel und Landschaft, andererseits mit dem Zufälligen, dem Unbestimmten, dem Vergänglichen, dem Phantastischen. Wobei die Kompositionen vielfach unterschiedliche Lesarten zulassen, der Spielraum von abstrakten Gebilden bis zu real anmutenden Figurationen reicht.

Die von 27. Februar bis 30. Mai 2009 anberaumte Ausstellung stützt sich auf eine Auswahl von etwa 70 Werken der vergangenen 50 Jahre aus den Beständen der Sammlung der Stadt Wien: Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen, Fotografien.

Im Katalogbuch werden die präsentierten Arbeiten jeweils auf einer Doppelseite mit einer Abbildung und einem begleitenden Text vorgestellt. Ergänzend behandeln vier Essays das Thema in kunstgeschichtlicher ( Berthold Ecker ), fotohistorischer ( Timm Starl ), mythologischer ( Johannes Karel ) und literarischer Sicht ( Barbara Frischmuth ).

Ausstellung “S t a r k   b e w ö l k t – flüchtige Erscheinungen des Himmels” ( Beachte : das durchdacht transdiziplinäre Veranstaltungsprogramm ! ) – MUSA | Museum auf Abruf , 1010 Wien , Felderstraße 6 – 8 – 26. 2. – 30. 5. 2009 – Vernissage Donnerstag , 26. 2. 2009 , 19 H

|||

WIEN | IN MEMORIAM WALTER ZSCKOKKE ( 1948 – 2009 )

czz-neuesvonfreundenAm 5. Februar ist der in Wien wirkende Schweizer Architekturkritiker und Publizist Walter Zschokke nach langer , katastrophaler Krankheit verstorben . “Gegen den Mainstream bildwirksamer Spektakelarchitektur” , so Dietmar Steiner , Gründer und Leiter des Architekturzentrums Wien , habe Walter Zschokke

in ruhigen und subtilen Kommentaren immer wieder die inhaltlich begründeten konzeptionellen Verantwortungen der Architektur eingefordert. Sein niemals verleugnender Blick von aussen hat immer versucht, in der zeitgenössischen Architektur jene inhaltlichen Qualitäten einzufordern, die einen sozialen und kulturpolitischen Forschritt der Gesellschaft ermöglichen. Die österreichische Architektur hat mit Walter Zschokke eine wertvolle, weil reflektierende kritische Stimme verloren.

Und Kollege Otto Kapfinger in der Tageszeitung “Die Presse” , in deren Wochenendausgabe Zschokke seit 1988 seine ruhigen Reflexionen zur zeitgenössischen Architektur publizierte :

Zschokkes Engagement für gestalterische Qualität in allen Maßstäben produzierte sich nie in lauter Polemik oder in brillant gedrechselten, ästhetischen Urteilen. Unbeirrt von Zeitmoden, kultivierte er die sachbezogene, vielschichtig ausgelotete Beschreibung des Faktischen als Grundlage jeder Diagnose, jeder kritischen Äußerung, jeder negativen oder positiven Wertung. Dazu befähigten ihn ein exzellentes technisch-konstruktives Wissen und Gespür, die breite Erfahrung auch als praktizierender Architekt, die kulturwissenschaftliche Schulung an der besten technischen Hochschule Europas und nicht zuletzt sein handwerkliches Know-how, speziell im Umgang mit Holz. ( … )

Walter Zschokke konnte wie kein anderer konstruktive Stärken und Schwächen von Tragstrukturen auf Anhieb analysieren oder gebaute Raumereignisse in nachvollziehbare Beschreibungen giessen, vermochte aber auch aus der Betrachtung einer windschiefen Vorgartenmauer oder einer hölzernen Trinkschale ein ganzes Panorama alltagskultureller Kausalitäten und Schönheiten zu erzählen. Am 5. Februar war sein jahrelanger Kampf gegen den Krebs zu Ende, er starb im AKH, umsorgt von seiner Frau und den beiden erwachsenen Kindern. Er fehlt uns.

Einem wachsamen Geist , welchem Ästhetik ein ethisches Anliegen war , ist eine ungewöhnliche Zusammenkunft von Freunden und Wegbegleitern gewidmet : “Was ihm wichtig war … Ein Abend für Walter Zschokke ” versammelt Exponenten des ORTE- Architekturnetzwerks NÖ , Kollegen wie Otto Kapfinger , die Architekturfotografin Margherita Spiluttini und würdigt Zschokkes eminente Studie über die Sustenpassstrasse mit Vortrag und Dokumentarfilm . Wichtig .

Was ihm wichtig war … Ein Abend für Walter Zschokke ” – Kunstraum NOE , 1014 Wien , Herrengasse 13 – Donnerstag , 26. 2. 2009 , 19 H

|||

KLANGAPPARAT

Rhythmische , ja geradezu haptische Subtilität qualifiziert das Loopzilla- Netmix des Spaniers Ibai Lopez aka X.V.P für heutige Kontexte . Ein stetiges Voranschreiten , innen warm und deep , durch den tiefer czz-hoerempfehlungwerdenden Schnee : X.V.P. – Baja Frecuencia .

|||

There are no comments yet. Be the first and leave a response!

Leave a Reply

Wanting to leave an <em>phasis on your comment?

Trackback URL http://www.zintzen.org/2009/02/23/neues-von-freunden-27/trackback/