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Salon Littéraire | Gundi Feyrer :
SIEBEN METER IM QUADRAT – Überlegungen und Gedanken in einem Pariser Rattenloch
Tabac – Geschäft mit Bar, Boulevard Montparnasse:
Honig, miel, wie schön ist das Meer, er, Clochard mit grüner (Fackel) Mütze (Haus mit Schatten aus Bewegung, die zwischen weiten und fließenden Wänden ausgedachtes Licht flackern, da, in der Halle des Alles mit gesprungenem Ich-bin-überall) und Wohnung aus Himmel (gemacht), Lippen aus uralter (17. Jahrhundert) und zerfurchter Straße (Handschuhe), aufgerissen im “Wenn-sein-Blick-einmal-stehenbleibt”, in Stücke gerissene Augen (Sonnenuntergang), gefärbt vom Dampf (französischer Atem, Kanaldeckel in Pariser Herbst), der die kleine Querstraße (meine) mit kurvigen Parallelen aus Autos (linke Launen) hinter sich läßt (Säume aus Gehsteigen, gestückelt) und sie im Sommer mit verzierten Blumentöpfen schmückt (Traum: Heiterkeit), steht er da, im Gegenüber des Portals des Hauses, in dem ich wohne. Sand, farbiges Wasser und Lauge: sein Reden (Licht treibt Farne ins Außen hinein; stampft) sinkt herab (zertretene Wollfäden auf nasser Strasse), wird verschluckt (ausgeschlürft) und hinterläßt Bilder nervöser Gesten, Irreseins. Er, Clochard mit grüner und leuchtender Mütze flackert das Licht über dem Portal des Hauses, in dem ich wohne, dort, in seinem reservierten Gegenüber und steht ein wildfunkelndes und kantiges Immer, das mich erstaunt.
An ihm vorbei: Gerenne und Sirenen, Streifen fliegen dunkelblaue Schals und dampfende Luft zu königlicher Kälte (rollende Leere; Pferdewagen). Dann stäubt Asche auf, im dunklen Haus der Müllmänner, Pflanzen werden von einem zum anderen geworfen, Säbel und klingende Hölzer, während sich unsere Blicke treffen: von glänzenden Kakerlaken (steigen auf Fenstern Glas zu Bild) engumschlungene Körper, während ich bereits das Oben einer alten und hinteren Treppe ersteige und längst woanders bin: ich sollte endlich einmal putzen.
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Auf einer Treppenstufe haltmachen:
Ich gebe zu, daß mir das Gefühl (meine Idee davon) der Ausweglosigkeit ein Bild zuwirft, das mir gefällt. Der von mir diesem Moment übergestülpte Rahmen (ich dirigiere): Fülle aus Leere, Schlacht der eigenen Gedanken gegen andere und eigene (Verschiedenheit) und sie in meinem Kopf übereinander herfallen (Grund), als hätte ich nichts im Sinn (Sinn), als dunkles Licht in schweres Blut zu verwandeln (Treppensteigen), erinnere ich mich an meinen bereits vergangenen und doch gegenwärtigen Hin- und Hergang: die Grenzen der Häuser zu schwerem, sichtbarem und meist rotem Hang gewellt, da, wo Bewegung zu Glanz gezogen wird (zu und so, als wäre nichts) sowie über alles von mir Gesehene hinweg und übereinander (wieder), fällt mir ein Flackern zu, das kalte Freude ausstreut, mir gegen die Brust (weitergehen) und das Gefühl (meine Idee davon) vom Verlorensein (wem) wieder aufkommt (Wald) und alles im selben Rahmen hin- und herzuschwanken scheint, allem schnellere Formen übergestülpt werden (aus Nachmittag wird Nacht; plötzlich). Ich fühle mich, als sei ich zuhause (während oben in den angrenzenden Häusern flackernde Vorhänge zu Samt ausgezogen (und übereinandergelegt) werden (sowie über das Gesehene, Gedachte (hinweg) und bei mir Freude am Gefühl des Verlorenseins (Herold) aufkommt, allem neue und beweglichere Formen übergestülpt werden).
Die Leere der Fülle stößt mich an und zieht mich hinauf, in die starre und staubige Trostlosigkeit einer Unterkunft, die ich genieße (gefährlich und unheilvoll sind die anderen, die einen Maßstab, ein Brett haben, um zu sagen: das ist die gute Wirklichkeit und das die schlechte). Gutes Klingen, faule Töpfe, in denen meine Idee keinen Platz hat. Sie erzählen mir von einem immerwährenden Ziel (Glückseligkeit), das nicht das meine ist. Ich akzeptiere ihr Ziel (verachte sie), aber sie das Fehlen meines (Ziels) nicht (bis zur Verachtung kommen sie nicht einmal). Mein runder und rasanter Wunsch nach trostlosem Alleinsein schwankt und trudelt in mir herum (Wände ins Außen hin), alles wird unsicher und beginnt so zu scheinen wie es ist (nochmal “Schein”). Ich werde zum Seiltänzer, der sein Seil aus dem eigenen Auge herauszieht. Bumerang: ich will das, was ist, und bete die Schäbigkeit der schäbigen Tür mit ihrem Geruch nach Pisse: an. Das “Das-ist- so” und das “Ich-will-es-so” werden zum unentbehrlichen Hut, den ich mir als Schutz vor den anderen über das Gesicht ziehe und der sich darin ausbreitet. Der Schutz, der Hut, meine Ideen und Girlanden.
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Die Wohnungstür öffnen:
Mir gefällt meine Unfähigkeit, zu brauchbaren Schlüssen zu kommen. Brauchbar? Schlüssel, der ins Schloß paßt, während nicht der Schlüssel gesucht wird, sondern das passende Schloß (Aufgabe). Der vorhandene Schlüssel wäre demnach meine Gier, etwas (Zustand) zu finden, das es nicht gibt. Brauchbar, benutzbar, anwendbar auf das jeweils vor der Hand Liegende, das, was hinter ihr liegt (und sie selbst verdeckt), mit und hinter ihrem eigenem Rücken der Hand: das (alles), was sich dort auftürmt (um die Hand herum). Dieses Erewhon, das eine andere Sichtweise, Perspektive braucht, um zu existieren (wahrgenommen zu werden). Brauchbares finden, heißt, ab-, weglegen, in Dienst stellen. Anwendbarkeit ist gut, wenn es um Praktisches geht, ich freue mich, wenn der Korken, den ich aus der Weinflasche herausziehe, nicht abbricht, nicht zerbröselt. Ich bin (in die Trostlosigkeit) verliebt, und so bin ich immer in alles (und nichts) verliebt, während ich mich wie ein Korkenzieher in den Korken (in das, was mich umgibt) hineindrehe, um darin unwiderruflich steckenzubleiben. Dann werde ich mitsamt dem Korken herausgezogen, schließlich aus dem Korken selbst, wonach ich auf einen neuen Korken warte. In diesen Zustand verliebt (in jene oder diese Person verliebt (Wurm), Zustand), dessen Ziel (Wein) mir, dem Korkenzieher unerreichbar bleibt. Oder: So hat bislang jede Liebe (auch zu den Dingen) unglücklich geendet, einfach, weil sie geendet hat (Ende als Unglück; abgenutzter Gedanke) – der Wein bleibt unberührt (Schicksal). Immer weiter. Schimmel (notwendig für guten Wein und guten Käse) auf der Himmelsleiter. Himmel ist Wein (und Käse), unendlich ausdehnbar, ohne festen Grund und weiter unendlich ausdehnbar (seine Menge scheint unendlich), während ich immer höher steige (immer weiter in die Flasche steige), solange, bis sich selbst die Luft selbst verzehrt. Der Korken bröselt, und der Wein zerfällt, Liebe und Himmel werden mit der Mühe des Aufsteigens vermischt und banalisiert durch die Brösel (ich will) des Materials, das halten soll (ich will bleiben und nicht loslassen), und alles verpufft.
Idee, Wein und Wunsch, Neugierde, dieses Unerreichbare (erreichbar wegen meines Bedürfnisses, es zu erreichen, heißt, ich will zwar diese Arbeit des Wollens tun (und brauche dazu ein Ziel), aber ich will es nicht erreichen) zu erreichen (un-reich reichwerden). Ich bin die Distanz zu dem, was ich will, und will es bleiben, ohne stillzusitzen.
Unglücklich in diese oder jene Person verliebt, aber jeweils in diesen oder jenen Zustand dieses oder jenes Verliebtseins verliebt; der Zustand, dessen Ziel immer unerreichbar bleibt (und bleiben soll; Kannibalismus?). Dritte Version: Bis jetzt hat noch jede Liebe unglücklich geendet (weil sie geendet hat; eher noch akzeptiert man den Tod im Leben als den Tod einer Liebe), diese hier aber bleibt ewig am Brennen, weil immer, kurz bevor sie über ihre Ufer schlagen kann, die Umstände (der andere, das Glück, der Zufall (Schicksal)) den Riegel davorlegen. Und jetzt ist sogar das ganze Haus verschwunden. Nicht einmal ein Riegel, an dem zu rütteln wäre (meine Kindheit war “praktisch”, mein Vater Erfinder, dem alles “dient”, er alles für alles zu benutzen wußte; jeweils für die Dauer ihres Gebrauchs, jeglicher Zusammenbruch ist akzeptiert, wenn nicht sogar eingeplant). Die Idee, mit allem an allem rütteln zu können, alles selbst “hinzubiegen”, ist bezwingbar, hat mich geprägt, und wahrscheinlich suche ich deshalb nach dem “Unmöglichen”, als sei ich davon besessen.
Dunkle Löcher, das Diffuse. Abfahren, darauf herumfahren, mit und darin fahren. Ich will selbst Erde sein, mich wie sie: im Kreis drehen.
Ich hänge ich mich an den Schein (an die Tatsache, daß etwas “scheint”), dessen Licht stärker ist als das, was er beleuchtet (ja), und halte mich daran fest, während ich durchgeschüttelt werde (die Idee des “sicheren” Lebens zieht weg, will mich von den Zipfeln dieses Lichts “wegreißen”).
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Lieber M:
schöne Grüße aus Paris. Ich bin seit einer Woche hier, und es ist so angenehm, wieder einmal mitten in dieser weichen Luft zu sitzen. So angenehm, daß ich gar nichts machen will. Ich besuche nicht einmal (oder sehr wenig) die Leute, die ich kenne, geschweige denn meine alten Liebhaber (einen wunderbar verrückten Russen kennengelernt: er kaufte dem Verkäufer den ganzen Strauß roter Rosen ab, um ihn mir zu schenken!).
Und wieder fliegen die Bomben. Tote, Verstümmelte und immer weiter so. Das, was ich schreiben will, sollen Bomben sein, die in den Köpfen einschlagen – einen riesigen Moment aus Weiß auslösen, weißes Feuer. Die ganze Pracht und das ganze Elend, das in einer einzigen/jeder Person stattfindet.
In der Metro sind alle hysterisch, samt mir; ich sitze in einem Waggon, der Zug fährt ab, der Blick eines jungen Arabers, der auf dem Bahnsteig steht, wirft sich in meine Augen und folgt dem Zug mit seltsamem Ausdruck nach; kurze Zeit war ich überzeugt, er habe eine Bombe im Wagen installiert und denke: “Gleich werden wir in die Luft fliegen (als täten wir es nicht bereits: fliegen).” Der Zug fährt heraus, mein Blick rutscht an den Verstrebungen zwischen den Gleisen entlang, und mir bleibt nichts anderes zu denken als: “Wenn es denn nun mal sein soll, dann eben.” Dann, wenn nichts mehr bleibt, als “akzeptieren”. Und was wäre schon, wenn wir wirklich in die Luft geflogen wären? Ein paar Tote mehr; um mich (und viele andere) würde niemand “trauern”, weil uns niemand erwartet. Das Elend trifft ja immer nur die, die dableiben. Den Toten ist es gleich: Sie sind tot. Und so steige ich auch an der nächsten Station nicht aus, während es in mir brüllt: “Deine letzte Chance, steig’ aus!”, aber im Grunde ist es gleich, die nächste Bombe könnte genauso gut auf dem Bahnsteig explodieren, auf dem ich dann aussteige. Das ganze Leben eine Art Minenfeld: Man muß schon aufpassen, wo man hintritt, aber es nützt einem auch nichts. Und wozu immer diese Idee von Dauer? Kurz war mir, als der Zug abfuhr, durch den Kopf geschossen, daß ich noch nicht alles geschrieben hätte, daß noch eine Menge zu schreiben ist, eine Art Protest: “Aber ich muß doch noch das Buch schreiben!”
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Langeweile in A.s Wohnung
Ich habe Hunger und esse nicht. Würde ich essen, würde ich einen Grund haben, müde zu sein. Und dann würde ich schlafen, und danach hätte ich einen Grund, mir einen Kaffee zu kochen, und dann würde ich vielleicht sogar einen Grund haben hinauszugehen. Und durch die Straßen gehen und mich von diesem Strom der Bewegungen der Menschen, der Autos, der Luft mitreissen lassen.
Ausserdem habe ich Hunger.
Ja, ich werde etwas essen! Aber ich kann nicht in die Küche gehen, weil ich sie gerade eben nass aufgewischt habe. Und wenn man darauf geht, auf dem Nassen, dann hinterlässt es Spuren.
Ich sollte dies, ich sollte das.
Ich muss aber etwas essen.
Die Menschen: Sie rennen von einem Ort zum anderen. Wenn sie das nicht täten, was täten sie dann? Oder: Wieso soll man immer zu etwas nütze sein? Die Mütze der Nützlichkeit. Ich habe sie mir nie aufgesetzt, obwohl ich wahrscheinlich genauso nützlich wie alle bin, ohne es zu wollen oder: Wer ist nicht nützlich? (Ich zerbreche mir den Kopf über die Frage: Wie, zum Teufel, könnte man es anstellen, nicht nützlich zu sein?)
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Die Luft
nimmt hier immer andere Formen an. Wie schön es ist, einfach nur dazuliegen und diese Luft durch sich hindurchströmen zu fühlen.
Mit J. war es sehr “wild” – aber es bleibt mir nichts im Kopf hängen. Gespräche, Gespräche, aber die Erinnerung an sie ist mehr eine Art Licht, ein Streifen, Blitz, der durch die Luft fährt … aus was besteht er? Aus Licht! (Über was haben wir eine ganze Woche lang geredet?)
Immer werde ich von der anderen Person absorbiert, falle in ein schwarzes Loch. Und dann bildet sich ein Sog, der schließlich beide gefangen hält. Als müßte nicht einmal mehr etwas gesagt werden, während man trotzdem weiter: sagt. Das zu Sagende geht unter oder besser: es läuft mit, in dem, was man sieht, hört, fühlt.
Aber einen Anfang muß es geben. Oder nicht mal das?
Hat die Literatur jemals etwas bewirkt? Manchmal hätte ich es gern. Oder so: Einiges davon hat mir schlicht das Leben gerettet, mich “gemacht”.
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Was
hatte der grünbemützte Clochard mir heute wieder gesagt? Irgendetwas von einem Sack – ich nehme an, er meinte die Müllsäcke – er wiederholte und wiederholte, deutete die Größe mit den Händen an, umfuhr sie, streichelte sie und faselte dazu, man müsse sich über das “Schließen”, die fermeture, den Verschluß des Sacks neue Gedanken machen. Vielleicht sind seine Ideen sogar sehr gut und aufregend, aber erstens redet er so, daß ich ihn kaum verstehe (als kämpfe er mit Steinen im Mund), zweitens gibt er allem, was er sagt, den Ton eines Diktats, eines Befehls, so daß ich mir deshalb schon keine weitere, größere Mühe gebe, ihn verstehen zu wollen. Als habe er das Einverständnis der ganzen Welt in der Tasche, als gäbe es überhaupt keine anderen Probleme, als die, die ihn beschäftigen (ich bin wahrscheinlich ungerecht oder schlicht: genauso), als sei sein Problem (der Verschluß des Sacks) das einzige, was Geltung habe. Auch gestikuliert er auf ganz phantastische Weise (Marionette), und da er nur murmelt oder dann und wann stottert, weiß ich oft nicht, ob es jetzt um einen Hasen (wieso “Hase”?) geht oder ob er tatsächlich den nicht richtig verschlossenen Plastiksack meint – aus Ungeduld gebe ich sicher immer zu früh auf. Oft sehe ich ihn mit den Leuten, die ihre Autos in “seiner” Straße parken, reden, als sei er das bewegliche Monument, das straßeneigene Denkmal; die meisten Leute, die hier parken, sind zwar alle mehr oder weniger “Schwerreiche” (Auto, Kleidung, Einkaufstüten), aber er scheint ein Talent zu haben, sie für sich zu interessieren: Meistens verhandeln sie längere Zeit mit ihm, um sich dann lachend wieder von ihm zu befreien, aber auf irgendeine Weise bindet er jedesmal ihre Aufmerksamkeit für ziemlich lange Zeit. Wenn ich ihn nur besser verstehen könnte! Wobei ich befürchte, daß er auch für die anderen unverständlich ist. Mit irgendetwas “lockt” er sie heran, und wenn er dann anfängt, sie weiter in sein Knäuel verwickeln zu wollen, geben sie meistens auf. Aber seine “Locksprache” scheint er gut zu beherrschen (oder alle gieren auf Abwechslung). Alle gehen sie auf dieselbe Art von ihm fort: kopfschüttelnd und lachend. Oft muß (kann) auch ich über ihn lachen, aber – und das ist das Komische – gleichgültig, ob ich etwas verstehe oder nicht. Nicht nur die Gesten, es ist sein Blick? Dieses Sich-furchtbar-Ernstnehmen? Diese Beharrlichkeit, etwas “Wichtiges” zu wollen, während er nur Murmeln und Kugeln hin- und herrollen läßt? Diese Schwerreichen müßten ihn eigentlich für diese kleine “Ablenkung”, die er ihnen schenkt, bezahlen. Ja, er hat lustige Augen. Nein, er bettelt niemanden um Geld an, bedrängt niemanden; vor ein paar Tagen waren ihm sogar die Zigaretten, die ich ihm anbot, zu schlecht! Er hat sie arrogant abgewiesen. Die Handschuhe, die er heute anhatte, sahen teuer aus. Hat er sonst andere an? Ich muß einmal darauf achten. Vielleicht ein Reicher, der verrückt geworden ist, einer, der meint, seine Botschaft an die Menschheit weitergeben zu müssen? Eine konfuse, aber “tatsächliche” Botschaft? Wieso steht er immer und immer (seit ich ihn sehe, heißt, seit zwei Monaten) da? Am selben Platz? Nachts allerdings nicht; nein, auch vorher nicht, als es noch nicht so kalt war. Vielleicht ein Reicher, der sich auf irgendeine Weise in den Ruin gestürzt hat und jeden Tag so tut, als gehe er in sein Büro oder wohin auch immer? Eine tragische Liebesgeschichte vielleicht? Nein, so romantisch sieht er nicht aus. Geschieden, enterbt, verderbt, verloren. Seltsam. Immer steht er an derselben Stelle, gegenüber meines Portals, wie ein Portier. Vielleicht hat er hier gewohnt? Der Himmel fällt auf ihn, rund, hier steht er, als sei er das Bild einer kleinen Ewigkeit, und quatscht die Leute an.
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- AUF- UND VERZEICHNUNGEN – Tagebuch Madrid / Córdoba 2004 – 2006 ( Auszüge )
- 8 Künstlerfiguren en miniature – eine Ausstellung
- DIE WOLLDECKE | “Wut” ( Auszug )
- Das gebremste Wort | Animationsfilm
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Hinweis
Der Band “7 Meter im Quadrat . Überlegungen und Gedanken in einem Pariser Rattenloch” ist 2009 im Wiener Passagen- Verlag erschienen .
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