||| In|ad|ae|qu|at fast heute hinsichtlich Eigencontent und zitiert aus den denkwürdigen Überlegungen , welche Georg Seeßlen in seinem Blog “Das Schönste an Deutschland ist die Autobahn” zur “Unterhaltungskultur” und Promis als Stellvertreterfiguren anstellt .
Die Dialektik der Dummheit in der spätkapitalistischen Gesellschaft sieht folgendermaßen aus: Es ist eine Dummheit, die nicht aus einem Mangel ersteht, sondern die im Gegenteil aus dem Überfluss produziert wird: Alles, was man bräuchte, um nicht dumm zu sein, ist nicht nur vorhanden, sondern mehr oder weniger auch kostenlos – Information, Lehre, Vorbilder, Anschauungsmaterial, Freizügigkeit, sogar, bis zu einem gewissen Grad: Zensurlosigkeit. Na schön, ich bin erschöpft, na schön, ich hab’ da jetzt keinen Kopf für, na schön, Alltag und Beruf machen mich fix und fertig. Die Sucht nach Unterhaltung entsteht als auf den Kopf gestellter Kapitalismus-Protestantismus: Weil Arbeit so sehr Pflicht, Strafe und Selbstdisziplinierung ist (und natürlich, ein bisschen Spaß muss da doch auch sein: Vor allem Disziplinierung der anderen), weil Arbeit so hundeelend anstrengend ist, muss der Rest des Lebens das Gegenteil von anstrengend sein. Ist aber Thomas Gottschalk, Big Brother oder Traumschiff das Gegenteil von anstrengend? Ist die BILD-Zeitung das Gegenteil von anstrengend, nur weil es keine Nebensätze gibt? Wenn man diese Unterhaltungsformen als Imitationen von sozialen Kontakten ansieht, sind sie doch eigentlich verflixt anstrengend, ganz zu schweigen von den Anstrengungen der sinnlichen Wahrnehmung: Diese Farben, diese Lautstärke, diese Hektik! Glauben Sie mir, Nicht-Anstrengung sieht anders aus.
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ah, rechts aussen (im kleinen hellblauen) seh ich auch schon die stellvertreterfigur von robert lembke …
den wrden wir ohne sein sparschwein nie erkennen …