||| PRIESSNITZ- PREIS AN ANDREA WINKLER | BÜCHNER- PREIS AN REINHARD JIRGL | BEISETZUNG ANDREAS OKOPENKO | A. L KENNEDY ÜBER AUTOREN- IMAGES | KLANGAPPARAT
Wenn wir in|ad|ae|qu|at ( wie angekündigt ) unsere Veranstaltungshinweise “NEUES VON FREUNDEN” sommerlich sistieren , soll doch eine Art von Zeit- Mit- Schrift erhalten bleiben . Je nach Lust , Linklage und Laune in unregelmässiger Folge – ganz unserem heutigen Titelbild entsprechend , dass man nicht gleich abschreiben eliminieren muss , was vor- und gefällt . Zum Beispiel Preismeldungen oder eine launige Reflexion über das von Verlagen per Fotografen , Fernsehauftritten und anderen Features den Autoren übergestülpten Images , für welche sich A. L. Kennedy ausdrücklich bei ihren LeserInnen entschuldigt .
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PRIESSNITZ- PREIS AN ANDREA WINKLER
Stark für ihre Sprachbezogenheit gescholten , blieb Andrea Winklers Lesung beim Bachmannpreis 2009 in Erinnerung . Im Frühjahr ist ihr Band “Drei , vier Töne , nicht mehr” bei Zsolnay erschienen ( Rezensionen hier und hier ) . Nun soll sie den Reinhard- Priessnitz- Preis 2010 erhalten :
Der mit 4.000 Euro dotierte Preis wird jährlich auf Vorschlag einer Jury an AutorInnen vergeben, die in deutscher Sprache schreiben. Der Jury gehören in diesem Jahr die Autoren Gustav Ernst und Robert Schindel an.
‘Indem Andrea Winkler Sprache und radikale Subjektivität inszeniert, reduziert sie Literatur auf ihr Wesentliches, auf ihre Essenz. Andrea Winkler öffnet Räume für das Ich, das sich seine eigene Wirklichkeit mittels eindringlicher poetischer Bilder erfindet’, so die Jury in ihrer Begründung.
Die Verleihung des vom BMUKK gestifteten Preises findet am 2. November im Literaturhaus Wien statt.
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BÜCHNER- PREIS AN REINHARD JIRGL
Mit der Wahl Reinhard Jirgls zum Träger des Georg- Büchner- Preises 2010 hat die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung einmal wieder einen Hanser- Autor zum Klassenbesten gekürt .
Hier die Vita , wie sie der Börsenverein notiert :
Reinhard Jirgl wurde am 16. Januar 1953 in Berlin (DDR) geboren. Er machte eine Lehre als Elektromechaniker und studierte danach ab 1971 Elektronik an der Berliner Humboldt-Universität. Noch während des Studiums begann er mit ersten Prosatexten. Ab 1975 arbeitete er als Ingenieur, gab seinen Beruf 1978 jedoch auf, um sich mehr dem Schreiben widmen zu können. Seinen Unterhalt verdiente er als Beleuchtungs- und Servicetechniker an der Berliner Volksbühne. Als er 1985 sein erstes, umfangreiches Manuskript ‘Mutter Vater Roman’ beim Aufbau-Verlag Berlin einreichte, wurde ihm eine ‘nichtmarxistische Geschichtsauffassung’ vorgeworfen und die Veröffentlichung des Romans verweigert. Jirgl jedoch setzte das Schreiben in aller Heimlichkeit fort. Bis zur Wende 1989 lagen sechs fertige Manuskripte vor – ohne dass ein einziges Buch von ihm veröffentlicht worden wäre. In der unmittelbaren Nachwende-Zeit 1990 konnte sein erstes Buch ‘Mutter Vater Roman’ in einem von Gerhard Wolf edierten Literaturprogramm beim Aufbau-Verlag erscheinen. Die entscheidende Änderung in der öffentlichen Wahrnehmung, auch seine persönliche Wende, wie Jirgl es beschreibt, kam schließlich 1993, als er für seinen Roman ‘Abschied von den Feinden’ mit dem Alfred-Döblin-Preis ausgezeichnet und Autor des Carl Hanser Verlags wurde, wo seitdem seine Bücher erscheinen.
1996 gab Jirgl die Tätigkeit als Techniker an der Berliner Volksbühne auf und arbeitet seitdem als freier Schriftsteller in Berlin.
Und hier die Begründung seitens der Deutschen Akademie :
Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung verleiht den mit 40.000 Euro dotierten Georg-Büchner-Preis 2010 an den Schriftsteller Reinhard Jirgl, der in einem Romanwerk von epischer Fülle und sinnlicher Anschaulichkeit ein eindringliches, oft verstörend suggestives Panorama der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert entfaltet hat.
Mit großer erzählerischer Sensibilität und Leidenschaft – geschützt durch den Firnis eines avantgardistischen Schreibgestus – erzählt Jirgl von den Aufbrüchen und Katastrophen, den Kriegen und Vertreibungen, den Zeiten der Teilung und der schwierigen Vereinigung.
Dabei lässt er die historischen Umbrüche aus unterschiedlichsten Perspektiven alltäglichen Erlebens gegenwärtig werden und macht – so zuletzt in den großen Romanen ‘Die Unvollendeten‘ und ‘Die Stille‘ – die Stimmen der Vergessenen und Verschütteten wieder hörbar.
Der Georg-Büchner-Preis wird Reinhard Jirgl auf der Herbsttagung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung am 23. Oktober 2010 in Darmstadt verliehen . Die FAZ windet sich nachgerade in jesuitischer Kasuistik , um Jirgl eine Würdigung zukommen zu lassen . Selbige wirkt entsprechend ungebührlich .
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BEISETZUNG ANDREAS OKOPENKO
Wie die GAV mitteilt , wird der am 27. Juni verstorbene Dichter , Romancier und Träumer Andreas Okopenko am Mittwoch , den 14. Juli 2010 um 14 Uhr auf dem Friedhof Grinzing beigesetzt .
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A. L KENNEDY ÜBER AUTOREN- IMAGES
In einem charakteristisch sardonischen Guardian- Kommentar befasst sich A. L. Kennedy mit den Machinationen , denen sich ein|e Autor|in unterwinden muss , um das vom Verlag gedrechselte IMAGE zu erfüllen . Wozu – ein Thema , das durchaus Betrachtung verdienst – nicht zuletzt die fotografischen Autoren- Portraits zur Sprache kommenin , mit denen ein Verlag hantiert . Wir sagen nur “Suhrkamp” und “Isolde Ohlbaum” , um an all jene Bilder zu erinnern , wo Autorinnen und Autoren sinnend an einen Baum / eine Mauer gelehnt , meditierend am Schreibtisch oder in einen uneinholbaren Horizont blickend vor einer Bücherwand abgelichtet sind . Und natürlich die stets besonders peinlichen Videos , mit welchen die Bachmann- Wettleser sich selbst in Szene setzen oder dies von uninspirierten Redakteuren mit sich geschehen lassen dürfen …
Hier aber nun , wie stets knochentrocken , A. L. Kennedy mit einer förmlichen Entschuldigung :
Performing is a life-affirming part of the writer’s world. But publicity shots, TV outings and public exposures of one’s aberrations? For those, I apologise.
Add in the variously benign, malevolent or overenthusiastic attentions of TV makeup personages in a number of locations, the effects of exhaustion, jetlag and a poor/odd/worrying diet and the ability of all photographers everywhere to catch exactly the angle and expression to immortalise me forever as a demonic gonk/ idiot non-savant/ botched facial transplant case (when, from the best of angles, I am usually close to all three) and you can understand why I would prefer to – very literally – draw a veil over many proceedings. As age and gravity assert themselves, my incipient goatee becomes luxuriant and my teeth remain as equine as ever, I can be sure that matters will only deteriorate. This should have very little to do with me, or my job – but it does. And I am sorry for it. I will, in fact, take this opportunity to assure you, dear readers, that I am as sorry for it as I can be and will remain so. There is no more that I can do. Onwards.
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KLANGAPPARAT
Bei hohen und / oder niedrigen Temperaturen tun gedämpfte Amplituden erfahrungsgemäss besonders gut . Der Musiker / DJ / Producer Falk trifft mit seinem Minimal- Tech diese Valenzen besonders gut : Die beim Netlabel gleichtakt herausgekommene E. P. “Urban Robot” eignet sich – je nach Perspektive – gleichermassen als anspornendes Takten wie als beruhigendes Gleichmass . Hören und Sich- Treiben- Lassen .
CLICK LINK TO LISTEN TO STREAM ( WMP )
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Danke for your posting on the Wallwisher ( http://www.wallwisher.com/wall/oliviersc ) about this that I take also for my Revue later to day.