Literatur @ in|ad|ae|qu|at : Der SALON LITTÉRAIRE als www- Galerie für Bild und Text
Salon Littéraire | herbert j. wimmer :
FAZode VI
versuch, einen je medium
spezifisch idiomatischen
metaphern-habitus
montage-mässig
herauszudichten
(extraktionspoesie)
löschen oder leben
will internetseiten sperren lassen
will bei den steuern erst neuordnung dann entlastung
öffentliche sachen
der kandidat
schneller als die strafverfolger
weiterer fall im bistum
vorstand tritt zurück
linksjugend in frankfurt
angst vor eskalation
wehrmacht im hintergrund
auf offener strasse erstochen
an kerzen glauben
die lust am kind
annäherung durch wandel
im windschatten der minarette
erschütterte legionäre
nachwuchs für den seniorenclub
schnurrbart statt smartphone
privilegiertes desinteresse
visumstreit
partnersuche
sorge
kritik an “special relationship”
beissend nicht lähmend
fern von der front nah am verbrechen
erziehung braucht distanz
eine solche kausalität gibt es nicht
jammern auf hohem niveau
sprungbrett
freispruch?
überschwemmung in chinesischer kohlegrube
griechenland macht das licht aus
brutaler überfall durch vermummte
neue zeitrechnung
scheich bei segelflug abgestürzt
herr otsu lässt es brennen
wieder jugendmorde in london
wikinger ohne helm
nicht nur damals
volten
abrüstungsanzahlung
die lust am kind
sieger
willkommen
überflüssig
neustart für den klimaschutz
nach langer durststrecke sind börsengänge wieder möglich
gesundheitsreform bringt milliardenlast
die tücken der konjunkturprognosen
der hund bleibt an der leine
die überlebenskünstlerin
selbstordnung oder zentrale kontrolle
härter als unter margaret thatcher
manager sollen länger haften
längere kurzarbeitshilfen
höhere zwangsrabatte
erleichterung in griechenland
wie man mit löhnen arbeit schafft
düsseldorf wirbt um chinesen
jeden tag ein anderes müsli
chef darf millionen behalten
man muss sich hohe ziele stecken
haushaltsdefizite sind nicht alles
banken erhalten nur mühsam geld
blind bewerben blind investieren
vorwärts
sensibler schleifer
die malade wade
fehlgriff eines schönfärbers
nur nicht stören
schlägt kühl zurück
leichter fortschritt
der mensch pfeift und fehlt
tief im abseits
die lust am nervenspiel
zurück zum prinzip
überraschender zahltag
zum abschied noch einmal spass
tränen und frust
pech mit dem pannenmobil
hoffnung auf den windkanal
gründet endlich den gegenkonzern
reise nach tilsit
das war der sozialistische sonntag
einer der grössten
die farben des todes
das chamäleon am hof
zum geburtstag viel glück
gestöckelte formeln
wie der tod zu den farben des lebens kommt
ist paris eine buchmesse wert
ritualisierte revolte
mozart gefährlich
bischöfe vor gericht
die witze der pandora
statt taktstock nur ein wimpernschlag
alles ganz nach wunsch
teure philharmonie
keine muscheln im sarg
dem phantastischen das fell über die ohren ziehen
das mögliche im literaturbetrieb
depeschen aus dem weltlauf
morgen um acht machen wir weiter
zuschauen ist nicht genug
für immer bossa nova
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Hinweise
herbert j. wimmers Gedichtband GANZE TEILE erscheint im September im Klever Verlag , Vorlesungen und Aufsätze sind unter dem Titel EINTRÄGE IN DIE ENZYKLOPÄDIE DES AUGENBLICKS bei Sonderzahl angekündigt .
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amuesante arbeit, jefaellt mir sehr.
hier ein politisches von mir:
“HOW TO FAIL A STATE…
[c] 2009 by Michael Roloff
A failed state
Is like a dwarf star
It never made it, poor thing
It needs a think-tank to keep it on life-support,
Michael O’Hanlon of The Brookings perhaps…
He’s good for a new set of suggestions every month…
I’m sure he goes to church on Sunday and prays for failed and failing states…
And gives no end of Fs
Instruction on how to produce a a “failed state”:
Get a Stan of some kind, rattle its government in your money maker…
Create a fright…
Get an interested party to intervene…
Initiate an uprising against the invader…
What the hell, the U.N. won’t mind.
Lots of things you can do…
No end of opportunities…
But first you need to define a state… Well, there must be a government that holds the majority shares of violence power to dispense, yes Flower Children, that’s how things are…
Thence you find something that approximates the definition…
You destabilize something that ends in Stan… or Lia… or La
its becomes shaky…
the outlying provinces are not in its control..
You get a foreign power to invade it… say, some bears, or coyotes or ants…
You support an insurgency against the occupation…
You supply it with weapons…
When the insurgency is a spectacular success
You parade a few of its leaders for the media…
the invader withdraws, licking wounds…
withers on the vine because congress, mission accomplished, won’t fund it…
now the insurgency fends for itself in a country wide civil war between insurgency leaders transformed into war lords…
if you have a special animosity for them you call them thugs…
what the hell
call them anything you want
nothing they can do about it anyway…
killing by naming,
that too has been going on a long time…
that kind of consigning…
And hoopla, Michael O’Hanlon has his a geographic entity that he can call a “failed state”, something like a dwarf star, poor thing, that never had its shining day… and you bring in the think tanks to think upon the misery.
You hold conferences…
Someone gets another degree…
You hand out grants…
You import some left over insurgents that want to study law or maybe also start a Stan restaurant of some sort…
You find some bleeding hearts…
And everything is cool unless it isn’t.
© Michael Roloff, 2009