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HERBSTBLÄTTER : RENOLDNER | UTLER
Im Rahmen der Präsentationsreihe ausgewählter Neuerscheinungen des Herbstes stimmen eine Autorin , ein Autor ihre Prosa an : während das Erzählen für Klemens Renoldner etwas Unbezweifelbares darstellt , sieht man der von der Lyrik “her kommenden” Anja Utler dabei zu , wie sie sich das Medium der Prosa skeptisch anverwandelt : Texte , die störrisch bleiben , die gezielte Störmanöver lancieren im Hinblick auf den commons sense das literarischen Erzählens .
Vorsicht : ungewohnte Beginnzeiten !
18 H : Klemens Renoldner liest aus “Lilys Ungeduld” ( Folio Verlag ) , Moderation Daniela Strigl
Nach dem Suizid seiner 24-jährigen Tochter Lily bricht Sebastian Zinnwald die Kontakte zur Außenwelt ab, seine Trauer ertränkt er in Ohnmacht und Sprachlosigkeit. Die ältere Tochter Veronika leidet unter dem Schweigen des Vaters. Zwölf Jahre nach Lilys Tod bittet sie der mittlerweile 71-Jährige um ihren Besuch. Aber die Gespräche über Lily verwandeln sich in gegenseitige Anklage. Die Trauer hat beide einsam und hart gemacht.Klemens Renoldner erzählt diese Geschichte sprachlich virtuos und in schonungsloser Offenheit. Erzählung und Dialog, Träume und tragikomische Szenen wechseln sich ab. Wir tauchen ein in das Verwirrspiel von Erinnerung, Fantasie, Traum und Wirklichkeit, das wir Leben nennen.
20 H : Anja Utler liest aus “ausgeübt . Eine Kurskorrektur” ( Edition Korrespondenzen 2011) ; Moderation Florian Huber
ausgeübt. Eine Kurskorrektur: “ich, weiblich, 43, habe niemand getötet”, notiert sich die Erzählerin zu Beginn auf einem ihrer Blätter. Zu Anschlägen jedoch ist es gekommen, erst zu verbalen Attacken, dann aber auch mit Waffen. Was uns vorliegt, ist ihr Versuch, sich selbst Rechenschaft über das Vorgefallene zu geben. Sichtbar wird eine Figur mit einem empathischen Bezug zur Welt, die gut sieht, gut hört, sich vieles merkt und die bereit ist zu agieren – aber erst, als es für sie keine andere Möglichkeit mehr gibt. Denn in einer Umwelt, deren Handlungsweisen radikalisiert eindimensional erscheinen, lassen sich ihre Wahrnehmungs-, Empfindungsfähigkeit und, vielleicht, naive Offenheit nicht entfalten, sondern münden ebenfalls in eine einzige Gegenbewegung, die Bewegungsfolge ihrer Anschläge. Durch ihre Texte bricht die Erzählerin diese isolierende Fokussierung nun allerdings auf. Erinnerungen und Beobachtungen, Gedichte und Randglossen (Einsprüche, Kommentare und Wegweisungen) treten zueinander in Beziehung. Öffnet sich das Gespräch, erscheint eine grundlegende Verwundbarkeit.
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Lesung Anja Utler – Literarisches Quartier Alte Schmiede – Mittwoch , 21. 9. 2011 , 20 H
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ZEHN JAHRE EDITION KORRESPONDENZEN
Zum Jubiläum ein Buch . Und ein Fest . Franz Hamerbacher und Reto Ziegler versammeln in ihrer Anthologie “10 Jahre Edition Korrespondenzen – Zugaben” das , was sich bislang nicht direkt zu Buche schlug .
Nebst den Verlegerworten zur präsentierten Anthologie einige dem Verlag nahestehende Autoren ( 1 ) und Autorinnen ( 3 ) , die da wären : Zsuzsanna Gahse , Petr Borkovec , unsere “Salon“- Autorin Margret Kreidl sowie die in|ad|ae|qu|at mehrfach vertretene Anja Utler .
Der kreative Prozess, die gemeinsame Arbeit mit AutorInnen und ÜbersetzerInnen, bis ein Text die gedruckte Form annimmt, zählt zu den spannendsten Facetten im Alltag eines Literaturverlags. Fast jedes Projekt kennt Material, das aus unterschiedlichsten Gründen nicht Eingang findet ins veröffentlichte Buch. Anlässlich ihres 10-jährigen Jubiläums versammelt die Edition Korrespondenzen Beispiele solcher unbekannter Texte aus dem Entstehenszusammenhang der bisher verlegten Bücher: Vorstufen, Varianten, Aufgegebenes oder auch Repliken, die das Originalwerk um interessante, oftmals erhellende Aspekte bereichern. Petr Borkovec, Zsuzsanna Gahse, Margret Kreidl und Anja Utler stellen ihre Zugaben im Gespräch mit Franz Hammerbacher und Reto Ziegler vor. Anschliessend Umtrunk.
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Zehn Jahre Edition Korrespondenzen – Literarisches Quartier Alte Schmiede – Donnerstag , 22. 9. 2011 , 19 H
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DOGMA CHRONIK ARSCHTRITT
Wiens sturköpfigste Lesebühne gibt wie jeden Monat “Bühne frei” für ausgesuchte Spoken Word- Artisten deutscher Sprache ; die DCA- Stammcrew bestehend aus Mieze Medusa , dem “Salon“- Autor Markus Köhle und Nadja Bucher laden sich gern Gäste ein und verpassen dem Abend ein zu besprechendes Thema , das diesmal “Kuschelkurskonfrontationen ” lautet :
da sind Gramadigg aka Illbilly The K.I.T.T. , “der lieber anekelt als zuschmust” sowie und Philmarie ( Dramatiker & Poetry Slammer aus Innsbruck ) . Na dann mal los mit den Kuscheltieren , möglichst artgerecht gehalten -
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Lesebühne – DOGMA CHRONIK ARSCHTRITT – Adria Wien , Glaspalast , Donaulände , Höhe Salztorbrücke – Freitag , 23. 9. 2011 , 20.15 H ( € 5.- )
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KLANGAPPARAT
Dass elektronische Musik aus dem starren Wumm- Bumm- Bumm- Schema ausbrechen kann und imstande ist , rhythmische Wechsel organisch zu infiltrieren erweist sich beim “Dropping Gems Podcast” den der in Portland , Oregon lebende DJ Graintable zusammengestellt hat : schön fette , melodiöse Töne kann man da hören in erfreulicher Taktung , 30 Minuten und ein paar Sekündchen kurz . Wessen auditiver Appetit nach mehr verlangt , wird auf Graintables soundclowd- Seite nette Neumusiken finden . Nur zu !
http://soundcloud.com/graintable/dropping-gems-podcast”>Dropping Gems Podcast by Graintable
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