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Salon Littéraire | Mikael Vogel : Zwei mal zwei Gedichte (2)
Der Elefant
vor seiner Elefantendame¹
Sag mir nicht wieder, nach jeder
Empfindlichkeit ich solle ein
Dickhäuter sein –
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Liebe, kardiologisch²
Herzpause um der Ausschüttung der
Diastole zu entgehn. Herzautomatie
Um kein Automat zu sein in Spielhallen
Des Verlusts. Das Rütteln über Gebühr
An Metallgeräten des Nächsten, den
Lichtern des einzutröpfelnden Glücks
Den Zeichnungen der Manie in rasanter
Farbexaltation wo Larve um Larve
Gesicht um Gesicht zügelos über die
Fieber gebeugt in Zeit linienlos
Zergehn. Das Funkensehn
Wenn die Kugel ausschlägt, über-zittert
In eine neue Gravität oder Gravitation.
Ein Vorhofvoll Entleertens aus einem
Körpervoll der Verbrennung sich
Kreuzend mit einer letzten Linie Luft. Dann
In Segelklappen wie Wind wo niemand
Sich ausschifft in niemandes Hafen: in
Herzkammern die niemand mehr bewohnt.
Die Ausgänge verschließen, kein Rückweg
Entsperrt. Weil Segeln eine Richtung nur
Kennt. Die Stasis vor dem Ausfluß in die
Dauerstasis des Zurückbleibenden. Was bleibt
Sind Herztöne die niemanden erreichen
Herzohren wo alles sich überhört. Impulse
Die wie Nervengase reisen in Rhythmus und
Arhythmie, Herzgeräusche sprachgestört be-
Redt: während blutige Vorhöfe vorbelastet und
Alt sich füllen mit Kreislauf, nie einem
Ende und immer Beginn: und einer faustgroßen
Herzaphonie, von den vielen Durchreisen müde.
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fussnoten
¹ - aus : Massenhaft Tiere - Gedichte – Verlagshaus J. Frank , Berlin 2011
² - Erstveröffentlichung
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Mikael Vogel ( Bio – Bibliographie )
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