Die Nachricht , dass der Büchnerpreis 2013 der Autorin Sibylle Lewitscharoff zugesprochen wird , mag man mögen oder nicht . Immerhin geht der grösste Literaturpreis Deutschlands damit seit dem Jahr 2000 zum vierten Mal an eine Frau ( Mayröcker 2001, Kronauer 2005 , Hoppe 2012 ) , dem gegenüber stehen zehn männliche Preisträger . Was man – so nervig korrekt und wenig originell dies ist – ja wohl noch wird sagen dürfen .
Wieviele Hühnchen sich in einem Kommentar zu dieser Auszeichnung mit bisherigen Preisträgern | Preisträgerinnen rupfen lassen , erweisen Tilmann Krauses in der “Literarischen Welt” ( 4. 6. 13 ) publizierte Bemerkungen .
Zumal die Würdigung von Lewitscharoffs Werk passabel begründet und argumentiert wird , gehen dem Autor die Gäule dort durch , wo es sich um Temperierungen von Intellekt handelt . “Jawohl” , deklariert Krause , Lewitscharoff sei “ein klassischer poeta doctus” , bleibe aber den – hier durch zwei distinkte Autorennamen markierte – Extremen fern .
Extreme , die da wären einerseits der “verstiegene, pseudo-intellektuelle Sinn einer Elfriede Jelinek” und anderseits die “tranigen Bildungshubereien eines Durs Grünbein” . Es sei , greift Krause die Begründung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung auf , eben der Sprachwitz , welcher die Preisträgerin vor den Übertreibungen ihrer Büchner- Preis -Kollegen bewahre .
Immerhin blickt Krause nicht nur in die Vergangenheit , wo Bildung “hierzulande” noch “hohen Seltenheitswert” besass ( laudatio temopris acti ) .
Sondern er wagt auch einen kühnen Blick in die Zukunft und erkennt dort am Horizont niemanden Geringeren als Rainald Goetz , der die Wirklichkeiit auch morgen noch zu transzendieren vermöge. “Johann Holtrop” , fragen wir in|ad|ae|qu|at , war damit doch wohl kaum impliziert … ?
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