Na sicher : bei 30° im Schatten und gefühlten 40° in der U- Bahn sollte es den Fahr”gästen” doch möglich sein , sich Kühle zu verschaffen . Wobei freilich Rücksicht auf andere Individuen angezeigt ist , welche vielleicht nicht in dem Masse ( oder auf andere Art ) Innendruck nach aussen leiten .
Während wir in|ad|ae|qu|at sofort nach dem Entern der U- Bahn-Garntiur uns zielgerichtet auf die nächstmögliche Sitzbank stürzen , um höchstpersönliche Hitzigkeiten und Kreisläufe neu zu sortieren , können wir nicht umhin , mit einem kleinen Choc die beiden vor uns sitzenden Studentinnen ins Auge zu fassen .
– Was soll da schon gross gewesen sei ? , fragen Sie
Eben , das ist es ja , geben wir zurück : Auf diesen beiden erfreulich- fräulichen Rücken war – ausser Spuren von Sonnenbrand und herabwallendem Haar - NICHTS zu sehen . Wirklich nichts . Die Mädchen scheinen von allen guten Geistern der Spaghettiträger- Lobby verlassen .
- So ganz ohne , sagen Sie , werden die beiden Grazien sich wohl doch nicht in die U- Bahn begeben haben , wo sie erbitterte An- und Übergriffe zu vergegenwärtigen hätten .
Ganz recht , kontern wir , wir können der Indizienlage im Hinblick auf halb oder ganz entblösste Körper nur dort weniger einseitig interpretieren , wo zumindest eine weitere Recognoszierung notwendig ist , um endlich den Nichtigkeits- Status jedweder textilen Ver- und Enthüllung zweifelsfrei festzustellen .
- Wohlan , meinen Sie , das Thema der Nacktheit erscheint in der Öffentlichkeit als pikant , so dass Meinesgleichen Genrestücke dieser Art aus privaten Mitteln ersteigern , um unserer Clubhaus zu zieren .
Und , fügen wir hinzu , mögen doch alle Mädels ab und zu mal so richtig trägerlos gehen .
Worauf wir , mit Blick auf einen fernen Horizont , resümieren : Eben noch hatten wir das moralische Problem einer womöglichen zu wenig weggesperrten Körperlichkeit zwar symbolisch verortet , verdaut und / oder verleumundet .
Nichts desto trotz verfolgt uns seither das Foto des friedlichen Geplänkels zwischen einer trägerlosen Limnologin und einer ebenso trägerlosen Lichenologin . Bis in den Traum , wo die Szene sich sinnlos vervielfältigt – - immer und immer wieder neu .
Jäh blitzt da plötzlich der schöne Titel auf , den unsere Freunde der Noise- Gruppe “Die Haut” für ihr 1988 lanciertes Album ersannen : A Headless Body in A topless Bar .
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