Verleger Urs Engeler

blanc_40

… im Gespräch für Deutschlandradio Kultur mit Britta Bürger : Wahrscheinlich habe ich einfach ein Ohr dafür” – Verleger Engeler über seine Liebe zur Lyrik und sein Label “roughbooks ( 16. 7. 2013 )

blanc_H_20

ames-weltwaise

zB. Konstantin Ames : “sTiL.e(ins) Art und Weltwaisen

Bürger: Roughbooks heißt Ihr neues Projekt, ein Internetportal, über das Sie im Direktvertrieb Lyrikbände vertreiben. Welche Übersetzung schlagen Sie vor für rough?

Engeler: Ich glaube, ich schlage gar keine vor. Mir reicht der Klang, man muss nicht immer alles verstehen. Rough, das klingt schon rough.

Bürger: Das kann elend sein, rau, hart, grob, schroff, stürmisch.

Engeler: Ja, damit hat es auch tatsächlich was zu tun. Im Konzept war mir wichtig, dass ich die Sachen nicht hundertmal hin und her drehe und noch mal überlege und nachfeile. Wir machen die Sachen relativ schnell, wir wollen reagieren können, wenn etwas drängt.

Die Enden vorne und hinten, im Radio werden die ja immer sauber geschnitten, bei uns werden sie unsauber geschnitten. So könnte man vielleicht rough übersetzen.

Bürger: Wie hat sich Roughbooks in den drei Jahren entwickelt?

Engeler: Ich finde es sehr überraschend. Ich hätte vor drei Jahren nicht gedacht, dass ich 20 Titel – die haben wir, glaube ich, oder es sind schon mehr als 20 Titel, 22 – in drei Jahren veröffentliche. Die Abonnenten sind auch erstaunlich treu, darüber funktioniert die Reihe ja wesentlich ökonomisch, dass es Leute gibt, die die ganze Reihe abonnieren, die das Neue zugeschickt bekommen.

Es sind sehr viele, sehr verschiedenartige Dinge gesehen. Wir haben Erstveröffentlichung von jungen Autoren, wir haben Übersetzungen gemacht, also da erscheinen sehr, sehr unterschiedliche, sehr bunte Dinge, und sie erscheinen ohne jeden Druck auch, das ist für mich sehr wichtig gewesen. Ich mache das, wenn etwas da ist, und wenn nichts da ist, machen wir nichts. Das geht, glaube ich, für viele Leute sehr gut auf.

Preis eines Buches liegt zwischen sieben und neun Euro
Bürger: Was kostet so ein Abo?

Engeler: Das kostet halt die Bücher, die erscheinen in einem Jahr. Wenn ich drei Bücher mache, und die kosten, sagen wir, im Schnitt, vielleicht acht oder neun Euro, dann sind es 27 Euro, das ist kein großer Betrag. Ich versuche, die Bücher möglichst billig zu machen, in so sieben, acht, neun Euro, das ist so ein guter Schnitt pro Büchlein.

Bürger: Kein Leinenband, kein schönes Papier, keine Sinnlichkeit – Ihre Roughbooks sind quadratische Broschüren im Digitaldruck. Geht damit nicht auch eine ästhetische Dimension des Gedichts verloren?

Engeler: Nein, finde ich gar nicht, also auch das hat eine Sinnlichkeit, so, wie diese Bücher daherkommen. Sie scheinen offenbar sehr vielen Leuten sehr auffällig zu sein, wenn sie sie in die Hand nehmen, und sie sind erstaunt, dass man mit diesen typografischen Mitteln diese Art von Eindruck auch herstellen kann, die wir da machen.

|||

 

There are no comments yet. Be the first and leave a response!

Leave a Reply

Wanting to leave an <em>phasis on your comment?

Trackback URL http://www.zintzen.org/2013/07/17/verleger-urs-engeler/trackback/