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Leseprobe: Franzobel - "Das Fest der Steine oder Die Wunderkammer der Exzentrik."

Wuthenau klopfte unruhig mit seinem Bambusstock auf den Boden. Was machte Schwammenschneider, sein neuer Chef, mit dem Wahrsager aus dem Gefängnis? War das abgesprochen? Die Sache mit dem Foto in der Zeitung nur ein Trick? Und was machte der Polizeiinspektor, dieser dumme August, hier? Was ging da vor? Wie kam Kaysalek, sein ehemaliger Jungmann-Zugführer, hierher? Dieser widerwärtige Mensch, der einen in der Napola grundlos geboxt hatte, erst mit Fäusten, dann mit dem Dürre-Ager-Telegramm. Jetzt sah er wie der junge Adolf Hitler aus. Und was um Himmels willen tat die Wiener Hure hier, derentwegen er sich zum Narren gemacht hatte? Warum ganz in Lila, sogar die Fingernägel? Nur die Haare waren rötlich, gulaschblond. Und wer lag da im Zentrum dieser Fleischskulptur? Wer war die Hypotenuse dieses Fleischdreiecks? Bei manchen sagt der Name wirklich alles: Ramelow! Der Rammelmeier! Das war ungeheuerlich. Ein Traum? Natürlich, nur ein Traum konnte das sein. Und wie um sich der Wirklichkeit zu versichern, schlug er dem Kaysalek seinen Bambusstock ans Bein. Es machte leise tock. Tock. Das war wie ein Signal. Darauf hatte Schwammerl nur gewartet, denn was getan werden muss, muss getan werden.
(S. 153)

© 2005, Zsolnay Verlag, Wien.
Pulikation mit freundlicher Genehmigung des Verlags.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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