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Startseite > Bücher > Mystery-Thriller > Sieben Verlag > Inka-Gabriela Schmidt > KRISTALLSEE > Leseproben > Kristallsee

Kristallsee

KRISTALLSEE

Inka-Gabriela Schmidt
Roman / Mystery-Thriller

Sieben Verlag

Broschiert, 188 Seiten
ISBN: 978-394023525-1

Dez. 2008, 1. Auflage, 14.90 EUR
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Mit gleichmäßigen Auf- und Abwärtsbewegungen ihrer Füße tauchte Charlotta den engen, unterirdischen Kanal entlang. Längst hatte die Macht jener Erregung sie gepackt, die man spürt, wenn man sich instinktiv zuversichtlich dem angestrebten Ziel nahe fühlt.
Marcels Füße bewegten sich wenige Zentimeter vor ihr im gleichen Takt auf und ab. Mit Andreas im Schlepptau waren sie nun schon gut zwanzig Minuten unterwegs. Inzwischen hatten sich Charlottas Ohren an den Geräuschpegel gewöhnt, das leise Zischen der Atemgeräte und das laute Donnern, das durch die Luftblasen an der Decke des Kanals entstand.
Nachdem sie den tiefen Siphon durchtaucht hatten, der ihnen den weiteren Weg in das verzweigte Höhlensystem versperrte, war ihr die Finsternis noch dunkler erschienen. Die Wände des schmalen Kanals waren merkwürdig glatt, beinahe wie von Menschenhand geformt und boten kaum die Möglichkeit, sich zusätzlich durch den Einsatz der Hände vorwärts zu treiben. Der Kanal war so schmal, dass ein Wenden unmöglich gewesen wäre, und so niedrig, dass Charlottas Helm mehr als einmal knirschend an der Decke entlang schrammte. Wäre dies ihre erste Expedition unter solch erschwerten Bedingungen gewesen, wäre sie vermutlich in klaustrophobische Panik verfallen, jetzt aber zwang sie sich ruhig und gleichmäßig zu atmen und unterdrückte dieses Gefühl erfolgreich.
Es dauerte ein paar Sekunden bis Charlotta begriff, dass sich etwas geändert hatte. Die Dunkelheit, die nur von den Helmlampen durchbrochen wurde, nahm allmählich ab. Am Ende des Kanals schien es auf unerklärliche Weise heller zu werden. Gleichzeitig führte der Kanal ein wenig aufwärts. Seine Höhe nahm kontinuierlich zu. Dabei wurde das Wasser in einen bläulichen Schimmer getaucht. Als der Kanal etwa zwei Meter Höhe erreicht hatte, mündete er plötzlich in eine unendliche Weite.
Das Wasser war klar und rein ohne jegliche Schwebstoffe, bot meterweite, ungehinderte Sicht. Doch was Charlotta tief unter sich sah, war so unglaublich, dass sie Marcels Blick in der Tauchermaske suchte und ihm aufgeregte Handzeichen gab, da und dorthin deutete, einen regelrechten Freudentanz im Wasser vollführte, so beeindruckend war die bizarre Welt, die vor, hinter, unter ihnen lag. Und sie merkte an Marcels und Andreas’ gestenreicher Reaktion, dass sie ebenso überwältigt waren.
Vom Grund ragten ihnen meterhohe, durchsichtig blau schimmernde Kristalle entgegen, einer ungewöhnlicher und schöner als der andere. Eine blaue Magie, die Charlotta nicht in Worte fassen konnte. Dazwischen weißliche, fast glasklare Formen, wie überdimensionale Diamanten, in denen das Licht in sämtliche Regenbogenfarben zerbrach, überlagert von dem blauen Schein der anderen Kristalle. Ein fantastischer Anblick, wie man ihn sich nicht einmal erträumen würde.
Dabei war das Wasser frisch wie Mineralwasser und so klar, dass es fast unsichtbar war. Völlig losgelöst schwebte Charlotta im Nichts, in einem fast leeren Wasserkörper, der nicht von dieser Welt war und vergaß, dass es dort draußen noch eine andere, eine bedrohlich reale Welt und eine für sie ungewisse Zukunft gab. Sie wollte nur noch hier sein, mitten in dieser Kristallwelt.


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