MÜNCHEN (BLK) – Hans-Peter Kunisch rezensiert in der „Süddeutschen Zeitung“ („SZ“) die Dreiecksgeschichte „Unverdächtig“ des Franzosen Tanguy Viel. Der im Verlag Klaus Wagenbach erschienene Roman sei ein schmaler, schneller und zugleich verzwickter Krimi, dessen Handlung in einem Städtchen in der Bretagne angesiedelt ist.
Lise arbeitet als Animierdame, um sich und ihren „mehr oder weniger überflüssigen Freund“ Sam durchzubringen. Dann aber hält Henri, einer ihrer wohlhabenden Verehrer, um ihre Hand an und Lise sagt ja. Daraufhin plant das Paar, sich vor dem Ehemann als Geschwister auszugeben, um diesen dann später zu entführen und sich zu bereichern, schreibt die „SZ“. Jedoch läuft nicht alles wie geplant, sodass es dann schließlich zu einer chaotischen Leichenentsorgung kommt, die dazu führt, dass sich der Bruder des Verstorbenen einschaltet, der eigene Pläne verfolgt.
Dieser doppelbödige Roman reihe sich bestens in das Genre des Film noir ein, denn hier träfen zwei „abgerissene, moralisch zweifelhafte Menschen“ auf ein „mehr oder weniger dumpfes Gegenüber“, meint Kunisch. Tanguy Viel habe unter anderem auch auf seine Sätze geachtet, sodass sich insgesamt aus dieser Geschichte ein eigenwilliges Buch ergeben habe. Der Rezensent nennt dieses Werk „bizarr und ziemlich brillant gemacht“. (car/dan)
Literaturangaben:
VIEL, TANGUY: Unverdächtig. Roman. Aus dem Französischem von Hinrich Schmidt-Henkel. Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 2007. 121 S., 15,90 €.
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