FREIBURG (BLK) – Der diesjährige Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik geht an den Autor Ulf Stolterfoht für sein Werk „holzrauch über heslach“. Wie der Südwestrundfunk (SWR) am Samstag (12. Januar 2008) mitteilte, würdigte die Jury das Langgedicht des 44-jährigen gebürtigen Stuttgarters als „herausragende Neuerscheinung des Jahres 2007“. Die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 3. April 2008 – dem Geburtstag des Namensgebers Peter Huchel (1903-1981) – im südbadischen Staufen im Breisgau verliehen.
Mit seinem bei Urs Engeler Editor erschienenen Band „holzrauch über heslach“ unternehme der „erwerbslyriker und engeler-artist“ (Stolterfoht über Stolterfoht) eine Sprachexpedition, so die Jury. Es gelinge ihm, die Verfahren der experimentellen Poesie und die Erlebnissplitter einer Jugend in den 70er Jahren im Stuttgarter Stadtteil Heslach in eine verwegene Sprachgestalt zu bringen. Mit narrativen Elementen entwerfe der Autor die Chronik eines „Clans“ von „Katzenartigen“, der mit Popmusik, Drogen und Weizenbier dem Spießerghetto zu entkommen versucht.
Der 1963 geborene Stolterfoht studierte in Tübingen und Bochum Germanistik und Allgemeine Sprachwissenschaften. Seit 1994 lebt er in Berlin. Er wurde unter anderem mit dem Christine-Lavant-Preis (2001) und dem Anna-Seghers-Preis (2005) ausgezeichnet. Zuletzt war er Stipendiat der Villa Massimo in Rom.
Der vom Land Baden-Württemberg und dem Südwestrundfunk gestiftete Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik wird seit 1983 für ein herausragendes lyrisches Werk des vergangenen Jahres verliehen. Der Preis erinnert an den bedeutenden Lyriker und Chefredakteur von „Sinn und Form“, Peter Huchel. Zu den Preisträgern gehörten zuletzt Nicolas Born (postum), Uljana Wolf und Oswald Egger. (dpa/wip)
Literaturangaben:
STOLTERFOHT, ULF: holzrauch über heslach. Gedicht. Urs Engeler Editor, Basel / Weil am Rhein 2007. 122 S., 19 €.
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