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Buchpreis-Finalisten nominiert!

Zwei Romane über die DDR auf der „Shortlist“

© Die Berliner Literaturkritik, 17.09.08

 

FRANKFURT AM MAIN (BLK) – Ingo Schulze, Uwe Tellkamp, Dietmar Dath, Sherko Fatah, Iris Hanika und Rolf Lappert stehen auf der „Shortlist“ für den Deutschen Buchpreis. Die Liste vertrete „keine einheitliche thematische oder stilistische Linie“, sagte Jury-Sprecher Rainer Moritz am Mittwoch (17. September 2008) in Frankfurt. Sie zeige „vielmehr die reichhaltige Bandbreite dessen, was deutschsprachige Autorinnen und Autoren 2008 an sehr lesenswerten Romanen vorgelegt haben.“ Die Nominierten (zwischen 39 und 49 Jahren) gehören alle zur mittleren Generation der Gegenwartsautoren.

Mit dem Deutschen Buchpreis zeichnet der Börsenverein des Deutschen Buchhandels den besten deutschsprachigen Roman des Jahres aus. Die Titel müssen zwischen Oktober 2007 und September 2008 erschienen sein. Die Preisverleihung findet am 13. Oktober zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse statt. Der Sieger erhält 25.000 Euro, die fünf Finalisten jeweils 2.500 Euro.

Die sieben Jurymitglieder hätten insgesamt 161 Titel gesichtet und „mit Engagement und großer Leidenschaft“ um die Liste gerungen, berichtete der Jury-Sprecher. „Es wurde diskutiert, geworben, verworfen und verteidigt – in einer höchst anregenden, konstruktiven Art und Weise, ganz wie es sich für eine offene literaturkritische Auseinandersetzung gehört.“

In der Endrunde sind zwei Titel, die ein Porträt der Gesellschaft in der untergehenden DDR zeichnen: Tellkamps (39) „Der Turm“ (Suhrkamp) und Schulzes (45) „Adam und Evelyn“ (Berlin Verlag). In Daths (Jahrgang 1970) „Die Abschaffung der Arten“ (Suhrkamp) sprechen und handeln nach dem Untergang unserer Welt die Tiere. In Fatahs (43) „Das dunkle Schiff“ (Jung und Jung) flieht ein ehemaliger Gotteskrieger vom Irak nach Deutschland. Lappert (49) hat mit „Nach Hause schwimmen“ (Hanser) einen Roman über das Erwachsenwerden geschrieben. Hanikas (45) „Treffen sich zwei“ (Droschl) ist der einzige Liebesroman auf der Finalisten-Liste.

Ihre Werke prägen die Diskussion über die aktuelle deutschsprachige Literatur in diesem Herbst bei Lesern, Kritikern, Verlegern und Buchhändlern – eine Diskussion, die gerade auch in der ausländischen Literatur- und Verlagsszene durch den Deutschen Buchpreis wieder intensiver geworden ist“, sagte Gottfried Honnefelder, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und Vorsitzender der Akademie Deutscher Buchpreis.

Nicht auf die „Shortlist“ geschafft haben es bekannte Autoren wie Martin Walser (81). Peter Handke (65) hatte Anfang September auf seine Nominierung freiwillig verzichtet. Er wolle „zugunsten der anderen Gelisteten, vor allem der jüngeren, zurücktreten“, hatte der Autor in einem Brief an den Börsenverein geschrieben.

Im September und Oktober organisieren die Goethe-Institute „Blinddate-Lesungen“ in Buchhandlungen in Köln, Kiel, München, Rom und Antwerpen. „Welcher Autor in welcher Buchhandlung liest, bleibt bis zuletzt eine Überraschung“, berichtete der Börsenverein. (dpa/bah)

Weblink

Literaturangaben:
TELLKAMP, UWE: Der Turm. Geschichte aus einem versunkenen Land. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2008, 976 S., 24,80 €.
SCHULZE, INGO: Adam und Evelyn. Berlin Verlag, Berlin 2008, 304 S., 18 €.
DATH, DIETMAR: Die Abschaffung der Arten. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2008. 600 S., 24, 80 €.
FATAH, SHERKO: Das dunkle Schiff. Jung und Jung Verlag, Salzburg 2008. 440 S., 22 €.
LAPPERT, ROLF: Nach Hause schwimmen. Hanser Verlag, München 2008. 544 S., 21,50 €.
HANIKA, IRIS: Treffen sich zwei. Droschl Verlag, Graz 2008. 238 S., 19 €.

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