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Literaturkalender für Berlin / September 2008

© Die Berliner Literaturkritik, 29.08.08

© Die Berliner Literaturkritik

Zu den Terminen für Berlin August 2008:

Montag, 1. September

Kulturforum Hellersdorf Lesung. Reinhild Paarmann – „99 Gedichte Aufbruch“. Außerdem liest die Autorin aus „Das Stickkissen. Eine Geschichte aus Antalya“. Eintritt frei. 19 Uhr. Telefon: 030-561 11 53. Carola-Neher-Straße 1, 12619 Berlin-Hellersdorf.

Zentral- und Landesbibliothek Lesung. Renatus Deckert (Hrsg.) – „Das erste Buch. Schriftsteller über ihr literarisches Debüt“. „Das erste Buch eines Autors ist sein Entrée in die Welt der Literatur. Welche Gedanken und Gefühle bewegen ihn beim Blick auf sein Debüt, dessen Erscheinen zwanzig, dreißig oder sogar fünfzig Jahre zurückliegt? Fast einhundert deutschsprachige Autoren – die Einflussreichen und die Stillen, die Erfolgreichen und die Exzentriker – beantworten diese Frage in persönlichen Texten, die eigens für dieses einzigartige Buchprojekt geschrieben wurden. Entstanden ist ein fesselndes Panorama deutschsprachiger Literatur von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart.“ (Suhrkamp) Aus der Anthologie liest Ingo Schulze. 19 Uhr. Telefon: 030-90 22 64 01. Berlin-Saal, Berliner Stadtbibliothek, Breite Straße 36, 10178 Berlin-Mitte.

Schwartzsche Villa Lesebühne. „Autorenforum: Lesen – Zuhören – Diskutieren“. Vorlesen unveröffentlichter Texte. Eintritt frei. 19.30 Uhr. Informationstelefon: 030-693 73 51. Kleiner Salon, Grunewaldstraße 55, 12165 Berlin-Steglitz.

Dienstag, 2. September

Buchhändlerkeller Buchvorstellung. Hans-Hendrik Grimmling und Doris Liebermann – „Die Umerziehung der Vögel. Einmalerleben“. „Es ist der überraschende, eigenwillige Blick eines unangepassten Künstlers, Malers, Denkers mit aufbegehrendem Temperament und intellektueller Unruhe, mit dem Grimmling seinen Werdegang von den Anfängen im ersten Atelier in der sächsischen Kleinstadt Zwenkau über den ersten Zeichenunterricht in Leipzig schildert, wo sich für ihn schon in jungen Jahren das ‚Verhängnis Kunst’ andeutet und er sich später mit dunklen, bestürzenden Vogelmetaphern von den Realismen der ‚Leipziger Schule’ abwendet. Im Künstlerkreis ‚Tangente’ ist Grimmling Mitinitiator des legendären ‚1. Leipziger Herbstsalons’, einer halblegalen Ausstellung im Messehaus am Markt 1984, einem Meilenstein der unangepassten DDR-Kunstgeschichte, der von den DDR-Behörden als ‚konterrevolutionär’ eingestuft wird.“ (Mitteldeutscher Verlag) 5 / 3 €. 20.30 Uhr. Telefon: 030-791 88 97. Parterre links, Carmerstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.

Mittwoch, 3. September

Literaturhaus Lesung. Ursula Krechel – „Shanghai fern von wo“. „Da steht sie mitten in einer Restaurantküche in Shanghai und walkt den Teig, als ginge es um ihr Leben, und das tut es auch. Ein Strudel soll es werden, ein süßer natürlich, aber dann füllt sie, was noch übrig ist, mit zartem Gemüse, und auf einmal hat sie der chinesischen Küche etwas hinzuerfunden, was niemand mehr missen möchte: die Frühlingsrolle.“ (Jung und Jung) Moderation: Maike Albath. 5 / 3 €. 20 Uhr. Reservierungstelefon: 030-887 28 60. Großer Saal, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Literarisches Colloquium Lesung. Arkadi Babtschenko – „Die Farbe des Krieges“. „Mit neunzehn Jahren wird ein russischer Soldat aus Moskau Tschetschenien versetzt. Als ‚Frischlinge’ ziehen die Rekruten in die Berge, um zu kämpfen. Wie alte Männer kehren sie zurück, verroht und stumpf. ‚Ich habe immer geglaubt, der Krieg sei schwarzweiß’, schreibt Arkadi Babtschenko, der diesen Krieg aus eigener Erfahrung kennt. Doch die Farben, merkt er bald, verschwinden nicht, und die Dinge, die geschehen, sind real: Die Leichen der ans Kreuz genagelten Soldaten. Der Kamerad, der von den Rädern eines Panzerwagens überrollt wird, und gleich daneben treiben Bäume junges Grün. Vermummte Gestalten irren auf den Straßen Grosnys umher und werden unter Beschuss genommen – bis sich herausstellt, es sind russische Mütter auf der Suche nach ihren toten Söhnen.“ (Rowohlt Berlin) Außerdem liest György Dragomán aus seinem Roman „Der weiße König“. Moderation: Olaf Kühl. 6 / 4 €. 20 Uhr. Telefon: 030-816 99 60. Am Sandwerder 5, 14109 Berlin-Wannsee.

Uwe Warnke Verlag Lesung & Gespräch. „Bücherwege III mit Uwe Warnke und Ulrich Schlotmann“. Es liest Ulrich Schlotmann aus seinem Erzählband „Die Freuden der Jagd“. Barbara Felsmann unterhält sich mit dem Verleger Uwe Warnke über den Verlag. 20 Uhr. Anmeldung erforderlich bis zum 2.9. unter Telefon: 030-282 20 03. Sonntagstraße 22, 10245 Berlin-Friedrichshain.

Donnerstag, 4. September

Literaturhaus Lesung. André Hau – „Der Blechmann“. „In seinem Debütroman zeigt André Hau den grotesken unaufhaltsamen Fall des Julius Patsch. Er lässt den Leser mit einer reichhaltigen, virtuosen und auch ungemein präzisen Sprache den kafkaesken Weg des Scheiterns seines Protagonisten einschlagen ...“ (edition karo) Moderation: Josefine Rosalski, Verlegerin. 3 €. 19 Uhr. Informationstelefon: 030-891 78 64. Kaminraum, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Botschaft des Königsreichs der Niederlande Lesung & Musik. Anna Enquist – „Kontrapunkt“. „Eine Mutter will die Erinnerung an ihre tragisch verstorbene Tochter lebendig erhalten. Sie stemmt sich gegen die verstreichende Zeit – und verzweifelt fast daran. Erst als sie, die ausgebildete Pianistin, wieder beginnt, Bachs Goldberg-Variationen am Klavier einzustudieren, erkennt sie, dass ihr die intensive Auseinandersetzung mit der Musik eine Brücke zu ihrer Tochter sein kann.“ (Luchterhand) Musik: Ivo Janssen am Piano. 19 Uhr. Anmeldung erbeten unter E-Mail: bln-pcz@minbuza.nl. Klosterstraße 50, 10179 Berlin-Mitte.

Akademie der Künste Buchvorstellung & Gespräch. Uwe Timm – „Halbschatten“. „Eine junge Fliegerin, Marga von Etzdorf, erschießt sich im Mai 1933 in Aleppo, Syrien, nach einer Bruchlandung. Sie ist 25 Jahre alt. Ihr Grab liegt auf dem Berliner Invalidenfriedhof. Was hat sie hier, zwischen den Toten der preußischen Militärgeschichte, NS-Größen und zivilen Opfern der letzten Kriegstage, zu suchen? Gibt es eine Erklärung für ihren gewaltsamen Tod? Der Stadtführer, der Uwe Timms Erzähler über den Invalidenfriedhof geleitet, weist auf beunruhigende Nachbarschaften hin. Hier liegt nicht nur Scharnhorst, der Held der Befreiungskriege, sondern auch Heydrich, der Organisator des Holocaust, neben namenlosen Opfern aus dem Mai ’45. Die Toten beginnen zu reden, sich zu erklären, zu rechtfertigen. Unter den Stimmen, die zu dem Erzähler sprechen, ist auch die Marga von Etzdorfs.“ (Kiepenheuer & Witsch) Einführung und Gespräch: Sigrid Löffler. 5 / 3 €. 20 Uhr. Telefon: 030-200 57 10 00. Plenarsaal, Pariser Platz 4, 10117 Berlin-Mitte.

Theodor Tucher Restaurant am Brandenburger Tor Lesung & Musik. „Joachim Ringelnatz zum 125. Geburtstag: ‚Wenn ich zwei Vöglein wär …’“. Es liest der Berliner Schauspieler Lusako Karonga. Musik: Armin Bapt am Klavier. Moderation: Gisela M. Gulu. 20 Uhr. 7 €. Reservierungstelefon: 030-22 48 94 64. Pariser Platz 6a, 10117 Berlin-Mitte.

Literarisches Colloquium Lesung. Dieter Bachmann – „Die Vorzüge der Halbinsel. Auf der Suche nach Italien“. „Vor sieben Jahren nahm Dieter Bachmann Wohnsitz in Italien. Ihm begegnete das alte Wunderland – und zugleich eine neue Unvertrautheit. Italien ist anders; es entspricht nicht den Vorurteilen, die unsere Süd-Sehnsucht von ihm hat. In diesem zutiefst persönlichen Buch durchmisst Bachmann die Gegenden der Halbinsel, Städte und Land, kämpft gegen Jäger und führt lange Gespräche mit Federico Fellini: eine Zeit der Befremdung, der Begegnung, der Entdeckung, der Freude.“ (marebuch) Außerdem liest Paul Nizon aus „Die Zettel des Kuriers. Journal 1990-1999“. 6 / 4 €. 20 Uhr. Telefon: 030-816 99 60. Am Sandwerder 5, 14109 Berlin-Wannsee.

Literaturforum im Brecht-Haus Lesung & Gespräch. Kurt Drawert – „Ich hielt meinen Schatten für einen anderen und grüßte“. „In Anverwandlung an den spektakulären Kriminalfall des Kaspar Hauser im 19. Jahrhundert nimmt Kurt Drawerts Roman das Motiv des verwahrlosten Findlings auf, um vom Untergang der DDR und dem Übergang in eine neue Zeit zu erzählen. Dieser verunstaltete ‚Kaspar der Revolution’ erinnert sich mit schonungsloser Sprachgewalt, so ernst wie komisch, so realistisch wie surreal, an sein Leben als bestürzende Höllenfahrt durch die neun ‚Schuldbezirke’ der ‚Deutschen D. Republik’. Er ist ein Zeuge jener Nichtwelt unter der Erde,  in der sich die Proletarier aller Länder einst im Sumpf vereinigt haben. In seinen Merk- und Beobachtungsheften notiert dieser ‚ostdeutsche Erdling’ die Zeit in der Zelle mit Holzpferd und Abfallkübel bis er Titelaufschreiber, Magazinläufer und Nachtwächter in der „Nationalen Bücheranstalt“ wird, ehe er nach dem Ende der Höhlenrepublik an die Grenze zum feindlichen Ausland nach oben gelangt.“ (C.H. Beck) Im Gespräch mit dem Autor Jörg Magenau. 5 / 3 €. 20 Uhr. Telefon: 030-282 20 03. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

NBI Club Lesung. Supatopcheckerbunny und Hilfscheckerbunny – „Was wir uns überlegt haben zu verschiedenen Themen!“. „‚Alle Menschen sind verschieden, aber manchmal auch gleich!’ – Diese grundlegend dialektische Einsicht prägt Weltbild und Denken des Supatopcheckerbunnys und seines Hilfscheckerbunnys.“ (Fischer Taschenbuch) Außerdem liest Klaus Ungerer. 20 Uhr. Telefon: 030-67 30 44 57. Kulturbrauerei, Schönhauser Allee 36, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.

Freitag, 5. September

Literaturhaus Lesung. „Moderne türkische Literatur; Teil 1 – moderne türkische Poesie“. Mit zahlreichen Poeten aus der Türkei. Eintritt frei. 16.30 Uhr. Großer Saal, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Dussmann das KulturKaufhaus Buchvorstellung. Jürgen von der Lippe und Monika Cleves – „Noch viel mehr von Sie und Er. Neue Botschaften aus parallelen Universen“. Eintritt frei. 18 Uhr. Telefon: 030-20 25 11 11. KulturBühne am Wasserfall, Friedrichstraße 90, 10117 Berlin-Mitte.

frannz club Lesung. Will Elliott – „Hölle“. „Als Jamie eines Nachts einen Clown überfährt, der urplötzlich vor seiner Motorhaube auftaucht, ist ab sofort nichts mehr, wie es war. Jamie erhält unheimliche Drohungen, und eine Horde mordgieriger Geschöpfe in Clownskostümen macht Jagd auf ihn. Die Clowns entführen Jamie in den Pilo-Zirkus, eine bizarre, jenseitige Welt, beherrscht von unheimlichen Akrobaten, Zwergen, Freaks und Wahrsagern. Ein geheimnisvolles Pulver erfüllt jeden Wunsch, und auch Jamie verfällt ihm. Doch wer es einnimmt, wird zum eiskalten Killer. Wenn Jamie dieser Hölle entkommen will, muss er nicht nur den Zirkus zerstören, sondern auch seinen größten Feind besiegen – die eigene dunkle Seite …“ (Piper) Mit dem Autor liest der Schauspieler Oliver Rohrbeck. 8,90 €. 20 Uhr. Telefon: 030-72 62 79 30. Kulturbrauerei, Schönhauser Allee 36, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.

Literaturforum im Brecht-Haus Lesung & Gespräch. „Abschlusslesung der Romanwerkstatt I“. Mit den Teilnehmern Odile Kennel, Johannes Groschupf, Anne Richter und Claudia Russwurm. Moderation: Michael Wildenhain. 5 / 3 €. 20 Uhr. Telefon: 030-282 20 03. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Samstag, 6. September

Literaturhaus Lesung. „Moderne türkische Literatur; Teil 2 – moderner türkischer Roman“. Mit zahlreichen Schriftstellern aus der Türkei. Eintritt frei. 14 Uhr. Großer Saal, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Dussmann das KulturKaufhaus Buchvorstellung. Volker Schlöndorff – „Licht, Schatten und Bewegung. Mein Leben und meine Filme“. „Eine Jugend in Hessen, ein Leben in vielen Sprachen und Ländern: Seit vier Jahrzehnten gehört Volker Schlöndorff zu den wenigen deutschen Filmemachern, die Weltgeltung haben. In dieser Autobiographie erzählt er anschaulich von seiner Kindheit im Nachkriegsdeutschland; von seinem politischen Engagement um 1968; von der Entstehung seiner ‚Blechtrommel’, für die er den ersten deutschen Nachkriegs-Oscar erhielt; von seinem Leben in Deutschland, Frankreich, Italien und Amerika; von Regisseuren wie Jean-Pierre Melville und Rainer Werner Fassbinder; und von Schauspielern wie Alain Delon und Jeanne Moreau.“ (Hanser) Eintritt frei. 16 Uhr. Telefon: 030-20 25 11 11. KulturBühne an der Sphinx, Friedrichstraße 90, 10117 Berlin-Mitte.

Literaturhaus Lesung. „Moderne türkische Literatur; Teil 3 – moderne türkische Kurzgeschichten“. Mit zahlreichen Schriftstellern aus der Türkei. Eintritt frei. 16.30 Uhr. Großer Saal, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Literaturhaus Lesung. „Moderne türkische Literatur; Nacht der Poeten“. Mit zahlreichen Poeten aus der Türkei. Eintritt frei. 19 Uhr. Großer Saal, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Lettrétage Lesung. „(Online-)Forum der 13“. Mit den Autoren Crauss, Markus Hallinger, Herbert Hindringer, Synke Köhler, Thorsten Krämer, Lothar Quinkenstein und Marcus Roloff. 5 €. 20 Uhr. Telefon: 030-692 45 38. Methfesselstraße 23-25, 10965 Berlin-Kreuzberg.

Grüner Salon Lesung & Musik. Katarzyna Sowula – „Auftrieb“. In „Auftrieb“ (polnischer Originaltitel: „Zero Osiemset“) erzählt die polnische Autorin Katarzyna Sowula absurd alltägliche Geschichten mit überraschender Detailgenauigkeit und leiser Ironie. Der Erzählband ist eine Sammlung trauriger, froher, aber auch schräger Bilder einer polnischen Gesellschaft zwischen Tradition und Moderne. Gescheiterte Existenzen, Lebenskünstler und Heiligengeschichten blitzen zwischen den Zeilen auf und erzählen von einer überraschend anderen Sicht auf die Tragikomik des Lebens, das sich um Selbstverlust und Wiederfinden dreht. Anschließend Party mit osteuropäischer Musik. 21 Uhr. Telefon: 030-28 59 89 36. Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Linienstraße 227, 10178 Berlin-Mitte.

Sonntag, 7. September

Kohlhaas & Company Fest. „20 Jahre Buchhandlung Kohlhaas & Company“. Um 15 Uhr im Garten des Literaturhauses: Eröffnung. Um 15.15 Uhr im Garten des Käthe-Kollwitz-Museums, Fasanenstraße 24: Claudiu M. Florian liest aus „Zweieinhalb Störche“, Einführung: Rainer Nitsche vom Transit Verlag. Um 16.15 Uhr im Garten des Käthe-Kollwitz-Museums, Fasanenstraße 24: Susanne Schüssler und Susanne Müller-Wolff stellen ihre Bücher des Verlags Klaus Wagenbach vor. Um 17.15 Uhr im Treppenaufgang zum 1. Stock im Literaturhaus: Thomas Hürlimann liest aus „Der Sprung in den Papierkorb“, Einführung: Nicole Henneberg. Um 18.15 Uhr im Garten des Käthe-Kollwitz-Museums, Fasanenstraße 24: Adam Soboczynski liest aus „Die schonende Abwehr verliebter Frauen oder Die Kunst der Verstellung“, Einführung: Gunnar Cynybulk vom Aufbau-Verlag. Um 19.15 im Kleinen Saal des Literaturhauses: Peter Urban liest aus „Das Ohr“ von Genadij Gor. Einführung: Katharina Wagenbach-Wolff von der Friedenauer Presse. Um 20.15 Uhr im Großen Saal des Literaturhauses: Klaus Ferentschik liest aus „Der Weltmaschinenroman“ und Sebastian Kleinschmidt aus „Requiem für einen Hund“, Einführung: Andreas Rötzer vom Verlag Matthes & Seitz Berlin. Um 21.15 Uhr im Garten des Literaturhauses: Finlandia: Tangos und mehr mit Jarkko Riihimäki am Klavier. Eintritt frei. Telefon: 030-887 28 60. Literaturhaus, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Bezirkszentralbibliothek Mark Twain Lesung & Gespräch. Ernst Röhl – „Einigkeit und recht viel Freizeit“. „‚Kalle träumt von der guten alten DDR. Leider sind es Alpträume. In keinem dieser Träume macht er eine halbwegs gute Figur, kommt etwa als positiver Held vom Schlage eines Günther Simon oder Manne Krug groß raus ... In vierzig Jahren DDR ist er nicht ein einziges Mal schwarz mit der Straßenbahn gefahren. Trotzdem ertappt ihn in seinen furchtbaren Träumen hin und wieder ein volkseigener Kontrolleur auf frischer Tat. Dabei kostet ein Fahrschein nur 20 Pfennig ...’ Kalle merkt: Nostalgie kann auch ein Fluch sein.“ (Eulenspiegel Verlag) Mit Kaffee und Kuchen. Eintritt frei. 15.30 Uhr. Anmeldung erbeten unter Telefon: 030-54 70 41 54. Artothek, Freizeitforum Marzahn, Marzahner Promenade 52-54, 12679 Berlin-Marzahn.

Montag, 8. September

Schwartzsche Villa Lesebühne. „Autorenforum: Lesen – Zuhören – Diskutieren“. Vorlesen unveröffentlichter Texte. Eintritt frei. 19.30 Uhr. Informationstelefon: 030-693 73 51. Kleiner Salon, Grunewaldstraße 55, 12165 Berlin-Steglitz.

Kaffee Burger Zeitschriftenvorstellung. „Popfly“. Mit Ann Cotten, Florian Günther, Velimir Kaminer, Stone, HEL ToussainT, Urahne, Peter Wawerzinek, Ralf S. Werder und viele andere mehr. 20.30 Uhr. Telefon: 030-28 04 64 95. Torstraße 60, 10119 Berlin-Mitte.

Dienstag, 9. September

Dussmann das KulturKaufhaus Buchvorstellung. Mia von Waldenfels – „Du wie Du und Ich wie Ich. Das Buch für Paare, die sich lieben wollen“. „Wir kennen alle das Phänomen: Da lieben wir den anderen - und befinden uns doch in der Krise. Immer öfter fühlen wir uns missverstanden, harmlose Gespräche enden im Streit. Mia von Waldenfels setzt bei den Idealen an, die wir mit dem Mythos von Romeo und Julia verknüpfen und die unsere Beziehungen überfrachten. In einem neuen 3-stufigen Modell führt sie uns von der romantischen Illusion hin zu der Erkenntnis, dass der andere so anders ist, als stamme er von einem fremden Kontinent. Und sie zeigt uns, wie wir die kommunikativen Beschützer hinter uns lassen können, die zwar unser Innerstes behüten, allzu oft aber die wahren Unruhestifter sind.“ (Pendo Verlag) Eintritt frei. 18 Uhr. Telefon: 030-20 25 11 11. KulturBühne an der Sphinx, Friedrichstraße 90, 10117 Berlin-Mitte.

Vertretung der Europäischen Kommission Lesung & Gespräch. Wilfried N’Sondé – „Das Herz der Leopardenkinder“. „Zusammengeschlagen und eines Verbrechens angeklagt, an das er sich kaum erinnert, findet sich ein junger Farbiger auf einer Polizeiwache wieder. In der Verlassenheit und tiefsten Erniedrigung einer Gefängniszelle überfällt ihn eine Flut von Erinnerungen: an Mireille und die leidenschaftliche Liebe zu ihr; die hellhäutige Mireille, die ihn verlassen hat, um aus der Hoffnungslosigkeit der Vorstädte zu fliehen. An Drissa, seinen Blutsbruder, der die Gewalt gegen sich selbst kehrt; an Kamel, der zum Fanatiker geworden ist. Und immer wieder werden die Stimmen der Ahnen lebendig, die von Ehre, Stolz und magischen Kräften künden. Die ein Afrika beschwören, das für die an der Bruchlinie zweier Kulturen aufgewachsenen ‚Leopardenkinder’ nur noch ein ferner Mythos ist.“ (Kunstmann) Moderation Thomas Wohlfahrt, literaturwerkstatt Berlin. Eintritt frei. 18 Uhr. Telefon: 030-22 80 20 00. Unter den Linden 78, 10117 Berlin-Mitte.

Helene-Nathan-Bibliothek Buchvorstellung. Sonja Nufer – „Wenn Liebe zum Desaster wird. Mobbing in der Partnerschaft“. „Mobbing im Sinne von Psychoterror gibt es nicht nur am Arbeitsplatz, sondern auch in Ehe und Partnerschaft – in mehr als 80 Prozent aller Beziehungen kommt es zumindest zeitweilig zu Mobbing. Was mit kleinen Spitzen und unbewussten Kränkungen beginnt, entwickelt häufig eine fatale Eigendynamik und endet in demütigender Kritik, feindseligem Verhalten, Erniedrigungen im Beisein anderer und Hass. Nach jahrelangen und zermürbenden Auseinandersetzungen scheint Trennung oder Scheidung für viele Paare der letzte Ausweg.“ (Eichborn) Eintritt frei. 18.30 Uhr. Telefon: 030-68 09 43 41. Neukölln Arcaden, Karl-Marx-Straße 66, 12043 Berlin-Neukölln.

Tschechisches Zentrum Lesung. Tereza Boucková – „Rok kohouta“ („Das Jahr des Hahns“). Moderation: Eva Profousová, Übersetzerin und Publizistin aus Hamburg. Eintritt frei. 19 Uhr. Telefon: 030-208 28 36. Bibliothek, Dachgeschoss, Friedrichstraße 206, 10969 Berlin-Kreuzberg.

Urania Buchvorstellung. Güner Yasemin Balci – „Arabboy. Eine Jugend in Deutschland oder Das kurze Leben des Rashid A.“. „Rashid, Sohn einer libanesisch-palästinensischen Familie, ist weder Deutscher noch Libanese oder Palästinenser, er ist ein ‚Arabboy’, so nennt er sich in den einschlägigen Chaträumen, die er und seine Kumpel mit selbstgemachten Gewalt-Clips versorgen. Sie gehorchen dem Gesetz der Straße, auf der sich jeder sein Recht nehmen muss. Wer das nicht kann, wird zum ‚Opfer’ – er ist dem Lebenskampf nicht gewachsen.“ (S. Fischer) Anschließend die Autorin im Gespräch mit Heinz Buschkowsky, Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln. Moderation: Alfred Eichhorn, RBB. 19.30 Uhr. Reservierungstelefon: 030-218 90 91. An der Urania 17, 10787 Berlin-Schöneberg.

Wolfdietrich-Schnurre-Bibliothek Lesung & Gespräch. Renate Feyl – „Streuverlust“. „Die Geschichte von Roland Zarth ist die Geschichte einer großen Passion: zu hören und gehört zu werden. Aus dem Hörmenschen wird ein Radiomacher, der alles daransetzt, seinen Sender zur Nummer eins zu machen. Was man braucht, um sich im Frequenzgewirr der Metropole durchzusetzen, gibt gleichzeitig Aufschluss über die Beschaffenheit unserer Zeit. Roland Zarth steht am Anfang einer viel versprechenden Karriere: Mit seinem Spartensender Taff hat er sich in kürzester Zeit etabliert. Der Aufstieg vom Geschäftsführer der Taunuswelle zum Akteur auf der Hauptstadtbühne prädestiniert ihn in den Augen seiner Geldgeber für Größeres. Er soll das defizitäre Metropolenradio zum Erfolgssender machen. Das heißt zum ersten Mal Vollprogramm, und dieser Aufgabe widmet sich Zarth mit ganzer Kraft.“ (Kiepenheuer & Witsch) Moderation: Wilfried Platzek. 5 / 4 €. 19.30 Uhr. Telefon: 030-92 09 09 80. Veranstaltungssaal, 3. Etage, Bizetstraße 41, 13088 Berlin-Weißensee.

Literarisches Colloquium Lesung. Jakob Hein – „Vor mir den Tag und nach mir die Nacht“. „Seit Boris Moser seine Agentur für verworfene Ideen eröffnet hatte, war niemand anderes als er selbst durch die Eingangstür getreten. Nun stand diese Frau vor seinem Schreibtisch, Rebecca. Kastanienbraunes Haar fiel auf ihre Schultern, und ihre Augen leuchteten. Während Boris noch darüber sinnierte, ob ihre elegante Nase ihr einen evolutionären Vorteil einbrachte, sprach Rebecca ihn an. Schlagartig wurde Boris klar, dass er diese Frau nie wieder gehen lassen durfte. Und dann tat er etwas, das er sonst unter allen Umständen vermieden hätte: Er erzählte ihr von einem verworfenen Romananfang. Er erzählte ihr von Sophia, die für ihren Auftraggeber eine Geschichte aufschrieb. Sie handelte von dem Wissenschaftler Heiner, der kurz davor stand, den Sinn des Lebens zu ergründen.“ (Piper) Moderation: Ingo Schulze. 6 / 4 €. 20 Uhr. Telefon: 030-816 99 60. Am Sandwerder 5, 14109 Berlin-Wannsee.

Krimibuchhandlung totsicher Lesung. Friedrich Dürrenmatt – „Der Richter und sein Henker“. „Grundthema: der Kampf zweier Parteien, deren eine ein einzelner Detektiv ist. Die ‚gute’ Partei, Inspektor Bärlach, ist todkrank, und es bleibt ihm nicht mehr viel Zeit, den Verbrecher Gastmann zu überführen.“ (Diogenes) Es liest die Schauspielerin Elisabeth Richter-Kubbutat. 4 €. 20 Uhr. Telefon: 030 84 85 45 09. Winsstraße 16, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg.

Berliner Ensemble Lesung. „Max Goldt liest“. Der renommierte Autor liest sowohl aus neuen als auch aus alten Texten. 15 / 7 €. 20 Uhr. Kartentelefon: 030-28 40 81 55. Bertolt-Brecht-Platz 1, 10117 Berlin-Mitte.

Literaturforum im Brecht-Haus Gespräch. „Dichterleben: Zlatko Krasini“. Die Poesie des 1951 in Sarajevo geborenen, in Belgrad lebenden Hochhausbewohners Zlatko Krasni hat einen weiten Horizont und speist sich aus Träumen und Alpträumen seiner heiteren Seele. Kommen diese zu dick, vertraut er der Retterin Phantasie, den Händen der Liebsten und dem beruhigenden Schnurren dreier Katzen. So gefeit, nimmt er es wieder und wieder mit der Welt auf oder schlüpft unters Dach befreundeter Gedichte. Im Gespräch mit dem Poeten Richard Pietraß. 5 / 3 €. 20 Uhr. Telefon: 030-282 20 03. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Buchhändlerkeller Lesung & Film. „Zum 100. Geburtstag von Cesare Pavese“. Film: „Cesare Pavese: Turin und Santo Stefano Belbo“ von Renate Sami und Petra Seeger. 5 / 3 €. 20.30 Uhr. Telefon: 030-791 88 97. Parterre links, Carmerstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.

Monarch Lesung. „Vollbart, schwul und Bielefeld. Sacha Brohms Minderheitenalltag“. „Kinderweisheiten, die Tagebücher von Erich Honecker, Antworten auf Fragen, wie: ‚Haben Kopiergeschäfte in Anatolien wirklich den ganzen Tag geöffnet?’ und Aufschlussreiches aus dem vermeintlich so anderen, schwulen Alltag. All das und einiges mehr bietet Sacha Brohm in seinem Leseprogramm.“ (Verbrecher Verlag) 4 €. 20.30 Uhr. Skalitzer Straße 134, 10999 Berlin-Kreuzberg.

Mittwoch, 10. September

Neues Deutschland Buchvorstellung. Waltraud Hagen und Peter Jacobs – „Salvador Allende. Eine Chronik“. „In der an Guerillabewegungen, revolutionären Umstürzen und Militärregimes reichen Geschichte Lateinamerikas gab es nur ein einziges Mal den ernsthaften Versuch, ein Land auf demokratischem Weg zum Sozialismus zu führen. Salvador Allende, von 1970 bis 1973 Präsident Chiles, war der charismatische Lenker dieser politischen Mutprobe. Arzt von Beruf, bekennender Marxist und Demokrat bis zum letzten Atemzug trieben ihn putschende Militärs in den Tod. Doch der Name Allende hat sich in das historische Gedächtnis des Subkontinents eingebrannt wie der Name Bolívar. Seine Utopie von einem Leben in Würde und Gerechtigkeit besteht heute noch.“ (Neues Leben) 18.30 Uhr. Telefon: 030-29 78 11 11. Münzenbergsaal, Franz-Mehring-Platz 1, 10249 Berlin-Friedrichshain.

Literaturhaus Gespräch. „Jahresthema: ‚Das Buch im digitalen Zeitalter’: Crossmediale Content-Verwertung“. Ausschließlich für Frauen. Einführung und Moderation: Yvonne de Andrés. 5 / 2,50 €. 20 Uhr. Informationstelefon: 030-49 78 02 12. Kaminraum, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Akademie der Künste Lesung & Gespräch im Rahmen der Archiveröffnung zu Paul Strecker. „Paul Strecker – Alle Erkenntnisse werden zunächst über die Augen geleitet“. Es liest Hanns Zischler. Mit Wolfgang Trautwein und Felicitas Reusch. Einführung: Karin Kiwus. 5 / 3 €. 20 Uhr. Telefon: 030-200 57 10 00. Plenarsaal, Pariser Platz 4, 10117 Berlin-Mitte.

Literaturforum im Brecht-Haus Buchvorstellung. Michael Wildenhain – „Träumer des Absoluten“. „Tariq, der begabte Sohn einer begüterten libanesischen Familie, und Jochen, der aus kleinbürgerlichen Verhältnissen stammt, kennen sich seit der Schulzeit. Sie verbindet die Liebe zur Mathematik - und zu Judith, die ihnen abwechselnd ihre Gunst schenkt. So bleibt es bis zum Abitur und durch die Jahre in Berlin: beide tief eingelassen in die politischen Diskussionen und den militanten Widerstand gegen den Staat. Der eine, schließlich Professor, steigt aus. Der andere, Tariq, wird in einem Aufsehen erregenden Prozess zum Kronzeugen, zum Verräter an seiner eigenen Biografie und sucht die Nähe zum islamischen Terrorismus.“ (Klett-Cotta) Moderation: Michael Sontheimer. 5 / 3 €. 20 Uhr. Telefon: 030-282 20 03. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Lehmanns Fachbuchhandel Lesung. Ulrich Wickert – „Der nützliche Freund“. „Untersuchungsrichter Jacques Ricou verbringt den Abend in seinem Lieblingsbistro ‚Aux Folies’. Zusammen mit seinen Kollegen stößt er auf den Umzug in die Rue Belleville an, als ihn ein Anruf erreicht: Eine Freundin ist Zeugin des brutalen Mordes an dem Lobbyisten Marc Leroc geworden. Jacques und Kommissar Mahon nehmen noch in derselben Nacht die Ermittlungen auf: Leroc war beim Kauf der Leuna-Raffinerie als Mittelsmann von France Oil dafür verantwortlich, Millionen zu waschen und an deutsche Politiker zu verteilen. Die Spur führt zum ehemaligen Staatssekretär Holm Mormann – aber der ist plötzlich untergetaucht. Jacques muss mit der unergründlichen Leipziger Staatsanwältin von Rintelen kooperieren, um voranzukommen …“ (Piper) 10 / 8 €. 20.15 Uhr. Telefon: 030-617 91 10. Hardenberg-Haus, Hardenbergstraße 5, 10623 Berlin-Charlottenburg.

Buchhändlerkeller Lesung. Günther F. Seelig – „Die Sternchen der Pusteblume. Erinnerungen an das 20. Jahrhundert“. „Das Besondere dieser ‚Erinnerungen an das 20. Jahrhundert’ liegt in der Perspektive. Es ist die Geschichte einer eher durchschnittlichen, unspektakulären, wenn auch vielfach unangepassten bürgerlichen Familie. Günter F. Seelig verknüpft den persönlichen Lebenslauf seiner Familie mit Zeitgeschichte und Zeitgeschehen von seiner Großeltern- bis zur Enkelgeneration.“ (Verlag Hans Schiler) 3 €. 20.30 Uhr. Telefon: 030-791 88 97. Parterre links, Carmerstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.

Donnerstag, 11. September

ifa-Galerie Buchvorstellung. Hans-Hendrik Grimmling und Doris Liebermann – „Die Umerziehung der Vögel. Einmalerleben“. „Es ist der überraschende, eigenwillige Blick eines unangepassten Künstlers, Malers, Denkers mit aufbegehrendem Temperament und intellektueller Unruhe, mit dem Grimmling seinen Werdegang von den Anfängen im ersten Atelier in der sächsischen Kleinstadt Zwenkau über den ersten Zeichenunterricht in Leipzig schildert, wo sich für ihn schon in jungen Jahren das ‚Verhängnis Kunst’ andeutet und er sich später mit dunklen, bestürzenden Vogelmetaphern von den Realismen der ‚Leipziger Schule’ abwendet. Im Künstlerkreis ‚Tangente’ ist Grimmling Mitinitiator des legendären ‚1. Leipziger Herbstsalons’, einer halblegalen Ausstellung im Messehaus am Markt 1984, einem Meilenstein der unangepassten DDR-Kunstgeschichte, der von den DDR-Behörden als ‚konterrevolutionär’ eingestuft wird.“ (Mitteldeutscher Verlag) 19 Uhr. Telefon: 030-22 67 96 16. Linienstraße 139, 10115 Berlin-Mitte.

Tschechisches Zentrum Ausstellungseröffnung. „Libuše Moníková: Meine Bücher sind teuer“. 1971 kam Libuše Moníková (geboren 1945 in Prag, gestorben 1998 in Berlin) in die Bundesrepublik, wo sie an vielen Orten lebte, lange Zeit auch in Berlin. Anfang der 1980er Jahre veröffentlichte die studierte Germanistin und Anglistin ihr erstes literarisches Werk. Danach folgten Romane wie Die Fassade (1987) oder Treibeis (1992), in denen sie das Schicksal tschechischer Künstler unter einem totalitären Regime und das Leben tschechischer Emigranten schilderte. Libuše Moníková verstand sich als Botschafterin der tschechischen Kultur im deutschsprachigen Raum. Sie schrieb auch einige Theaterstücke sowie literaturwissenschaftliche und gesellschaftskritische Essays. Für ihr Werk erhielt sie mehrere Literaturpreise, den Alfred-Döblin-Preis (1987), den Franz-Kafka-Literaturpreis (1989) und den Adalbert-von-Chamisso-Preis (1991). Eintritt frei. 19 Uhr. Telefon: 030-208 25 92. Galerie CzechPoint, Friedrichstraße 206, 10969 Berlin-Kreuzberg.

Literaturhaus Lesung. „Fast vergessene Schriftstellerinnen und Schriftsteller: Luise Mühlbach (1814-1873)“. Claudia von Gélieu stellt die Autorin vor. Constanze Jaiser liest aus ihren Romanen und Briefen. Eintritt frei. 20 Uhr. Informationstelefon: 030-88 66 54 03. Kaminraum, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Theodor Tucher Restaurant am Brandenburger Tor Lesung. Tanja Langer – „Nächte am Rande der inneren Stadt“. „Sie sind jung. Anfang zwanzig. Keiner kennt sich selbst, aber alle wollen es wissen. Eva, die Frau, die nicht treu sein konnte, hat ein Vor-Liebesleben an der Grenze zur Selbstaufgabe. Mitte der 80er Jahre studiert sie Kunstgeschichte in Westberlin. Der Stadt  steht ein gewaltiger Umbruch bevor, aber das weiß damals noch niemand. Noch scheint die Szene intakt: eine Bohème, die sich unendlich viel Zeit nimmt, um sich und das Leben neu zu erfinden.“ (dtv) 7 €. 20 Uhr. Reservierungstelefon: 030-22 48 94 64. Pariser Platz 6a, 10117 Berlin-Mitte.

Literaturhaus Lesung. Karl-Heinz Ott – „Ob wir wollen oder nicht“. „Was passiert, wenn man nichts getan hat und dadurch schuldig wird? Wenn man im Gefängnis sitzt und sich durch Schweigen schützt, obwohl man sich unschuldig fühlt? In einem inneren Monolog entfaltet Karl-Heinz Ott das Seelenpanorama einer Figur, die einmal aufgebrochen war, sich selbst und die ganze Welt zu verändern, um schließlich in jeder Hinsicht im Abseits zu landen. Die einzigen Menschen, auf die sich der Erzähler dieser Geschichte stützten konnte, sind auf der Flucht, während er an ihrer Stelle verhaftet wurde.“ (Hoffmann und Campe) 5 / 3 €. 20 Uhr. Reservierungstelefon: 030-887 28 60. Großer Saal, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Literaturforum im Brecht-Haus Lesung & Gespräch. „Die Unsichtbaren Städte Berlin I“. So wie Marco Polo auf all seinen Reisen stets seine Heimatstadt Venedig wieder sah, spiegeln sich womöglich die unterschiedlichen Erfahrungen der Autorinnen aus den verschiedensten Ursprungsländern in ihrer Sicht auf die neue Heimat Berlin. Diesen Sichtweisen gegenüber steht die Wahrnehmung von aus Berlin stammenden Schriftstellerinnen. So begegnen sich in den Texten und Gesprächen zwei grundverschiedene Perspektiven auf diese Stadt. Das erste Gespräch führen Inka Bach und Marica Bodrožić. Beide Autorinnen stammen aus Staaten, die nicht mehr existieren: Die aus Ex-Jugoslawien zugezogene Berlinerin und die gebürtige Ost-Berlinerin diskutieren und lesen Texte über die deutsche Sprache, die Frage nach Identität und – nicht zuletzt – über ihr Bild der Stadt Berlin. 5 / 3 €. 20 Uhr. Telefon: 030-282 20 03. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Macondo Lesung & Musik. „Alexander Graeff und René Glase zähmen das Weltentier“. Ein Abend der surrealen Literatur und Musik. 20 Uhr. Gärtnerstraße 14, 10245 Berlin-Friedrichshain.

WABE Lesung. Björn Kuhligk und Jan Wagner (Hrsg.) – „Lyrik von Jetzt zwei“. „Das Phänomen einer facettenreichen und vitalen jungen Lyrik aber setzt sich fort, und eine Vielzahl von noch jüngeren Dichtern ist in Erscheinung getreten. Ihnen ist Lyrik von Jetzt zwei gewidmet: Fünfzig Dichterinnen und Dichter werden mit jeweils vier repräsentativen Gedichten vorgestellt, ein ausführlicher Anhang mit biographischen und bibliographischen Details ermutigt zu weiteren Nachforschungen – und macht auch diese Anthologie zu dem, was schon Lyrik von Jetzt für so viele Leser war: Nachschlagewerk und Abenteuer.“ (Berlin Verlag) Aus der Anthologie lesen Nora Bossong, Ann Cotten, Carl-Christian Elze, Jürg Halter. Nadja Küchenmeister, Norbert Lange, Marcus Roloff, Andre Rudolph, Christian Schloyer und Katharina Schultens. Moderation: Björn Kuhligk und Jan Wagner. 5 / 3 €. 20.30 Uhr. Telefon: 030-902 95 38 50. Danziger Straße 101, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg.

Buchhändlerkeller Lesung. Michael Wildenhain – „Träumer des Absoluten“. „Tariq, der begabte Sohn einer begüterten libanesischen Familie, und Jochen, der aus kleinbürgerlichen Verhältnissen stammt, kennen sich seit der Schulzeit. Sie verbindet die Liebe zur Mathematik - und zu Judith, die ihnen abwechselnd ihre Gunst schenkt. So bleibt es bis zum Abitur und durch die Jahre in Berlin: beide tief eingelassen in die politischen Diskussionen und den militanten Widerstand gegen den Staat. Der eine, schließlich Professor, steigt aus. Der andere, Tariq, wird in einem Aufsehen erregenden Prozess zum Kronzeugen, zum Verräter an seiner eigenen Biografie und sucht die Nähe zum islamischen Terrorismus.“ (Klett-Cotta) 3 €. 20.30 Uhr. Telefon: 030-791 88 97. Parterre links, Carmerstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.

Freitag, 12. September

Johns Appartement Lesung. Ralf Husmann – „Nicht mein Tag“. „Till Reiners ist einer, der so ist wie alle, und bislang hat er das für etwas Positives gehalten. Da wo Till ist, ist es nicht trendy. Schon sein Name ist nicht hip, und dann wohnt er auch noch am Rande des Ruhrgebiets und trägt einen Seitenscheitel. Er hat eine Frau und ein Kind und ein Leben wie eine Tatort-Folge: ziemlich deutsch, mäßig spannend, mit wenig Sex, und man ahnt nach der Hälfte, wie es ausgehen wird. Bis Nappo auftaucht, ein Kerl mit einer Tätowierung, einer Sporttasche und einer echten Waffe. Plötzlich ist alles anders: Ein Kaninchen stirbt, ein Mann wird zusammengeschlagen, ein unflotter Dreier findet statt und Bruce Springsteen spielt dazu. Außerdem fehlen der Dresdner Bank knappe 30 000 Euro. Und Till Reiners ist auch nicht mehr, was er mal war …“ (Scherz Verlag) 15.30 Uhr. Kurfürstendamm 195, 10707 Berlin-Wilmersdorf.

Der Club Bertelsmann Buchvorstellung. Heinz Florian Oertel und Kristin Otto (Hrsg.) – „Peking 2008“. „Jeder olympischen Disziplin ist ein eigenes Kapitel gewidmet, in dem detailliert auf die einzelnen Wettkämpfe eingegangen wird. Die Berichterstattung wird ergänzt durch Expertenkommentare ehemaliger und aktiver Spitzensportler. Das Olympiatagebuch von Volker Kluge spiegelt Ereignisse am Rande der Wettkämpfe wider und zeichnet ein eindrückliches Bild der allgemeinen Stimmung vor Ort. Ausführliche und interessante Hintergrundbeiträge zur Geschichte der Olympischen Spiele und ihrer Sportarten, aber auch zum Gastgeberland China runden die Berichterstattung ab.“ (Das Neue Berlin) Außerdem stellt Hein Florian Oertel sein Buch „Gott sei Dank. Schluss mit der Schwatzgesellschaft“. 17 Uhr. Telefon: 030-24 72 48 59. Alexa-Shoppingcenter, Grunerstraße 20, 10179 Berlin-Mitte.

Berliner Ensemble Lesung. Ernst Schumacher – „Ein bayerischer Kommunist im doppelten Deutschland. Aufzeichnungen 1945-1991“. „Ernst Schumachers Leben vollzog sich jenseits gängiger Schablonen. In Bayern geboren (1921) und aufgewachsen, ab 1949 überzeugter Kommunist, siedelte er 1962 dauerhaft in die DDR über. Dort machte er sich als Brechtforscher, Hochschullehrer und Theaterkritiker einen Namen. Trotzdem verließ ihn das Heimweh nach Bayern nie. Schumacher hat stets gesamtdeutsch gedacht und die Teilung Deutschlands kritisiert – auch als Honecker sie akzeptierte. Zugleich hatte er stets die außereuropäische Welt im Blick – besonders das aufsteigende China. Ernst Schumachers autobiographische Aufzeichnungen aus fünf Jahrzehnten sind ein eindrucksvolles Dokument erlebter und erlittener Geschichte.“ (Oldenbourg) Es liest Hermann Beil. 7 €. 20 Uhr. Kartentelefon: 030-28 40 81 55. Probebühne, Bertolt-Brecht-Platz 1, 10117 Berlin-Mitte.

Kino Babylon Buchvorstellung & Gespräch & Konzert. Dotschy Reinhardt – „Gypsy. Die Geschichte einer großen Sinti-Familie“. „Dotschy Reinhardt wächst mit der Musik Django Reinhardts auf, dem bekanntesten Vertreter dieser großen Musikerdynastie. Die junge Frau ist Sinteza, eine Angehörige des Volkes der Sinti, das seit sechs Jahrhunderten in Deutschland lebt und wenige Höhen und viele Tiefen durchleiden musste. Sinti haben eine lange Geschichte der Ungerechtigkeit, Verfolgung und Vertreibung hinter sich, die sich erst in der Gegenwart zum Besseren wendet. Heimat sucht Dotschys Familie deshalb nicht nur in einem Staat oder in einer Landschaft, sondern auch in der Welt der Musik, in der eigenen Überlieferung, in ihrer Sprache, ihrer reichen Kultur.“ (Scherz Verlag) Die Autorin im Gespräch mit Knut Elstermann. Anschließend Konzert. 15 / 13 €. 20 Uhr. Kartentelefon: 030-242 59 69. Rosa-Luxemburg-Straße 30, 10178 Berlin-Mitte.

Buchladen Bayerischer Platz Lesung. Andreas Kossert – „Kalte Heimat“. „Nach dem Zweiten Weltkrieg flohen mehr als 14 Millionen Menschen aus den deutschen Ostgebieten, der überwiegende Teil in die westlichen Besatzungszonen. Diejenigen, die Flucht und Vertreibung überlebt hatten, fühlten sich von ihren deutschen Landsleuten aber nicht aufgenommen, sondern ausgegrenzt. Während die einen schon alles verloren hatten, sahen sich die anderen nun dem gewaltigen Zustrom der ‚Fremden’ ausgesetzt, der das soziale Gefüge Restdeutschlands auf den Kopf stellte. Vorurteile und der mit dem Lastenausgleich aufkommende Neid zogen einen tiefen Graben durch die deutsche Gesellschaft. Ohne die Vertriebenen, die mit Nichts begannen, hätte es jedoch ein ‚Wirtschaftswunder’ nicht gegeben, sie waren ein wichtiger Motor der Modernisierung in der Bundesrepublik. So wurden sie zwar als Wähler heftig umworben und politisch von allen Seiten instrumentalisiert, zugleich aber mit ihren tiefen Traumatisierungen alleingelassen.“ (Siedler) 20 Uhr. Telefon: 030-782 12 45. Grunewaldstraße 59, 10825 Berlin-Schöneberg.

Samstag, 13. September

Literaturhaus Lesung & Musik. „Gedichte, Briefe und Lebenszeugnisse der russischen Dichterin: Anna Achmatowa.“. Es liest Blanche Kommerell. Musik: Wolfgang Bender an der Violine. 12 / 8 €. 20 Uhr. Informationstelefon: 030-562 71 41. Kaminraum, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Sonntag, 14. September

Kunsthaus Flora Lesung & Essen. Carmen-Francesca Banciu – „Das Lied der traurigen Mutter“. „Eines Tages verbrennt die Mutter alle Puppen ihrer Tochter – als sie in die Schule kommt, gerade einmal siebenjährig. Die Mutter ist eine Frau, die die unerschütterlichen Prinzipien des Kommunismus zu ihren eigenen macht. Darüber verliert sie die Individualität der Tochter gänzlich aus den Augen. Maria-Maria aber will ihren eigenen Weg gehen und enttäuscht ihre Eltern auf ganzer Linie. Von Systemzwängen, Kollektivismus und raren Liebesgesten bedrängt, streift Maria-Maria die Fesseln ihrer Familie und des Landes ab und findet die Freiheit – doch die emotionale Auseinandersetzung mit ihrer Mutter hält unvermindert an.“ (Rotbuch) 7,50 € inklusive Menü. 11 Uhr. Telefon: 030-562 55 73. Florastraße 113, 12623 Berlin-Hellersdorf.

Hotel & Restaurant Neu-Helgoland Lesung. Thomas Natschinski und Christine Dähn – „Verdammt, wer hat das Klavier erfunden?“. „Mit unvergänglichen Hits wie der ‚Mokka-Milch-Eisbar’ steht Thomas Natschinski an der Wiege der Beatmusik in der DDR, er war Bandleader von Team4, Brot & Salz und bei Veronika Fischer, Keyboarder bei Karat, schrieb Hits für Schlager- und Rockstars, wurde ein erfolgreicher Filmkomponist. Der 1947 geborene Sohn des Komponisten Gerd Natschinski (Vater und Sohn komponierten gemeinsam die Musik für den Kultfilm ‚Heißer Sommer’) ist ein braves Kind, lässt sich das Klavierspielen einbleuen, hat sein ‚Erweckunsgerlebnis’ mit der Musik der Beatles, geht musikalisch bald eigene Wege, hat früh Erfolg mit deutsch gesungener Beatmusik. Er kehrt dem wilden Rockerleben den Rücken und arbeitet vor allem als Komponist, schreibt über 150 Filmmusiken für Kinder- und Dokumentarfilme, Fernsehserien und Krimis und rund 500 Lieder für Sänger wie Jürgen Walter, Gaby Rükkert, Veronika Fischer.“ (Neues Leben) 19 Uhr. Telefon: 030-659 82 47. Neuhelgoländer Weg 1, 12559 Berlin-Müggelheim.

Jüdische Kulturtage Ausstellungseröffnung. „Manès Sperber. Ketzer, Renegat, Humanist“. Begrüßung: Ernest Wichner vom Literaturhaus und Hermann Simon von den Jüdischen Kulturtagen. Mirjana Stančić, Schriftstellerin und Kritikerin sowie Biografin von Sperber, und Marcus G. Patka sprechen über Manès Sperber und ihre Ausstellung. Eintritt frei. 20 Uhr. Reservierungstelefon: 030-887 28 60. Großer Saal, Literaturhaus, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Montag, 15. September

Zentral- und Landesbibliothek Lesung. Markus Münch – „Drehort Berlin. Wo berühmte Filme entstanden“. Eintritt frei. 19 Uhr. Telefon: 030-90 22 64 01. Berliner Stadtbibliothek, Breite Straße 36, 10178 Berlin-Mitte.

Schwartzsche Villa Lesebühne. „Autorenforum: Lesen – Zuhören – Diskutieren“. Vorlesen unveröffentlichter Texte. Eintritt frei. 19.30 Uhr. Informationstelefon: 030-693 73 51. Kleiner Salon, Grunewaldstraße 55, 12165 Berlin-Steglitz.

Lehmanns Fachbuchhandlung Lesung. Christian Rickens – „Links! Comeback eines Lebensgefühls“. „Links ist längst wieder in – das zeigen nicht nur die Wahlerfolge von Lafontaine & Co. Selbst CDU und FDP haben ihre soziale Seite entdeckt und fordern mehr Gleichheit, mehr Staat, mehr Absicherung. Umfragen zeigen: Immer mehr Bundesbürger bezeichnen sich selbst als links. Und in der Jugendkultur feiern typische Stilelemente der 68er eine glorreiche Rückkehr: Che-Guevara-T-Shirts, Vollbärte und Bundeswehr-Parkas. Rickens analysiert die Ursachen des neuen Linksrucks, hinterfragt ihn aber auch kritisch: Denn viele Positionen, die heute als links daherkommen, stehen im Widerspruch zu zentralen Wertvorstellungen linker Ideologie. Oft geht es weniger um Aufbruchsgeist und Freiheitsdrang als um Angst, Unsicherheit – und Besitzstandswahrung. Ein zeitgemäßes linkes Denken hingegen braucht neue Ideen. Christian Rickens sagt, wie sie aussehen könnten.“ (Ullstein) 6 €. 20.15 Uhr. Telefon: 030-617 91 10. Hardenberg-Haus, Hardenbergstraße 5, 10623 Berlin-Charlottenburg.

Dienstag, 16. September

Dussmann das KulturKaufhaus Buchvorstellung. Shirley MacLaine – „Weiser, nicht leiser! Der Weg zu neuem Menschsein“. „Die weltbekannte Schauspielerin mit dem kurzen roten Haar hat sich im Laufe ihrer Karriere einen Namen als unerschrockene Denkerin und Vorkämpferin gemacht. Immer wieder trat sie für ihre politische Überzeugung in Erscheinung. Shirley MacLaine setzte sich für die Frauenbewegung ein, kämpfte gegen den Vietnam-Krieg und unterstützte den US-Politiker Robert Kennedy in dessen Wahlkampf. Mit ihren ungewöhnlichen spirituellen Thesen wagte sie sich abermals auf neues Terrain vor und eroberte mit ihren Büchern weltweit die Herzen der Leser. Nach mehreren internationalen Bestsellern, beleuchtet die 74jährige nun in ‚Weiser, nicht leiser!’ die Herausforderungen und die positiven Seiten des Älterwerdens, sinniert über ihren Platz im Universum und die Erfahrungen, die ihr ein tieferes Verständnis ihrer Existenz ermöglicht haben. Sie erkennt die unsichtbaren Fäden, die scheinbar willkürliche Ereignisse ihres Lebens miteinander verweben und begreift die ungeheure Macht der Synchronizität.“ (Allegria) Eintritt frei. 18 Uhr. Telefon: 030-20 25 11 11. KulturBühne an der Sphinx, Friedrichstraße 90, 10117 Berlin-Mitte.

Heilig-Kreuz-Kirche Lesung. Shirley MacLaine – „Weiser, nicht leiser! Der Weg zu neuem Menschsein“. „Die weltbekannte Schauspielerin mit dem kurzen roten Haar hat sich im Laufe ihrer Karriere einen Namen als unerschrockene Denkerin und Vorkämpferin gemacht. Immer wieder trat sie für ihre politische Überzeugung in Erscheinung. Shirley MacLaine setzte sich für die Frauenbewegung ein, kämpfte gegen den Vietnam-Krieg und unterstützte den US-Politiker Robert Kennedy in dessen Wahlkampf. Mit ihren ungewöhnlichen spirituellen Thesen wagte sie sich abermals auf neues Terrain vor und eroberte mit ihren Büchern weltweit die Herzen der Leser. Nach mehreren internationalen Bestsellern, beleuchtet die 74jährige nun in ‚Weiser, nicht leiser!’ die Herausforderungen und die positiven Seiten des Älterwerdens, sinniert über ihren Platz im Universum und die Erfahrungen, die ihr ein tieferes Verständnis ihrer Existenz ermöglicht haben. Sie erkennt die unsichtbaren Fäden, die scheinbar willkürliche Ereignisse ihres Lebens miteinander verweben und begreift die ungeheure Macht der Synchronizität.“ (Allegria) 18 / 15 / 12 €. 19.30 Uhr. Kartentelefon: 040-41 32 97 15. Zossener Straße 65, Berlin-Kreuzberg.

südost Europa Kultur e. V. Lesung & Diskussion. Beate Niemann – „Mein guter Vater. Mein Leben mit seiner Vergangenheit. Eine Täter-Biographie“. Außerdem liest Goran Babić aus „Großvater Geza“. Anschließend dikutieren die Autoren gemeinsam mit Bosiljka Schedlich, Geschäftsführung südost Europa Kultur e.V. Moderation: Dragoslav Dedović, Leiter Regionalbüro Belgrad der Heinrich-Böll-Stiftung. 19.30 Uhr. Telefon: 030-25 37 79 90. Großbeerenstraße 88, 10963 Berlin-Kreuzberg.

Literarisches Colloquium Lesung & Gespräch. „Studio LCB“. Es liest Adolf Endler aus seiner Autobiographie „Nächtlicher Besucher, in seine Schranken gewiesen. Eine Fortsetzungszüchtigung“. Im Gespräch mit dem Autor der Germanist der Universität Cardiff Gerrit Jan Berendse gemeinsam mit der Literaturkritikerin Cornelia Jentzsch. Moderation: Maike Albath. 6 / 4 €. 20 Uhr. Telefon: 030-816 99 60. Am Sandwerder 5, 14109 Berlin-Wannsee.

Literaturforum im Brecht-Haus Lesung & Gespräch. Frank Willmann, Torsten Schulz und Christof Meueler (Hrsg.) – „Hypochonder. 21 Texte über eingebildete Krankheiten“. „Neunzehn Autoren, darunter bekannte Namen wie etwa Wladimir Kaminer, Eckart von Hirschhausen und Jan Böttcher, verraten uns (ihre) eingebildeten Krankheiten. Diese sind ganz verschiedener Natur: von der Kopfmuchte über die Elternkrankheit, die man sich bei Geburt zuzieht, das Krankenschwestersyndrom bis hin zum schmerzhaften Rückenleiden.“ (Mitteldeutscher Verlag) 5 / 3 €. 20 Uhr. Telefon: 030-282 20 03. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Alte Kantine Lesung. Maria Cecilia Barbetta – „Änderungsschneiderei Los Milagros“. „Änderungsschneiderei Los Milagros, Calle Gascón, Buenos Aires: Hier arbeitet die junge Mariana Nalo bei ihrer Tante Milagros. Sie liebt die unzähligen bunten Garne in der Schneiderei und Gerardo, der bis auf drei Postkarten spurlos in die USA verschwunden ist. Eines Tages kommt die junge Analía Morán in die Änderungsschneiderei. Sie liebt die vollkommene Symmetrie der Zahlen und Roberto, der sie auf Händen trägt. Für ihre Hochzeit will sie das Hochzeitskleid ihrer Mutter aus wertvoller italienischer Seide ändern lassen. Von diesem Augenblick an ist nichts mehr, wie es war ...“ (S. Fischer) 5 €. 20 Uhr. Reservierungstelefon: 030-442 13 01. Kulturbrauerei, Knaackstraße 97, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.

Backfabrik Literaturstation Buchvorstellung. Juhani Seppovaara – „Unter dem Himmel Ostberlins“. „‚Viele glauben, dass das Leben in Ostberlin grau war’, sagt der Finne Juhani Seppovaara. ‚Aber für mich war es genau das Gegenteil. Es war bunt und interessant.’ Seine Eindrücke von zahlreichen Aufenthalten in der Stadt vermittelt er in diesem Buch. Die mal heiteren, mal traurigen, mal skurrilen Geschichten aus dem real existierenden Sozialismus verbinden sich mit Fotos und Arrangements von DDR-Dokumenten zu einem finnischen Ostpaket. Ein eigenwilliger, sympathisch-kritischer Blick auf den DDR-Alltag in den 1980er Jahren.“ (be.bra Verlag) Mit Gästen, die in diesem und im vorhergehenden Band „Herbst in Peking“ vorkommen. Moderation: Knut Elstermann. 8 / 6 €. 20 Uhr. Kartentelefon: 030-44 03 16 11. Saarbrücker Straße 37, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg.

Theater im Palais Lesung. Winfried Glatzeder – „Paul und Ich“. „Seit "Paul und Paula" gehörte Winfried Glatzeder zu den beliebtesten Schauspielstars der DDR – mit seinem markanten Gesicht avancierte er zum ‚Belmondo des Ostens’. Nun erzählt er amüsant und authentisch sein Leben auf Leinwand und Bühne zwischen Berlin, Hamburg, Düsseldorf. Mit bissigem Witz und ironischem Charme berichtet Glatzeder von seiner Nachkriegskindheit im Ostsektor Berlins und den Anfängen seiner Schauspielkarriere, als er unter anderem mit Armin Mueller-Stahl 1966 ‚Ein Lord am Alexanderplatz’ dreht. Nach ‚Zeit der Störche’ und ‚Der Mann, der nach der Oma kam’ gelingt Glatzeder 1973 an der Seite von Angelica Domröse im DEFA-Kultfilm ‚Die Legende von Paul und Paula’ der Durchbruch. Doch seine Arbeit gerät immer wieder in das Blickfeld der Stasi. 1982 zieht Glatzeder mit seiner Familie nach West-Berlin. Es folgen Krisen, die sich in Alkoholproblemen und kreativer Erschöpfung niederschlagen. So erzählt diese Autobiographie 35 Jahre nach ‚Paul und Paula’ auch von künstlerischer Identitätsfindung und den Schwierigkeiten eines Schauspielerlebens zwischen Ost und West.“ (Aufbau-Verlag) 17 €. 20 Uhr. Kartentelefon: 030-201 06 93. Am Festungsgraben 1, 10117 Berlin-Mitte.

Buchhändlerkeller Lesung & Vortrag. „Zum 100. Geburtstag von William Saroyan“. Krikor Melikyan erinnert an den amerikanisch-armenischen Schriftsteller. 5 / 3 €. 20.30 Uhr. Telefon: 030-791 88 97. Parterre links, Carmerstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.

Mittwoch, 17. September

Tapas y más Lesung. Waltraud Hagen und Peter Jacobs – „Salvador Allende. Eine Chronik“. „In der an Guerillabewegungen, revolutionären Umstürzen und Militärregimes reichen Geschichte Lateinamerikas gab es nur ein einziges Mal den ernsthaften Versuch, ein Land auf demokratischem Weg zum Sozialismus zu führen. Salvador Allende, von 1970 bis 1973 Präsident Chiles, war der charismatische Lenker dieser politischen Mutprobe. Arzt von Beruf, bekennender Marxist und Demokrat bis zum letzten Atemzug trieben ihn putschende Militärs in den Tod. Doch der Name Allende hat sich in das historische Gedächtnis des Subkontinents eingebrannt wie der Name Bolívar. Seine Utopie von einem Leben in Würde und Gerechtigkeit besteht heute noch.“ (Neues Leben) 15 Uhr. Telefon: 030-28 09 93 53. Neue Grünstraße 18, 10179 Berlin-Mitte.

Rohnstock Biografien Lesung. Thomas Natschinski und Christine Dähn – „Verdammt, wer hat das Klavier erfunden?“. „Mit unvergänglichen Hits wie der ‚Mokka-Milch-Eisbar’ steht Thomas Natschinski an der Wiege der Beatmusik in der DDR, er war Bandleader von Team4, Brot & Salz und bei Veronika Fischer, Keyboarder bei Karat, schrieb Hits für Schlager- und Rockstars, wurde ein erfolgreicher Filmkomponist. Der 1947 geborene Sohn des Komponisten Gerd Natschinski (Vater und Sohn komponierten gemeinsam die Musik für den Kultfilm ‚Heißer Sommer’) ist ein braves Kind, lässt sich das Klavierspielen einbleuen, hat sein ‚Erweckunsgerlebnis’ mit der Musik der Beatles, geht musikalisch bald eigene Wege, hat früh Erfolg mit deutsch gesungener Beatmusik. Er kehrt dem wilden Rockerleben den Rücken und arbeitet vor allem als Komponist, schreibt über 150 Filmmusiken für Kinder- und Dokumentarfilme, Fernsehserien und Krimis und rund 500 Lieder für Sänger wie Jürgen Walter, Gaby Rükkert, Veronika Fischer.“ (Neues Leben) 19 Uhr. Telefon: 030-40 50 43 30. Schönhauser Allee 12, 10119 Berlin-Prenzlauer Berg.

Berliner Ensemble Buchvorstellung & Gespräch. Helmut Schmidt – „Außer Dienst“. „In seinem Buch über die Zeit nach dem Ausscheiden aus dem Kanzleramt beschreibt Helmut Schmidt die umwälzenden historischen Entwicklungen seit dem Ende des Kalten Kriegs, er macht sich Gedanken über die gegenwärtige Politik und die Zukunft Deutschlands, und er spricht über sehr Persönliches: über prägende Kriegserfahrungen, über eigene Fehler und Versäumnisse, seinen Glauben und das Lebensende.“ (Siedler) Im Gespräch mit dem ehemaligen Bundeskanzler (1974-82) Claus Kleber, ZDF. 20 / 10 / 7 €. 19.30 Uhr. Kartentelefon: 030-28 40 81 55. Bertolt-Brecht-Platz 1, 10117 Berlin-Mitte.

Akademie der Künste Buchvorstellung & Gespräch. Adolf Muschg – „Kinderhochzeit“. „Klaus Marbach und seine Frau, die Juristin Manon de Montmollin, haben sich in der Arbeit am so genannten Bergier-Bericht über die Schweizer Neutralitätspolitik im Zweiten Weltkrieg kennen gelernt. Als sie sich trennen, setzt er seine Recherche im badischen Nieburg, im Herzen des Bühlerschen Aluminium-Imperiums, auf eigene Faust fort: ‚Das Böse in Nieburg, ich möchte wissen, wo es herkam und wie man ihm widersteht.’ Lange merkt Marbach nicht, dass er ausgezogen ist, das Fürchten zu lernen. Denn die Verstrickung der Kriegsgeneration und diejenige ihrer Nachkommen wird zu seiner eigenen.“ (Suhrkamp) Begrüßung: Volker Braun. Einführung: Andreas Isenschmid. 5 / 3 €. 20 Uhr. Telefon: 030-200 57 10 00. Plenarsaal, Pariser Platz 4, 10117 Berlin-Mitte.

Literaturforum im Brecht-Haus Lesung. Silvia Bovenschen – „Verschwunden“. „Ein Freundeskreis, ein fester Kern, einige lose Bekannte. Von ihnen allen lässt sich Daniela Geschichten vom Verschwinden erzählen. Gustav erzählt ihr von einer Frau, die auf offner Strecke aus dem Zug steigt, Josepha vom Riesen auf einer Nordseeinsel, eine nervöse Dame beichtet einen Anschlag auf das Christkind, und Olga ist verzweifelt, weil in ihrer Wohnung eingebrochen wurde, man hat ihr den Laptop gestohlen, nun ist alles weg, ihre Adressen, ihre Mails, alle ihre Aufzeichnungen. Auch die Beamten der Spurensicherung glauben an die Endgültigkeit dieses Verschwindens. Konrad erzählt von Isolde, deren neuer Freund, in den sie sich so sehr verliebt hatte, plötzlich und ohne Ankündigung vom Erdboden verschluckt zu sein scheint.“ (S. Fischer) 5 / 3 €. 20 Uhr. Telefon: 030-282 20 03. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Literarisches Colloquium Lesung & Gespräch. Uwe Tellkamp – „Der Turm. Geschichte aus einem versunkenen Land“. „Hausmusik, Lektüre, intellektueller Austausch: Das Dresdner Villenviertel, vom real existierenden Sozialismus längst mit Verfallsgrau überzogen, schottet sich ab. Resigniert, aber humorvoll kommentiert man den Niedergang eines Gesellschaftssystems, in dem Bildungsbürger eigentlich nicht vorgesehen sind. Anne und Richard Hoffmann, sie Krankenschwester, er Chirurg, stehen im Konflikt zwischen Anpassung und Aufbegehren: Kann man den Zumutungen des Systems in der Nische, der ‚süßen Krankheit Gestern’ der Dresdner Nostalgie entfliehen wie Richards Cousin Niklas Tietze – oder ist der Zeitpunkt gekommen, die Ausreise zu wählen?“ (Suhrkamp) Moderation: Jens Bisky. 6 / 4 €. 20 Uhr. Telefon: 030-816 99 60. Am Sandwerder 5, 14109 Berlin-Wannsee.

Literaturwerkstatt Lesung. „Nachlese Klagenfurt 2008“. Es lesen Patrick Findeis, Träger des 3sat-Preises; Markus Orths, Träger des Telekom-Austria-Preises und Clemens Setz Träger des Ernst-Willner-Preises sowie Daniela Dröscher und Robin Thiesmeyer, Teilnehmer des 12. Klagenfurter Literaturkurses. Moderation: Josef Haslinger, Autor aus Leipzig. 5 / 3 €. 20 Uhr. Telefon: 030-485 24 50. Kulturbrauerei, Knaackstraße 97, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.

Donnerstag, 18. September

Botschaft von Japan Buchvorstellung & Tanz. Kojima Nobuo – „Fremde Familie“. Deutsche Textpassagen: Matthias Ransberger, Schauspieler. Kombination aus traditionellem und modernem japanischen Tanz von Eiko Hayashi. Eintritt frei. 18.30 Uhr. Anmeldung erforderlich bis zum 15. September unter Telefon: 030-31 99 18 88. Hiroshimastraße 6, 10785 Berlin-Tiergarten.

jW-Ladengalerie Buchvorstellung. G. Schramm und K. Eichner (Hrsg.) – „Top-Spione im Westen. Spitzenquellen der DDR-Aufklärung erinnern sich“. „Sie waren im bürgerlichen Leben Wissenschaftler, Journalisten, Militärs, Politiker, Diplomaten oder Verfassungsschützer, integre Leute mit bundesdeutschem Pass zumeist. Irgendwann entschieden sie sich, für die Gegenseite zu arbeiten: freiwillig, wohlüberlegt und ohne materielle Vorteile in Aussicht zu haben. Mehr als zwei Dutzend Top-Spione der DDR-Aufklärung berichten über ihre Motive, ihre Arbeit und deren Folgen. Das Einmalige an diesem Buch sind nicht nur die Lebensgeschichten. Nie zuvor in der Geschichte hat sich eine derart große Gruppe von Spionen kollektiv zu Wort gemeldet. Diese erinnern sich selbstbewusst, aber keineswegs selbstkritisch. Denn sie sind unverändert davon überzeugt, das Richtige getan zu haben. Auch wenn sie dafür ins Gefängnis mussten.“ (edition ost) Neben den Herausgebern ist W. Großmann dabei. 3 / 2 €. 19 Uhr. Telefon: 030-53 63 55 56. Torstraße 6, 10178 Berlin-Mitte.

Berliner Ensemble Lesung & Gespräch. André Heller – „Wie ich lernte, bei mir selbst Kind zu sein“. „André Heller greift Szenen und Begebenheiten seiner Kindheit auf und verwandelt sie in die Geschichte eines Jungen mit funkelnder Phantasie. In einem Asbest-Anzug als erster Mensch in das Innere des Vesuvs hinabzusteigen, um in der glühenden Lava nach Feuerfischen zu suchen, das ist einer von Pauls Plänen. Ein anderer: Weltmeister im Unsichtbarsein. Doch zuvor muss er dem erzkatholischen Internat entfliehen. Als Pauls Vater, der Süßwarenfabrikant und Kommerzialrat Roman Silberstein, zu Tode kommt, darf der Junge in das Elternhaus zurückkehren.“ (S. Fischer) Anschließend der Autor im Gespräch mit Claus Peymann. 10 / 7 €. 19.30 Uhr. Kartentelefon: 030-28 40 81 55. Probebühne, Bertolt-Brecht-Platz 1, 10117 Berlin-Mitte.

Literaturforum im Brecht-Haus Buchvorstellung & Diskussion. Michael Schröter (Hrsg.) – „Der willkommene Verrat. Beiträge zur Denunziationsforschung“. „Ob ein Anzeigeverhalten als denunziatorisch gewertet, das heißt moralisch abgelehnt wird oder nicht, hängt im Wesentlichen davon ab, ob der Wertende die Norm, deren Verletzung angezeigt wird, als legitim anerkennt oder nicht. Das gilt für die Wahrnehmung der Zeitgenossen wie für die des historischen Betrachters. Damit führt die Frage nach der Denunziation ins Herz der Demokratie. Sie fragt nach einer Gestaltung des menschlichen Zusammenlebens, deren strafbewehrte Normen den Menschen nicht von außen auferlegt, sondern von ihnen selbst aus Überzeugung getragen werden.“ (Velbrück Wissenschaft) Es diskutieren der Herausgeber und Bernhard Schlink. 5 / 3 €. 20 Uhr. Telefon: 030-282 20 03. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Literarisches Colloquium Lesung & Gespräch. Gunther Geltinger – „Mensch Engel“. „Leonard Engel steht an einem entscheidenden Punkt seines Lebens: Die geliebte Kindheit in Mainfranken ist vorbei, das Abitur bestanden, die Zukunft voller Möglichkeiten, doch die erste Liebe zu seinem Freund Marius weicht schnell einer großen Leere und dem Gefühl, dass mit ihm ‚etwas Grundsätzliches nicht stimmt’. Aus erotischen Verwirrungen und inszenierten Exzessen flieht er zum Studium nach Wien, wo ihn die Intrigen seiner Leidensgenossin Feline in die Arme des Strichers Tiago treiben. Weder ein Sprung in die Donau noch der Aufbruch zur Schwester nach Südfrankreich verheißen einen Ausweg aus dem Alptraum. Erst in der Begegnung mit Boris findet die rastlose Suche ihr Ziel. Besessen von dem Wunsch, mit diesem Menschen sein Leben zurückzuerobern, beginnt er, seine Geschichte aufzuschreiben.“ (Schöffling & Co.) Moderation: Marius Meller. 6 / 4 €. 20 Uhr. Telefon: 030-816 99 60. Am Sandwerder 5, 14109 Berlin-Wannsee.

Literaturhaus Lesung. „10. Literarischer Abend des Frieling-Verlages Berlin“. Es lesen Hansjürgen Nelde aus seinen Erinnerungen „Vom Ossi zum Wossi?“, Barbara Franck aus ihrem Gedichtband „Und zwischendurch die Sonne jagen“ und die Opernregisseurin Renate Oeser liest aus ihrem Buch „Die großen Sorger“. Eintritt frei. 20 Uhr. Informationstelefon: 030-766 99 90. Kaminraum, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

daadgalerie Lesung. Paulo Teixeira – „Autobiografia Cautelar – Einstweilige Autobiografie“. „Paolo Teixeiras bisheriges lyrisches Schaffen ist eine kritische Bestandsaufnahme unserer Zeit, eine poetische Kartografie Europas mit ständigem Rückblick auf ihre literarische und kulturelle Tradition.“ (Elfenbein Verlag) Auf Portugiesisch. Deutsche Textpassagen und Moderation: Niki Graça. 20 Uhr. Telefon: 030-261 36 40. Zimmerstraße 90-91, 10117 Berlin-Mitte.

Buchhändlerkeller Lesung. Bärbel Reetz – „Lenins Schwestern“. „Sofia heiratet Wladimir, und der Zar wünscht der Tochter seines Generals Glück. Aber das junge Mädchen liebt ihren Mann nicht: Mariage blanc, einziges Mittel, um im Ausland studieren zu können. Denn ohne Ehemann keinen Pass, ohne Pass keine Reisemöglichkeit. Sofia Kowalewskaja ist jedoch nur eine aus einer ganzen Schar junger Frauen, die Russland ab Mitte des 19. Jahrhunderts verlassen, sich an Schweizer Universitäten oder in Paris einschreiben, sich politisch engagieren und von den alten gesellschaftlichen Strukturen emanzipieren. Ihr Ziel ist die radikale Veränderung der politischen und sozialen Verhältnisse Russlands.“ (Insel) 3 €. 20.30 Uhr. Telefon: 030-791 88 97. Parterre links, Carmerstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.

Freitag, 19. September

Literaturhaus Lesung. Mario Levi – „Istanbul war ein Märchen“. „Seit mehr als 500 Jahren haben Juden aus aller Welt am Bosporus eine neue Heimat gefunden. Sie pflegen ihre Bräuche, feiern ihre Feste, erinnern an die Verfolgung und das erlittene Leid. Ausgehend von seiner eigenen Familie und deren Geschichte, entwirft Levi ein Kaleidoskop menschlicher Schicksale. Es sind Geschichten von gelebten und ungelebten Träumen, von erfüllten und unerfüllten Hoffnungen. Levi erzählt von Madame Estrella, die ihre Familie verlässt, um einen Muslim zu heiraten; von Monsieur Jacques, der mit seinem patriarchalisch geführten ‚Laden’ eine vielköpfige Familie ernährt, und von dessen Bruder Nesim, den seine Liebe zur deutschen Kultur nicht vor dem KZ bewahrt.“ (Suhrkamp) Der Autor liest gemeinsam mit Recai Hallaç. 5 / 3 €. 20 Uhr. Reservierungstelefon: 030-887 28 60. Großer Saal, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Literaturhaus Vortrag. Dörte Lyssewski und Prof. Dr. C. Bernd Sucher – „Suchers Leidenschaften – Luigi Pirandello“. 12 / 8 €. 20 Uhr. Reservierungstelefon: 089-64 77 65. Kaminraum, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Dorotheenstädtische Buchhandlung Lesung im Rahmen der Moabiter Kriminale. Sabine Alt – „Vergiss Paris“. „Der Architekt Konrad Walbaum entdeckt seine ehemalige Geliebte Carla unter Passanten am Potsdamer Platz. Die Liaison liegt 15 Jahre zurück. Aber kann das wirklich der Grund dafür sein, dass Carla ihn nicht mehr erkennt? Konrad stellt ihr nach, doch Carla bleibt spröde. Über ihr Leben erfährt er nicht viel. Carla hat gute Gründe für diese Zurückhaltung: Sie hat einen Mord auf dem Gewissen und ist dafür ins Gefängnis gegangen. Doch seit sie Konrad wiedergetroffen hat, scheint ihr, als habe sie den Falschen getötet.“ (Fischer Taschenbuch) 20 Uhr. Reservierungstelefon: 030-394 30 47. Turmstraße 5, 10559 Berlin-Tiergarten.

Klub der Republik Lesung & Gespräch. Bov Bjerg – „Deadline“. „Heimfliegen, das abgelaufene Grab des Vaters auflösen, die Familie sehen und schnell wieder zurück. Angestrebter Zeitaufwand: eine Woche. Paulas Welt ist von Fristen und Abgabeterminen bestimmt, ihr Denkmodus von den Arbeitsprozessen des Computerzeitalters. Als technische Übersetzerin leidet sie jedoch unter einer markanten Berufsmacke, die erzählerisch produktiv und mit Witz über den Laptop hinaus in ihre Gedankenwelt hineinwuchert: Überaufmerksam und in einer manischen Bezeichnungswut ist Paula immer auf der Suche nach dem präzisesten aller Ausdrücke.“ (Mitteldeutscher Verlag) Anschließend der Autor im Gespräch mit Philipp Meinhold. 20.30 Uhr. Pappelallee 81, 10437 Berlin-Prenzlauer Berg.

Samstag, 20. September

Rathaus Schöneberg Lesung. Till Meyer – „Staatsfeind. Erinnerungen“. „Gegen das ‚System’ kämpfte er mit der Waffe in der Hand – und auch im Umgang mit seiner eigenen Biografie macht er keine Kompromisse: Till Meyer, in den 70ern als Staatsfeind Nummer eins gesucht und gejagt, gehörte zum harten Kern der ‚Bewegung 2. Juni’, deren Terror die BRD in Atem hielt.“ (Rotbuch) Eintritt frei. 17 Uhr. Telefon: 030-75 60 70 70. Verwaltungsbücherei, 1. Etage, John-F.-Kennedy Platz, 10820 Berlin-Schöneberg.

Berlin Fine Art Baumgärtner & Naumann Lesung. György Dalos – „Jugendstil“. „Während einer Reise in seine Geburtsstadt Budapest begegnet Robert Singer, der als Exilungar in Wien lebt und dort als stellvertretender Direktor des Instituts für Jugendstil tätig ist, einem ärmlich gekleideten Mann, der ihn anspricht. Robert kann den ‚Fremden’ zunächst nicht identifizieren und lädt ihn aus Verlegenheit in ein Restaurant ein, wo er sich als sein alter Schulkamerad Feri K. entpuppt. Das flüchtige Wiedersehen nach vierzig Jahren lässt in Robert eine tief verwurzelte Geschichte wieder aufleben, Bilder aus einer längst vergangenen Zeit werden wach …“ (Rotbuch) Eintritt frei. 18 Uhr. Telefon: 030-75 63 22 71. Grunewaldstraaße 15, 10823 Berlin-Schöneberg.

Alte Kantine Lesebühne. „Kantinenlesen“. Gipfeltreffen der Berliner Vorlesebühnen mit Dan Richter und anderen. 5 €. 20 Uhr. Telefon: 030-44 34 19 52. Knaackstraße 97, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.

Lettrétage Lesung. „Saisoneröffnung der S³ LiteraturWerke“. Mit den Autoren Tom Bresemann, Philip Maroldt, Björn Schäfer, Christian Röse und andere. 5 €. 20 Uhr. Telefon: 030-692 45 38. Methfesselstraße 23-25, 10965 Berlin-Kreuzberg.

Sonntag, 21. September

Berliner Ensemble Lesung & Musik. „Ermutigung“. Wolf Biermann liest und singt neue Gedichte und Lieder gemeinsam mit dem Göteborger Kammerchor. 30 / 20 / 10 /7 / 5 €. 20 Uhr. Kartentelefon: 030-28 40 81 55. Bertolt-Brecht-Platz 1, 10117 Berlin-Mitte.

Literaturforum im Brecht-Haus Lesung & Gespräch. Jean-Philippe Toussaint – „Fernsehen“. „Mit dem Fernsehen ist für den Erzähler, ein Kunsthistoriker mit Stipendium in Berlin, endgültig Schluss. Die Familie ist im Urlaub und die lang aufgeschobene Studie über den Maler Tizian wartet auf ihre Vollendung. Doch die TV-Abstinenz stellt den begeisterten Sportzuschauer auf eine harte Probe. Ein fortwährendes Gefühl des Mangels sucht ihn heim, ein diffuser Schmerz. So gibt er sich dem Müßiggang hin, beginnt eine Odyssee durch das sommerliche Berlin, eine Erkundungsreise durch Ost und West. Eine Odyssee, an deren Ende jedoch die Einsicht in die Macht des Fernsehens steht – und der Erwerb eines Zweitgeräts.“ (Frankfurter Verlagsanstalt) Übersetzung: Vincent von Wroblewsky. Moderation: Jörg Magenau. 5 / 3 €. 20 Uhr. Telefon: 030-282 20 03. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Montag, 22. September

Schwartzsche Villa Lesebühne. „Autorenforum: Lesen – Zuhören – Diskutieren“. Vorlesen unveröffentlichter Texte. Eintritt frei. 19.30 Uhr. Informationstelefon: 030-693 73 51. Kleiner Salon, Grunewaldstraße 55, 12165 Berlin-Steglitz.

Literarisches Colloquium Gespräch. „Christina Weiss im Gespräch mit Claudio Magris“. Claudio Magris, Professor für Germanistik, italienischer Senator, Kolumnist und Autor, ist einer der bedeutendsten europäischen Intellektuellen der Gegenwart, dem es 1963 gelang mit seiner ersten Veröffentlichung „Der habsburgische Mythos in der modernen österreichischen Literatur“ (auf Deutsch 1966) ein Standardwerk vorzulegen, dass bis heute Referenzcharakter hat. Berühmt geworden ist sein Donaubuch, das zum einen Reisebuch ist, zum anderen eine gelehrte Geschichte Mitteleuropas erzählt. Sein viel gelobter Roman „Blindlings“ wurde als Abgesang auf die Utopien des grausamen letzten Jahrhunderts gelesen. 6 / 4 €. 20 Uhr. Telefon: 030-816 99 60. Am Sandwerder 5, 14109 Berlin-Wannsee.

Literaturforum im Brecht-Haus Lesung & Gespräch. Sebastian Kleinschmidt – „Gegenüberglück“. „Im Laufe seiner 18-jährigen Tätigkeit als Chefredakteur der legendären Zeitschrift ‚Sinn und Form’ ist Sebastian Kleinschmidt vielen großen Namen des literarischen und philosophischen Lebens begegnet. Warum es gerade Hans-Georg Gadamer, Georg Lukács, Ernst Jünger, Elias Canetti, Bertolt Brecht, George Steiner, Gerhard Nebel, René Girard, Vladimir Jankélévitch, Peter Huchel, Hartmut Lange, Thomas Hürlimann und Botho Strauß waren, mit denen er eine ‚Stunde der wahren Empfindung’ (Handke) teilte, wird man aus den Texten selbst erfahren. Auch wenn sie der Form nach den reinen Essay und das klassische Gespräch verkörpern, gelingt Kleinschmidt in beidem etwas sehr Eigenes, fast Paradoxes: Strenge übt sich in Vorsicht, Offenheit kennt ihre Begrenztheit und Urteilskraft ihr Suchtpotential.“ (Matthes & Seitz) Im Gespräch der Autor mit Thomas Hürlimann. 5 / 3 €. 20 Uhr. Telefon: 030-282 20 03. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Kino Babylon Lesung. Ernst-Georg Schwill – „Is doch keene Frage nich. Erinnerungen eines Schauspielers“. „Als viertes von fünf Kindern in einfachsten Verhältnissen geboren, wächst Schwill als Waisenkind in Kinderheimen auf, kommt sogar in ein Heim für Schwererziehbare. Er ist eine richtige Berliner Göre, und das ist genau das, was ein Team der DEFA für den Film ‚Alarm im Zirkus’ sucht. Die Wahl fällt auf den kleinen Kerl. Vom Film kommt Schwill nicht mehr los. Ob große oder kleine Rollen, jeder gibt er unverkennbares Profil und Seele. In seinen Erinnerungen erzählt er aus der turbulenten Berliner Nachkriegszeit, wartet mit amüsanten Anekdoten aus der Welt vor und hinter der Kamera auf und verschweigt auch weniger glanzvolle Momente seines Lebens nicht.“ (Das Neue Berlin) 8 / 6 €. 20 Uhr. Kartentelefon: 030-242 59 69. Rosa-Luxemburg-Straße 30, 10178 Berlin-Mitte.

BKA-Theater Lesung & Gespräch im Rahmen des Literarischen Salons. Petra Müller und Rainer Wieland (Hrsg.) – „Die Jahre sind mein Lebensglück. Schriftsteller über das Alter“. „Berühmte Autoren von Simone de Beauvoir bis John Updike erfahren wie wir die Herausforderung des Älterwerdens, doch stellen sie sich ihr auf andere Weise. Kein abruptes Ende eines von beruflichen Zwängen bestimmten Alltags kann sie irritieren und sie kennen die Chancen eines selbst bestimmten Tagesablaufs. Körperliche Schwächen wissen sie mit ironischer Feder wohltuend aufs Korn zu nehmen, und sie sind uns ein leuchtendes Vorbild für geistige Wachheit, die altersunabhängig ist. Die lebensnahen Beobachtungen der 17 Dichter und vor allem Dichterinnen in diesem Band amüsieren und regen an, über eine oft als schwierig empfundene Lebensphase nachzudenken und in dieser neue Möglichkeiten jenseits der konventionellen Ratgeber für Senioren zu entdecken.“ (Knesebeck) Im Gespräch mit den Herausgebern die Autorin Kerstin Lehmstedt. Moderation: Britta Gansebohm. 8 / 6 €. 20.30 Uhr. Reservierungstelefon: 030-202 20 07. Mehringdamm 34, 10696 Berlin-Kreuzberg.

Dienstag, 23. September

Dussmann das KulturKaufhaus Buchvorstellung. Désirée Nick – „Liebling, ich komm später“. „Partnerschaftliches Glück und Treue haben nichts miteinander zu tun: die meisten Männer, die fremdgehen, bezeichnen Ihre Partnerschaft sogar als intakt. Und schlimmer noch: Unsere Gesellschaft höhlt die Monogamie ganz bewusst aus und fördert Affären! Luxuslabels wie Cartier, Tiffany, Chanel oder Dom Perignon würden bankrott gehen, wenn alle plötzlich treu wären! An den Schuldgefühlen und Verpflichtungen, die außereheliche Beziehungen mit sich bringen, stoßen sich Wirtschaftsimperien gesund.“ (Krüger) Eintritt frei. 18 Uhr. Telefon: 030-20 25 11 11. KulturBühne an der Sphinx, Friedrichstraße 90, 10117 Berlin-Mitte.

Literaturhaus Lesung. Benedetta Craveri – „Königinnen und Mätressen. Die Macht der Frauen von Katharina de’ Medici bis Marie Antoinette“. „Wahre und käufliche Liebe, Sex und Eifersucht, Tod durch Dolch, Gift oder Guillotine, noble Gefühle und niedrige Motive, Gemeinheit, Intrige, Bigotterie und echte Frömmigkeit: keine Geschichte könnte spannender, bizarrer, bewegender und abenteuerlicher sein als die der Frauen am Königshof in Frankreich. Da sind die Gattinnen, geehelicht aus Gründen der Staatsräson: Katharina von Medici, Königin Margot, Maria von Medici, Marie Antoinette, und die anderen: Diane de Poitiers, die drei Schwestern Mailly, Madame de Maintenon und die du Barry.“ (Hanser) Auf Italienisch mit Simultanübersetzung. Moderation: Maike Albath. Eintritt frei. 18 Uhr. Anmeldung erbeten bis zum 19. September unter E-Mail: antwort.iicberlino@esteri.it. Großer Saal, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

DDR Museum Buchvorstellung. Jan Eik und Klaus Behling – „Verschluss-Sache. Die größten Geheimnisse der DDR“. „Grubenunglücke und gesunkene Schiffe. Theaterskandale und verschwundene Fernsehlieblinge. Leipziger Beat-Revolte und Sophia Loren im Berliner Ensemble. Aber auch Politisches: Ein Außenminister wird als Spion enttarnt, und ein Überläufer aus dem Westen plaudert bei der Stasi. Dazu die private Reise eines Bundeskanzlers mit seiner Gattin nach Dresden. Schlagzeilen, die man zur Zeit des Geschehens in der DDR-Presse und zum Teil auch in den Journalen des Westens vergeblich gesucht hätte. Eik und Behling lüften erneut den Vorhang einer geschlossenen Gesellschaft, berichten von deutsch-deutscher Geheimdiplomatie, erfundenen Attentaten, Machtkämpfen im Politbüro und diskretem Damenbesuch aus Bonn.“ (Das Neue Berlin) Eintritt frei. 18 Uhr. Telefon: 030-847 12 37 30. Karl-Liebknecht-Straße 1, 10178 Berlin-Mitte.

Festsaal Kreuzberg Buchvorstellung & Diskussion. Betül Licht – „In meiner Not rief ich die Eule“. „Anfang der sechziger Jahre: Fatma und ihre Geschwister müssen die Dorfidylle am Schwarzen Meer verlassen und nach Istanbul übersiedeln. Es wird zwei Jahre dauern, bis die Eltern sie nach Hamburg nachholen. Aber die Enttäuschung ist groß: Mit dem Land haben sich auch die Eltern verändert. Von ihrer eigenen Familie misshandelt und orientierungslos in der neuen Welt, beginnt für Fatma ein Martyrium, das sie nur überlebt, indem sie sich in imaginierte Geschichten und in ihr Tagebuch flüchtet. Viele Jahre vergehen, ehe sie über diese Ereignisse sprechen kann. In Briefen schildert sie ihre seelische Not.“ (Hoffmann und Campe) Es diskutieren neben der Autorin Bilkay Öney, Fraktion Bündis90/Die Grünen; Moritz Röhl; Cenk Kolcu, Hamburgische Brücke sowie der Anwalt Sebastian Müller. Moderation: Claudia Lohrenscheidt, Deutsches Institut für Menschenrechte. 5 €. 19 Uhr. Reservierungstelefon: 030-61 65 60 03. Skalitzer Straße 129, 10999 Berlin-Kreuzberg.

Auswärtiges Amt Lesung & Gespräch. Dr. Alfred Schlicht – „Die Araber und Europa. 2000 Jahre gemeinsamer Geschichte“. „Die Araber sind seit über 2000 Jahren Nachbarn Europas. Dennoch werden die Geschichte Europas und die Geschichte der Araber oft getrennt wahrgenommen. Dabei haben sich Europa und die Araber nachhaltig beeinflusst und prägen einander in einem dauernden Prozess von Wechselwirkungen bis heute. Der Nahe Osten steht bei uns fast täglich im Zentrum der Aufmerksamkeit; allerdings fehlt der Diskussion oft der solide historische ‚Unterbau’“ (Verlag Kohlhammer) Außerdem liest Dr. Heinz Kramer aus „Die Türkei und Europa. Eine wechselhafte Beziehungsgeschichte“. Moderation: Dr. Ruprecht Polenz, MdB und Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses. 19 Uhr. Telefon: 030-50 00 72 22. Fritz-Kolbe-Saal, Werderscher Markt 1, 10117 Berlin-Mitte.

Evangelisches Gemeindehaus Nikolassee Lesung. Marianne Brentzel – „Margherita Sarfatti. ‚Ich habe mich geirrt. Was soll’s’. Jüdin. Mäzenin. Faschistin.“ „‚Der Duce hat mir viel zu verdanken! Ich habe ihn zu dem gemacht, was er wurde.’ Das sagte Margherita Sarfatti, die 1880 geborene Tochter einer reichen und alt eingesessenen jüdischen Familie aus Venedig. Alma Mahler-Werfel bezeichnete sie als die „ungekrönte Königin Italiens“, andere nannten sie voller (Ehr)Furcht „Diktatorin der Kultur“. Eine schillernde, begabte, hoch gebildete Frau, die allen Konventionen und Fesseln zum Trotz zur ersten bedeutenden Kunstkritikerin Italiens avancierte. In der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg und dem beginnenden Faschismus war sie der absolute Medienstar. In ihrem Salon in Mailand, später in Rom, versammelte sie alles, was in der Kultur und Politik Rang und Namen hatte. Ihr Ruf reichte weit über Italiens Grenzen hinaus.“ (Atrium) Eintritt frei. 19.30 Uhr. Telefon: 030-80 19 76 30. Kirchweg 6, 14129 Berlin-Zehlendorf.

Zebrano-Theater Buchvorstellung & Musik. Lutz Steinbrück – „Fluchtpunkt: Perspektiven“. Ungewöhnlich für die jüngere Lyrik in Deutschland, perspektivieren die Gedichte scharf und konkret sozial-, wirtschafts- und biopolitische Themen und folgen einer negativistischen Spur: So stellt im Alltag, im Schlaf oder dumpfen Traum, nur die Lyrik einen Aufbruch in wahrhafte Erfahrungsfreiheit in Aussicht. Dabei wird Steinbrück selbst in intimen Momenten selten pathetisch: „es geht / um ein Überleben jenseits der Zitate.“ Katharina Berndt stellt ihre Zeichnungen für das Buch vor. Musik: Dirk Homuth an der E-Gitarre und Bernd Suchland am Saxophon. 6 / 4 €. 20 Uhr. Kartentelefon: 030-29 04 94 11. Sonntagstraße 8, 10245 Berlin-Friedrichshain.

Literaturwerkstatt Lesung & Gespräch. „VERStransfert Istanbul-Berlin“. Es lesen Refik Durbas aus Istanbul und Manfred Peter Hein Espoo aus Finnland; Haydar Ergülen aus Istanbul und Uwe Kolbe aus Berlin sowie Gonca Özmen aus Istanbul und Ulrike Almut Sandig aus Leipzig. Moderation Nilgün Cön, Literaturübersetzerin und Intercultural Coach aus Berlin. 5 / 3 €. 20 Uhr. Telefon: 030-485 24 50. Kulturbrauerei, Knaackstraße 97, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.

Krimibuchhandlung totsicher Lesung. Zoe Beck – „Wenn es dämmert“. „Jeder Mensch hat seinen Preis – die dunklen Seiten eines grenzenlosen Europas. Die Erfolgsautorin Mina Williams wacht auf und kann sich an nichts erinnern. Woher kommen diese Schmerzen? Und warum ist sie nackt? Neben ihr liegt ein Mann, ebenfalls nackt und – tot. Kurze Zeit später beschäftigt ein weiterer Fall die Polizei von St. Andrews: Aus dem Haus des Elitestudenten Cedric Darney verschwindet ein Au-Pair-Mädchen. Sowohl Mina als auch Cedric geraten in das Visier der schottischen Detectives – und eines Unbekannten, der ihnen wie ein Schatten folgt. Um sich selbst zu retten, müssen Mina und Cedric die Wahrheit finden. Doch manche Lüge ist gnädig, manche Wahrheit grausam ...“ (Lübbe) 4 €. 20 Uhr. Telefon: 030 84 85 45 09. Winsstraße 16, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg.

Kabarett Theater Die Kneifzange Buchvorstellung. Tatjana Meissner und Alexandra Winkler – „finde-mich-sofort.de“. „Gehören Sie auch zu den gutaussehenden und beruflich erfolgreichen Frauen, die optimistisch durchs Leben gehen? Allein – der richtige Mann ist Ihnen dabei nicht über den Weg gelaufen … Um dies zu ändern, probieren TV-Moderatorin Tatjana Meissner und ihre Schwester, die Schauspielerin Alexandra Winkler, die unterschiedlichsten Partner- und Flirtbörsen im Internet aus. Ob und wie sie dabei fündig geworden sind, teilen sie in unterhaltsamen und erotischen, manchmal tragischen und immer ehrlichen Episoden mit.“ (Eulenspiegel) 5 €. 20 Uhr. Kartentelefon: 030-47 99 74 80. Friedrichstraße 176-179, 10117 Berlin-Mitte.

SoSch Buchhandel Lesung. Hatice Akyün – „Ali zum Dessert. Leben in einer neuen Welt“. „In ihrem ersten Buch erzählt Hatice von ihrem Leben zwischen Berlin und dem Bosporus – und von den Irrungen und Wirrungen auf dem Weg, einen deutschen Traummann, ihren ‚Hans mit scharfer Soße’, zu finden. Aber dann kommt alles ganz anders, denn als Hatice dem charmanten Ali begegnet – einem türkischen Hans –, gibt es kein Zurück mehr. Von nun an steht ihre Welt Kopf, denn Familienzusammenführung auf Türkisch ist eine turbulente Angelegenheit, bei der kein Auge trocken bleibt!“ (Goldmann) 10 €. 20.30 Uhr. Telefon: 030-666 91 10. Gropius-Passagen, Johannisthaler Chaussee 301, 12351 Berlin-Neukölln.

Buchhändlerkeller Buchvorstellung. „‚Warum bist du in allem, was ich geschrieben habe, so wenig präsent, während doch unsere Verbindung das Wichtigste in meinem Leben ist?’ – Zum 1. Todestag von André Gorz“. Ulrike Baureithel und Hermann Treusch stellen das Buch „Der Verräter des Vordenkers der Kritischen Linken“ vor. 5 / 3 €. 20.30 Uhr. Telefon: 030-791 88 97. Parterre links, Carmerstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.

Mittwoch, 24. September

Hugo-Heimann-Bibliothek Lesung. Jenny Erpenbeck- „Heimsuchung“. „Ein Haus an einem märkischen See ist das Zentrum, fünfzehn Lebensläufe, Geschichten, Schicksale von den Zwanzigerjahren bis heute ranken sich darum. Das Haus und seine Bewohner erleben die Weimarer Republik, das Dritte Reich, den Krieg und dessen Ende, die DDR, die Wende und die Zeit der Nachwende.“ (Eichborn Berlin) 9 Uhr. Telefon: 030-200 94 56 85. Swinemünder Straße 80, 13355 Berlin-Wedding.

Hugo-Heimann-Bibliothek Lesung. Jenny Erpenbeck- „Heimsuchung“. „Ein Haus an einem märkischen See ist das Zentrum, fünfzehn Lebensläufe, Geschichten, Schicksale von den Zwanzigerjahren bis heute ranken sich darum. Das Haus und seine Bewohner erleben die Weimarer Republik, das Dritte Reich, den Krieg und dessen Ende, die DDR, die Wende und die Zeit der Nachwende.“ (Eichborn Berlin) 11 Uhr. Telefon: 030-200 94 56 85. Swinemünder Straße 80, 13355 Berlin-Wedding.

Indische Botschaft Buchvorstellung & Vortrag. Martin Kämpchen (Hrsg.) – „Shri Ramakrishna. Gespräche mit seinen Schülern“. „Shri Ramakrishna (1836-1886) gilt als der bedeutendste Hindu-Heilige der letzten zweihundert Jahre. In Indien steht er an der Schwelle zur Moderne und hat diese wesentlich beeinflusst. Shri Ramakrishna, der aus bäuerlichen Verhältnissen stammt, diente sein Leben lang als Priester im Tempel der Göttin Kali in Dakshineshvar bei Kalkutta. Schon als Kind hatte er Visionen; als Priester unterzog er sich jahrelang strenger Askese. Mit seinen Lehren beeindruckte er auch die intellektuelle Elite Kalkuttas, die ihn in Dakshineshvar aufsuchte. In seinem letzten Lebensjahrzehnt vermittelte er dem engeren Kreis seiner Schüler in täglichen spirituellen Gesprächen eine die Schranken des Kastenwesens, der sozialen Klassen und religiösen Gemeinschaften transzendierende Gottesliebe (bhakti).“ (Verlag der Weltreligionen) Beim Besuch der Indischen Botschaft wird erbeten den Personalausweis mit sich zu führen. Die Mitnahme von Taschen und Gepäckstücken in das Botschaftsgelände ist nicht gestattet. Eintritt frei. 18 Uhr. Telefon: 030-25 79 54 02. Auditorium, Tiergartenstraße 17, 10785 Berlin-Tiergarten.

internationales literaturfestival berlin Eröffnungsrede. Nancy Huston – „Warum literarische Lügen besser sind als andere Lügen“. 18 Uhr. Information: www.literaturfestival.com. Große Bühne, Haus der Berliner Festspiele, Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Dussmann das KulturKaufhaus Buchvorstellung. Morton Rhue – „Ghetto Kidz“. „Kalon ist zwölf Jahre alt und lebt mit seiner Großmutter und seiner Schwester Nia in einem amerikanischen Großstadtghetto. Der Afroamerikaner will sich aus dem Bandenkrieg, der um ihn herum tobt, raushalten. Das gelingt ihm jedoch nicht lange. Als Nia schwanger wird und die Großmutter ihren Putzjob verliert, muss er irgendwie an Geld rankommen. Er schließt sich der Gang aus seinem Block an und folgt bald den brutalen Gesetzen des Asphaltdschungels.“ (Ravensburger Buchverlag) Eintritt frei. 18 Uhr. Telefon: 030-20 25 11 11. KulturBühne an der Sphinx, Friedrichstraße 90, 10117 Berlin-Mitte.

südost Europa Kultur e. V. Lesung. „Gedichte von Dana Nain-Rudovic und Zlatko Krasni“. Dana Nain-Rudovic, geboren 1950 in Pjenovac in Bosnien-Herzegowina. Sie studierte Slawistik und Balkanologie in Sarajewo und Berlin. Literarische und wissenschaftliche Veröffentlichungen in Zeitschriften, Anthologien und im Rundfunk. Zlatko Krasni, geboren 1951 in Sarajewo. Redakteur verschiedener jugoslawischer und internationaler Literaturzeitschriften, leitete die Auslandsbeziehungen des serbischen Schriftstellerverbandes und war Vorsitzender der internationalen Schriftstellertreffen in Belgrad. Träger mehrerer literarischer Auszeichnungen, seine Gedichte wurden in mehrere Sprachen übersetzt. „Ljubisa-Jocic-Preis“ für die Übersetzung der Gedichte Enzensbergers. Moderation: Hartmut Topf. 19.30 Uhr. Telefon: 030-25 37 79 90. Großbeerenstraße 88, 10963 Berlin-Kreuzberg.

Galerie Futura Lesung. Carmen-Francesca Banciu – „Das Lied der traurigen Mutter“. „Eines Tages verbrennt die Mutter alle Puppen ihrer Tochter – als sie in die Schule kommt, gerade einmal siebenjährig. Die Mutter ist eine Frau, die die unerschütterlichen Prinzipien des Kommunismus zu ihren eigenen macht. Darüber verliert sie die Individualität der Tochter gänzlich aus den Augen. Maria-Maria aber will ihren eigenen Weg gehen und enttäuscht ihre Eltern auf ganzer Linie. Von Systemzwängen, Kollektivismus und raren Liebesgesten bedrängt, streift Maria-Maria die Fesseln ihrer Familie und des Landes ab und findet die Freiheit – doch die emotionale Auseinandersetzung mit ihrer Mutter hält unvermindert an.“ (Rotbuch) 5 €. 19.30 Uhr. Wiesbadener Straße 83, 12161 Berlin-Schöneberg.

internationales literaturfestival berlin Lesung. Um 20Uhr: Amma Darko liest aus „Das Lächeln der Nemesis“. Um 21.15 Uhr: Maryse Condé liest aus „Les belles ténébreuses“. Information: www.literaturfestival.com. Haus der Berliner Festspiele, Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Literarisches Colloquium Lesung & Gespräch. „Rumänien rockt“. Es lesen die rumänischen Debütanten Filip Florian, Florin Lazarescu, Dan Lungu und Lucian Dan Teodorovici. Moderation: Georg Aescht, rumänischer Übersetzer. 6 / 4 €. 20 Uhr. Telefon: 030-816 99 60. Am Sandwerder 5, 14109 Berlin-Wannsee.

Literaturforum im Brecht-Haus Lesung. Friedrich Dieckmann – „Geglückte Balance. Auf Goethe blickend“. „Die Frage nach der Modernität Goethes stellt sich für Friedrich Dieckmann nicht – wer Goethe als ‚Dichterfürsten’ vermeintlich rühmt, hat ihn genauso wenig verstanden wie einer, der ihn, in der Nachfolge Ludwig Börnes, als ‚Fürstenknecht’ schmäht. Auch der Klassiker Goethe ist ein Klischee; es sind die Häutungen, die Verwandlungen dieses Autors, die, über die Einschnitte seiner und unserer Zeit hinweg, Gestalt und Werk lebendig machen – man muss nur zu lesen wissen.“ (Insel) Moderation: Michael Jaeger. 5 / 3 €. 20 Uhr. Telefon: 030-282 20 03. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Lehmanns Fachbuchhandlung Lesung. Hatice Akyün – „Ali zum Dessert. Leben in einer neuen Welt“. „In ihrem ersten Buch erzählt Hatice von ihrem Leben zwischen Berlin und dem Bosporus – und von den Irrungen und Wirrungen auf dem Weg, einen deutschen Traummann, ihren ‚Hans mit scharfer Soße’, zu finden. Aber dann kommt alles ganz anders, denn als Hatice dem charmanten Ali begegnet – einem türkischen Hans –, gibt es kein Zurück mehr. Von nun an steht ihre Welt Kopf, denn Familienzusammenführung auf Türkisch ist eine turbulente Angelegenheit, bei der kein Auge trocken bleibt!“ (Goldmann) 6 €. 20.15 Uhr. Telefon: 030-617 91 10. Hardenberg-Haus, Hardenbergstraße 5, 10623 Berlin-Charlottenburg.

Donnerstag, 25. September

internationales literaturfestival berlin Lesung & Diskussion & Gespräch. Um 18 Uhr: „Wie würde ein integraler Blick auf Afrika definiert werden können?“ Es diskutieren Hans Christoph Buch, Nuruddin Farah, Grada Kilomba, James Shikwati sowie Ilija Trojanow. Um 19.30 Uhr: „Poetry Night I“. Mit den Lyrikern Qassim Haddad, Christian Hawkey, Zlatko Krasni sowie Tim Liardet und Don Paterson. Um 20 Uhr: Nuruddin Farah liest und spricht mit Ilija Trojanow. 20.15 Uhr: Nancy Huston liest aus „Ein winziger Makel“. Um 21.30 Uhr: „Über Barack Obama“. Es diskutieren Nurrudin Farah, Geert Mak, Tzvetan Todorov und Eliot Weinberger. Information: www.literaturfestival.com. Haus der Berliner Festspiele, Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Berliner Büchertisch Lesung. Torsten Schulz – „Revolution und Filzläuse“. „Was tun, wenn man das erste Mal mit einer vietnamesischen Prostituierten erlebt hat und sich hinterher in sie verliebt? Was tun mit den Filzläusen, die einen da jucken? Was tun, wenn diese Frau sich scheinbar in Luft aufgelöst hat? Die Revolution kommt aus dem Osten, für Thomas jedenfalls. Nicole, seine Angebetete, ist hingegen mit einem Kerl aus den USA beschäftigt, der wie ein gealterter Che Guevara daherkommt. Erinnerungen an eine Zeit, als man mit Sex und Politik die Welt noch grundsätzlich verändern wollte. Die aber verändert sich geradezu von selbst. So stand zum Beispiel in den 50er Jahren an einem ‚Feuermelder’ vor einer Ost-Berliner Kneipe der Vater des Erzählers mit seinen Kumpels herum, weil der Wirt die Halbstarken nicht reinlassen wollte.“ (Ullstein) 19 Uhr. Telefon: 030-61 20 99 96. Mehringdamm 51, 10961 Berlin-Kreuzberg.

internationales literaturfestival berlin Lesung & Film. „Ein Abend für Einar Schleef“. Es lesen Jutta Hoffmann und Marie-Luce Bonfanti. Vorpremiere des Films „Jedes Wort in-und auswendig / Chaque mot par cœur“ von Anne-Marie Gourier und Crista Mittelsteiner. Einführung: Crista Mittelsteiner. 19.30 Uhr. Telefon: 030-885 90 20. Institut français, Kurfürstendamm 211, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Hotel Morgenland Buchvorstellung. Harry Balkow-Gölitzer, Bettina Biedermann, Rüdiger Reitmeier und Jörg Riedel – „Prominente in Berlin-Lichterfelde und ihre Geschichten“. 6 € inklusive Imbiss. 19.30 Uhr. Telefon: 030-843 88 90. Finckensteinstraße 23-27, 12205 Berlin-Steglitz.

Bücher am Nonnendamm Lesung. Lienhard Wawrzyn – „Rotbergs Lächeln“. 3,50 €. 19.30 Uhr. Telefon: 030-34 09 48 57. Nonnendammallee 87a, 13629 Berlin-Spandau.

Griechische Kulturstiftung Lesung & Musik. Hansgeorg Hermann – „Mikis Theodorakis. Der Rhythmus der Freiheit. Autorisierte Biografie“. „Mikis Theodorakis ist als Komponist weltbekannt, sein Werk eine einzigartige Erscheinung in der jüngeren Musikgeschichte. Zudem suchen Produktivität und Popularität des Komponisten ihresgleichen. Mit kraftvollen Liederzyklen und der Vertonung großer Literatur hat der Grieche als musikalischer Botschafter seiner Heimat in allen Gesellschaftsschichten Freunde und Bewunderer gefunden. Theodorakis ist aber viel mehr als ein Mann der Musik: Er ist eine der tragenden Säulen der modernen griechischen und europäischen Kultur.“ (Neues Leben) Musik: Die Band „Quijote“ aus Chemnitz spielt Stücke von Theodorakis mit Texten von und über ihn. Eintritt frei. 20 Uhr. Anmeldung erforderlich unter Telefon: 030-214 33 86. Wittenbergplatz 3a, 10789 Berlin-Schöneberg.

Literaturhaus Lesung. Hansjörg Schertenleib – „Das Regenorchester“. „Irland sollte für einen Schweizer Schriftsteller zu einem Fluchtpunkt werden, zu dem Ort, an dem seine Frau und er ihre Liebe lebten. Doch nun sitzt er betrogen in seinem Haus. Da begegnet ihm Niamh, eine sechzigjährige Irin, die ihn zu sich einlädt, um ihn zum Chronisten ihres Lebens zu machen. Niamh reißt ihn aus seiner Trauer und führt ihm die Wunder des alten, untergegangenen Irland vor Augen. Mit betörend schönen Worten nimmt sie ihn mit auf die Reise zurück zu ihrer vielköpfigen Familie, zu ihrer deutschen Freundin, ihrer traurigen, verlorenen Liebe – und sie zeigt ihm eine andere Seite der Musik, die Musik des Regens, die man nur in Irland hören kann. Bald wird er zu ihrer Vertrauten und kann sich auf ihr letztes großes Geheimnis einlassen, das ihm nicht nur alles abverlangt, sondern ihm auch einen Weg in die Zukunft weist.“ (Aufbau-Verlag) Der Schriftsteller liest gemeinsam mit der Schauspielerin Hanna Scheuring. 5 / 3 €. 20 Uhr. Reservierungstelefon: 030-887 28 60. Großer Saal, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Literaturforum im Brecht-Haus Lesung & Gespräch. Alexandra Senfft – „Schweigen tut weh“. „Einige Jahre nach dem tragischen Tod ihrer Mutter lässt Alexandra Senfft die Vergangenheit ihrer Familie lebendig werden. Ihr Großvater Hanns Ludin war ein hochrangiger Nationalsozialist, der am Galgen starb. Es sind die starken Frauen, die in dieser Familie das Gespinst der Verdrängung gewoben haben. Und es sind die starken Frauen, die es zerreißen: die Mutter durch ihr unverstandenes Leid, die Tochter mit diesem Buch.“ (Claassen) Im Gespräch die Autorin mit Wolfgang Benz. 5 / 3 €. 20 Uhr. Telefon: 030-282 20 03. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Literaturwerkstatt Lesung & Gespräch. Michael Sollorz – „Die Eignung“. „Lars Hagner ist Hausmeister in einem Neubaugebiet im Osten Berlins. Mieter und Verwaltung schätzen den fleißigen Junggesellen. Nur Ljuba, die 13jährige Nachbarstochter, verfolgt ihn mit Argwohn: ‚Ich beobachte ihn. Er geht durch die Keller. Durch die Wohnungen ...’ Ljubas Misstrauen trifft ins Schwarze: Hagner führt ein Doppelleben. Als Handlanger und Vollstrecker dient er seinem einstigen Zugführer, Oberleutnant Bossert. Während seines Wehrdienstes bei der Bereitschaftspolizei wurde der asketische Offizier für den jungen Hagner zum leuchtenden Vorbild, dem er blind vertraut. Als Bossert ihn nach dem Ende der DDR auffordert, konspirativ gegen das kapitalistische System zu kämpfen, ist Hagner mit heißem Herzen dabei. Lars Hagner ist Preuße und Trotzkist. Den realen Sozialismus verachtet er als verweichlicht und verlogen. In der Kaserne hat er in der soldatischen Existenz die ihm gemäße Lebensform gefunden. ‚Gestellte Aufgaben zu erfüllen’, wird zu seinem Daseinszweck. Der Anschluss an den Westen war für ihn ein Schock. Er verlor jede Perspektive und war mehr als dankbar, unter Bosserts Führung weiterleben und der Revolution dienen zu können. Selbst als er mit Hinweisen konfrontiert wird, Bossert sei nur ein Krimineller, der ihn für seine Zwecke missbraucht, kann das seinen Glauben an die Bewegung nicht erschüttern.“ (Männerschwarm Verlag) Der Autor im Gespräch mit dem Verleger des Männerschwarm Verlags Joachim Bartholomae. 5 / 3 €. 20 Uhr. Telefon: 030-485 24 50. Kulturbrauerei, Knaackstraße 97, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg.

internationales literaturfestival berlin Gespräch. „Warum Berlin?“. Es sprechen die Wahl-Berliner Autoren László Krasznahorkai aus Ungarn, Marie NDiaye aus Frankreich und Steinunn Sigurdardóttir aus Island. Moderation: Marie Neumüllers. Eintritt frei. 20 Uhr. VIP-Lounge, 30. Etage, An den Treptowers 1, 12435 Berlin-Treptow.

Buchhändlerkeller Lesung. Kathrin Gerlof – „Teuermanns Schweigen“. „Welches dunkle Geheimnis verbirgt Teuermann, als er Markov völlig unerwartet mitten auf einer Waldlichtung in der tiefsten Provinz entgegentritt? Was dieser komische Vogel auch erzählt, es klingt wie ein Klischee – der Chef, die Sekretärin, die Ehefrau, Lügen, Hoffnungen, ein Ultimatum und zwei Tote. Wenn aber nur ein Teil von Teuermanns Geschichten stimmt, hat er eine Schuld auf sich geladen, die so groß ist wie ein Verbrechen. Markov, ein Mensch, der sich stets heraushielt, ist abgestoßen und fasziniert zugleich und lädt Teuermann zum folgenreichen Spiel mit der Wahrheit in sein Haus ein.“ (Aufbau-Verlag) 3 €. 20.30 Uhr. Telefon: 030-791 88 97. Parterre links, Carmerstraße 1, 10623 Berlin-Charlottenburg.

Freitag, 26. September

internationales literaturfestival berlin Lesung & Gespräch. Um 18 Uhr: James Shikwati und Daniel Kempken sprechen über Entwicklungshilfe. Um 19 Uhr: Amitav Ghosh liest aus „Das mohnrote Meer“. Um 19.15 Uhr: Kossi Efoui liest aus „Solo d’un revenant“. Um 19.30 Uhr: „Poetry Night II – Africa“. Mit den Lyrikern Susan Kiguli, Chirikure Chirikure sowie Lebogang Mashile. Um 21 Uhr: „Die 68er – Eine romantische Generation?“. Es sprechen Geert Mak und Rüdiger Safranski. Um 21.15 Uhr: Jáchym Topol liest aus „Zirkuszone“. Information: www.literaturfestival.com. Haus der Berliner Festspiele, Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Märkisches Museum Buchvorstellung. Frank Goyke – „Altweibersommer“. 3 / 2 €. 18 Uhr. Informationstelefon: 030-24 00 21 62. Am Köllnischen Park 5, 10179 Berlin-Mitte.

internationales literaturfestival Lesung. „Don Paterson liest aus seiner Lyrik“. Deutsche Textpassagen: Michaela Steiger. Moderation: Martin Jankowski. 5 €. 20 Uhr. Lettrétage, Methfesselstraße 23-25, 10965 Berlin-Kreuzberg.

Literaturhaus Lesung. „Balkanische Alphabete – Bulgarien“. Die bulgarischen Dichter Galina Nikolova, Boiko Lambovski und Plamen Dojnov lesen zusammen mit ihren Übersetzern Uwe Kolbe und Hans Thill. Moderation: Mirela Ivanova. 5 / 3 €. 20 Uhr. Reservierungstelefon: 030-887 28 60. Großer Saal, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Cartoonfabrik Lesung. Gabriele Bigott – „Sex-Märchen zur Nacht, sehr frei nach den Gebrüdern Grimm“. „Diese heiter-frivole Adaption Grimm’scher Märchen gibt uns Einblick in das bislang unbekannte Liebesleben wohlbekannter Märchenfiguren: Die Füchsin vermisst ihren omnipotenten Fuchs, Rapunzel sehnt die gar nicht so böse Zauberin herbei und Schneewittchen ist nicht nur von der Hausarbeit bei den sieben Zwergen erschöpft …“ (Eulenspiegel) Eintritt frei. 20 Uhr. Telefon: 030-28 04 74 81. Krossener Straße 23, 10245 Berlin-Friedrichshain.

Kaffee Burger Lesung. Felicia Zeller – „Einsam lehnen am Bekannten“. „Sie definiert Kampftrinken neu und erwägt Kinderreichtum als alternative Lebensform. Sie altert bereits jetzt in Würde, umgeben von Anorakträgern und Auswüchsen der Jugend. Sie liest Schnitzler im Café, predigt in Kneipen, sucht die Ruhe, wird beinahe überfahren und bemüht sich, den Ansprüchen an eine große Dichterin gerecht zu werden. Felicia Zellers schwäbisch-berlinisch-phantastisch-analysierender Stil ist voller überraschender, witziger, erkenntnisreicher Wendungen. Im Theater begründete ihre ganz eigene Sprache ihre Bekanntheit – jetzt gibt es sie auch außerhalb der Bühnenwelt zu entdecken.“ (Lilienfeld Verlag) 20.30 Uhr. Telefon: 030-28 04 64 95. Torstraße 60, 10119 Berlin-Mitte.

Samstag, 27. September

internationales literaturfestival berlin Lesung & Gespräch. Um 13 Uhr: „Die Beziehung zu Deutschland: Erinnerung und Gegenwart“. Es sprechen Uazuvara Ewald Katjivena, Helmut Strizek sowie Joachim Zeller. Um 15 Uhr: „Afrika und Europa“. Es sprechen Andreas Eckert, Grada Kilomba und Ibrahima Thioub. Um 17.30 Uhr: László Krasznahorkai und Ion Grigorescu lesen aus ihren Texten. Um 19 Uhr: Péter Esterházy liest aus seiner Kurzgeschichte „Nur keine Kunst!“. Um 19.15 Uhr: Fatou Diome liest aus „Ketala“. Um 19.30 Uhr: „Poetry Night III“. Mit den Lyrikern Georgi Gospodinov, Nora Iuga, Michael Lentz, Wassyl Machno und Mihály Víg. Um 20.45 Uhr: Uwe Timm liest aus „Morenga“. Information: www.literaturfestival.com. Haus der Berliner Festspiele, Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Dussmann das KulturKaufhaus Lesung. Henner Kotte – „Doppelherztod. Ehrlicher ermittelt weiter“. „Ein Doppelmord in einem Seniorenheim rettet Bruno Ehrlicher aus seinem tristen Rentnerdasein. Währenddessen wird Ex-Kollege Kain auf eine junge Frau aufmerksam, deren Baby verschwunden ist. Beide Verbrechen laufen in Frederikes ‚Waschsalon’ zusammen, wo Kain seit der Quittierung seines Dienstes als Kellner jobbt.“ (Das Neue Berlin) Der Autor liest gemeinsam mit dem Schauspieler Peter Sodann. Eintritt frei. 16 Uhr. Telefon: 030-20 25 11 11. KulturBühne an der Sphinx, Friedrichstraße 90, 10117 Berlin-Mitte.

Lettrétage Lesung. Giwi Margwelaschwili – „Officer Pembry“. „Officer Pembry ist überrumpelt – in einem rund einhundert Jahre alten Thriller namens ‚Das Schweigen der Lämmer’ soll seine Zukunft eingeschrieben sein. Er soll einem intelligenten Kannibalen namens Hannibal Lecter zum Opfer fallen, wenn dieser aus dem Gefängnis ausbricht. So jedenfalls behauptet es der Beamte Meinleser von der Prospektiven Kriminalpolizei, der alles andere als verrückt zu sein scheint. Pembry muss also, um seinem Schicksal entgehen zu können, zur Lektüre greifen, und das Buch gegen den Strich lesen, um seine Haut zu retten.“ (Verbrecher Verlag) 19.30 Uhr. Telefon: 030-692 45 38. Methfesselstraße 23-25, 10965 Berlin-Kreuzberg.

Berliner Ensemble Lesung. George Tabori – „Mutters Courage“. „In ‚Mutters Courage’ erzählt Tabori, warum seine Mutter an einem Sommertag 1944 einen ganzen Tag zu spät zum verabredeten Rommeespiel bei ihrer Schwester ankam: Ihr Weg führte sie erst mit der Tram, dann mit dem Viehwagen auf die Rampe und wieder zurück nach Budapest.“ (Wagenbach) Es liest Hermann Beil. 7 €. 20 Uhr. Kartentelefon: 030-28 40 81 55. Probebühne, Bertolt-Brecht-Platz 1, 10117 Berlin-Mitte.

Roter Salon Lesung & Musik. Merle Hilbk – „Die Chaussee der Enthusiasten. Eine Reise durch das russische Deutschland“. „3,5 Millionen Menschen kamen in den 90er Jahren aus Russland nach Deutschland, geleitet durch die Hoffnung auf ein besseres Leben. Seither hat sich eine vielfältige und lebendige Szene aus russischen Kindergärten und Schulen, Sport- und Kulturvereinen, Anwaltskanzleien, Banken, Supermärkten, Bars und Diskos gebildet, in der es eigene Sitten und Regeln und sogar ein eigenes Idiom gibt, das ‚Russki Deutsch’.“ (Aufbau-Verlag) Anschließend legt der Autor russische Popmusik auf. 21 Uhr. Kartentelefon: 030-41 71 75 12. Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Linienstraße 227, 10178 Berlin-Mitte.

Sonntag, 28. September

internationales literaturfestival berlin Lesung & Gespräch. Um 15 Uhr: „African and African Diasporic Authors“. Es sprechen die in Afrikalebenden Schriftsteller Chirikure Chirikure und Henrietta Rose-Innes mit den außerhalb Afrika lebenden Schriftstellern Kossi Efoui und Helon Habila. Um 16 Uhr: Jamal Mahjoub – „Die Stunde der Zeichen“. Einführung: Ilija Trojanow. Um 16.45 Uhr: „African Feminist Movements“. Susan Kiguli spricht mit Grada Kilomba. Um 18 Uhr: „Crossing Africa: Migration ins Paradies Europa?“ Es diskutieren Azouz Begag, Fatou Diome, Elisabeth Hack, Gonzalo Fernandez Parrilla sowie Rickard Sandell. Um 18 Uhr: Eliot Weinberger spricht mit Ingo Schulze über sein Buch „Das Wesentliche“. Um 19.30 Uhr: Kiran Nagarkar liest aus „Ravan & Eddie“ und aus „Gottes kleiner Krieger“. Um 19.45 Uhr: „Ein Abend für Hugo Claus“. Joachim Sartorius wird in seinem Vortrag an den großen Künstler erinnern. Veerle Claus-de Wit trägt Gedichte von Claus auf Flämisch vor, Joachim Sartorius die deutschen Übersetzungen. Friedhelm Ptok liest aus dem neu übersetzten Hauptwerk „Der Kummer von Belgien“. Um 20.45 Uhr: Binyavanga Wainaina liest aus seiner Erzählung „Discovering Home“. Um 21 Uhr: Jon Fosse –„Schlaflos“. Um 22 Uhr: Zlatko Krasni, Volker Braun und Joachim Sartorius lesen aus ihren Texten. Information: www.literaturfestival.com. Haus der Berliner Festspiele, Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Literaturforum im Brecht-Haus Gespräch. „Die Begegnung mit Brecht und seinen Liedern“. Paul Werner Wagner im Gespräch mit Eva-Maria Hagen. 5 / 3 €. 20 Uhr. Telefon: 030-282 20 03. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.

Heimathafen Neukölln Lesung. „Angriff der Killerkekse“. Anlässlich des Weltbloggertreffens in Berlin liest Wilhelm Ruprecht Frieling alias „Prinz Rupi“ ausgewählte Online-Kolumnen, Grotesken und Reportagen aus dem realen und virtuellen Leben in der ehemaligen Paketausgabe der Alten Post Neukölln. Dabei dreht es sich, passend zum Ort der Lesung, in erster Linie um die Wunderwelt der Post selbst. 4 €. 20 Uhr. Kartentelefon: 030-36 42 07 09. Karl-Marx-Straße 97-99, 12043 Berlin-Neukölln.

Montag, 29. September

internationales literaturfestival berlin Lesung & Gespräch. Um 18 Uhr: „Stadtwelt – Weltstadt: Lagos“. Es sprechen Omar Akbar und Helon Habila. Um 19 Uhr: Güner Yasemin Balci liest aus „Arabboy“. Um 19.30 Uhr: Alaa al-Aswani liest aus „Chicago“. Um 19.45 Uhr: Helon Habila liest seiner Erzählung „The Hotel Molago“. Um 20.30 Uhr: Natalka Sniadanko liest aus „Sammlung der Leidenschaften“. Um 21 Uhr: Boualem Sansal liest aus „Harraga“. Um 21.45 Uhr: Milton Hatoum liest aus „Asche vom Amazonas“. Information: www.literaturfestival.com. Haus der Berliner Festspiele, Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Lettrétage Lesung & 3D-Foto. „Troia ist tiefer“. Mit der Gruppe falschtechst-schlachtfest – das sind die Lyriker Dirk Baumeister, Frank Ruf und Christian Schloyer sowie der 3D-Kunstfotograf Richard Götting. 5 €. 19.30 Uhr. Methfesselstraße 23-25, 10965 Berlin-Kreuzberg.

Schwartzsche Villa Lesebühne. „Autorenforum: Lesen – Zuhören – Diskutieren“. Vorlesen unveröffentlichter Texte. Eintritt frei. 19.30 Uhr. Informationstelefon: 030-693 73 51. Kleiner Salon, Grunewaldstraße 55, 12165 Berlin-Steglitz.

Martin-Gropius-Bau Buchvorstellung. Peter Longerich – „Heinrich Himmler. Biographie“. „Als Chef von Gestapo und Polizei verfügte Heinrich Himmler (1900–1945) im NS-Staat über eine einzigartige Machtfülle und stand als ‚Reichsführer SS’ wie kaum ein Zweiter für Terror, Verfolgung und Vernichtung im ‚Dritten Reich’. In seiner Biographie widmet sich der renommierte NS-Forscher Peter Longerich jedoch nicht nur Himmlers politischer Karriere, sondern er spürt auch der gestörten Persönlichkeitsentwicklung des Organisators des Holocaust nach. Eindrucksvoll analysiert das Buch Himmlers emotionale Defizite, seinen Führungsstil und seinen bis zum Ende formulierten Anspruch, die SS sei eine ‚ehrenhafte’ Organisation, die sich – auch angesichts der Massenmorde – stets ‚anständig’ verhalten habe.“ (Siedler) 20 Uhr. Telefon: 030-25 48 60. Stresemannstraße 110, 10963 Berlin-Kreuzberg.

Berliner Ensemble Lesung. Paul Auster – „Mann im Dunkel“. 15 / 7 €. 20 Uhr. Kartentelefon: 030-28 40 81 55. Bertolt-Brecht-Platz 1, 10117 Berlin-Mitte.

Theater im Palais Buchvorstellung. Peter Ensikat – „Populäre DDR-Irrtümer“. 17 €. 20 Uhr. Telefon: 030-201 06 93. Am Festungsgraben 1, 10117 Berlin-Mitte.

Lehmanns Fachbuchhandel Lesung. Karen Duve – „Taxi“. „Eine ziellose Jugend, eine spießige Familie, eine frustrierende Ausbildung – da kommt die Annonce ‚Taxifahrerin gesucht’ schon fast wie die Rettung schlechthin daher. Auch wenn Alex Herwig leider ein Gedächtnis wie ein Sieb hat. Trotzdem büffelt sie Straßennamen und Wegstrecken – und hat das Glück auf einen extrem gnädigen Prüfer zu treffen. Bald sitzt sie zum ersten Mal im Wagen und schwitzt Blut und Wasser, weil sie die Straße nicht kennt, nach der ihr erster Fahrgast fragt. Und Alex wird – halb wider Willen – von einer Kollegen-Clique aufgesogen, die aus abgebrochenen Studenten, gescheiterten Künstlern, misanthropischen Gar-nicht-Akademikern und frauenfeindlichen Verklemmten besteht – bis sie Marco trifft, einen extrem kleingewachsenen aber umso bestimmter agierenden jungen Mann ...“ (Eichborn Berlin) 6 €. 20.15 Uhr. Telefon: 030-617 91 10. Hardenberg-Haus, Hardenbergstraße 5, 10623 Berlin-Charlottenburg.

Dienstag, 30. September

internationales literaturfestival berlin Lesung & Gespräch. Um 18 Uhr: „Stadtwelt – Weltstadt: Kairo“. Es sprechen Omar Akbar und Alaa al-Aswani. Um 19 Uhr: Steinunn Sigurdardóttir liest aus „Sonnenscheinpferd“. Um 19.30 Uhr: Sjón liest aus „Schattenfuchs“. Um 20.30 Uhr: Marie NDiaye liest aus „Mein Herz in der Enge“. Um 21.15 Uhr: Lucette ter Borg liest aus „Ein Geschenk aus Berlin“. Um 21.45 Uhr: Sherko Fatah liest aus „Das dunkle Schiff“. Information: www.literaturfestival.com. Haus der Berliner Festspiele, Schaperstraße 24, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Coffee & Crime Lesung. Jason Starr – „Top Job“. „Bill Moss, jung, gut ausgebildet und ehrgeizig, war gerade dabei, seinen ganz persönlichen ‚american dream’ zu verwirklichen, als er seine Stelle verlor. Nun jobbt er in New York als Telefonverkäufer bei einer Firma, die er hasst, und täte alles, um wieder einen ‚Top Job’ zu bekommen.“ (Diogenes) Auf Englisch. 19 Uhr. Telefon: 030-88 00 17 90. Starbucks Coffee House, Kurfürstendamm 26a, 10719 Berlin-Charlottenburg.

Festsaal Kreuzberg Buchvorstellung & Diskussion. Inge Kloepfer – „Aufstand der Unterschicht. Was auf uns zukommt“. „‚Du musst unberechenbar bleiben. Dann haben alle Angst vor dir.’ Deutschland hat eine neue Unterschicht – und die wird stetig größer. 20 Prozent der heutigen Kinder werden chancenlos bleiben und keine Zukunft haben. Noch ist es ruhig. Doch das muss nicht so bleiben. Inge Kloepfer zeigt, warum es sich lohnt, in die Potenziale der vermeintlichen Verlierer zu investieren. Jascha ist ein Unterschichtenkind. Er ist in der falschen Familie aufgewachsen, hat im falschen Viertel gelebt und die falschen Schulen besucht. Er wird der Allgemeinheit ein Leben lang zur Last fallen. Dieses Buch erzählt Jaschas Geschichte und analysiert sie im Hinblick auf die vielen Millionen, die sein Schicksal teilen. Es zeigt, wie ein junger Mensch zum Systemverlierer gemacht wird, und offenbart das Versagen der Gesellschaft.“ (Hoffmann und Campe) Es diskutieren neben der Autorin Prof. Dr. Jürgen Schupp, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung; Beate Köhn, Kindernotdienst Berlin; Sebastian Turner, Scholz & Friends, und Klaus Übler, Heinrich-Hertz-Oberschule. Moderation: Dr. Peter Frey, Leiter des ZDF Hauptstadtstudios. 5 €. 19.30 Uhr. Reservierungstelefon: 030-61 65 60 03. Skalitzer Straße 129, 10999 Berlin-Kreuzberg.

Kino Babylon Lesung. Christine Westermann und Jörg Thadeusz – „Aufforderung zum Tanz. Eine Zweiergeschichte“. „Christine Westermann und Jörg Thadeusz teilen mehr als eine Leidenschaft: Als Journalisten haben sie ihre Lust, Menschen und deren Geschichten kennen zu lernen, zu ihrem Beruf gemacht. Beide zeigen sich in ihren Büchern als Meister der Beobachtung, die noch den alltäglichsten Situationen poetische und hochkomische Seiten abzugewinnen vermögen. Beide sind entwaffnend aufrichtig. Und hochgradig charmant. Ihr Briefwechsel ist eine Aufforderung zum Tanz, nur wer hier wen auffordert, ist noch nicht geklärt. Mit großer Anmut, unerwarteten Volten und einem nie versagenden Taktgefühl nähern sich Christine Westermann und Jörg Thadeusz ihren Themen: Liebe, Treue, Eifersucht, Älterwerden, Arbeit und Nichtstun.“ (Kiepenheuer & Witsch) 12 / 9 €. 20 Uhr. Kartentelefon: 030-242 59 69. Rosa-Luxemburg-Straße 30, 10178 Berlin-Mitte.

Literaturforum im Brecht-Haus Buchvorstellung. Siegfried Lokatis und Ingrid Sonntag (Hrsg.) – „Heimliche Leser in der DDR. Kontrolle und Verbreitung unerlaubter Literatur in der DDR“. „Der Band ‚Heimliche Leser in der DDR’ behandelt ein Phänomen, das dem geistig regen Bewohner des einstigen ‚Leselandes’ und seinem westlichen Besucher bestens vertraut war: Man versuchte irgendwie an Literatur heranzukommen, die in der DDR ausgegrenzt oder verboten war. Dabei ging es nicht nur um Biermann und Bahro, sondern auch um Bravo und Erotika, um Orwellund den Otto-Katalog. Der Leser erfährt, wie 42.000 Exemplare des Wachturms in einen VW-Bus passen und wie man Bücher am besten im Eisenbahnklo verstecken konnte. Die Nervenanspannung bei der Zollkontrolle kommt dabei genauso zur Sprache wie die unwiderstehliche Anziehungskraft von Giftschränken in Bibliotheken und das Verlangen nach Westliteratur an den Leipziger Messeständen.“ (Ch. Links Verlag) Moderation: Christoph Links. 5 / 3 €. 20 Uhr. Telefon: 030-282 20 03. Chausseestraße 125, 10115 Berlin-Mitte.(ang/muc/vol/zei)

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