FRANKFURT AM MAIN (BLK) – Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ („FAZ“) rezensiert Hazel Rowleys Porträt „tête-à-tête“, ein biografisches Werk über die Liebesbeziehung zwischen Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre. Diese seien als einzelne Personen wie als Paar längst Ikonen, meint Rezensent Joseph Hanimann einleitend; Generationen nach Ihnen haben seither bewusst oder unbewusst versucht, ihr eigenes Leben nach ihrem Vorbild auszurichten.
Das Werk der in London geborenen Literaturwissenschaftlerin Hazel Rowley sei eine an den Fakten orientierte „Spiegelbiographie“ und so betrachtet sehr lesenswert, sagt der Rezensent. Enthüllungen, neue Tatsachen oder gar Lebensgeheimnisse brauche man jedoch nicht zu erwarten. Aus Gesprächen mit Zeitzeugen und publizierten Texten sei das Porträt einer Lebensbeziehung entstanden. Theorieexkurse wie moralische Urteile würde die Autorin vermeiden, sagt Hanimann. Auch ginge es ihr nicht um die Abrechnung ob der Aufrichtigkeit oder Lüge ihrer offenen Beziehung wie so manchem Biografen vor ihr.
Für Hanimann wird aus diesem Buch ersichtlich, dass die Beziehung zwischen Beauvoir und Sartre in der Wirklichkeit nicht immer leicht gewesen sein müsse. Hinter dem Mythos käme so das offene Abenteuer zum Vorschein. Dass der chronologische Fortgang mitunter manchmal ins Aufzählen verfalle, wo man Motivverknüpfungen erwarten würde, sei der bescheidene Preis für dieses Ergebnis. (fri/ang)
Literaturangaben:
ROWLEY, HAZEL: tête-à-tête. Leben und Lieben von Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre. Übersetzt aus dem Englischen von Michael Haupt. Parthas Verlag, Berlin 2007. 510 S., 28 €.
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