Neue Buchtipps
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Nach dem Tod des Papstes tritt das Konklave zusammen, um die Sedisvakanz zu beenden. Lomeli, der Dekan des Kardinalskollegiums, leitet die Wahl. Während die letzten wahlberechtigten Kardinäle im Gästehaus der Vatikanstadt eintreffen, erfährt Lomeli, dass der Papst wenige Stunden vor seinem Tod einen der Kardinäle aller Ämter enthoben habe. Während Lomeli überlegt, was er tun soll, trifft noch ein Bischof aus Bagdad ein, der behauptet, in pectore zum Kardinal ernannt worden zu sein ...
Mit "Konklave" bietet Robert Harris aufschlussreiche Unterhaltung auf hohem Niveau. Er veranschaulicht in seinem farbigen, spannenden Roman am Beispiel eines Mikrokosmos, wie Politik funktioniert. Kenntnisreich mischt Robert Harris tatsächliche Regelungen, Fakten und Fiktion.
Ausführliche Inhaltsangabe und Buchbesprechung
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Der Kritiker Hanns Torzek flüchtete als Kind mit seinen Eltern aus Schlesien und später aus der DDR in die Bundesrepublik. Seine Ehefrau Mirabel Mendoza stammt aus Venezuela. Mehrmals kehrt sie verzweifelt nach Caracas zurück, aber in dem sich rasch verändernden Land fühlt sie sich kaum weniger fremd als in Deutschland. Das gilt auch für ihren Sohn Javier, der zwar in zwei Kulturen wurzelt, aber weder in Hamburg noch in Caracas zu Hause ist ...
Der Roman "Mirabels Entscheidung" ist unverkennbar autobiografisch. Javier ist das Alter Ego des Autors, einem Sohn des Kritikers Hellmuth Karasek. Manuel Karasek verzichtet auf Dialoge und erzählt, statt zu inszenieren.
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Gudrun wird 1921 in Mainz als Tochter eines jüdisch-deutschen Schuhhändlers geboren, der auch 1933 nicht wahrhaben will, dass er als Patriot von der Judenverfolgung betroffen sein könnte. Als Gudrun 1939 eine Flucht der Familie vorbereitet, wird sie verhaftet. Den Holocaust überlebt sie, weil es ihr gelingt, nach Shanghai zu entkommen, wo die Japaner die Juden zwar in ein Ghetto sperren, aber nicht massenhaft ermorden ...
Gerade weil Sabine Bode auf stilistische Gimmicks verzichtet, sich zurücknimmt und ruhig erzählt, wirkt "Das Mädchen im Strom" glaubwürdig, ja authentisch. Das Buch bietet eine eindrucksvolle, mitreißende und ermutigende Lektüre.
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Adriana Altaras vermittelt in "Das Meer und ich waren im besten Alter" Beobachtungen und Gedanken über Alltägliches, das Familienleben, das Altern, aber auch über politische, kulturelle und gesellschaftliche Phänomene. Bei den 2014 bis 2016 veröffentlichten Beiträgen handelt es sich um Essays, Selbstbekenntnisse, Anekdoten und Kurzgeschichten.
Einige der 32 Beiträge sind trivial, andere klug und witzig. In der Summe ist "Das Meer und ich waren im besten Alter" ein buntes, unterhaltsames Plädoyer für Freiheit, Toleranz und Zivilcourage, gegen Feigheit, Fanatismus und Rassismus.
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Zwei zwölf bzw. zehn Jahre alte Jungen entdecken am Strand der Halbinsel Purbeck eine nackte Frauenleiche. Es handelt sich um Kate Sumner, die 31-jährige schwangere Ehefrau eines Chemikers, die eine Affäre mit einem jungen Schauspieler hatte. Die knapp drei Jahre alte, völlig verstörte Tochter wird in Poole gefunden. Verletzungen der Toten lassen darauf schließen, dass Kate Sumner auf einem Boot vergewaltigt und dann ins Wasser gestoßen wurde ...
"Wellenbrecher" ist ein leicht zu lesender, spannender und unterhaltsamer Thriller. Es gibt lediglich zwei oder drei Verdächtige, aber es gelingt Minette Walters, uns Leser bis kurz vor dem Schluss durch falsche Fährten zu irritieren.
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Anna Silvia erinnert sich in ihrem Buch "Kreide fressen. Mein zerfetztes Leben", wie sie als Kind von Freunden des Vaters missbraucht und vergewaltigt wurde; sie schildert ihre schlimmen Erfahrungen sowohl als Prostituierte als auch in der BDSM-Szene und beschreibt, wie sie sich nach 18 Jahren von der Bulimie befreite ...
"Kreide fressen" ist weniger Roman als Sachbuch. Anna Silvia berichtet über ihre Erfahrungen und denkt darüber nach. Die Lektüre ist ermutigend, weil es der Geschundenen am Ende gelingt, sich trotz der grausamen Erlebnisse freizukämpfen.
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Eine junge Frau verwandelt sich unvermittelt in eine Füchsin, verliert zunehmend ihre Manieren und verwildert. Ihr Ehemann versucht sie zunächst einzuhegen, nicht nur, weil er sie nicht verlieren möchte, sondern auch zum Schutz vor den Gefahren, denen ein Fuchs in der Natur ausgesetzt ist. Aber ihr Freiheitsdrang ist zu groß: er muss sie laufen lassen ...
"Dame zu Fuchs" ist eine tragikomische, surreale Geschichte über Emanzipation und Freiheitsliebe sowie den Gegensatz von Natur und Kultur bzw. Zivilisation. David Garnett erzählt sie wie ein sachlicher Berichterstatter.
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1994 lassen sich acht sorgfältig trainierte und ausgewählte Terranauten für zwei Jahre in der "Ecosphere 2" einschließen, einem abgeschlossenen Ökosystem in Arizona. Die physische Belastung ist hoch, nicht nur, weil die produzierten Lebensmittel knapp sind, sondern auch, weil die Gruppendynamik von Eitelkeit und Geltungssucht, Missgunst und Rivalität, Sexualtrieb und Eifersucht geprägt wird. Die Situation spitzt sich zu, als eine Terranautin schwanger wird ...
"Die Terranauten" ist eine Satire auf die Mediengesellschaft mit ihren Reality-Shows und die Gier nach Publicity. T. C. Boyle entwickelt die auf einem tatsächlich durchgeführten Experiment basierende Handlung chronologisch und abwechselnd aus der Sicht von drei Romanfiguren.
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