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Wer ist Alvin Ailey? So könnte man fragen, wenn man diese DVD in Händen hält. Sie ist eine beredte Antwort auf die Frage, auch wenn mich zuerst nur der berühmte Name der amerikanischen Sopranistin Jessye Norman neugierig machte. Die DVD ist eine Hommage an den Begründer des schwarzen Tanztheaters in den USA, der den amerikanischen Modern Dance durch afrikanische und karibische Einflüsse neue Impulse gab.
Das "Alvin Ailey American Dance Theater" gibt einen guten Überblick über das Schaffen seines 1989 an Aids verstorbenen Begründers. Die DVD kommt wie eine Doku daher. Kurze Statements seiner Nachfolgerin und eines Choreographen führen in die verschiedenen Tanznummern ein.
Beachtlich ist beispielsweise die Choreographie von "For Bird with love". Das ist etwas für Freunde des Jazz. Hinter dem Stück verbirgt sich die Geschichte des Jazzmusikers Charlie "Bird" Parker. Die Lebendigkeit und Lebensfreude des Jazz verbindet sich auf faszinierende Weise mit der Tragik des Schicksals des großen Jazzsaxophonisten, den Alkohol und Drogen zugrunde richteten.
Ein zweites Highlight auf der DVD ist die Solonummer "Witness" mit den Gospelgesängen von Jessye Norman. Eine einsame Tänzerin bewegt sich zum Gesang auf einem mystischen Bühnenhintergrund aus vielen brennenden Kerzen.
Mein Gesamteindruck: Wenn sie auch ein reizvolles Spektrum an amerikanischer Musik von Klassik und Jazz bis hin zu Anklängen von Pop präsentieren und der "Dance" im wahresten Sinne "modern" (weil attraktiv anzusehen) ist, so bleibt die DVD doch eher etwas für ausgesprochene Kenner des Tanztheaters.
© 2003 Wolfgang Schilk, Harald Kloth
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