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Vom Erfolg seines Erstlings "Maxinquaye" scheint Adrian Thaws alias Tricky ziemlich überrascht worden zu sein. Die Nachfolgewerke waren jedenfalls nicht gerade einfache Kost. Auf seiner neuen CD schlägt der Mann aus Bristol wieder eingängigere Töne an.
Das liegt zum einen an bekannten Samples ("Sweet dreams" von den Eurythmics kommt zu neuen Ehren) oder originellen Cover-Versionen (Nirvanas "Something in the way"), zum anderen an der Mitwirkung zahlreicher Gastmusiker, die sich größtenteils der besonderen Stilistik der Tricky-Songs unterordnen. Egal ob Alanis Morissette im Opener "Excess", LIVE-Frontmann Ed Kowalczyk im Rocker "Evolution revolution love" oder Cindy Lauper in "Five days". Besonders letztere - es handelt sich wirklich um die Popgöre aus den Achzigern! - zeigt, daß sie zu mehr fähig ist, als 08/15-Popsongs zu trällern. Es klingt immer stimmig und trotz des teilweise überlagerten Soundaufbaus in sich stimmig.
Die Ausnahme bilden die Beiträge von John Frusticante und Antony Kiedis von den Red Hot Chilli Peppers: Was bei "Girls" mit einer Mischung aus Düsternis und Funkrock noch einigermaßen funktioniert, gerät zwei Nummern später in "1 da woman" zu einer reinrassigen Chilli-Peppers-Nummer, wie sie auf einem Album der Kalifornier wohl um einiges besser aufgehoben gewesen wäre. Hier wirkt sie ziemlich deplatziert.
Die Klangtüfteleien der restlichen Nummern werden von Raggamuffin eines Sängers namens Hawkman und der einschmeichelnden Stimme von Amber Sunshower (dieser Name!) veredelt. Über allem schweben jedoch Trickys düstere Elektronik-Soundschwaden, die jedoch den Pessimismus vergangener Tage zumindest teilweise verloren haben (auch wenn sich Tricky anscheinend immer noch unwohl fühlt, eine DER TripHop-Ikonen schlechthin zu sein).
© 2003 Wolfgang Daschner, Harald Kloth
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