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Blur beerdigen den Britpop, die Songs sind zwar gewohnt melodiös angelegt, einen großen Unterschied zu den Vorgängeralben gibt es aber trotzdem: kamen bisher Gitarren eher als Begleitinstrument zum Einsatz, so beherrschen sie diesmal die Songs. Teilweise werden regelrechte Gitarrengewitter auf den Hörer losgelassen, die die immer noch sehr schönen Melodien wie eine Verpackung umhüllen.
So erschließt sich einem dieses Album nicht gleich beim ersten Hören, sondern erst nach einiger Zeit. Dabei fängt dieses Album gewohnt an. "Beetlebum" gemahnt nicht nur wegen seines Titels an die berühmte Band aus Liverpool, auch sonst kommt der Song sehr "beatlesk" daher. Aber schon beim "Song two" ändert sich das Bild: Gitarren satt und ein Sound der eher an Grunge als an Britpop erinnert. Dieser Stil setzt sich dann das gesamte Album hinweg fort. Den Höhepunkt bildet zweifellos "death of a party", ein ziemlich schwermütiger Song in einem üppigen Soundgewand, der seinem Titel mehr als nur gerecht wird.
Mit diesem Album haben Blur das Feld geräumt, auf dem sie sich jahrelang mit Oasis um die Vormachtstellung gestritten haben. Aber sie tun es auf ihre Weise: Nicht als Rückzug, sondern als Entdeckungsreise, die sie mit viel Experimentierfreude angehen. Dies ist wohl der größte Vorteil, den sie gegenüber der Konkurrenz von Oasis in die Waagschale werfen können - und damit gewinnen sie auf der ganzen Linie. Eine gelungene Platte!
© 2003 Wolfgang Daschner, Harald Kloth
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