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An einem heißen Tag im Hochsommer bricht Gea auf um an einem jener mondänen Rituale teilzunehmen, wie sie die sogenannte bessere italienische Gesellschaft zu zelebrieren pflegt: Man versammelt sich zum Zwecke der Bewunderung vor irgendwelchen Ruinen die keinen interessieren, sucht dann einen jener als Geheimtipp geltenden ländlichen Fresstempel auf, obwohl jeder allzeit eine Diät zu machen scheint um sich danach irgendeinem exquisiten Kunstgenuss hinzugeben, egal ob klassisches Konzert oder abgefahrene Aktionskunst, der jeden Teilnehmer tödlich langweilt.
Gea, die bei derlei "Vergnügungen" nicht zum erstenmal dabei ist, ist diesmal nicht so recht bei der Sache, irgend etwas ist anders als sonst, sie fühlt sich fehl am Platz, wird auch kaum wahrgenommen, als sie nach etlichen Irr- und Umwegen am vereinbarten Treffpunkt ankommt. Das einzige was sie hin und wieder zu hören bekommt ist: "Du bist so blass!".
Der Tag wird immer anstrengender, aber auch sinnloser; die Vorhersehbarkeit, mit der das Programm abläuft (inklusive aller Pannen) wird zur Tortur. Erst auf dem Heimweg klärt sich blitzartig und endgültig das Rätsel, warum dieser Ferientag so ganz anders war als all die anderen ...
Das Autorenduo hat eine meisterhafte kleine Etüde geschrieben, eine witzige und bösartige Kritik an der italienischen Sommerkultur und zugleich eine sozialkritische Analyse der High Society mit all ihren dekadenten Auswüchsen, in der jeder immer alles besser zu wissen scheint und jeder einen noch größeren kulturellen Leckerbissen zu kennen glaubt oder eine noch phantastischere kulinarische Sensation entdeckt zu haben meint.
Doch ist diese Sommergeschichte auch eine Hommage an Italien, dem Land der phantastischen Meisterwerke und der absoluten Desorganisation, in dem nichts klappt und doch alles funktioniert.
Fazit: Eine Sommergeschichte zum genießen!
© 2003 Wolfgang Gonsch, Harald Kloth
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