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Val McDermid

Echo einer Winternacht

Vier junge Menschen lernten sich am ersten Tag in der High School kennen und schlossen Freundschaft. Sie teilten ihre tiefsten Ängste und ihre größten Triumphe. Sie waren "Blutsbrüder": Alle für einen und einer für alle.

Mitte Dezember 1978 befinden sich die vier Freunde, jetzt Studenten, nach einem durchgefeierten Abend auf dem Weg zurück in ihr Wohnheim im schottischen Saint Andrews. Im Schneesturm nehmen sie wie so oft die Abkürzung über den alten keltischen Friedhof und das wird ihnen zum Verhängnis. Denn sie entdecken dort Rosie Duff, die Bedienung aus einer Kneipe, die vergewaltigt, verwundet, blutend und bewusstlos im Schnee liegt. Sie atmet noch schwach, aber kurz darauf stirbt sie. Die Vier können ihr nicht mehr helfen. Sie sind bestürzt, hilflos und entsetzt, den Tod eines jungen Menschen miterlebt zu haben. Doch das Mysterium fängt für sie jetzt erst an, denn sie sind nicht nur Zeugen, sondern werden auch Verdächtige.

Ab diesem Augenblick ist nichts mehr wie früher in ihrem Leben. Die Freundschaft zerbricht, das Vertrauen schmilzt dahin, die Verzweiflung wächst und Verdächtigungen greifen Platz. Dieser Fall bleibt unaufgeklärt und hinterlässt tiefe Spuren in ihrem Schicksal.

Nach fünfundzwanzig Jahren wird der Fall wieder aufgerollt. Es werden neue moderne Ermittlungsmethoden angewendet, auch DNA-Tests, um nun den wahren Täter eindeutig zu identifizieren. Doch dann stellt sich heraus, dass die Beweisstücke, die Kleidung von Rosie Duff, verschwunden sind. Zwei von den damaligen Studenten kommen unter mysteriösen Umständen ums Leben. Der Fall hat die anderen Übergebliebenen nach so vielen Jahren wieder fest im Griff. Wer steckt hinter der Tat? Ist ihr Leben in Gefahr? Sind sie die nächsten Opfer eines frei herumlaufenden Mörders? Es geht um Leben und Tod. Die Beiden beginnen selber in diesem Fall zu recherchieren und stoßen auf undenkbare Tatsachen und Beweise.

Wie in einem Puzzle passt am Ende alles zusammen und alle Fragen sind beantwortet. Die Autorin hat eine wunderbare Sprache gefunden, die ihr neues Buch nicht zu einem "Wer-hat-es-getan-Krimi" macht, sondern zu einem spannenden, unterhaltenden, anregenden und großartigen Thriller. Er gehört mit Recht zu den Büchern, die die Langeweile töten, unsere Sinne schärfen und die Seele spannen. Da stimmt auch die Weisheit: "Bücher sind immer ein Geschenk".

Ludmila Hück
5 *****


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© 2005 Ludmila Hück, Harald Kloth
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