Der Autor dieser Zeilen wurde auf der Suche nach dieser CD zuerst auf den berühmten Namensvetter "Bryan Adams" aus Ontario (Kanada) verwiesen.
Dabei trennen die beiden Musiker Welten: Während der Kanadier Bryan (immer noch) dem mainstreamigen Stadionrock frönt, macht der Amerikaner Ryan eine musikalische Reise durch den (nord)amerikanischen Kontinent und das sogar in zweifacher Hinsicht: Die CD beginnt nämlich mit (beziehungsweise in) "New York, New York" und endet mit "Goodnight, Hollywood Boulevard". Aber auch die Melodien offenbaren einen ausgeprägte Vorliebe zu den alten Meistern der angloamerikanischen Musikgeschichte, vorwiegend der 60er und 70er Jahre. Es klingt nach Bob Dylan, Neil Young, mehrfach nach den Rolling Stones (die Phase zwischen "Let it bleed" und "Exile on Main Street"), den Faces und Bruce Springsteen.
Bei Letzterem hat Adams sich auch das Cover zu "Gold" "abgeguckt". Die Musik ist jedoch meilenweit vom glorifizierenden Patriotismus Springsteens aus "Born in the USA" entfernt. Vielmehr dominieren hier die leiseren Töne. Adams erzählt kleine Alltagsgeschichten. Es tönt mal folkig, mal etwas rockiger. Trotz der vielen leicht heraushörbaren Einflüsse wirken die einzelnen Songs keineswegs nur "billig abgekupfert", sondern haben durchaus eine eigene Handschrift. Offenbar ist diese Platte aus der Lieblingsmusik des Amerikaners heraus entstanden. Man kann sich lebhaft vorstellen, wie er eine Lieblingsscheibe nach der anderen auf den (auf der Rückseite der CD abgebildeten?) Plattenspieler legt und "ganz nebenbei" seine Songs schreibt. So gesehen passt der Titel der CD dann auch wieder.
Wolfgang Daschner
5 *****
© 2003 Wolfgang Daschner, Harald Kloth
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