Marius van Vlooten ist Musikkritiker. Einst schoss er sich wegen einer Frau in den Kopf, überlebte jedoch und ist seitdem blind. Nach Jahren trifft er auf der Reise nach Bordeaux einen jungen Musikwissenschaftler, den Ich-Erzähler der Geschichte, der ihn schließlich mit Suzanna Flier bekannt macht. Suzanna spielt die erste Geige in Janáceks "Kreutzersonate" und Marius verliebt sich in die Frau, die ihm von dem Erzähler in allen Einzelheiten beschrieben wird. Marius und Suzanna heiraten schließlich und bekommen einen Sohn. Doch die Beziehung erlebt eine tragische Wende - ausgelöst durch Marius Eifersucht.
Als sich Marius und der junge Musikwissenschaftler erneut auf Reisen begegnen, erzählt Marius ihm völlig schonungslos von seiner Ehe - die dem Schicksal der "Kreutzersonate" folgte, welche auf einer Novelle von Tolstoi basiert, mit dem Thema der Eifersucht und ihrer tragischen Folgen.
Der knappe Roman der niederländischen Autorin, bezeichnet als Liebesgeschichte, ist sehr leicht und luftig erzählt. De Moor lässt Marius während des Wartens auf Flughäfen erzählen oder schließlich im Flieger. Die Thematik der Erblindung ist überzeugend eingeflochten in die Geschichte, die vor allem durch ihre Musikalität besticht - thematisch wie sprachlich. Ein sinnlicher Lesegenuss.
© 2003 Christa Roßmann, Harald Kloth
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