Startseite > Literaturkritiken > Computer, Technik und Wissenschaft > Brigitte Röthlein: Der Mond
Was ist nicht schon alles über den unseren guten alten Mond geschrieben worden? Für was nicht alles wird unser Erdtrabant verantwortlich gemacht? Und für was alles ist er - besonders in der esoterisch angehauchten Ecke - nicht alles zuständig? Dass er Ebbe und Flut beeinflusst, das wissen wir alle; dass man bei Vollmond Holz schlagen bzw. sich die Haare schneiden lassen soll - der Glaube versetzt halt manchmal Berge. Manche Menschen gießen ihre Grünpflanzen nach dem Mondrhythmus bzw. richten ihr ganzes Leben nach ihm aus! Aber was ist wirklich dran an den ganzen Theorien, Mythen und Aberglauben?
Diplomphysikerin Brigitte Röthlein hat es sich in ihrem neuesten Werk zur Aufgabe gemacht, die neuesten Erkenntnisse über unseren guten alten Mond zusammen zu tragen und bereitet diese spannend und unterhaltsam auf.
So erfahren wir beispielsweise vom großen Mondschwindel des Jahres 1835, wie sich die Menschheit mit Fernrohren dem Mond näherte, wie es sich mit den Meteoriten-Einschlägen verhält und wie er überhaupt entstand. Desweiteren erfahren wir viel Wissenswertes über die Apollo-Missionen der NASA und über deren Verschwörungstheorien, lesen, wie die Mondlandungen die zwölf Astronauten, die bisher auf ihm landeten als Menschen veränderte und über realistische Pläne wieder zum Mond zu fliegen bzw. von phantastischen Vorhaben, diesen als Weltraum-Basis für weitergehende Weltraum-Missionen zu benutzen.
Abschließend begeben wir uns in die Kapitel von Gezeiten, Mondkalendern und Bauernregeln, erfahren ob es wirklich mehr Möhren bei Mondschein zu ernten gibt und befassen uns mit dem Einfluss des Mondes auf uns Menschen – alles wirklich nur Einbildung?
So erhalten wir einen spannenden, unterhaltsamen und kurzweiligen Überblick über wissenschaftliche und esoterische Erkenntnisse unseres Mondes, dem geheimnisvollen Wesen an unserem Firmament. Selbst auf die unterschiedliche Wahrnehmung von Frauen und Männern hat Brigitte Röthlein antworten: wir Männer verbinden die Mond ja meistens mit technischem – Raumfahrt oder Ebbe und Flut. Frauen hingegen denken doch eher an seine übersinnlichen Kräfte, rätselhaften Einflüsse oder medizinischen Wirkungen.
Alles in allem ist dieses populär-wissenschaftliche Buch mit seinen durchgehend vierfarbigen Illustrationen und vielen Bilddokumenten über unseren Erdtrabanten rundherum gelungen und in einem Rutsch zu lesen. Und sollten sie mal müde werden, von dieser wirklich empfehlenswerten Lektüre – dann seien Sie einfach nur froh und glücklich darüber, dass er da oben am Firmament seine erdnahen Kreise zieht und in wolkenlosen Nächten auf uns Verträumte oder Verliebte herunter lächelt ...
Wolfgang Gonsch
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© 2008 Wolfgang Gonsch, Harald Kloth
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