Startseite > Literaturkritiken > Belletristik > Antal Szerb: Die Pendragon-Legende
Antal Szerb
Die Pendragon-Legende
Roman
Die Pendragon-Legende ist der Erstlingsroman von Antal Szerb aus den 30er Jahren. Der Ich-Erzähler in diesem Roman ist Janos Batky, ein junger ungarischer Doktor der Philosophie, der in seiner Wahlheimat England alte Schriften erforscht. Bei einer Veranstaltung lernt er zufällig den distinguierten walisischen (18.) Earl of Gwynedd kennen und wird von ihm auf sein Schloss eingeladen zur Erkundung der umfangreichen Familienbibliothek. Bei der Erforschung alter alchimistischer Schriften stößt Janos auf die Geschichte des 6. Earl of Gwynedd, Asaph Pendragon, der der okkulten Bruderschaft der Rosenkreuzer angehörte und vorstand. Diesem Geheimbund ging es um die Erlangung des Steins der Weisen. Asaph soll sogar von den Toten auferstanden sein.
Der ahnungslose Janos Batky wird durch seinen engen Kontakt mit dem Earl zu einer wichtigen Figur in einem generationenübergreifenden Erbstreit innerhalb der Familie. Feinde des Earls sehen den Philosophen als Bedrohung, zumal er sich noch in die Nichte des alten Earl verliebt. Er wird mit seinen weitergehenden Nachforschungen immer weiter in eine Kriminalgeschichte mit diversen zwielichtigen Persönlichkeiten verstrickt, Morde werden begangen und unfassbare Dinge geschehen.
Dieser sehr fesselnde und spannende Roman hat einiges zu bieten. Er ist eine feine Mischung aus Detektivgeschichte, Krimi, mystischer Erzählung und ein wenig Liebesroman, die gewürzt ist mit so einigen Prisen Ironie und Satire.
Die Pendragon-Legende ist ein Buch das man nicht weglegen kann. Es ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite und die Geschichte nimmt so viele unerwartete reale und auch irreale, fantastische und wundersame Wendungen, daß man dem Ende regelrecht entgegenfiebert. Mitunter ist es kaum zu glauben, daß Antal Szerb diese Geschichte schon vor fast achtzig Jahren geschrieben hat, da sie annähernd auch in der heutigen Zeit spielen könnte.
Fazit: Uneingeschränkt empfehlenswert. Unbedingt lesen.
Tanja Lentner
© 2009 Tanja Lentner, Harald Kloth
alle Rechte bei den Autoren