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Dem kubanischen Schriftsteller Pedro Juan Gutièrez geht es in seinem Roman wenig um Kuba, wenig um die Zustände in der chaotischen Zeit der Revolution. Ihm geht es vor allen Dingen um Sex - den er in allen Facetten schildert und der das Leben bestimmt.
Mit Hemingway und Bukowski als Vorbild schreibt sich Gutièrez seine autobiografisch geprägten Geschichten von der Seele oder besser vom Schwanz: Rund um seinen Ich-Erzähler, dem Ex-Journalisten Pedro Juan, der in Havanna bleibt, nachdem Anfang der neunziger Jahre Tausende aus Kuba fliehen, wird gefickt, masturbiert, misshandelt und ständig geschwitzt. Nebenbei geklaut, betrogen, getrunken und ums Überleben gekämpft. Klar - da, wo nichts ist, bleibt nicht viel, außer Sex und Suff. Geld ranschaffen und sich durchschlagen.
Mag der Roman auch in gewisser Weise ein stimmiges Sittengemälde von Kuba in den Neunzigern darstellen und die unauslöschliche Lebensfreude seiner Einwohner in den buntesten und lärmendsten Farben schildern, bleibt es vom literarischen Aspekt her doch nur Porno-Geschreibe für Anspruchslose: Übertrieben zügellos, sexistisch und unglaublich Macho füllt der Autor über 400 Seiten mit obszöner, primitiver, kitschüberladener Sprache, inhaltlich eine einzige Wiederholung.
© 2003 Christa Roßmann, Harald Kloth
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