Star Trek hat sich mit sechs Fernsehserien und zehn Kinofilmen zu einem der weltweit erfolgreichsten Science Fiction-Franchise entwickelt. Längst haben es die Abenteuer der tapferen Weltraumhelden auch tief ins kulturelle Gedächtnis der Welt geschafft. Sogar ein Space Shuttle hat die NASA nach dem Raumschiff Enterprise benannt. Mit zu diesem großen Erfolg beigetragen, hat sicherlich der Nimbus von Star Trek, dass die dort gezeigte Technik meist wissenschaftlich erklärbar wirkt. Doch ist dies wirklich so? Ist Star Trek mehr Science oder mehr Fiction?
Der Münchner, Professor für theoretische Astrophysik, Harald Lesch hat für den kostenpflichtigen Spartensender SciFi untersucht, wie nah Star Trek an der wissenschaftlichen Realität bleibt. Dazu betrachtete er folgende 14 Themen genauer:
Jeder Schwerpunkt wird mit einer kurzen Einspielung aus Folgen von Star Trek – The Original Series oder Star Trek: The Next Generation begonnen, um den Themenkomplex anzureissen. Vor einer sehr schönen Star Trek-Kulisse geht Prof. Lesch dann in seiner unnachahmlich witzigen, vernünftigen und wissensvermittelnden Art auf die (meist) physikalischen Probleme ein. Dazu braucht er keine Hilfsmittel, keine Trickeffekte oder Animationen. Aus naturwissenschaftlicher Sicht erklärt er nicht nur theoretische wissenschaftliche Fakten aus Star Trek, sondern auch - ganz nebenbei - Fragen unserer Herkunft und unseres zukünftigen Weges im Universum.
So erteilt Prof. Lesch dem Thema Zeitreise aus wissenschaftlicher und philosophischer Sicht eine klare Absage. Auch dem berühmten Beamen gibt er keine Chance, nach seiner Meinung würde diese Technik nie funktionieren. Interessant an seinen Ausführung ist, dass er sich nie als endgültige omnipotente Weisheit sieht „Auch ein Professor für theoretische Physik muß nicht alles wissen“ und er Star Trek viel Sympathie entgegenbringt „Star Trek ist eine wunderbare Mischung aus Science und Fiction“. Ihm zufolge spricht Star Trek wichtige Fragen an und zwar nicht nur auf technologischer, sondern auch auf philosophischer Ebene. Als gutes Beispiel führt er die Serienfolgen um Androiden an, einem Thema dem sich die Menschheit irgendwann stellen wird müssen. Auch daß Außerirdische in Star Trek oft humanoid wirken (filmisch einfach aus Kostengründen so umgesetzt) wirkt wie weise vorausgesehen, denn da auch für Außerirdische dieselben physikalischen Naturgesetze gelten, könnten Sie uns Menschen durchaus ähneln.
Fazit: Die Ausführungen von Prof. Lesch sind Kult und nicht nur für Star Trek- oder Science Fiction-Fans absolut sehenswert. Allen Leuten mit Interesse an physikalischen oder visionären Themen seien diese 114 Minuten ans Herz gelegt. Und um Prof. Lesch zu zitieren: „Star Trek enthält unsere Hoffnungen, Träume, Visionen ...“
2007 folgten mit Leschs Universum im Rahmen der Serie sci_xpert weitere drei DVDs.
Harald Kloth
© 2008 Harald Kloth
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