HOW2FIND

Sie sind in: www.how2find.de > Lesen > Belletristik

Thomas Lang

Than

Der Ich-Erzähler Moritz, der seit einem Unfall verstummt ist und sich von seiner Freundin Agnes getrennt hat, flüchtet auf eine bayerische Insel (vermutlich die Fraueninsel des Chiemsee). Er mietet sich ein Zimmer und beschließt, dort zu bleiben. Die Tage auf der Insel sind gezeichnet von Kälte, Eis und Einsamkeit. Than beginnt schließlich eine Affaire mit der Besitzerin des Töpferladens, Ursel, wird von Wirt, Maler, Jäger und anderen Inselbewohnern als Sonderling bestaunt und ist im Folgenden Zeuge verschiedener Katastrophen - für die man ihn zu Unrecht verantwortlich macht. Selbst als er ein Kind vor dem Ertrinken rettet, bezichtigt man ihn, es aufs Eis gelockt zu haben; sein Schweigen wird Than zum Verhängnis.

Thomas Lang konstruiert Rätsel, lässt Wirklichkeit und Fantasie in der Beobachtung Thans verschwimmen und macht es dem Leser nicht leicht mit seiner zähen Sprache. Auch der Stil des Autors ist Geschmackssache - passt er zum einen zu der kalten, misstrauischen Umgebung, in der sich Than aufhält, kann das Abstrakte, Kalte und Irreale auch die Lektüre vergällen.

Dennoch: Dem Buch ist eine höchst spezielle Spannung zueigen, die sich jedoch erst offenbaren kann, wenn man sich eingelesen hat in die Schreibweise Langs. Zwar weiß man nie so genau, was Than nun wirklich erlebt oder was sich lediglich in seinem beschädigten Gehirn abspielt, doch gerade diese Mischung aus Realität und Fiktion erzeugt die düstere Atmosphäre des Buches.

Eine Episode des Buches gibt es übrigens exklusiv auf der Webseite zum Buch Than.

Christa Roßmann
3 ***


jetzt bestellen bei amazon.de | ^


© 2003 Christa Roßmann, Harald Kloth
alle Rechte bei den Autoren

http://www.how2find.de/than.htm