Hartmut Lange

Der Therapeut

Drei Novellen

Die in diesem Band gesammelten drei Novellen vom einem der Großen des nicht geschriebenen, des erahnten Wortes sind für Leserinnen und Leser geeignet, die einen Hang zu sehr tiefgründiger und leicht depressiver Literatur haben. In den Novellen Der Hundekehlesee, Der Therapeut und Die Kränkung geht es wieder einmal um das Sterben, den Tod und einigen philosophischen Thesen, die nicht sofort und wenn überhaupt als solche erkannt werden können!

In der Novelle Der Hundekehlesee sinniert Hartmut Lange über die gescheiterte Beziehung eines Kunstprofessors zu seiner arabischen Lebensgefährtin. Aber gab es diese Beziehung überhaupt, und wenn - wer hat diese wann und wie beendet? Mord, Selbstmord oder Flucht?

In Der Therapeut sucht Gartenbau-Journalist Heinsberg verwilderte, Geheimnis umwitterte und verträumte alte Gärten, um einen Bildband heraus zu geben. Dabei stößt er auf eine schaurige, alte Villa, direkt am Halensee, in der ein Psychiater namens Escherich praktiziert. Immer wieder werden Leichen von Selbstmord-Opfern aus diesem See geborgen. Eine Treppe, die die Villa mit dem See verbindet gibt Heinsberg immer größere Rätsel auf: ist dies der Weg, mit deren Hilfe der Psychiater seine Patienten in den Suizid treibt? Welche Stimmen, Schreie hört Heinsberg immer wieder in der Villa?

Den Abschluss bildet die Geschichte Die Kränkung, in deren Verlauf der Theater-Mime Senneiser immer mehr darunter leidet, in Shakespeares Tragödie Hamlet auf der Bühne zu sterben; er beginnt zu glauben, dass diese Rolle ihn selbst untergehen lässt. Schließlich überlebt er diese für ihn tödliche Rolle nur durch einen raffiniert inszenierten Abgang.

Je mehr man sich in Hartmut Langes Novellen hineinarbeitet, sich hinein liest, desto schneller und weiter entfernt man sich jedoch vom Geschehen; alles bleibt rätselhaft und wird abstruser! Selbst die Beschreibungen der Handlungsorte wirken so nebulös, grau und trist wie die Handlungsstränge selbst. In dieser seltsam anmutenden, aber nur scheinbaren Eintönigkeit verwischen sich die Konturen zwischen Realität und Fiktion.

Die anfänglich immer vorhandenen Sympathien mit den jeweiligen Protagonisten verschwinden in schöner Regelmäßigkeit in den Novellen von Hartmut Lange; die Figuren werden einem im Laufe der Plots immer fremder, ihre Handlungen und Denkweisen absurder.

Der Autor gibt einem das Gefühl, irgendwo auf der Strecke liegen geblieben zu sein und bekommt von ihm den scheinbaren Auftrag, das merkwürdige, verwirrende Ende einer jeden Novelle eher erahnen zu müssen. Hartmut Lange verwehrt uns eine wie auch immer gelagerte Auflösung seiner Geschichten und so bleibt nicht selten ein merkwürdiges Gefühl der Verwirrtheit zurück - irgendwie unbefriedigend!

Wolfgang Gonsch
2 ** bis 3 ***


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© 2009 Wolfgang Gonsch, Harald Kloth
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