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Das schlechte Gewissen Amerikas in einer "Light-Version", so könnte man das zweibändige Comic-Werk U.S. Uncle Sam vielleicht bezeichnen.
Uncle Sam ist eine zerlumpte, alte Gestalt und Abbild der Vereinigten Staaten von Amerika. Ist er ein verrückter Obdachloser oder eine Metapher für die 200jährige amerikanische Geschichte ? Im Schnelldurchgang vermischen sich die Zeitebenen und wir werden Zeuge der oft blutigen und dunklen historischen Ereignisse, die Amerika bis Heute prägen.
Der amerikanische Unabhängigkeitskrieg, das Attentat auf JFK, Verbrechen an Indianern, Lynchjustiz, verlogene Politiker der Neuzeit und Kriminalität in den Straßen. Darnall und Ross versuchen keines der bekannten, dunklen Kapitel der US-Geschichte auszulassen und anzuprangern und streuen zahlreiche, versteckte Hinweise und Anspielungen ein. Herausragend ist, wie immer, Alex Ross ungemein plastischer und detailverliebter Zeichenstil.
Uncle Sam trifft auch mit dem britischen Empire und dem russischen Bären zusammen. Wir werden Zeuge des amerikanischen Freiheitskampfes, der amerikanischen Ideale und Ihrer Pervertierung durch Massenmedien, Macht und Geldgier. Larry Hagman stand Pate als verlogener Politiker, und Jack Lemmon hat als Police-Captain einen Kurzauftritt.
Empfehlenswert für politisch und geschichtlich Interessierte, die vor drastischen (Comic-)Darstellungen nicht zurückschrecken.
© 2003 Harald Kloth
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