Der TV-Reporter Patrick Wallingford erlangt dadurch Berühmtheit, dass ihm eines Tages vor laufender Kamera die linke Hand von einem Löwen abgebissen wird. Das Video geht durch die Medien und Wallingford ist bald überall als der "Löwenmann" bekannt. Berüchtigt ist er außerdem unter seinen Kolleginnen als Frauenheld. Doch im Grunde ist Wallingford ein unsicherer, zielloser Mensch, der nach dem Verlust seiner Hand auch von seiner Frau verlassen wird. Erst als er eine Spenderhand bekommen soll und Doris, die Frau des Verstorbenen, sich außerdem seiner Männlichkeit bedient, um sich von ihm schwängern zu lassen, verliebt er sich wieder - in eben jene Doris. Doch diese ist zunächst nur an der Hand ihres verstorbenen Mannes interessiert und bedingt sich ein Besuchsrecht bei Wallingford aus. Als dessen Körper die Hand jedoch abstößt, scheint auch die Beziehung zu Doris zu Ende zu sein. Doch zum ersten Mal beginnt Wallingford, um eine Frau zu kämpfen.
Die Geschichte von Irvings neuem Roman ist ebenso einfach gestrickt wie seine Charaktere, die wenig intelligent, psychologisch uninteressant sowie unsicher und inhaltsleer in ihrem Denken und Handeln gezeichnet sind. Der Plot ist lähmend in die Länge gezogen, die Dialoge und Beschreibungen wirken dümmlich-naiv. Auch der einst bei "Garp und wie er die Welt sah" erfolgreich eingesetzte literarische Kunstgriff der samenraubenden Frau vermag der Geschichte nicht den rettenden erotischen Kick zu geben, so dass das Buch höchstens noch als Pflichtstück für Irving-Fans empfohlen werden kann.
Christa Rossmann
1 *
© 2003 Christa Rossmann, Harald Kloth
alle Rechte bei den Autoren