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Anne Fine

Zuviel des guten

Colin ist ein Sohn, wie ihn sich eine Mutter nur wünschen könnte. Denn fast jeden Tag besucht der etwa 40jährige seine Mutter, kocht ihr Tee und erledigt Einkäufe - sogar für die gleichfalls vergreisten Nachbarn, ohne je Nein sagen zu können. Doch Colins Mutter ist eine chronische Schimpferin und Tyrannin. Sie lässt an nichts ein gutes Haar - wie sich auch Colin schon als Baby als hässlich bezeichnete und ihm lebenslange Minderwertigkeitskomplexe eingeimpft hat. Seine Zwillingsschwester Tilly hat sie nach einem Streit sogar aus ihrem Leben gestrichen.

Colin erträgt die griesgrämige Alte mit stoischer Geduld, wenngleich er sich in seiner Phantasie immer neue Muttermordvarianten ausdenkt. Seine einzige Freude während der Besuche bei Muttern sind seine Momente im Schuppen, wo er heimlich onaniert. Über seine Schwester nun lernt Colin Melinda und deren Tochter Tammy kennen - und bekommt von ihnen endlich seine Chance, erwachsen zu werden.

Anne Fine legt mit "Zuviel des Guten" einen bissigen, witzigen Unterhaltungsroman vor, der die Macken des Alters, des Kindseins, des Kleinstadtlebens und die Sorgen des kleinen Mannes beschreibt. Der ohne großen Anspruch, aber mit viel Humor unterhält.

Für die Lektüre zwischendurch.

Christa Roßmann
2 ** bis 3 ***


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© 2003 Christa Roßmann, Harald Kloth
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