Es ist: 15-12-2020, 17:32
Es ist: 15-12-2020, 17:32 Hallo, Gast! (Registrieren)


Roland
Beitrag #1 |

Roland
Hi, die Geschichte ist auch eine meiner ersten, dürfte also viel Anlass zur Kritik bieten. Da ich sie aber demnächst weiter ausbauen will, dachte ich mir, ich stelle sie mir ein und hole mir ein paar Tipps für die Überarbeitung. Also, spart nicht mit Kritik.

Matthias stand in seinem vollbesetzten Schankhaus an der Theke und war gerade damit beschäftigt, mehrere Trinkbecher in einem Wassertrog zu reinigen. Er führte die Schenke „Sturmwind“ nun schon fünfzehn Jahre und größtenteils waren es gute Zeiten für ihn gewesen. Auch an diesem Abend war der Schankraum erfüllt von dem Lachen und den Gesprächen zahlreicher Gäste. Es war eine bunt gemischte Gesellschaft, die sich in seiner Schenke eingefunden hatte.
Einfache Tagelöhner, die ihren Kummer in Met ertränkten, Abenteurer, die sich bei Speis und Trank entspannen wollten, und sogar Adlige waren vereinzelt in der Menge zu sehen. Allerdings blieben sie meistens unter sich und besetzten die hintersten Tische im Dunkel des Raumes. Weit weg von dem heimeligen Herdfeuer nahe der Theke, das eines der wenigen Lichtquellen neben den Talgkerzen darstellte, die sich auf den Tischen befanden und ein warmes goldenes Licht auf die sie umgebenden Anwesenden und Gegenstände warfen. Über dem Feuer hing ein großer Topf mit Eintopf. Auf einem kleinen Ofen aus Backsteinen daneben erhitzte Matthias Met und Wein für seine Gäste, denn es war in den vergangenen Tagen kalt geworden. Der Winter kündigte sich in großen Schritten an.
Seine Bedienungen, Marja und Carmen, hatten an diesem Abend viel zu tun, immer wieder quetschten sie sich durch die Menge der Gäste und balancierten dabei Tabletts mit scheinbar schier zahllosen Krügen. Man mochte kaum glauben, dass die beiden zierlich wirkenden Frauen überhaupt eines der Tabletts anheben konnten, aber ihnen gelang es sogar, diese mit nur einer Hand über die Köpfe der Anwesenden hinweg zu tragen und dabei mit der anderen die Unverbesserlichen abzuwehren, die meinten, eine Schankmaid sei Freiwild und für jeden zu haben.
Hin und wieder musste eine arme Seele erfahren, dass auch Frauen verdammt hart zuschlagen konnten und zwar immer dann, wenn einer dieser Rüpel eine Grenze überschritt und Carmen oder Marja ihn Bekanntschaft machen ließen mit einem gefüllten Metkrug, allerdings an der Schläfe.
Jedoch, kam das äußerst selten vor und die anderen Gäste beförderten dann den Bewusstlosen zur Tür hinaus. Nie verlor einer ein Wort darüber.
Alle mochten die beiden Frauen und wenn ihnen einer zu nahe trat, dann hatte er eine etwas ruppige Art des Umgangs verdient, wie sie sich ausdrückten.
Carmen und Marja waren einer der Gründe, warum Matthias’ Schenke immer voll war, denn auch wenn sie sich nie auf etwas einließen, so schäkerten sie doch gerne mit den Männern und machten ihnen augenzwinkernd Hoffnungen, von denen alle wussten, dass sie sich nicht erfüllen würden.
Die anderen Gründen für seinen Erfolg waren sein Met, der beste der Gegend, und vor allem: Roland.
Roland war mittlerweile ein alter Mann und saß, seitdem Matthias die Schenke übernommen hatte, immer an demselben Platz.
Dieser befand sich direkt neben dem Herdfeuer. Das Feuer erleuchtete den Platz nur zum Teil und die Schatten warfen tanzende Muster auf jeden, der in der Nähe saß.
Dort stand ein einfacher Stuhl ohne Verzierung und ein grob gezimmerter Holztisch, beides aus Matthias’ Anfangszeit, kurz nachdem er die Schenke übernommen hatte. Der Stuhl sah mittlerweile aus, als ob er zusammenbrechen würde, sobald sich jemand auf ihn setzte. Man konnte sehen, dass jedes Bein schon mindestens einmal gebrochen und wieder zusammengeflickt worden war. Der Tisch war in keinem wesentlich besseren Zustand. Er hatte versucht, Roland einen neuen Stuhl und einen neuen Tisch dort hinzustellen, aber Roland hatte auf die alten Sachen bestanden und damit gedroht, keinen Fuß mehr ins „Sturmwind“ zu setzen. Er pflegte zu sagen, dass der Stuhl zu ihm gehöre wie sein Schwert und sein Bogen, dass er die Erinnerung an ihn bewahren werde, auch wenn er selbst nicht mehr da sei.
Deshalb hatte ihm Matthias versprechen müssen, Sorge dafür zutragen, dass der Stuhl die Zeiten überdauern würde.
Auf dem Tisch stand stets ein Becher des besten Weines bereit, egal, zu welcher Tageszeit. Wenn Roland kam, sollte er immer sofort etwas zu trinken vorfinden.
Gleichgültig, wie voll die Schenke war, sobald er erschien, stürzten Carmen und Marja zu ihm und begrüßten ihn herzlichst. Sie hatten den alten Mann in ihr Herz geschlossen und betrachteten ihn wie einen entfernten Onkel, der ihnen in ihrer Kindheit vorenthalten worden war.
Matthias selbst ging dann nach hinten in die Küche und holte einen Teller des schmackhaftesten Essens, was er an dem jeweiligen Tage bieten konnte, und stellte ihn nach einem kurzen Nicken Rolands auf den alten Tisch.

Matthias sah auf und betrachtete die Sanduhr, die an der Wand hing.
Roland würde jeden Augenblick im „Sturmwind“ auftauchen und tatsächlich öffnete sich die Tür und eine in einem weiten Mantel gehüllte Gestalt schob sich in den Schankraum.
Die Gespräche wurden kurz leiser, als die anderen Gäste erkannten, wer soeben hereingekommen war.
Roland ging mit langsamen und bedächtigen Schritten in Richtung seines Platzes. Bevor er dort angelangt war, warteten da schon Carmen und Marja auf ihn, nahmen ihm den Mantel ab und drückten ihm jeweils einen Kuss auf die Wangen.
Unter dem Mantel kam ein Mann zum Vorschein, dem seine vielen Winter ins Gesicht geschrieben standen. Er hatte einen langen weißen Bart, ebensolche Haare und eine runde Nase. Aus schelmisch leuchtenden blauen Augen betrachtete er die Welt. Seine Statur ließ erkennen, dass er einmal enorme Kraft besessen hatte und immer noch über einen erheblichen Teil davon verfügte. Seine Schultern waren immer noch breit, wenn auch etwas eingefallen.
Er bedankte sich bei Carmen und Marja, drückte sie noch einmal kurz an sich und setzte sich behutsam auf seinen Stuhl. Dann griff er zu dem Becher vor ihm und nahm einen großen Schluck. Als er ihn absetzte, stand auch schon Matthias vor ihm mit einem Teller voll Essen. Roland nickte, der Teller wurde vor ihm abgestellt und er begann zu speisen.
Das alles war Teil eines Rituals, was sich jetzt schon seit fünfzehn Jahren so gut wie jeden Abend abspielte.
Wenn Roland aufgegessen hatte, würde der zweite Teil des Rituals folgen und damit auch der Grund, warum Matthias niemals Geld von Roland verlangte und er so wichtig für das „Sturmwind“ war.
Nach anfänglichem Zieren und mehrmaligen Aufforderungen und ein paar Met würde Roland beginnen, Geschichten und Legenden zu erzählen, an denen er selbstverständlich einen großen Anteil hatte und die alle wahr waren, so wahr wie es auch die Götter waren. Seine Geschichten entführten einen an Orte und in Zeiten, die keiner von ihnen je sehen oder erleben würde. In ihnen wurden Orte, Gegenstände und Wesen lebendig, an deren Existenz kaum noch einer glaubte, außer in den Momenten, in denen Roland von ihnen erzählte. Und dies tat er in einer Weise, dass die Zeit um einen herum still zu stehen schien. Man konnte förmlich alles vor sich sehen, es riechen, ja sogar anfassen.
Er war mehr als nur ein begnadeter Erzähler, er war ein Magier der Worte, und diese Macht nutzte er, um anderen Menschen Freude zu bringen, sie aus ihren Alltag herauszureißen.

Unbemerkt von den Gästen und von Matthias war noch ein weiterer Gast kurz nach Roland hereingekommen: Ein Mann, gewandet in einem schwarzen Umhang, bewaffnet mit Schwert und Dolch. Er trug Armschienen aus schwarzem Leder und auch seine Rüstung, bestand daraus. Unter seinem rechten Auge hatte er eine kleine Narbe, seine Nase sah aus, als ob sie schon einmal gebrochen gewesen wäre und von einem sehr fachkundigen Heiler gerichtet worden sei. Er hatte braune Augen und seine Augenbrauen standen dicht beisammen. Seine Haare waren strohblond und kurz geschnitten.
Er fand noch einen einzelnen Platz in einer Ecke der Schenke, setzte sich und beobachtete aufmerksam das Geschehen um ihn herum.
Beobachtete die Anwesenden, die anfingen Roland aufzufordern, endlich mit seinen Erzählungen und Berichten seiner Reisen an diesem Tag zu beginnen. Beobachtete Roland, der die Momente der Aufmerksamkeit zu genießen schien und sie noch etwas hinauszögern wollte, indem er nach mehr Met verlangte und sich Zeit ließ, ihn anschließend zu trinken. Der Fremde sah sich das alles mit großer Aufmerksamkeit an, aber auf seinem Gesicht war keine Gefühlsregung zu erkennen. Er saß einfach nur da und blickte Roland direkt an, dann winkte er Carmen zu sich heran und bestellte einen Becher heißen Mets und etwas zu essen bei ihr. Als er beides erhalten hatte, lehnte er sich auf seinem Stuhl zurück und hörte augenscheinlich entspannt den Erzählungen Rolands zu. Nur einem sehr guten Beobachter wäre aufgefallen, wie angespannt er in Wirklichkeit innerlich war.
Während der ganzen Zeit, die er Roland zuhörte, schien er ihn genau zu mustern. Dann stand er auf und ging direkt auf Matthias zu, der sich hinter seiner Theke befand und auch den Erzählungen Rolands lauschte.

Matthias hatte die üblichen Rituale um Rolands Person beobachtet und natürlich auch mitgemacht, als es scheinbar darum ging, den alten Mann dazu zu bewegen, mit seinen „Reiseberichten“ anzufangen.
Einen hatte er bereits schon erzählt und nachdem das erste Fass aufgebraucht, unter die Kundschaft gebracht worden und ein zweites geöffnet war, begann Roland mit seiner zweiten Geschichte. Eine, die er schon einige wenige Male zum Besten gegeben hatte.
In ihr ging es darum, wie er ganz alleine die Besatzung und die Ladung eines Schiffes bei Sturm vor angreifenden Piraten gerettet hatte, die die Gelegenheit, dass der Mast seines Schiffes gebrochen war, nutzen wollten, und gerade erreichte er den Höhepunkt dieser seiner Geschichte:
„ .... die Wellen waren turmhoch, überall lief Wasser herein und so schnell die Matrosen auch versuchten, es aus dem Kiel hinauszubefördern, das Wasser war doch schneller wieder drin. Die Wassermassen begruben uns förmlich unter sich, doch der „Seeschwan“ focht unbeirrt seinen Kampf gegen die See und gewann ein ums andere Mal.
Stundenlang ging es so, das Schiff taumelte, es bäumte sich auf, es schlingerte und trotz allem hielt ich das Steuerruder in der Hand und hielt uns auf Kurs.
Und dann, wir befanden uns sicher schon zwei Tage mitten im Sturm und viele Männer mit einem weniger sicheren Stand als ich waren schon fortgespült worden, geschah es.“
Rolands Stimme war bei den letzten Worten leiser geworden und alle Anwesenden waren still, hätte sich in dem Moment jemand bewegt, auch nur ganz sacht, man hätte es gehört, als ob ein Donnerschlag erschollen wäre.
Roland saß da und blickte alle mit einem leicht entrückten Gesichtsausdruck an, als ob er sich in Erinnerungen befinden würde, die er mit niemandem teilen wollte, die keinen anderen als ihn etwas angingen, höchstens noch die Männer, die damals zur Besatzung des Schiffes gehört hatten.
Matthias musste grinsen. Das gehörte zu Rolands Dramaturgie bei der Geschichte, genau an der Stelle machte er immer eine Pause und tat so, als ob er nicht mehr weitererzählen würde, dabei wartete er darauf, dass ihn jemand aufforderte, weiter zu berichten. Bei vielen seiner Geschichten hatte Roland einen solchen Punkt eingebaut, aber auch wenn man das wusste, verfehlte die Pause nie ihre Wirkung, wie sich Matthias eingestehen musste.
Und tatsächlich fand sich auch an diesem Abend jemand, der den scheinbar geistig abwesenden Roland wieder zurückholte und ihn aufforderte weiterzuerzählen, was sich Roland immer mit etwas zu trinken vergüten ließ.
Dann setzte er fort.
„Und dann geschah es, eine wirklich riesige Welle, so groß wie ich sie mein Lebtag nie wieder gesehen habe, bäumte sich vor dem Schiff auf, in ihrem Inneren konnte ich etwas ausmachen, was ich bis dahin immer als Seemannsgarn abgetan habe. Etwas von dem ich überzeugt war, dass es das nicht geben konnte. Wahrhaftig eine Kreatur, die der Hölle entsprungen sein musste, denn ein Geschöpf des Himmels kann niemals so hässlich und abstoßend sein, so verdorben, dass es einfach friedliche Seemänner angreift.
Es hatte acht Arme, jeder länger als zehn Schiffe hintereinander, gemessen von Klüver bis Heck. Aus jedem dieser Arme troff gelblich-grünlicher Schleim, der bei Berührung das Wasser zum Kochen brachte, und da, wo keine Öffnungen für den Schleim waren, befanden sich an den Armen Augen so schwarz wie Kohle. Kein Licht spiegelte sich in ihnen, sie schienen direkt ins Nichts zu führen. Aber das Schlimmste war das Maul, aus dem der Rest seines Körpers zu bestehen schien. Es hatte oben und unten jeweils zehn Reihen Zähne, die so scharf wirkten, wie das schärfste Schwert, das ihr euch vorstellen könnt.“
Bei diesen Worten wurde Roland wieder leiser und beugte sich zu der Talgkerze vor, so dass ihr Licht über sein Gesicht tanzen und ihm ein unheimlicheres Aussehen geben konnten. Die anwesenden Frauen klammerten sich an ihren Männern fest und gaben vergnügte Laute des Erschreckens von sich. Erzähler und Publikum waren perfekt aufeinander eingespielt.
„Dann“, Roland hob seine Stimme zu einer Lautstärke an, dass sich die Zuhörer weiter vorne fast die Ohren zuhalten mussten, und schlug mit der flachen Hand energisch auf den Tisch, „kam zu allem Überfluss noch ein Piratenschiff in Sichtweite und hielt auf uns zu, mehr dazu gezwungen als freiwillig, trotzdem bereiteten sie sich schon darauf vor, uns zu kapern, und griffen zu ihren Waffen. Unsere Lage war hoffnungslos und keiner hatte eigentlich eine Chance das zu überleben, wäre nicht ich an Bord und Steuer gewesen. Das Ungeheuer zerschlug mit seinen widerlichen Armen zunächst unseren Mast und fegte dabei zwei Männer von Deck. Seine Arme hinterließen tiefe Brandspuren auf Deck. Allerdings wurde das Feuer nahezu sofort von der Riesenwelle, die über uns auch noch hereinbrach, gelöscht. Ich steuerte hart nach backbord, und wich dem ....“
Matthias fiel ein, dass er sich noch um den Eintopf kümmern musste, den er zu Beginn der Geschichte neu aufgesetzt hatte, und ging in die Küche.
Er bedauerte es, Roland nicht zuhören zu können, denn diese Geschichte war eine der besten, die Roland von seinen Reisen erzählte, und Matthias hörte sie nur zu gern, denn immer, wenn Roland sie erzählte, veränderte er sie in Kleinigkeiten, die sie noch besser werden ließ, und heute war er besonders gut.
Darum beeilte sich Matthias so schnell wie möglich, wieder in den Schankraum zu kommen, doch als er ihn betrat, war Roland schon zum Ende gekommen und heimste den wohlverdienten Applaus ein und nahm den Wein an, den einer der Gäste für ihn bezahlt hatte.
An der Theke wartete ein Gast auf Matthias und er trat zu ihm. Der Fremde war ganz in schwarz gekleidet, hatte strohblondes Haar und trug, was ungewöhnlich war, auch eine schwarze Rüstung und Waffen an der Seite, die im „Sturmwind“ nie von Nöten waren und deshalb auch von jedem Besucher von vorneherein zu Hause oder auf seinem Zimmer gelassen wurden.
„Wie kann ich Euch helfen? Was möchtet Ihr trinken? Möchtet Ihr auch etwas essen?“, sprach Matthias ihn an.
„Ich möchte nichts von den beiden Dingen, die ihr mir angeboten habt, vielmehr benötige ich eine Auskunft Eurerseits. Wenn Ihr sie mir denn geben mögt?“, der Mann sah Matthias mit einem nichtssagendem Blick an, nichts war daraus abzulesen. Irgendwie wirkt er sehr unheimlich auf Matthias. Am liebsten wollte er ihm nichts anvertrauen, wer wusste schon, wem es schaden mochte? Trotzdem antwortete er:
„Sicher, sofern ich Euch die Auskunft geben kann, die Ihr begehrt, werde ich es tun. Also, was wollt Ihr wissen?“
„Ich würde gerne wissen, ob das da hinten wirklich Roland von Bossk ist. Ich habe in letzter Zeit viel von ihm in dieser Gegend gehört. Er scheint ja wirklich mal ein großer Kämpfer gewesen zu sein, wenn das stimmt, was über ihn erzählt wird. Von ihm selbst und anderen. Vielleicht kann ich ja noch was von ihm lernen. Auch wenn ich finde, dass er doch etwas in seinen Geschichten übertreibt, aber ich bin gerne bereit zu glauben, dass sich manche Dinge in abgeschwächter Form so zugetragen haben. Also, ist er es oder ist er es nicht?“
Matthias konnte nicht anders als zu lächeln, lauthals loszulachen wagte er nicht. Mühsam beherrscht gab er von sich:
„Ja, das ist Roland von Bossk. Aber ich muss Euch leider enttäuschen, er ist niemals aus dem Ort herausgekommen und die einzigen Gegner, die sein Schwert gesehen hat, waren die Holzscheite, die es für das Feuerholz gespalten hat. Roland hat nur immer davon geträumt, ein großer Held zu sein, aber gewesen ist er es nie. Er war immer ein Bestandteil des Dorfes und hat es nie verlassen und irgendwann hat er angefangen, von seinen „Reisen“ zu erzählen.
Der Fremde sah Matthias bestürzt an.
„Soll das heißen, ich bin auf die Geschichten eines Verrückten hereingefallen, der sich all das ausdenkt?“
„Ich würde ihn nicht verrückt nennen. Er tut ja niemanden etwas, aber ja, all das hat sich nur in seinem Kopf abgespielt.“
Erschüttert sah der Fremde zu Boden. Fassungslos über das, was er gerade gehört hatte. Eine Welt schien für ihn zusammenzubrechen.
„Ich hatte geglaubt, endlich jemanden gefunden zu haben, der mir noch etwas im Kriegshandwerk beibringen kann, stattdessen finde ich einen alten Mann, der ein Gefangener seiner eigenen Fantasie ist. Nein, von ihm werde ich wohl nichts lernen können. Ich werde weiter nach einem Lehrmeister suchen müssen. Ich bedauere, hierher gekommen zu sein.“
„Seid Euch nicht zu sicher, dass Ihr umsonst hierher gekommen seid, ohne etwas lernen zu können. Roland ist kein Gefangener seiner Fantasie, vielmehr ist er wahrlich frei.“
„Was meint Ihr damit? Er lebt doch in seiner eigenen Welt und glaubt selbst, was er erzählt.“
„Das tut er tatsächlich. Aber seht Ihn Euch an, er ist glücklich damit, er hat Ruhe und Frieden gefunden. Ihr hingegen werdet immer im hier und jetzt verankert sein und hinter etwas herjagen, das Ihr nicht erreichen könnt, und dabei immer dieselben Wege beschreiten. Er hingegen ist wirklich frei, in seinen Gedanken kann er hingehen, wohin er will. Tun, was er will, und sein, was er will. In seinen Träumen über alle Grenzen hinwegreisen. Für ihn bestehen sie nicht. Das nenne ich wahre Freiheit. Denkt mal drüber nach und in ein paar Jahren werdet Ihr vielleicht verstehen, welche Art Freiheit ich meine.
- Er sieht mehr als wir anderen und vor allem gibt er Hoffnung und nicht den Tod!“ Matthias’ Blick wanderte zum Schwert an der Seite des Fremden und mit diesen Worten schloss er seine kleine Ansprache an ihn und dieser verließ sichtlich verwirrt das Schankhaus.
Bald hatte Matthias den kleinen Vorfall vergessen.

Jahre später betrat ein Mann in schwarzes Leder gehüllt und einen schweren Mantel umgeworfen, dessen Kapuze bis tief in sein Gesicht reichte, an einem kalten Wintertag das Schankhaus von Matthias. Auch an diesem Abend war es gut besucht und Roland, der sichtlich älter geworden war, saß schon auf seinem Stuhl und würde gleich beginnen zu erzählen. Die ersten Rufe nach einer Geschichte waren schon erschollen und alles wartete darauf, dass Roland begann. Dieser trank gemächlich seinen Krug Met aus, wie er es schon viele Male vorher getan hatte, wobei er jetzt in seinem fortgeschrittenen Alter etwas länger brauchte, und setzte ihn mit einem zufriedenen Seufzer ab.
„Nun, gut“, wollte er gerade seine Geschichte beginnen, als ein freudiger Ruf durch das Wirtshaus hallte.
„Roland, mein Freund, dass ich dich nach all den Jahren wiedersehe. Das muss wahrlich ein Wunder sein. Hier hattest du dich also verkrochen. Ich freue mich ja so, dich wiederzusehen. Erinnerst du dich noch an mich?“ Eine schwarze Gestalt bahnte sich einen Weg durch die Menge und blieb vor dem leicht verdutzt wirkenden Roland stehen.
Dieser starrte das Gesicht unter der Kapuze unsicher an, doch dann ging der Moment vorbei und mit einem Ausdruck des Erkennens auf seinem Gesicht rief er:
„Bjorn! Komm, setz dich, nimm deinem Mantel ab. Du weißt ja, in meinem Alter braucht man seine Ruhe, die Knochen wollen nicht mehr so wie man selbst. Und da ich nicht mehr ausziehen kann, erzähle ich den Leuten nun von meinen – unseren Taten. Diese Dörfler sind ganz begierig darauf zu erfahren, was in der Welt vor sich geht. Setz dich! Setz dich!
Und erzähl!“
Die Gäste starrten einander verwundert an. Niemand hatte jemals von diesem Bjorn, der angeblich ein Freund von Roland war, etwas gehört, aber jetzt saß er dort neben Roland. Gespannt warteten die Anwesenden, was als Nächstes passieren würde.
Selbst Matthias wusste nicht, was er von dem wiedergefundenen Freund halten sollte, schließlich hatte Roland ja nie das Dorf verlassen.
Bjorn nahm seinen Mantel ab und setzte sich auf einen hastig von Roland herangezogenen Stuhl. Als er die Kapuze zurückschlug, erschien strohblondes Haar auf einem Kopf, dessen Gesicht mehrere Schlachten gesehen hatte. Die Nase war gebrochen und gerichtet worden, kleine Narben befanden sich unter den Augen und viele durchwachte Nächte hatten ihre Spuren tief in die Gesichtszüge eingegraben. Das schwarze Leder der Rüstung, die Bjorn trug, war an mehreren Stellen neu hergerichtet worden.
„Hast du den Leuten denn auch davon erzählt, wie wir damals gemeinsam, du mit nichts als einer einfachen Handaxt und ich bewaffnet mit einem rostigen alten Kurzschwert, einen ausgewachsenen Drachen in einem wilden und bösartigen Kampf getötet haben?“
„Nein, Bjorn, ich habe immer gehofft, du würdest eines Tages auftauchen und wir könnten die Geschichte unserer Taten gemeinsam zum Besten geben, bevor ich nicht mehr da bin. Möchtest du vielleicht anfangen? Ich werde dich an den entscheidenden Stellen verbessern, wenn du zuviel dazudichtest.“
Roland zwinkerte Bjorn zu und lächelte ihn an.
„Dann werde ich mal beginnen, Roland. Das ist eine große Ehre für mich, meine Damen und Herren.“ Bjorn war bei den Worten aufgestanden und verbeugte sich. Mit einer ausholenden Handbewegung zeigte er auf Roland.
„Denn nicht ich habe den Großteil der Schlacht mit dem Drachen von Buchenburg bestritten, sondern Roland. Und ich verdanke ihm, dass ich den Kampf ohne größeren Schaden an Leib und Seele überstanden habe. Aber ich schweife ab ....“
Es stellte sich bald heraus, dass Bjorn oder wie immer er heißen mochte, ein ebenso begnadeter Erzähler wie Roland war, und mit der Hilfe von Roland wurde er immer besser im Erzählen. Auch er konnte ganze neue Welten aus dem Nichts erschaffen und sie derartig mit Leben füllen, dass man das Moos zwischen den Bäumen fühlen konnte, den Wind auf dem Rücken eines Drachen, den er geritten hatte, auf dem Gesicht spüren konnte, und als Roland nicht mehr kam, übernahm Bjorn den Stuhl seines Freundes, denn wenn sie es vielleicht auch vorher nicht gewesen waren, so waren sie es im Laufe der Zeit geworden.
Und so vertrieb Bjorn die Schatten über und in den Köpfen der Menschen, ein Kampf den Roland schon geführt - und gewonnen hatte.

Auf das der Wind in eurem Rücken, nie euer eigener sei. (alter irischer Reisegruß Icon_wink)
drakir
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Beitrag #2 |

RE: Roland
"Der alte bärtige Wandersmann fängt mit der Geschichte an..."

Beim Lesen fiel mir sofort das Lied von Schandmaul ein...

Naja, dann wollen wir mal:

Zitat:Hin und wieder musste ein arme Seele erfahren, dass auch Frauen verdammt hart zuschlagen konnten und zwar immer dann, wenn einer dieser Rüpel eine Grenze überschritt und Carmen oder Marja ihn Bekanntschaft machen ließen mit einem gefüllten Metkrug, allerdings an der Schläfe.

Der Satz ist zu lang. Mach mehrere daraus und setzt auch den letzten Teil extra. So liest es sich irgendwie seltsam.

Zitat:Unter dem Mantel kam ein Mann zum Vorschein, dem seine vielen Winter ins Gesicht geschrieben standen. Er hatte einen langen weißen Bart und eine runde Nase. Aus schelmisch leuchtenden blauen Augen betrachtete er die Welt und er hatte schneeweißes, langes Haar.

Dumbledore? Icon_wink

Zitat:Er war mehr als nur ein begnadeter Erzähler, er war ein Magier der Worte,


Sehr schön formuliert. Gefällt mir total gut.

Zitat:Er saß einfach nur da und blickte Roland direkt an, dann winkte er Carmen zu sich heran und bestellte einen Becher heißen Mets und etwas zu essen bei ihr.

etwas zu Essen

Zitat:Und dann, wir befanden uns sicher schon zwei Tage mitten im Sturm und viele Männer mit einem weniger sicheren Stand als ich waren schon fortgespült worden, geschah es.“
Rolands Stimme war bei den letzten Worten leiser geworden und alle Anwesenden waren still, hätte sich in dem Moment jemand bewegt, auch nur ganz sacht, man hätte es gehört, als ob ein Donnerschlag erschollen wäre.

Herrlich. Mann kann es sich richtig gut vorstellen, wie alle um ihn herum sitzen und sich nach vorne beugen, damit sie bloß nichts verpassen.

Zitat:Es hatte acht Arme, jeder länger als zehn Schiffe hintereinander, gemessen von Klüver bis Heck. Aus jedem dieser Arme troff gelblich-grünlicher Schleim, der bei Berührung das Wasser zum Kochen brachte, und da, wo keine Öffnungen für den Schleim waren, befanden sich an den Armen Augen so schwarz wie Kohle. Kein Licht spiegelte sich in ihnen, sie schienen direkt ins Nichts zu führen. Aber das Schlimmste war das Maul, aus dem der Rest seines Körpers zu bestehen schien. Es hatte oben und unten jeweils zehn Reihen Zähne, die so scharf wirkten, wie das schärfste Schwert, das ihr euch vorstellen könnt.“

Das erinnert mich doch stark an das plötzliche Ende eine gewissen Käpt'n Jack Sparrow. Aber sehr gut beschrieben.

Zitat:„Wie kann ich Euch helfen? Was möchtet Ihr trinken? Möchtet Ihr auch etwas essen?“, sprach Matthias ihn an.

Erst fragt er ihn, ob er ewas trinken möchte und dann, ohne die Antwort abzuwarten, ob er auch essen möchte. Das passt icht. Warum fragt er ihn nicht konkret, ob er ihm etwas Met oder Eintopf anbieten kann?

Zitat:der Mann sah Matthias mit einem nichtssagendem Blick an, nichts war daraus abzulesen.

"Aus dem Blick des Mannes war nichts abzulesen, nichts deutete auf seine Absichten hin"
Der nichtssagende Blick wirkt auf mich, als wäre ihm das alles ein bisschen gleichgültig.

Zitat:„Was meint Ihr damit? Er lebt doch in seiner eigenen Welt und glaubt selbst, was er erzählt.“
„Das tut er tatsächlich. Aber seht Ihn Euch an, er ist glücklich damit, er hat Ruhe und Frieden gefunden. Ihr hingegen werdet immer im hier und jetzt verankert sein und hinter etwas herjagen, das Ihr nicht erreichen könnt, und dabei immer dieselben Wege beschreiten.

Wie wahr, wie wahr. Ein sehr schöner Vergleich.

Zitat:In seinen Träumen über alle Grenzen hinwegreisen. Für ihn bestehen sie nicht. Das nenne ich wahre Freiheit. Denkt mal drüber nach und in ein paar Jahren werdet Ihr vielleicht verstehen, welche Art Freiheit ich meine.

Ein Hoch auf die Fantasie.

Zitat:Und so vertrieb Bjorn die Schatten über und in den Köpfen der Menschen, ein Kampf den Roland schon geführt - und gewonnen hatte.

Der Schluss ist der total gut gelungen.

Überhaupt: Warum Angst vor viel Kritik, nur weil dies eine deiner ersten Geschichten ist? Mir hat sie jedenfalls, bs auf ein paar sprachliche Stolperer, gefallen. Und die können auch Geschmacksache sein.
Die Schenke hast du sehr gut beschrieben, auch wenn du nicht zu sehr ins Detail gegangen bist. Ich kann sie mir jedenfalls lebhaft vorstellen.
Und Roland ist ir sehr sympathisch, auch wenn die Figur sehr abgedroschen ist.
Alte, weise Männer scheinen immer weiße Haare und lange Bärte zu haben.
Und das Bjorn sich mit Roland zusammentut und schließlich doch etwas vo ihm lernt, auch wenn es nicht die Kreigsführung ist, war meiner Meinung nach ziemlich vorhersehbar hat der Geschichte insgesamt keinen Abbruch getan.

Vor allem deine Botschaft fand ich super. Fantasie kennt keine Grenzen...
Hach, da fühlt man sich doch nur wieder in seiner Lese- und Schreibwut bestätigt.
Bitte mehr von solchen Gute Laune-Geschichten.

LG

Glory

- Life is not measured by the number of breaths we take but by the number of moments that take our breath away -
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Beitrag #3 |

RE: Roland
hallo drakir,

Zitat: ein kleiner Topf mit Eintopf. Auf einem kleinen Ofen

hier hast du sowohl eine dopplung von "klein" also auch von "topf", wobei mich der topf nicht allzusehr stört.

Zitat:Hin und wieder musste ein arme Seele erfahren,

eine

Zitat:Die anderen Gründen für seinen Erfolg waren sein Met,

Gründe

Zitat:Dieser befand sich direkt neben dem Herdfeuer. Das Feuer erleuchtete den Platz nur zum Teil und die

dopplung von "feuer"

Zitat:Dort stand ein einfacher Stuhl ohne Verzierung und ein ganz einfacher Holztisch,

dopplung von "einfacher"

Zitat:Er hatte versucht, Roland einen neuen Stuhl und einen neuen Tisch dort hinzustellen, aber Roland hatte auf die alten Sachen bestanden und damit gedroht, keinen Fuß mehr ins „Sturmwind“ zu setzen.

dopplung von "roland" und "neuen"

Zitat:Matthias sah auf und betrachtete die Sanduhr, die an der Wand hing.

wie hab ich mir den das vorzustellen? zumal die sanduhr ja auch ab und an mal umgedreht werden muss. vllt wäre es praktischer, wenn sie irgendwo drauf steht. Icon_smile

Zitat:Die Gespräche wurden kurz leiser, als die anderen Gäste erkannten, wer soeben hereingekommen war.

das "kurz leiser" sagt ja, dass die gespräche erst leise werden und dann wieder lauter. aber wann werden sie wieder lauter?

Zitat:Roland ging mit langsamen und bedächtigen Schritten in Richtung seines Platzes, bevor er überhaupt dort angelangt, warteten dort schon Carmen und Marja auf ihn und nahmen ihm den Mantel ab, gaben ihm jeweils einen Kuss auf die Wangen und drückten ihn an sich.

der satz ist ziemlich lang und unübersichtlich, außerdem sind ziemlich viele infos drin. ich würde den irgendwie anders aufteilen.

Zitat:Als er ihn absetzte, stand auch schon Matthias vor ihm mit einem Teller voll Essen.

"teller voll essen" hört sich nicht so schön an. vllt: "brachte ihm sein Essen"? was gescheiteres fällt mir jetzt auch nicht ein.

Zitat:Das alles war Teil eines Rituals, was sich jetzt schon seit fünfzehn Jahren so gut wie jeden Abend so abspielte.

klingt auch komisch. vllt: "beinahe jeden abend"

Zitat:Unbemerkt von den Gästen und von Matthias war noch ein weiterer Gast mit Roland hereingekommen:

ziemlich umständlich, find ich. vorschlag:"Unbemerkt war noch ein weiterer Gast (mit Roland) hereingekommen:" ich weiss jetzt nicht ob roland mitbekommen hat, dass der andere hereingekommen ist.

Zitat:Er saß einfach nur da und blickte Roland direkt an,

mir würde der satz besser gefallen, wenn du das "direkt" weglassen würdest.

Zitat:Nur einem sehr guten Beobachter wäre aufgefallen, wie angespannt er in Wirklichkeit innerlich war.

hört sich etwas ungelenk an. ich denke ohne das "in Wirklichkeit" wäre es besser.

Zitat:Einen hatte er bereits schon erzählt und nachdem das erste Fass aufgebraucht, unter die Kundschaft gebracht worden und ein zweites geöffnet war, begann Roland mit seiner zweiten Geschichte.

ui, die müssen da ja stundenlang in dieser kneipe rumsitzen. Icon_smile den satz würde ich gerne etwas straffen und das unterstrichene rauskürzen. denn es ist schon logisch, dass sie das getränk an die kundschaft verteilt haben. Icon_wink

Zitat:In ihr ging es darum, wie er ganz alleine die Besatzung und die Ladung eines Schiffes bei Sturm vor angreifenden Piraten gerettet hatte, die die Gelegenheit, dass der Mast seines Schiffes gebrochen war, nutzen wollten, und gerade erreichte er den Höhepunkt dieser seiner Geschichte:

auch dieser satz ist mir wieder zu lang. ich glaub die verwendest du gerne, aber hier frag ich mich, ob man das wirklich wissen muss, worin es in dieser geschichte geht. da er ja einen teil davon im folgenden erzählt, könntest du es so umbauen, dass er das erzählt und du es vorher nicht zusammenfassen musst. ist aber sicherlich geschmackssache. Icon_smile

Zitat:es aus dem Kiel hinauszubefördern, das Wasser war doch schneller wieder drin.

"wieder drin" klingt nicht so schön. vllt noch etwas dramatischer: "aber gegen das Meer kam wir nicht an."

Zitat:es schlingerte und trotz allem hielt ich das Steuerruder in der Hand und hielt uns auf Kurs.

dopplung von "hielt"

Zitat:Dann setzte er fort.
„Und dann geschah es,

vom gefühl her, hätte ich aus dem punkt einen doppelpunkt gemacht.

Zitat:Er bedauerte es, Roland nicht zuhören zu können, denn diese Geschichte war eine der besten, die Roland von seinen Reisen erzählte, und Matthias hörte sie nur zu gern, denn immer, wenn Roland sie erzählte, veränderte er sie in Kleinigkeiten, die sie noch besser werden ließ, und heute war er besonders gut.

in diesem satz hast du dreimal "roland" drin. da solltest du insgesamt mal drauf schauen, dass du den namen nicht ganz so oft verwendest.

Zitat:der Mann sah Matthias mit einem nichtssagendem Blick an, nichts war daraus abzulesen.

hier sagst du zweimal das gleiche

Zitat:und hat es nie verlassen und irgendwann hat er angefangen, von seinen „Reisen“ zu erzählen.

hier fehlen die abschließenden anführungszeichen

Zitat:Er sieht mehr als wir anderen und vor allem gibt er Hoffnung und nicht den Tod!“

die kombination "gibt tod" passt nicht. vorschlag:"vor allem bringt er hoffnung und nicht den Tod!"

Zitat:Eine schwarze Gestalt bahnte sich einen Weg

Die schwarze Gestalt ... passt mMn besser, weil wir ja wissen, das du genau den meinst, der eben hereingekommen ist.

ich habe gemerkt, dass es eine deiner früheren geschichten ist. einige formulierungen sind noch nicht so ausgereift, wie ich es von deinen heutigen texten gewohnt bin. aber ich bin da zuversichtlich, dass du das bei dieser geschichte auch noch hinbekommst. Icon_smile

inhaltlich hat es mir wirklich gut gefallen. du hast die stimmung, die sich vollkommen auf roland bezieht, in dieser kneipe sehr schön eingefangen. zuerst wartet matthias auf ihn, bereitet alles vor und als er endlich da ist, lässt er sich auch noch bitten zu erzählen. da bin ich teilweise auch schon unruhig geworden, weil ich endlich mal einer seiner geschichten hören wollte. Icon_smile
dann war ich aber genauso wie bjorn überrascht, dass roland wirklich "nur" ein geschichtenerzähler ist und kein kämpfer. aber matthias meinung dazu, kann ich voll und ganz unterschreiben. für die dorfbewohner ist es egal, ob er diese geschichten wirklich erlebt hat oder nicht, für sie zählt nur einen moment aus ihrem alltag gerissen zu werden.
am ende stellt sich dann heraus das bjorn wohl doch zurückgekehrt sein muss und die beiden einige geschichten zusammen erfunden haben müssen. bjorns geschichte wäre bestimmt auch toll zu lesen, weil er ja ein alter kämpfer ist. dass er dann zum geschichtenerzähler umschult ist ein umbruch in seinem leben, der durch ein ereignis ausgelöst worden sein könnte.
jedenfalls steckt da durchaus fortsetzungspotenzial drin, was ja auch deine wettbewerbsgeschichte zeigt, die ja auch im "sturmwind" beginnt. Icon_smile

lg

Lady

Wer nicht kann, was er will, muss das wollen, was er kann. Denn das zu wollen, was er nicht kann, wäre töricht. -Leonardo da Vinci-
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Beitrag #4 |

RE: Roland
Hallo ihr beiden,

vielen Dank erstmal für euren Kommi.
Wie immer gehe ich dann jetzt auch mal einzeln auf euch an.

@Glory
Zitat:Zitat:
Es hatte acht Arme, jeder länger als zehn Schiffe hintereinander, gemessen von Klüver bis Heck. Aus jedem dieser Arme troff gelblich-grünlicher Schleim, der bei Berührung das Wasser zum Kochen brachte, und da, wo keine Öffnungen für den Schleim waren, befanden sich an den Armen Augen so schwarz wie Kohle. Kein Licht spiegelte sich in ihnen, sie schienen direkt ins Nichts zu führen. Aber das Schlimmste war das Maul, aus dem der Rest seines Körpers zu bestehen schien. Es hatte oben und unten jeweils zehn Reihen Zähne, die so scharf wirkten, wie das schärfste Schwert, das ihr euch vorstellen könnt.“


Das erinnert mich doch stark an das plötzliche Ende eine gewissen Käpt'n Jack Sparrow. Aber sehr gut beschrieben.
Die Geschichte ist allerdings älter als der zweite Teil von Fluch der Karibik, wenn sich also jemand von jemand anderen inspirieren ließ, dann dessen Autoren bei mir. Icon_wink

Zitat:Zitat:
„Wie kann ich Euch helfen? Was möchtet Ihr trinken? Möchtet Ihr auch etwas essen?“, sprach Matthias ihn an.


Erst fragt er ihn, ob er ewas trinken möchte und dann, ohne die Antwort abzuwarten, ob er auch essen möchte. Das passt icht. Warum fragt er ihn nicht konkret, ob er ihm etwas Met oder Eintopf anbieten kann?
Finde schon das das passt, er ist geschäftstüchtig und redet schnell. ich kenne Leute, die so reden.

Zitat:Zitat:
der Mann sah Matthias mit einem nichtssagendem Blick an, nichts war daraus abzulesen.

[quote]
"Aus dem Blick des Mannes war nichts abzulesen, nichts deutete auf seine Absichten hin"
Der nichtssagende Blick wirkt auf mich, als wäre ihm das alles ein bisschen gleichgültig.
Da habt ihr beide Recht, werde ich ändern.

Zitat:Überhaupt: Warum Angst vor viel Kritik, nur weil dies eine deiner ersten Geschichten ist?
Nee, Angst hatte ich keine, aber ich will sie halt verbessern und will Kritik, denn ich kenne sie schon zu gut, so dass mir Fehler nicht mehr auffallen.


Zitat:Die Schenke hast du sehr gut beschrieben, auch wenn du nicht zu sehr ins Detail gegangen bist. Ich kann sie mir jedenfalls lebhaft vorstellen.
Und Roland ist ir sehr sympathisch, auch wenn die Figur sehr abgedroschen ist.
Alte, weise Männer scheinen immer weiße Haare und lange Bärte zu haben.
Und das Bjorn sich mit Roland zusammentut und schließlich doch etwas vo ihm lernt, auch wenn es nicht die Kreigsführung ist, war meiner Meinung nach ziemlich vorhersehbar hat der Geschichte insgesamt keinen Abbruch getan.
Ich gebe zu, neu ist die Idee wahrscheilnich nicht, aber du wirst lachen, hiermit:

Zitat:"Der alte bärtige Wandersmann fängt mit der Geschichte an..."

Beim Lesen fiel mir sofort das Lied von Schandmaul ein...
hast du gar nicht so unrecht. Denn die Geschichte fiel mir ein, als ich wieder mal eben das Lied gehört habe. Icon_wink

Zitat:Mir hat sie jedenfalls, bs auf ein paar sprachliche Stolperer, gefallen. Und die können auch Geschmacksache sein.

Vor allem deine Botschaft fand ich super. Fantasie kennt keine Grenzen...
Hach, da fühlt man sich doch nur wieder in seiner Lese- und Schreibwut bestätigt.
Bitte mehr von solchen Gute Laune-Geschichten.

Es freut mich sehr, dass dir die Geschichte so gut gefallen hat. Icon_smile
Danke für deinen netten Kommi.

@Lady

Zitat:Zitat:
Matthias sah auf und betrachtete die Sanduhr, die an der Wand hing.


wie hab ich mir den das vorzustellen? zumal die sanduhr ja auch ab und an mal umgedreht werden muss. vllt wäre es praktischer, wenn sie irgendwo drauf steht. Smile
Ich hatte da eine Sanduhr, wie sie auch auf Schiffen verwendet wurde vor Augen. Die konnte man auch aufhängen und die waren dann halt so gelagert, dass man sie drehen konnte.

Zitat:Zitat:
Er sieht mehr als wir anderen und vor allem gibt er Hoffnung und nicht den Tod!“


die kombination "gibt tod" passt nicht. vorschlag:"vor allem bringt er hoffnung und nicht den Tod!"

Hmm, ich kenne die Wendung aus mehreren Büchern und finde sie eigentlich auch recht gut, werde da mal überlegen, aber wahrscheilncih werde ich es so lassen.

Beim Rest deiner Anmerkungen kann ich dir nur Recht geben und ich werde mich dann diese Woche mal an die Arbeit machen, sie umzusetzen.

Zitat:inhaltlich hat es mir wirklich gut gefallen. du hast die stimmung, die sich vollkommen auf roland bezieht, in dieser kneipe sehr schön eingefangen.
Das freut einen doch zu hören. Icon_smile

Zitat:zuerst wartet matthias auf ihn, bereitet alles vor und als er endlich da ist, lässt er sich auch noch bitten zu erzählen. da bin ich teilweise auch schon unruhig geworden, weil ich endlich mal einer seiner geschichten hören wollte. Smile
Ja, der Anang ist etwas lang, mal sehen, ob ich da noch was machen kann.

Zitat:bjorns geschichte wäre bestimmt auch toll zu lesen, weil er ja ein alter kämpfer ist. dass er dann zum geschichtenerzähler umschult ist ein umbruch in seinem leben, der durch ein ereignis ausgelöst worden sein könnte.
Jetzt stellst du mich vor ein Problem. Icon_wink
Meine Idee ist bisher die gewesen, eine Reihe kurzer Geschichten zu schreiben, die alle ihren Anfangs- oder Endpunkt im sturmwind haben, aber die Geschichte Bjorns wäre sicher auch interessant. Hm, Mist, jetzt entwickelt sich schon wieder langsam ne Idee.

Zitat:jedenfalls steckt da durchaus fortsetzungspotenzial drin, was ja auch deine wettbewerbsgeschichte zeigt, die ja auch im "sturmwind" beginnt. Smile
Mrgreen Ich fand den Ort sehr passend für meine Wettbewerbsgeschichte. Ein Ort, wo von Legenden berichtet wird, ohne das die Anwesenden wissen, dass eine unter ihnen sitzt und ihren neuen Anfang nimmt.

Habe mich wirklcih über eure beiden Kommis gefreut und über euer Lob und eure Kritik.

Lg,
Drakir

Auf das der Wind in eurem Rücken, nie euer eigener sei. (alter irischer Reisegruß Icon_wink)
drakir
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Beitrag #5 |

RE: Roland
Hi Drakir!^^

Ah eine weitere "Sturmwind"-Geschichte ... wie auch im Schreibwettbewerb und ich kenn mindestens noch eine weitere von dir aus veWe! Icon_smile
Schreibst du alle deine Geschichten mit dem Ausgangspunkt Sturmwind?
Ist auf jeden Fall eine interessante Idee ... du gibst dem Leser Bezugspunkte, die er wieder erkennt (Mathias, Roland, die Bedienungen) und dadurch werden all diese Kurzgeschichten zu einer großen ... Das Sturmwind ist wirklich ein Ort der Helden^^

Naja: perfekt für eine Anthologie (ich sehs schon vor mir^^) ... hast du schon angefangen zu planen Icon_wink

Nun aber zu der Geschichte^^

Zitat:und sogar Adlige waren vereinzelt in der Menge zu sehen.
Adlige in einer einfachen Schänke? Kann ich mir nur schwer vorstellen ... und das Sturmwind liegt doch, wie später erwähnt, in einem Dorf ... wo kommen dann mehrere Adlige her? Einer wird doch schon schwer ... oder ist der Ruf des Sturmwinds schon soweit vorgedrungen?

Zitat:Allerdings blieben sie meistens unter sich und besetzten die hintersten Tische im Dunkel des Raumes weit weg von dem heimeligen Herdfeuer nahe der Theke, das eines der wenigen Lichtquellen neben den Talgkerzen, die sich auf den Tischen befanden und ein warmes goldenes Licht auf die sie umgebenden Anwesenden und Gegenstände warfen, darstellte.
Der Satz ist doch etwas zu lang ... Du solltest auf jeden Fall einen Punkt hinter "... des Raumes" setzen ... aber dann bleibt der zweite Teilsatz immer noch zu lang ... kannst du da nicht was trennen?

Zitat:Der Winter kündigte sich in großen Schritten an.
ich glaube man kann nichts in großen Schritten ankündigen oder?^^
Entweder: Der Winter kündigte sich bereits an ... oder: der Winter näherte sich mit großen Schritten ... oder so ähnlich^^

Zitat:Hin und wieder musste ein arme Seele erfahren, dass auch Frauen verdammt hart zuschlagen konnten
*g*

Zitat:Das kam allerdings äußerst selten vor
das allerdings wiederholt sich ... Vorschlag: jedoch; aber ...

Zitat:das beste der Stadt
Oh, doch eine Stadt ... irgendwie hatte ich das nach dem ersten Lesen anders in Erinnerung.

Zitat: Er pflegte zu sagen, dass der Stuhl zu ihm gehöre wie sein Schwert und sein Bogen, dass er die Erinnerung an ihn bewahren werde, auch wenn er selbst nicht mehr da sei.
eine schöne Idee!

Zitat:Matthias sah auf und betrachtete die Sanduhr, die an der Wand hing.
hm ... lässt sich die Zeit so genau an einer Sanduhr ablesen?

Zitat:Roland würde bald im „Sturmwind“ auftauchen und tatsächlich öffnete sich die Tür
das passt irgendwie nicht ... wenn er bald auftaucht, warum taucht er dann in dem Augenblick auf? (verstehst du, was ich meine^^) Würde "Roland würde jeden Augenblick im ..." nicht besser passen?

Zitat:Roland ging mit langsamen und bedächtigen Schritten in Richtung seines Platzes, bevor er überhaupt dort angelangt, warteten dort schon Carmen und Marja auf ihn und nahmen ihm den Mantel ab, gaben ihm jeweils einen Kuss auf die Wangen und drückten ihn an sich.
ich finde hinter "... seines Platzes" gehört ein Punkt^^
und dann hast du zweimal "dort" drin ... das zweite könntest du vielleicht durch ein "da" ersetzen ...

Zitat:Er war mehr als nur ein begnadeter Erzähler, er war ein Magier der Worte, und diese Macht nutzte er, um anderen Menschen Freude zu bringen, sie aus ihren Alltag herauszureißen.
schöne Formulierung^^

Zitat:Unbemerkt von den Gästen und von Matthias war noch ein weiterer Gast mit Roland hereingekommen:
hm ... das passt in sofern nicht, das du oben ausdrücklich schreibst, dass eine Gestalt eintritt ... möchtest du nicht statt "mit Roland" "kurz nach Roland" schreiben? Für mich würde das besser passen^^

Zitat:und auch seine Rüstung, die er trug,
ab gesehen davon das du "trug" hier wiederholst, ist "die er trug" ganz überflüssig, weil ich als Leser das schon aus "seine Rüstung" schließe ... was soll er denn sonst damit machen Icon_wink

Die Beschreibung des "dunklen Mannes" mag mir nicht ganz gefallen, weil du einfach nur auflistest ... lass seine blonden Haare im Kerzenschein leuchten, oder so ...^^

Zitat:„ .... die Wellen waren turmhoch, überall lief Wasser herein und so schnell die Matrosen auch versuchten, es aus dem Kiel hinauszubefördern, das Wasser war doch schneller wieder drin. Die Wassermassen begruben uns förmlich unter sich, doch der „Seeschwan“ focht unbeirrt seinen Kampf gegen die See und gewann ein ums andere Mal.
das ist doch auch die Geschichte, die er im Wettbewerbsbeitrag anschneidet oder?^^ Mir gefallen solche Überschneidungen und Verbindungen sehr gut!

Zitat:Matthias musste grinsen. Das gehörte zu Rolands Dramaturgie bei der Geschichte, genau an der Stelle machte er immer eine Pause und tat so, als ob er nicht mehr weitererzählen würde, dabei wartete er darauf, dass ihn jemand aufforderte, weiter zu berichten.
*g*

Zitat:Der Fremde war ganz in schwarz gekleidet und hatte strohblondes Haar und trug, was ungewöhnlich war, auch eine schwarze Rüstung und Waffen an der Seite,
ein "und" zuviel ... einfach das erste "und" durch ein Komma ersetzen ... und den Satz hinter "... an der Seite" beenden. Den nächsten musst du neu beginnen. Vielleicht: "Da so etwas im Sturmwind nie von Nöten war, wurde es von den Besuchern ..."

Zitat: Er war immer ein Bestandteil des Dorfes
ah, da ist es!^^ Oben schreibst du noch Stadt und es tauchen Adlige in deinem Text auf ... und jetzt doch ein Dorf? (Ich finde es übrigens besser, wenn das Sturmwind in einem Dorf liegt ... ich kann mir dann besser vorstellen, dass sich da Abenteurer hinverirren, bzw. davon angezogen werden)

Zitat:In seinen Träumen über alle Grenzen hinwegreisen. Für ihn bestehen sie nicht. Das nenne ich wahre Freiheit.
sehr schön!

Zitat:Dieser starrte das Gesicht unter der Kapuze unsicher an, doch dann ging der Moment vorbei und mit einem Ausdruck des Erkennens auf seinem Gesicht rief er:
ist Roland ein so guter Schauspieler? Weil wirklich kann er den "dunklen Mann" doch nicht kennen, oder? Der ist doch abgehauen, ohne mit Roland zu sprechen ... heißt das Roland hat sich den Namen spontan ausgedacht?^^

Zitat:„Nein, Bjorn, ich habe immer gehofft, du würdest eines Tages auftauchen und wir könnten die Geschichte unserer Taten gemeinsam zum Besten geben, bevor ich nicht mehr da bin. Möchtest du vielleicht anfangen? Ich werde dich an den entscheidenden Stellen verbessern, wenn du zuviel dazudichtest.“
*g* auch auf seine alten Tage ist Roland noch ein cleveres Kerlchen^^

Zitat:Und so vertrieb Bjorn die Schatten über und in den Köpfen der Menschen, ein Kampf den Roland schon geführt - und gewonnen hatte.
tolles Ende!

Deine kleine Geschichte hat mir gut gefallen! Es sind zwar einige sprachliche Mängel drin (Monstersätze, Wortwiederholungen), aber du schreibst ja, dass sie aus deiner Anfangszeit stammt ...

Inhaltlich war sie sehr ansprechend und ich hab Roland direkt in mein Herz geschlossen ...^^ die Atmosphäre in der Schänke fängst du eindringlich und authentisch ein und gerade die Erzählszenen sind toll dargestellt!
Zwar war das Ende nicht wirklich überraschend, aber die Aussage, die du so in die Geschichte einbringst, wiegt das für mich auf. Mrgreen Somit ist Roland doch noch soetwas wie ein Held geworden, so wie er sich das immer gewünscht hat. Allerdings ein Held, der mit dem Wort und nicht mit dem Schwert kämpft ... schön!

Also alles in allem gerne gelesen!^^

Gruß vom Wanderer!

Die meisten Menschen haben überdurchschnittlich viele Arme und Beine ...

Wanderer zwischen den Welten und der
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Beitrag #6 |

RE: Roland
Hallo Drakir,

so und endlich die Zeit gefunden für meinen versprochenen Kommentar. Anschnallen und los geht’s. Icon_smile

Er führte die Schenke „Sturmwind“ nun schon fünfzehn Jahre und größtenteils waren es gute Jahre für ihn gewesen.
=> "Er führte die Schenke "Sturmwind" nun schon fünfzehn Jahre und größtenteils waren es gute (Zeiten) für ihn gewesen."

Auch an diesem Abend war der Schankraum erfüllt von dem Lachen und den Gesprächen zahlreicher Gäste.
=> "Auch an diesem Abend war der Schankraum erfüllt von Lachen und Gesprächen zahlreicher Gäste."

Es war eine bunt gemischte Gesellschaft, die sich in seiner Schenke aufhielt.
=> "aufhielt" klingt ein wenig gestelzt finde ich.
~ "Es war eine bunt gemischte Gesellschaft, die sich in seiner Schenke eingefunden hatte.

Einfache Tagelöhner, die ihren Kummer in Met ertränkten, Abenteurer, die sich bei Essen und Trinken entspannen wollten, und sogar Adlige waren vereinzelt in der Menge zu sehen.
=> "Speis und Trank" würde glaub ich zeitgemäßer klingen.

Allerdings blieben sie meistens unter sich und besetzten die hintersten Tische im Dunkel des Raumes weit weg von dem heimeligen Herdfeuer nahe der Theke, das eines der wenigen Lichtquellen neben den Talgkerzen, die sich auf den Tischen befanden und ein warmes goldenes Licht auf die sie umgebenden Anwesenden und Gegenstände warfen, darstellte.
=> Den Satz solltest du bei deiner Überarbeitung berücksichtigen. Er ist zu lang.

Über dem Feuer hing ein kleiner Topf mit Eintopf.
=> Nur klein, bei so vielen Gästen?

Der Winter kündigte sich in großen Schritten an.
=> statt "großen Schritten" wäre es schön, wenn du dem Leser das "wie" zeigst. Wie kündigt er sich an, irgend eine winterliche Kleinigkeit.

Seine Bedienungen Marja und Carmen hatten an diesem Abend viel zu tun, immer wieder quetschten sie sich durch die Menge der Gäste und balancierten dabei Tabletts mit scheinbar schier zahllosen Krügen Mets.
=> Marja und Carmen gehörten glaub ich in Klammer gesetzt. "Mets" würde ich auslassen. Du hast es oben schon oft erwähnt und langsam wird’s zu viel.

Hin und wieder musste ein arme Seele erfahren, dass auch Frauen verdammt hart zuschlagen konnten und zwar immer dann, wenn einer dieser Rüpel eine Grenze überschritt und Carmen oder Marja ihn Bekanntschaft machen ließen mit einem gefüllten Metkrug, allerdings an der Schläfe.
=> "eine arme Seele"

Dort stand ein einfacher Stuhl ohne Verzierung und ein ganz einfacher Holztisch, beides aus Matthias’ Anfangszeit, kurz nachdem er die Schenke übernommen hatte.
=> Findest du sicherlich ein passendes Synonym.

Man konnte sehen, dass jedes Bein schon mindestens einmal gebrochen und wieder zusammengeflickt worden war.
=> "zusammengeklebt" wenn schon. "Geflickt" hört sich in dem Zusammenhang nicht so gut an.

Auf dem Tisch stand immer ein Becher des besten Weines bereit, egal, zu welcher Tageszeit. Wenn Roland kam, sollte er immer sofort etwas zu trinken vorfinden.
=> Eines vielleicht durch "stets" ersetzen.

Matthias selbst ging dann nach hinten in die Küche und holte einen Teller des besten Essens, was er an dem jeweiligen Tage bieten konnte, und stellte ihn nach einem kurzen Nicken Rolands auf den alten Tisch.
=> "besten Weines" "besten Essens" - ich würde das nicht doppeln. Fällt als negative Kleinigkeit auf, da lässt sich im Wortschatz schon noch etwas ausgraben. *g*

Matthias sah auf und betrachtete die Sanduhr, die an der Wand hing.
Roland würde bald im „Sturmwind“ auftauchen und tatsächlich öffnete sich die Tür und eine in einem weiten Mantel gehüllte Gestalt schob sich in den Schankraum.

=> wie kann man sich selbst in den Schankraum schieben?
- ich würde ihn "wenige Momente später" eintreten lassen, denn Matthias meint, Roland kommt bald. Das sieht sonst so aus, als könnte der Autor es nimmer erwarten. ^^

Roland ging mit langsamen und bedächtigen Schritten in Richtung seines Platzes, bevor er überhaupt dort angelangt, warteten dort schon Carmen und Marja auf ihn und nahmen ihm den Mantel ab, gaben ihm jeweils einen Kuss auf die Wangen und drückten ihn an sich.
=> "Roland schritt langsam und bedächtig seinem Platz entgegen. Bevor er dort angelangt war, warteten schon Carmen und Marja auf ihn, nahmen schließlich seinen Mantel entgegen und drückten ihn einen Kuss auf die Wange."
- ein Vorschlag. Aber ich würde auf alle Fälle ein wenig umstellen an dieser Stelle.

Unter dem Mantel kam ein Mann zum Vorschein, dem seine vielen Winter ins Gesicht geschrieben standen. Er hatte einen langen weißen Bart und eine runde Nase. Aus schelmisch leuchtenden blauen Augen betrachtete er die Welt und er hatte schneeweißes, langes Haar.
=> "Unter dem Mantel kam ein weißhaariger Mann zum Vorschein, dem viele Winter ins Gesicht geschrieben standen. Er hatte einen langen, weißen Bart und eine runde Nase. Schelmisch leuchtend lag sein Blick auf der Welt."

Dann griff er zu dem Becher vor ihm und nahm einen großen Schluck daraus.
=> "daraus" kann man streichen.

Roland nickte und der Teller wurde vor ihm abgestellt und er begann zu speisen.
=> "Roland nickte, der Teller wurde vor ihm abgestellt und er ..."

Das alles war Teil eines Rituals, was sich jetzt schon seit fünfzehn Jahren so gut wie jeden Abend so abspielte.
=> "Das alles war Teil eines, wiederkehrendes, fünfzehn Jahre alten Rituals."

Wenn Roland aufgegessen hatte, würde der zweite Teil des Rituals folgen und damit auch der Grund, warum Matthias niemals Geld von Roland verlangte und er so wichtig für das „Sturmwind“ war.
=> Hier doppelst du "Ritual" mit den Sätzen davor.

Nach anfänglichem Zieren und mehrmaligen Aufforderungen und ein paar Met würde Roland beginnen, Geschichten und Legenden zu erzählen, an denen er selbstverständlich einen großen Anteil hatte und die alle wahr waren, so wahr wie es auch die Götter waren.
=> "Nach anfänglichem Zieren, mehrmaligen Aufforderungen und ein paar Met würde Roland beginnen, Geschichten und Legenden zu erzählen. Selbstverständlich hatte er an jenen großen Anteil und er beschwor, dass sie alle wahr waren, so real wie die Götter selbst."

Seine Geschichten entführten einen an Orte und in Zeiten, die keiner von ihnen je sehen oder erleben würde. In ihnen wurden Orte, Gegenstände und Wesen lebendig, an deren Existenz kaum noch einer glaubte, außer in den Momenten, in denen Roland von ihnen erzählte.
=> "Seine Geschichten entführen an Orte und in Zeiten, die keiner je sehen würde (erleben und sehen kommt auf das gleiche heraus). In ihnen wurden Artefakte und Wesen lebendig, an deren Existenz kaum einer glaubte, außer in den Momenten, in denen Roland sie voller Hingabe beschrieb."
- die Endung erzählte, hört sich irgendwie hier nicht so schön an. Vom Klang. An sich ist das Wort natürlich okay.

Er trug Armschienen aus schwarzem Leder und auch seine Rüstung, die er trug, bestand daraus.
=> hört sich ohne besser an.

Er saß einfach nur da und blickte Roland direkt an, dann winkte er Carmen zu sich heran und bestellte einen Becher heißen Mets und etwas zu essen bei ihr.
=> dito. *g*

Eine, die er schon einige wenige Male zum Besten gegeben hatte.
=> was jetzt? Einige, oder wenige Male? hmmmm, ...

Das Ungeheuer zerschlug mit seinen widerlichen Armen zunächst unseren Mast und fegte dabei zwei Männer von Deck. Seine Arme hinterließen tiefe Brandspuren auf Deck.
=> es hört sich auch nicht gut an, wenn die Endung sich doppelt.

„Ich möchte nichts von den beiden Dingen, die ihr mir angeboten habt, vielmehr benötige ich eine Auskunft Eurerseits. Wenn Ihr sie mir denn geben mögt?“, der Mann sah Matthias mit einem nichtssagendem Blick an, nichts war daraus abzulesen.
=> ergibt sich aus dem Satz davor.
- Kein Komma nach dem Anführungszeichen. Einfach groß weiter.

„Ja, das ist Roland von Bossk. Aber ich muss Euch leider enttäuschen, er ist niemals aus dem Ort herausgekommen und die einzigen Gegner, die sein Schwert gesehen hat, waren die Holzscheite, die es für das Feuerholz gespalten hat. Roland hat nur immer davon geträumt, ein großer Held zu sein, aber gewesen ist er es nie. Er war immer ein Bestandteil des Dorfes und hat es nie verlassen und irgendwann hat er angefangen, von seinen „Reisen“ zu erzählen.
=> Da fehlen die Anführungszeichen am Schluss.

Eine sehr nette Geschichten. Den Stil lasse ich außen vor, schließlich ist es eine alte Geschichte. Ich fände es schön, wenn du sie überarbeiten würdest. Ein paar Anmerkungen hab ich dir gemacht, aber in der letzten Hälfte bin ich ungenauer gewesen. Der Text hat für eine solche Länge ab und an schon enorme Schwächen, wenn man ihn mit dem vergleicht, was du heute schreibst.
Die Geschichten von Roland und Bjorn gefällt mir sehr gut. Schön, wie du Details aufgegriffen hast. Sessel und Tisch. Die Atmosphäre ist wirklich greifbar und es macht Spaß zu lesen. Mit Bjorn ist ein wenig Spannung aufgekommen, für die war ich dankbar, sonst wäre es mir ein wenig zu langatmig gewesen. Ganz fein auch deine Personen, die die Geschichten richtig lebendig wirken lassen. War echt schön im Sturmwind. Ganz großes Lob von mir was den Inhalt anbelangt.

Das Ende ist gut und die Moral einfach richtig nett. Eine greifende Geschichte. Wenn sie einmal überarbeitet ist, schafft sie es vermutlich in meine Empfehlungen. Icon_wink

Sehr gerne gelesen.
Sternchen

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Beitrag #7 |

RE: Roland
Hallo ihr Beiden,

erstmal ein ganz großes Danke für eure Kommis, hab mich wirklich drüber gefreut.Mrgreen
So weit eure Anmerkungen direkt umzusetzen waren, habe ich das getan und ich hoffe, ich habe jetzt die richtige Version hochgeladen. Der Rest wird korrigiert bei der gründlichen Überarbeitung der Geschichte.

Dann will ich mir mal euch einzeln vornehmen.Icon_wink

@Weltenwanderer

Zitat:Schreibst du alle deine Geschichten mit dem Ausgangspunkt Sturmwind?
Ist auf jeden Fall eine interessante Idee ... du gibst dem Leser Bezugspunkte, die er wieder erkennt (Mathias, Roland, die Bedienungen) und dadurch werden all diese Kurzgeschichten zu einer großen ... Das Sturmwind ist wirklich ein Ort der Helden^^

Naja: perfekt für eine Anthologie (ich sehs schon vor mir^^) ... hast du schon angefangen zu planen Icon_wink
Bisher noch nicht. Wollte jetzt aber tatsächlich mal damit anfangen, ein paar Geschichten zu schreiben, die irgendwie mit dem Sturmwind zu tun haben. Sei es, das sie dort beginnen, enden oder ihren Mittelteil da haben.

Ne Anthologie wäre zwar ne tolle Sache Icon_smile, aber dürfte schwer umzusetzen sein, mal abwarten vielleicht kriege ich ja genug Geschichten dafür zusammen. Icon_wink

Zitat:Adlige in einer einfachen Schänke? Kann ich mir nur schwer vorstellen ... und das Sturmwind liegt doch, wie später erwähnt, in einem Dorf ... wo kommen dann mehrere Adlige her? Einer wird doch schon schwer ... oder ist der Ruf des Sturmwinds schon soweit vorgedrungen?
Das werde ich auf jeden Fall noch mal umarbeiten. Als ich die Geschichte geschrieben habe, habe ich nicht so drauf geachtet, jetzt aber werde ich das. Das "Sturmwind" liegt in einem Dorf, zumindest ab jetzt. Passt da besser hin, als in eine Stadt.

Zitat: hm ... lässt sich die Zeit so genau an einer Sanduhr ablesen?
Je nachdem wie genau die Sanduhr ist, also welchen Zeitraum sie angibt, geht das schon erstaunlich genau, mit Übung sowieso. Man denke nur an die alten Seefahrer.

Zitat: Zitat:Er war mehr als nur ein begnadeter Erzähler, er war ein Magier der Worte, und diese Macht nutzte er, um anderen Menschen Freude zu bringen, sie aus ihren Alltag herauszureißen.

schöne Formulierung^^
Danke.Icon_smile

Zitat: Zitat:„ .... die Wellen waren turmhoch, überall lief Wasser herein und so schnell die Matrosen auch versuchten, es aus dem Kiel hinauszubefördern, das Wasser war doch schneller wieder drin. Die Wassermassen begruben uns förmlich unter sich, doch der „Seeschwan“ focht unbeirrt seinen Kampf gegen die See und gewann ein ums andere Mal.

das ist doch auch die Geschichte, die er im Wettbewerbsbeitrag anschneidet oder?^^ Mir gefallen solche Überschneidungen und Verbindungen sehr gut!
Ich mag solche Überschneidungen auch, deswegen habe ich für die Wettbewerbsgeschichte extra nochmal nachgesehen, welche Geschichte er hier erzählt.

Zitat: Zitat:„Nein, Bjorn, ich habe immer gehofft, du würdest eines Tages auftauchen und wir könnten die Geschichte unserer Taten gemeinsam zum Besten geben, bevor ich nicht mehr da bin. Möchtest du vielleicht anfangen? Ich werde dich an den entscheidenden Stellen verbessern, wenn du zuviel dazudichtest.“

*g* auch auf seine alten Tage ist Roland noch ein cleveres Kerlchen^^
Genau den Eindruck wollte ich auch von ihm vermitteln, freut mich, dass das geklappt hat.Icon_smile

Zitat:Inhaltlich war sie sehr ansprechend und ich hab Roland direkt in mein Herz geschlossen ...^^ die Atmosphäre in der Schänke fängst du eindringlich und authentisch ein und gerade die Erzählszenen sind toll dargestellt!
Zwar war das Ende nicht wirklich überraschend, aber die Aussage, die du so in die Geschichte einbringst, wiegt das für mich auf. Mrgreen Somit ist Roland doch noch soetwas wie ein Held geworden, so wie er sich das immer gewünscht hat. Allerdings ein Held, der mit dem Wort und nicht mit dem Schwert kämpft ... schön!

Also alles in allem gerne gelesen!^^
Danke für das tolle und große Lob. Werde mich jetzt auch bemühen, die Schwächen und Mängel noch zu beseitigen, damit die Geshcichte noch runder wird.

@Sternchen

Zitat:Die Geschichten von Roland und Bjorn gefällt mir sehr gut. Schön, wie du Details aufgegriffen hast. Sessel und Tisch. Die Atmosphäre ist wirklich greifbar und es macht Spaß zu lesen. Mit Bjorn ist ein wenig Spannung aufgekommen, für die war ich dankbar, sonst wäre es mir ein wenig zu langatmig gewesen.
Ja, da gebe ich dir Recht, am Anfang werde ich wohl ein kleinwenig kürzen müssen.

Zitat:Ganz fein auch deine Personen, die die Geschichten richtig lebendig wirken lassen. War echt schön im Sturmwind. Ganz großes Lob von mir was den Inhalt anbelangt.
Icon_smile, mehr weiß ich darauf nicht zu antworten, sorry.

Zitat:Das Ende ist gut und die Moral einfach richtig nett. Eine greifende Geschichte. Wenn sie einmal überarbeitet ist, schafft sie es vermutlich in meine Empfehlungen. Icon_wink
Wenn das mal kein Ansporn ist. Icon_wink Werde mich bemühen die Geschichte endgültig empfehlenswert zu machen.Icon_smile

Danke noch mal euch beiden für eure tollen und hilfreichen Kommis, habe mich riesig drüber gefreut.

Lg,,
Drakir

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Beitrag #8 |

RE: Roland
Moin drakir.

Zitat:Da ich sie aber demnächst weiter ausbauen will,
Hab mich gewundert, da steht noch eine weitere Geschichte. Ich nehme an, hier handelt es sich um den ersten Teil? (Sozusagen, der 'Ur-Roland'?)

Zitat: Also, spart nicht mit Kritik.
Du weißt schon, dass das bei mir Positiv und Negativ umschließt?

Joar, dann hier erstmal die Anmerkungen:

Zitat:Matthias stand in seinem vollbesetzten Schankhaus an der Theke und war gerade damit beschäftigt, mehrere Trinkbecher in einem Wassertrog zu reinigen. Er führte die Schenke „Sturmwind“ nun schon fünfzehn Jahre und größtenteils waren es gute Zeiten für ihn gewesen. Auch an diesem Abend war der Schankraum erfüllt von dem Lachen und den Gesprächen zahlreicher Gäste. Es war eine bunt gemischte Gesellschaft, die sich in seiner Schenke eingefunden hatte.

Okay, der Anfang ist soweit in Ordnung. Matthias hinter der Theke. In meinen 'Augen' ein ungewöhnlicher Beginn einer Fantasygeschichte (und falls hier jemand meckern will: ICH LESE KEINE FANTASY - UND SONST AUCH NICHTS! Icon_wink *hust* Ich habe also demzufolge keine Vergleichswerte), obwohl gerade hier das Wort 'Schenke' (oder die Variationen davon) oft auftauchen. Zudem wiederholen sich der letzte und der vorletzte Satz in ihrer Aussage. Ja, ich weiß, ich mach das auch ganz gerne, aber ich finde, gerade am Anfang bringt das selbst die beste Geschichte vorzeitg aus dem Tritt. Vorschlag:

Matthias stand an seiner Theke und war gerade damit beschäftigt, mehrere Trinkbecher in einem Wassertrog zu reinigen. Er führte das „Sturmwind“ nun schon fünfzehn Jahre und größtenteils waren es gute Zeiten für ihn gewesen. Auch an diesem Abend war der Schankraum erfüllt von dem Lachen und den Gesprächen einer bunt gemischten Gesellschaft zahlreicher Gäste.
Einfache Tagelöhner, die ihren Kummer in Met ertränkten, Abenteurer, die sich bei Speis und Trank entspannen wollten, und sogar Adlige waren vereinzelt in der Menge zu sehen.

Gut, die Assoziation beginnt in dem Fall mit "Theke", geht über "das 'Sturmwind' zum "Schankraum" und den "Gästen". Für meine Empfindungen reicht diese (okay, sparsame) Version aus, um die Schenke nebst Matthias und dem Umfeld zu vermitteln.

Zitat:Beobachtete die Anwesenden, die anfingen Roland aufzufordern, endlich mit seinen Erzählungen und Berichten seiner Reisen an diesem Tag zu beginnen. Beobachtete Roland, der die Momente der Aufmerksamkeit zu genießen schien und sie noch etwas hinauszögern wollte, indem er nach mehr Met verlangte und sich Zeit ließ, ihn anschließend zu trinken. Der Fremde sah sich das alles mit großer Aufmerksamkeit an, aber auf seinem Gesicht war keine Gefühlsregung zu erkennen. Er saß einfach nur da und blickte Roland direkt an, dann winkte er Carmen zu sich heran und bestellte einen Becher heißen Mets und etwas zu essen bei ihr. Als er beides erhalten hatte, lehnte er sich auf seinem Stuhl zurück und hörte augenscheinlich entspannt den Erzählungen Rolands zu. Nur einem sehr guten Beobachter wäre aufgefallen, wie angespannt er in Wirklichkeit innerlich war.
Während der ganzen Zeit, die er Roland zuhörte, schien er ihn genau zu mustern. Dann stand er auf und ging direkt auf Matthias zu, der sich hinter seiner Theke befand und auch den Erzählungen Rolands lauschte.

Okay, normalerweise zitiere ich keinen so großen Block, wie den hier. Aber ich wollte Dir zeigen, dass dort sehr oft 'Roland' steht - und kaum Synonyme, wie beispielsweise 'der alte Mann', 'der Erzähler'. Zudem sind einige Namenserwähnung zuviel des Guten, da ja eigentlich aus der Einleitung (beziehungsweise der Ablaufbeschreibung Rolands) klar ist, wer was wann und wo erzählt. (Zudem würde ich im ersten Satz nicht mit dem Auffordern beginnen, dass liest sich, als ob die Gäste nicht sehr gespannt auf ihn gewartet hätten - das passt meiner Meinung nach nicht dazu, dass weiter oben erwähnt wird, neben 'Met' auch 'Roland' für den Erfolg des 'Sturmwinds' verantwortlich ist. Mit anderen Worten: Das ist ... mehr oder weniger ... der Star des jeweiligen Abends.)

Beobachtete die Anwesenden, die den alten Mann aufzufordern, endlich mit seinen Erzählungen und Berichten seiner Reisen an diesem Tag zu beginnen. Beobachtete Roland, der die Momente der Aufmerksamkeit zu genießen schien und sie noch etwas hinauszögern wollte, indem er nach mehr Met verlangte und sich Zeit ließ, ihn anschließend zu trinken. Der Fremde sah sich das alles mit großer Aufmerksamkeit an, aber auf seinem Gesicht war keine Gefühlsregung zu erkennen. Er saß einfach nur da und blickte den schweigenden Erzähler direkt an, dann winkte er Carmen zu sich heran und bestellte einen Becher heißen Mets und etwas zu essen bei ihr. Als er beides erhalten hatte, lehnte er sich auf seinem Stuhl zurück und hörte augenscheinlich entspannt den Erzählungen zu. Nur einem sehr guten Beobachter wäre aufgefallen, wie angespannt er in Wirklichkeit innerlich war.
Während der ganzen Zeit, die er zuhörte, schien er Roland genau zu mustern. Dann stand er auf und ging direkt auf Matthias zu, der sich hinter seiner Theke befand und auch der Geschichte lauschte.

(So ungefähr?)

Zitat:„ .... die Wellen waren turmhoch, überall lief Wasser herein und so schnell die Matrosen auch versuchten, es aus dem Kiel hinauszubefördern, das Wasser war doch schneller wieder drin. Die Wassermassen begruben uns förmlich unter sich, doch der „Seeschwan“ focht unbeirrt seinen Kampf gegen die See und gewann ein ums andere Mal.
Hm, also, Du stellst Roland (noch bevor er überhaupt angefangen hat) derart auf ein hohes Podest, dass ich auch ich darauf gewartet habe, wann er denn nun endlich anfängt. Gut, er fängt an, und ich hadere bereits mit seinen "Wasser"n. Zudem: Kiel? Der Kiel ist das Rückgrat des Schiffes, ich denke aber, Du meinst den 'Bauch des Schiffes', die 'Frachträume' - oder, wenn es ein Kriegsschiff ist, die 'Kanonendecks', 'Pulverräume'?
(Den genauen Terminus für die Schiffe dieser Epoche sind mir nicht bekannt, aber Anfang des 20. Jahrhunderts waren das unter anderem die Granatkammer, die Umladestationen etc.) Außerdem, wenn die Wellen turmhoch waren, dann beschreibt 'läuft' diesen Vorgang des Fast-sinkens sehr langsam und harmloser für diese Urgewalt, die da auf das Schiff einbricht. Icon_wink Okay, genug gemosert. Vorschlag für die fragliche Textstelle:
„ .... die Wellen waren turmhoch, überall stürzte das zornige Meer auf uns herab, und so schnell die Matrosen auch versuchten, es aus dem Bauch des Schiffes mit Pützen hinauszubefördern - das Wasser war doch schneller wieder drin. Die See begruben uns förmlich unter sich, doch der „Seeschwan“ focht unbeirrt seinen Kampf gegen die Urgewalt und gewann ein ums andere Mal.

Obwohl ein guter Erzähler wie Roland natürlich auch übertriebene Beschreibungen wählen könnte, daher hier 'Urgewalt' etc. Und mir fällt gerade ein, dass man ja auch mit der Betonung und/oder den Pausen spielen könnte, die Roland der Effekte willen macht? Beispielsweise so:

„ .... die Wellen waren TURMHOCH, ... überall stürzte das ZORNIGE MEER auf uns herab, und so schnell die Matrosen auch versuchten, es aus dem Bauch des Schiffes mit Pützen hinauszubefördern - das WASSER war doch schneller wieder drin. Die See BEGRUB uns förmlich UNTER SICH, DOCH der „Seeschwan“ focht unbeirrt seinen Kampf gegen die Urgewalt ... und gewann ein ums andere Mal.
Gut, Roland lebt hinter Deinen Augen - das hier sind nur Vorschläge - aber ich hoffe, ich konnte verständlich rüberbringen, was ich meine?

Gut, das war es soweit.
Zur Geschichte neben der schlussendlichen Botschaft:
Es liest sich leise, fast gemütlich mit einem Hauch Mysteriösität, wenn ich an den Fremden denke. Die Botschaft am Ende rundet die Geschichte ab, und ein einziger Wehmutstropfen ist die Anmerkung, dass die Beschreibungen eines 'normalen' Abend (bevor der eigentliche Abend mit Rolands Ankunft beginnt) zuviel wirkt. Im Grunde könnte man diesen Passus in den 'richtigen' Abend legen, zum Beispiel, dass die beiden Damen auf ihn zueilen, ihn wie einen Onkel betrachten, der Umstand und die Bedeutung der alten Stühle, Tische etc. Ich finde, dieses Vorgreifen braucht die Geschichte - und Du auch - nicht. Aber, nur meine Gedanken während des Lesens. Die Idee an und für sich, eine Fantasygeschichte in einer Schenke beginnen zu lassen und darüber hinaus auch darin zu bleiben, (obwohl die Geschichte in der Geschichte ganz woanders spielt), finde ich sehr gut.

LGD.


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Beitrag #9 |

RE: Roland
Hi Dread,

schön dich mal unter einer meiner Geschichten zu finden. Icon_smile

Dann will ich mal sehen, was du so schreibst.

Zitat:Zitat:
Da ich sie aber demnächst weiter ausbauen will,
Hab mich gewundert, da steht noch eine weitere Geschichte. Ich nehme an, hier handelt es sich um den ersten Teil? (Sozusagen, der 'Ur-Roland'?)
Jap, dies ist der "Ur-Roland". Mittlerweile habe ich ziemlich viele Ideen zu Geschichten mit und um das "Sturmwind" herum und damit auch um Roland. Derzeit sind Drei onine und eine schreibe ich gerade. Wobei das Grundgerüst für die nächste auch schon steht. Allerdings kann man die Geschichten auch durcheinander lesen, die Reihenfolge ist nicht wichtig.

Zitat:Zitat:
Also, spart nicht mit Kritik.
Du weißt schon, dass das bei mir Positiv und Negativ umschließt?
Klar. Was für eine denn auch sonst? Icon_wink

Ich warne aber mal vor, ich werde jetzt nicht zu jeder deiner Anmerkungen etwas schreiben. D.H. nicht, dass ich sie ignoriere oder nicht gelsen habe, nur hast du glaube ich ziemlich viel am Anfang zu kritisieren und bei dem ist mir sowieso schon klar, dass er überarbeitet gehört. Also ich werde deine Kritik da auf jeden Fall berücksichtigen, nur nicht jetzt darauf eingehen, ok?

Zitat:Zitat:
„ .... die Wellen waren turmhoch, überall lief Wasser herein und so schnell die Matrosen auch versuchten, es aus dem Kiel hinauszubefördern, das Wasser war doch schneller wieder drin. Die Wassermassen begruben uns förmlich unter sich, doch der „Seeschwan“ focht unbeirrt seinen Kampf gegen die See und gewann ein ums andere Mal.
Hm, also, Du stellst Roland (noch bevor er überhaupt angefangen hat) derart auf ein hohes Podest, dass ich auch ich darauf gewartet habe, wann er denn nun endlich anfängt. Gut, er fängt an, und ich hadere bereits mit seinen "Wasser"n. Zudem: Kiel? Der Kiel ist das Rückgrat des Schiffes, ich denke aber, Du meinst den 'Bauch des Schiffes', die 'Frachträume' - oder, wenn es ein Kriegsschiff ist, die 'Kanonendecks', 'Pulverräume'?
(Den genauen Terminus für die Schiffe dieser Epoche sind mir nicht bekannt, aber Anfang des 20. Jahrhunderts waren das unter anderem die Granatkammer, die Umladestationen etc.) Außerdem, wenn die Wellen turmhoch waren, dann beschreibt 'läuft' diesen Vorgang des Fast-sinkens sehr langsam und harmloser für diese Urgewalt, die da auf das Schiff einbricht. Okay, genug gemosert. Vorschlag für die fragliche Textstelle:
Bei dem "lief" habe ich mich an anderen Geschichten orientiert, die ich kenne, auch dort stehet meistens dieses Wort und auch vom Seglern kenne ich es nicht anders.
Das mit dem "Keil". Ich könnte mich jetzt rausreden und einfach sagen, Roland hat selbst keine Ahnung, schließlich war er nie auf See und deshalb sei es sein Fehler, aber ehrlich gesagt habe ich einfach getippt ohne darauf zu achten. Richtig wäre Bauch bei Segelschiffen. Trotzdem denke ich, werde ich den Fehler stehen lassen, sozusagen als ersten Hinweis.

Zitat:Obwohl ein guter Erzähler wie Roland natürlich auch übertriebene Beschreibungen wählen könnte, daher hier 'Urgewalt' etc. Und mir fällt gerade ein, dass man ja auch mit der Betonung und/oder den Pausen spielen könnte, die Roland der Effekte willen macht? Beispielsweise so:

„ .... die Wellen waren TURMHOCH, ... überall stürzte das ZORNIGE MEER auf uns herab, und so schnell die Matrosen auch versuchten, es aus dem Bauch des Schiffes mit Pützen hinauszubefördern - das WASSER war doch schneller wieder drin. Die See BEGRUB uns förmlich UNTER SICH, DOCH der „Seeschwan“ focht unbeirrt seinen Kampf gegen die Urgewalt ... und gewann ein ums andere Mal.
Gut, Roland lebt hinter Deinen Augen - das hier sind nur Vorschläge - aber ich hoffe, ich konnte verständlich rüberbringen, was ich meine?
Da muss ich ganz ehrlich sagen, dass ich solche Betonungen einfach nicht mag. Ich habe dann immer den Eindruck, der Autor will mir mit aller Gewalt etwas einhämmern, deswegen setze ich sie, wenn überhaupt nur sehr sparsam ein und nur an sehr wichtigen Stellen. Aber besonders, wenn sie so geballt vorkommen, entwickele ich sofort eine Abneigung gegenüber der Geschichte. Die Pausen allerdings sind überlegenswert. Guter Vorschlag. Danke.

Zitat:Gut, das war es soweit.
Zur Geschichte neben der schlussendlichen Botschaft:
Es liest sich leise, fast gemütlich mit einem Hauch Mysteriösität, wenn ich an den Fremden denke. Die Botschaft am Ende rundet die Geschichte ab, und ein einziger Wehmutstropfen ist die Anmerkung, dass die Beschreibungen eines 'normalen' Abend (bevor der eigentliche Abend mit Rolands Ankunft beginnt) zuviel wirkt. Im Grunde könnte man diesen Passus in den 'richtigen' Abend legen, zum Beispiel, dass die beiden Damen auf ihn zueilen, ihn wie einen Onkel betrachten, der Umstand und die Bedeutung der alten Stühle, Tische etc. Ich finde, dieses Vorgreifen braucht die Geschichte - und Du auch - nicht. Aber, nur meine Gedanken während des Lesens. Die Idee an und für sich, eine Fantasygeschichte in einer Schenke beginnen zu lassen und darüber hinaus auch darin zu bleiben, (obwohl die Geschichte in der Geschichte ganz woanders spielt), finde ich sehr gut.
OK, dann sage ich erstmal Danke für das Lob und für die Kritik.
Mit dem Anfang hast du genau wie die anderen Recht. Der muss kürzer, wird er auch. Das Problem ist, im Moment nur, dass ich nicht genug Zeit habe, um alles zu überarbeiten, was ich überarbeiten will und dann auch noch woanders weiterzuschreiben, aber eine Überarbeitung wird kommen und dann wird auch sämtliche Kritik umgesetzt.

Lg,
Drakir

Auf das der Wind in eurem Rücken, nie euer eigener sei. (alter irischer Reisegruß Icon_wink)
drakir
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Beitrag #10 |

RE: Roland
Hallo Drakir, 

Vorab muss ich sagen, dass "Roland" sehr kurzweilig und unterhaltsam zu lesen ist. Das äußerst gelungene Ende habe ich auch so nicht erwartet (das ist immer am besten so).
Du fängst die Atmosphäre mit schönen Bildern ein, so dass man Lust bekommt, nach Feierabend selbst einmal im "Sturmwind" vorbeizuschauen und Rolands Geschichten bei einem Met und einem Teller Eintopf, zu lauschen.

Da Rolands Geschichten ja eigentlich deine Erzählung sind würde ich die kursiv setzen.

Zitat:n der Theke wartete ein Gast auf Matthias und er trat zu ihm. Der Fremde war ganz in schwarz gekleidet, hatte strohblondes Haar und trug, was ungewöhnlich war, auch eine schwarze Rüstung und Waffen an der Seite, die im „Sturmwind“ nie von Nöten waren und deshalb auch von jedem Besucher von vorneherein zu Hause oder auf seinem Zimmer gelassen wurden.
Du hast den Fremden schon beschrieben, diesen Teil kannst du löschen und die Erwähnung, der unnötigen Waffen in die Erstbeschreibung setzen.

Zitat:der Mann sah Matthias mit einem nichtssagendem Blick an, nichts war daraus abzulesen.
Da hast du eine Verdopplung von nichts. Du könntest das erste nichts durch leer ersetzen, dann passt es wieder.

Zitat:Dieser starrte das Gesicht unter der Kapuze unsicher an, doch dann ging der Moment vorbei und mit einem Ausdruck des Erkennens auf seinem Gesicht rief er:

„Bjorn! Komm, setz dich, nimm deinem Mantel ab. Du weißt ja, in meinem Alter braucht man seine Ruhe, die Knochen wollen nicht mehr so wie man selbst. Und da ich nicht mehr ausziehen kann, erzähle ich den Leuten nun von meinen – unseren Taten. Diese Dörfler sind ganz begierig darauf zu erfahren, was in der Welt vor sich geht. Setz dich! Setz dich!
Woher wusste Roland, dass der Fremde Bjorn heißt? Oder hat er ihn spontan so genannt, weil er scheint ihn ja nicht wirklich zu erkennen.


Deine Geschichte ist so wunderschön und auch Bjorn hat seine Lektion gelernt. Obwohl, so ein ganz klein wenig Zweifel habe ich doch, dass Roland vielleicht doch ein paar dieser Geschichten erlebt hat. 

Auf jeden Fall hat mich deine Geschichte sehr berührt und auch eine Spur im Geist hinterlassen. 

LG Persephone

Den Stil verbessern, das heißt den Gedanken verbessern

(Friedrich Nitzsche)



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