"Warum tust du das?"
"Weil du es nicht anders verdient hast, darum!"
"Aber ..."
"Gott, du widerst mich so an."
Dialoge - mit ihnen steht und fällt nahezu jede Geschichte. Sie können entweder mitreißen, uns von Wort zu Wort hetzen oder uns so sehr langweilen, dass wir uns ein Kissen herbeisehnen. Dialoge bringen Lebendigkeit und sind ein sehr gutes Mittel, um Personen und ihre Beziehungen zu anderen zu charakterisieren.
Nimmt man zum Beispiel meine Einleitung für dieses Thema, findet man einen Dialog Muster A-B-A-B, der mit wenigen Worten dem Leser schon viel verrät. Sichtbar wird die Verzweiflung von Sprecher A. Er ist am Ende, versteht aber nicht, wie es dazu kam, will Erklärungen.
Wir spüren die Verachtung in den Worten von Person B, vielleicht Hass, der jahrelang gärte. Rachegedanken?
Die Emotionen regen unser Gehirn an. Fragen tauchen auf. Wer sind diese beiden? Ehemalige Geliebte? Geschwister? Ehemalige Partner bei einem Verbrechen?
All diese Fragen regen den Leser dazu an, sich in die Geschichte zu stürzen. Was wir als Autoren ja auch erreichen wollen, nicht wahr?
Ein gelungener Dialog kann also durchaus als Aufhänger einer Geschichte dienen!
Aber was ist ein gelungener Dialog? Was macht ihn aus? (Ich habe mich mal durch einige Bücher gewühlt und versucht, das Elementare herauszufiltern.)
Gute Dialoge sind Kunst! Sie enthalten Geschwindigkeitswechsel, Unterbrechungen, Pausen, Mimik und Gestik. Dabei muss man nicht nur die Stimmung der Personen, ihren Charakter und Hintergrund einbeziehen, sondern auch den Ort.
Streite ich mich mit einer Freundin am Telefon sieht das zum Beispiel ganz anders aus, als wenn ich mit ihr in einem Berliner Café sitze. Auch die Uhrzeit spielt eine Rolle, denn ein Morgenmuffel reagiert ganz anders auf bestimmte Dinge, die ihn morgens treffen, als wenn sie ihm mittags über den Weg laufen, nachdem er schon einige Tassen Kaffee intus hatte und putzmunter ist.
Wichtig ist auch, dass jede Person ihre ganz eigene Sprechweise hat. Im wirklichen Leben hört man dabei viele Ähms und Ehs (siehe Boris Becker
), grammatikalischer Fehler, Versprecher usw.
Alles Dinge, die in einem schriftlichen Dialog nichts zu suchen haben. Allgemein sollten sie zwar natürlich klingen, dabei aber nicht in unsere Alltagssprache abdriften, sondern etwas geschliffen sein. Dialekte, Fremdwörter und Fachtermini sollten sparsam gesetzt werden, da sie sonst gesetzt wirken und den Dialog ad adsurdum führen.
Manche Autoren raten zur Knappheit, Präzision und Klimax. Ich finde aber, dass nicht jeder Dialog wirklich RELEVANT sein muss. Gerade in längeren Geschichten können sie einfach nur auflockern, mit etwas Komik gewürzt den Leser unterhalten und Informationen über die Charaktere liefern. In Kurzgeschichten sollten sie von vorne bis hinten stimmig und wichtig sein.
Dialoge sind das Salz jeder Geschichte!
Bevor man sich also hinsetzt, um zwei Figuren in einen Dialog zu vermitteln, sollte man sich ausführlichst mit seinen Figuren vertraut machen. Dabei geht es nicht nur um ihren Wortschatz, der von ihrer Herkunft, Bildung, Beruf und Interessen und ihrem Umgang geprägt ist. Es geht um den Charakter im Allgemeinen.
Wie denkt er zum Beispiel über bestimmte Themen, geht er Konflikte eher offen an oder ist er verschlossen? Sprichwort Soziale Kompetenz.
Alle Charaktereigenschaften gehen in einen Dialog ein: Humor, Stolz, Eitelkeit etc. Aber auch Macken und innere Konflikte. Verliert der Autor dies aus den Augen kann sich der Charakter schnell selbst widersprechen und damit die Gesamtwirkung der Geschichte boykottieren, wenn nicht sogar zerstören.
Will ein Autor einen sehr guten Dialog schreiben, muss er seinen Charakter in und auswendig kennen.
1. Frage ist also, wer spricht?
2. Was ist die Vorgeschichte der Personen? Kennen sie sich bereits? Wenn ja, wie sieht ihre Vorgeschichte aus?
3. Worauf will ich als Autor hinaus? Warum unterhalten sich die beiden Personen? Was ist ihr Konflikt? Welche Funktion hat der Dialog innerhalb dere Geschichte?
Konflikte müssen dabei nicht immer offene Streitgespräche sein. Jede Figur geht mit einem bestimmten Ansatz in den Dialog. Sie will etwas erreichen, wenn es auch nur darum geht, einen guten Eindruck zu vermitteln. Zu viel Harmonie erzeugt einfach keine Spannung.
Man sollte sich also in die Figuren hineinversetzen. Will sie den Dialog überhaupt, oder wird sie gerade überrumpelt? Vielleicht vom Chef, wenn man Feierabend machen will; Zuhause von der Schwiegermuttern, wenn man einfach nur Abschalten möchte.
In diesen Situationen ist unser Prota in Zugzwang, denn er kann weder Chef noch Mutter abweisen, weil das für ihn Konsequenzen hätte. Auch das ist ein Konflikt.
Innere Konflikte können dabei oft spannender sein, als offene Streits. Nichts ist so schön, wie einen Charakter zu sehen, der sich verzweifelt bemüht, ein Geheimnis zu verbergen. Insgesamt kann ein Dialog auch davon Leben, was eine Figur sagt und wirklich denkt.
(Schwiegermütter und Chefs sind dafür ein besonders schönes Beispiel, wenn die Figur brav die dümmsten Vorschläge und Geschichten abnickt und insgeheim über sein Gegenüber ablästert.
Wobei solche Dinge innerhalb der Geschichte ausgewogen sein sollten.)
Die Gestaltung des Dialogs
Wie anfangs erwähnt, gehören Sprechwechsel, Pausen und verschiedene Geschwindigkeiten in einen Dialog. Anders als im realen Leben sollten literarische Dialoge indirekt sein. Dabei meine ich nicht Indirekte Rede, sonder die Kunst, die Figuren ausweichen zu lassen. Die Pausen und das Bemühen der Figur um Themen herumzukommen, zeigen meist das Interessante, offenbahren sie uns doch Wichtiges über den Charakter und seine Motivationen.
Die Indirekte Rede hingegen ist nützlich, um Dinge zusammenzufassen, das Tempo zu beeinflussen oder sogar Urteile zu fälle, Einstellungen wiederzugeben. Es kann auch nützlich sein, um das wirklich Relevante hervorzuheben, dass dann im wörtlichen Dialog zu finden ist. Hier abzuwägen ist jedoch sehr schwierig, denn die Fertigkeit zu lernen, Dialoge gut zu kürzen, ist etwas, dass viel Zeit bedarf.
Formal ist zu beachten, dass bei jedem Sprecherwechsel eine neue Zeile begonnen wird. Sprechverben sind dabei gerade bei Anfängern sehr beliebt, sollten aber nur dann benutzt werden, wenn damit die Sprechweise näher behandelt wird oder die Gefahr besteht, der Leser könne des Überblick verlieren.
Worte wie „sagte", "antwortete" und "fragte" sollte man, stehen sie allein, immer weglassen, da die wörtliche Rede bereits ausdrückt, dass es etwas gesagt oder gefragt wird.
Mir fällt immer wieder auf, dass es Menschen gibt, die generell zu Sprechverben abraten und meinen, man sollte das Sprechverhalten an der wörtlichen Rede direkt ablesen können. Ich hingegen verwende sie gerne zur näheren Erläuterung, wobei dann aber nicht irgendein Verb gesucht wird, sondern eines, dass die Stimmung des Sprechers perfekt wiedergibt. Es ist ein Unterschied, ob ich etwas "spitz anführe" oder "beiläufig erwähne" - auch so kann mein Sprecher charakterisiert werden, und die Auswahl an Sprechverben ist enorm. Insgesamt ist es aber einem Autor selbst überlassen, ob und inwieweit er Sprechverben verwendet.
Zusammenfassend kann also festgehalten werden, dass Dialoge einen wichtigen Teil einer Geschichte ausmachen, da sie Beziehungen unterstreichen und die Personen charakterisieren.
Ein Autor sollte dabei seine Figuren genaustens Kennen und ihre Ziele im Dialog abstecken. In der Gestaltung sollte dann auf Abwechslung geachtet werden, ob nun mit Sprechverben oder ohne, ist dabei jedem selbst überlassen. Zu viele stören allerdings in meinen Augen das Leseerlebnis.
Neben den typischen Sprechweisen der Figuren ist dabei auch zu beachten, dass die Figuren zueinander und nicht zum Leser sprechen. Es sollte also nie vorkommen, dass Figur A etwas erzählt, was Figur B schon weiß, nur um es dem Leser mitzuteilen, zum Beispiel: "Mein Chef, für den ich nun schon seit drei Jahre arbeite, hat mich heute zu sich ins Büro gerufen."
Da mir gerade keine Ideen für Übungen gegeben sind, möchte ich einige Geschichten aus dem Forum angeben, in denen in meinen Augen Dialoge sehr gut umgesetzt worden sind. (Wer Ideen hat für Übungen kann diese gerne an mich senden oder hier angeben.)
Fried von lu - ein Dialog, nein, eine Geschichte, die ganz ohne Sprechverben auskommt und brilliert.
Das Sonntagsmorgenmonster von talblick - zugegeben es ist einiges drum herum, um den Dialog, aber die Schwiegermutter würde auch ohne Beschreibung nur durch ihre Sprechweise genug von sich preisgeben. Ein schönes Stück, das Dialog und Mimik und Gestik verbindet.
Welt in Flammen von Lanna - die Dialoge in beiden Teilen charakterisieren die Figuren vortrefflich. Einfach den Rest drum herum ausblenden.
Meistens geht es um Kekse oder etwas in der Art - Eine Geschichte von Libertine, in der zwei Freunde miteinander über schlimme Ereignisse reden. Wir finden Ausweichverhalten, Jargon und Nähe. Auch hier einfach mal nur die wörtliche Rede lesen.
Unter wildem Flieder - zum Abschluss ein Dialog von mir, weil er schon viele begeisterte Leser gefunden hat, also etwas richtig machen muss.
Ein Dialog, den ich schrieb, um durch nacheinander auftauchende Figuren und ihre Beziehungen zur Protagonistin, die Protagonistin zu charakterisieren
Liebe Grüße
Adsartha
"Weil du es nicht anders verdient hast, darum!"
"Aber ..."
"Gott, du widerst mich so an."
Dialoge - mit ihnen steht und fällt nahezu jede Geschichte. Sie können entweder mitreißen, uns von Wort zu Wort hetzen oder uns so sehr langweilen, dass wir uns ein Kissen herbeisehnen. Dialoge bringen Lebendigkeit und sind ein sehr gutes Mittel, um Personen und ihre Beziehungen zu anderen zu charakterisieren.
Nimmt man zum Beispiel meine Einleitung für dieses Thema, findet man einen Dialog Muster A-B-A-B, der mit wenigen Worten dem Leser schon viel verrät. Sichtbar wird die Verzweiflung von Sprecher A. Er ist am Ende, versteht aber nicht, wie es dazu kam, will Erklärungen.
Wir spüren die Verachtung in den Worten von Person B, vielleicht Hass, der jahrelang gärte. Rachegedanken?
Die Emotionen regen unser Gehirn an. Fragen tauchen auf. Wer sind diese beiden? Ehemalige Geliebte? Geschwister? Ehemalige Partner bei einem Verbrechen?
All diese Fragen regen den Leser dazu an, sich in die Geschichte zu stürzen. Was wir als Autoren ja auch erreichen wollen, nicht wahr?

Ein gelungener Dialog kann also durchaus als Aufhänger einer Geschichte dienen!
Aber was ist ein gelungener Dialog? Was macht ihn aus? (Ich habe mich mal durch einige Bücher gewühlt und versucht, das Elementare herauszufiltern.)
Gute Dialoge sind Kunst! Sie enthalten Geschwindigkeitswechsel, Unterbrechungen, Pausen, Mimik und Gestik. Dabei muss man nicht nur die Stimmung der Personen, ihren Charakter und Hintergrund einbeziehen, sondern auch den Ort.
Streite ich mich mit einer Freundin am Telefon sieht das zum Beispiel ganz anders aus, als wenn ich mit ihr in einem Berliner Café sitze. Auch die Uhrzeit spielt eine Rolle, denn ein Morgenmuffel reagiert ganz anders auf bestimmte Dinge, die ihn morgens treffen, als wenn sie ihm mittags über den Weg laufen, nachdem er schon einige Tassen Kaffee intus hatte und putzmunter ist.
Wichtig ist auch, dass jede Person ihre ganz eigene Sprechweise hat. Im wirklichen Leben hört man dabei viele Ähms und Ehs (siehe Boris Becker

Alles Dinge, die in einem schriftlichen Dialog nichts zu suchen haben. Allgemein sollten sie zwar natürlich klingen, dabei aber nicht in unsere Alltagssprache abdriften, sondern etwas geschliffen sein. Dialekte, Fremdwörter und Fachtermini sollten sparsam gesetzt werden, da sie sonst gesetzt wirken und den Dialog ad adsurdum führen.
Manche Autoren raten zur Knappheit, Präzision und Klimax. Ich finde aber, dass nicht jeder Dialog wirklich RELEVANT sein muss. Gerade in längeren Geschichten können sie einfach nur auflockern, mit etwas Komik gewürzt den Leser unterhalten und Informationen über die Charaktere liefern. In Kurzgeschichten sollten sie von vorne bis hinten stimmig und wichtig sein.
Dialoge sind das Salz jeder Geschichte!
Bevor man sich also hinsetzt, um zwei Figuren in einen Dialog zu vermitteln, sollte man sich ausführlichst mit seinen Figuren vertraut machen. Dabei geht es nicht nur um ihren Wortschatz, der von ihrer Herkunft, Bildung, Beruf und Interessen und ihrem Umgang geprägt ist. Es geht um den Charakter im Allgemeinen.
Wie denkt er zum Beispiel über bestimmte Themen, geht er Konflikte eher offen an oder ist er verschlossen? Sprichwort Soziale Kompetenz.
Alle Charaktereigenschaften gehen in einen Dialog ein: Humor, Stolz, Eitelkeit etc. Aber auch Macken und innere Konflikte. Verliert der Autor dies aus den Augen kann sich der Charakter schnell selbst widersprechen und damit die Gesamtwirkung der Geschichte boykottieren, wenn nicht sogar zerstören.
Will ein Autor einen sehr guten Dialog schreiben, muss er seinen Charakter in und auswendig kennen.
1. Frage ist also, wer spricht?
2. Was ist die Vorgeschichte der Personen? Kennen sie sich bereits? Wenn ja, wie sieht ihre Vorgeschichte aus?
3. Worauf will ich als Autor hinaus? Warum unterhalten sich die beiden Personen? Was ist ihr Konflikt? Welche Funktion hat der Dialog innerhalb dere Geschichte?
Konflikte müssen dabei nicht immer offene Streitgespräche sein. Jede Figur geht mit einem bestimmten Ansatz in den Dialog. Sie will etwas erreichen, wenn es auch nur darum geht, einen guten Eindruck zu vermitteln. Zu viel Harmonie erzeugt einfach keine Spannung.
Man sollte sich also in die Figuren hineinversetzen. Will sie den Dialog überhaupt, oder wird sie gerade überrumpelt? Vielleicht vom Chef, wenn man Feierabend machen will; Zuhause von der Schwiegermuttern, wenn man einfach nur Abschalten möchte.
In diesen Situationen ist unser Prota in Zugzwang, denn er kann weder Chef noch Mutter abweisen, weil das für ihn Konsequenzen hätte. Auch das ist ein Konflikt.
Innere Konflikte können dabei oft spannender sein, als offene Streits. Nichts ist so schön, wie einen Charakter zu sehen, der sich verzweifelt bemüht, ein Geheimnis zu verbergen. Insgesamt kann ein Dialog auch davon Leben, was eine Figur sagt und wirklich denkt.
(Schwiegermütter und Chefs sind dafür ein besonders schönes Beispiel, wenn die Figur brav die dümmsten Vorschläge und Geschichten abnickt und insgeheim über sein Gegenüber ablästert.

Wobei solche Dinge innerhalb der Geschichte ausgewogen sein sollten.)
Die Gestaltung des Dialogs
Wie anfangs erwähnt, gehören Sprechwechsel, Pausen und verschiedene Geschwindigkeiten in einen Dialog. Anders als im realen Leben sollten literarische Dialoge indirekt sein. Dabei meine ich nicht Indirekte Rede, sonder die Kunst, die Figuren ausweichen zu lassen. Die Pausen und das Bemühen der Figur um Themen herumzukommen, zeigen meist das Interessante, offenbahren sie uns doch Wichtiges über den Charakter und seine Motivationen.
Die Indirekte Rede hingegen ist nützlich, um Dinge zusammenzufassen, das Tempo zu beeinflussen oder sogar Urteile zu fälle, Einstellungen wiederzugeben. Es kann auch nützlich sein, um das wirklich Relevante hervorzuheben, dass dann im wörtlichen Dialog zu finden ist. Hier abzuwägen ist jedoch sehr schwierig, denn die Fertigkeit zu lernen, Dialoge gut zu kürzen, ist etwas, dass viel Zeit bedarf.
Formal ist zu beachten, dass bei jedem Sprecherwechsel eine neue Zeile begonnen wird. Sprechverben sind dabei gerade bei Anfängern sehr beliebt, sollten aber nur dann benutzt werden, wenn damit die Sprechweise näher behandelt wird oder die Gefahr besteht, der Leser könne des Überblick verlieren.
Worte wie „sagte", "antwortete" und "fragte" sollte man, stehen sie allein, immer weglassen, da die wörtliche Rede bereits ausdrückt, dass es etwas gesagt oder gefragt wird.
Mir fällt immer wieder auf, dass es Menschen gibt, die generell zu Sprechverben abraten und meinen, man sollte das Sprechverhalten an der wörtlichen Rede direkt ablesen können. Ich hingegen verwende sie gerne zur näheren Erläuterung, wobei dann aber nicht irgendein Verb gesucht wird, sondern eines, dass die Stimmung des Sprechers perfekt wiedergibt. Es ist ein Unterschied, ob ich etwas "spitz anführe" oder "beiläufig erwähne" - auch so kann mein Sprecher charakterisiert werden, und die Auswahl an Sprechverben ist enorm. Insgesamt ist es aber einem Autor selbst überlassen, ob und inwieweit er Sprechverben verwendet.
Zusammenfassend kann also festgehalten werden, dass Dialoge einen wichtigen Teil einer Geschichte ausmachen, da sie Beziehungen unterstreichen und die Personen charakterisieren.
Ein Autor sollte dabei seine Figuren genaustens Kennen und ihre Ziele im Dialog abstecken. In der Gestaltung sollte dann auf Abwechslung geachtet werden, ob nun mit Sprechverben oder ohne, ist dabei jedem selbst überlassen. Zu viele stören allerdings in meinen Augen das Leseerlebnis.
Neben den typischen Sprechweisen der Figuren ist dabei auch zu beachten, dass die Figuren zueinander und nicht zum Leser sprechen. Es sollte also nie vorkommen, dass Figur A etwas erzählt, was Figur B schon weiß, nur um es dem Leser mitzuteilen, zum Beispiel: "Mein Chef, für den ich nun schon seit drei Jahre arbeite, hat mich heute zu sich ins Büro gerufen."
~**~
Da mir gerade keine Ideen für Übungen gegeben sind, möchte ich einige Geschichten aus dem Forum angeben, in denen in meinen Augen Dialoge sehr gut umgesetzt worden sind. (Wer Ideen hat für Übungen kann diese gerne an mich senden oder hier angeben.)
Fried von lu - ein Dialog, nein, eine Geschichte, die ganz ohne Sprechverben auskommt und brilliert.
Das Sonntagsmorgenmonster von talblick - zugegeben es ist einiges drum herum, um den Dialog, aber die Schwiegermutter würde auch ohne Beschreibung nur durch ihre Sprechweise genug von sich preisgeben. Ein schönes Stück, das Dialog und Mimik und Gestik verbindet.
Welt in Flammen von Lanna - die Dialoge in beiden Teilen charakterisieren die Figuren vortrefflich. Einfach den Rest drum herum ausblenden.

Meistens geht es um Kekse oder etwas in der Art - Eine Geschichte von Libertine, in der zwei Freunde miteinander über schlimme Ereignisse reden. Wir finden Ausweichverhalten, Jargon und Nähe. Auch hier einfach mal nur die wörtliche Rede lesen.
Unter wildem Flieder - zum Abschluss ein Dialog von mir, weil er schon viele begeisterte Leser gefunden hat, also etwas richtig machen muss.

Liebe Grüße
Adsartha
"I wish a car would just come and fucking hit me!"
"Want me to hail a cab?"
"No, I'm talking bus!" (The four faced liar)
Da baumelt die kleine Doktorspinne in ihrem Seidenreich und träumt von ihren Silberfäden.
![[Bild: riverdance.gif]](https://iza-server.uibk.ac.at/pywb/dilimag/20210113092156im_/http://www.smileygarden.de/smilie/X-Maennchen/riverdance.gif)
"Want me to hail a cab?"
"No, I'm talking bus!" (The four faced liar)
Da baumelt die kleine Doktorspinne in ihrem Seidenreich und träumt von ihren Silberfäden.
![[Bild: riverdance.gif]](https://iza-server.uibk.ac.at/pywb/dilimag/20210113092156im_/http://www.smileygarden.de/smilie/X-Maennchen/riverdance.gif)