logo kopfgrafik links adresse mitte kopfgrafik rechts
   
Facebook Literaturhaus Wien Instagram Literaturhaus Wien

FÖRDERGEBER

Bundeskanzleramt

Wien Kultur

PARTNER/INNEN

Netzwerk Literaturhaeuser

mitSprache

arte Kulturpartner

traduki

Incentives

Bindewerk

kopfgrafik mitte

Anna Baar: Nil.

Leseprobe:

Als Kind stand ich abends am Fenster, erpicht, einen Dieb zu ertappen, nein, ihn nicht zu ertappen, sondern auf frischer Tat zu erspähen, jenen letztlichen Retter, der es zuwege brachte, den immer grimmigen Alten vom Fluch seines Gelds zu befreien. Häufig lehnte der reglos an seinem Gartenzaun, die Augen zusammengekniffen, wie einer, der etwas sucht. Meistens suchte er Streit, schimpfte auf Gott und die Welt, auf Nachbarn und bellende Hunde, oder auf fremde Leute, von denen er aus der Zeitung erfuhr. Selbst die Kinder machten nichts recht, grüßten zu leise, lachten zu laut, ihr Spielen nannte er Lärmen. Oft ballte er seine Faust, drohte, sie in den Keller zu sperren, aber die Kinder, im Schutz der Gehege, lachten den Alten nur aus. Fang uns doch, Kinderschreck! Kinder sind seltsame Wesen. Der Hund mit drei Beinen tut ihnen leid, nicht der Mensch mit nur einem. Und Mitleid-kostbares Gut! Stirbt ein Verwandter, sind sie betrübt, stirbt ihre Katze, verzweifelt. Dann wieder muss ein Bienchen ins Wasser, zu prüfen, ob es denn schwimme.

(S. 41)

© Wallstein Verlag, Göttingen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Link zur Druckansicht
Veranstaltungen
Sehr geehrte Veranstaltungsbesucher
/innen!

Wir wünschen Ihnen einen schönen und erholsamen Sommer und freuen uns, wenn wir Sie im September...

Ausstellung

Tipp
OUT NOW: flugschrift Nr. 35 von Bettina Landl

Die aktuelle flugschrift Nr. 35 konstruiert : beschreibt : reflektiert : entdeckt den Raum [der...

INCENTIVES - AUSTRIAN LITERATURE IN TRANSLATION

Neue Buchtipps zu Ljuba Arnautovic, Eva Schörkhuber und Daniel Wisser auf Deutsch, Englisch,...