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Jana Volkmann: Auwald.

Leseprobe:

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Ich sinke immer tiefer in die Äste, unter denen Äste liegen, es gibt immer eine Lücke, die gerade groß genug ist, mich hindurchzulassen. Ich sinke wie auf den Grund eines Gewässers. Ohne Eile. Die Schwerkraft gibt es noch, sie ist hier allerdings eine schwache Herrscherin, und schwache Herrscherinnen sind gnädig. Nichts tut weh. Und alles ist gut. Irgendwo muss noch die Sonne sein, zumindest ist es nicht ganz finster hier. Das Licht kommt von überall, nur nicht von oben. Die Äste weben sich zu einem Muster, wie der Plan einer endlosen Stadt, deren Straßen sie sind. Eine Stadt ohne Rand. Ich wollte nie anderswo leben. Ohne Stadt um mich herum bin ich verloren.
Ich wünschte, ich könnte allein sein, ohne mich zu verlieren, aber ich kann es nicht.
Irgendwann bin ich genug gesunken. Meine Hände liegen neben meinem Körper, die Beine sind noch da, ich kann meine Füße spüren, beide. Sie haben sich von mir fortbewegt, soweit sie konnten, doch meine Mitte hält, mein Körper entkommt mir nicht. Über mir lichtet sich die Stadt. Gleich über meiner Nase tut sich eine Lücke zwischen den Straßen auf, die immer größer wird.

(Seite 118)

© 2020 Verbrecher Verlag, Berlin

Weitere Leseprobe auf der Verlags-Webseite: https://www.verbrecherverlag.de/book/detail/1031

 

 

 

 

 

 

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