Der alte Kaiser
der zwischen seinen Hirschköpfen
und Jagdtabellen aufgebahrt liegt
hält einen Tannenbruch
eingeklemmt zwischen der Brust
und den Händen
ein fremder Fürst
mit gehörntem Kuhhelm
stapft durch ein unbesiedeltes Land
in den Moorleichen
speichern sich
die Gewässer
ihr Haar wird kupfern
mit der Zeit
doch das alles hat
keine Vergängnis
denn jederzeit fischt jemand ein Foto
aus der Gefriertruhe
und riecht
den eingefrorenen Fisch
Die werdenden Mütter
werden zu Werwölfen
Flaum bildet sich
an ihren Schläfen
Pigmente umbräunen
den Mund
sie träumen vom Sommernachtstraum
dem Kuss eines Esels
und manchmal
von ihren vierbeinigen Kindern
den Robben im Menschenkleid
die sich in Brandungs-
felsen verwandeln
und sie singen
ein schiffshohles
ankerabgeschnittenes Lied
Die werdenden Väter
Fliegen in die Ferne
lösen sich von ihren Körpern
hängen ihre Herzen auf
zum Trocknen
die werdenden Väter
brüten über Geldscheinen
kaufen sich neue Stereoanlagen
um sie zu bemuttern
sie betrinken sich abends
um am Morgen
übel zu kotzen
und dann die Wehen
und die Drachen
in der Nacht
Der Teufel
trägt einen Fuchskragen
und fährt ein
fuchsteufelswildes Gespann
und ist auch selber
ein recht junger Fuchs
mit glänzenden Hosen aus Leder
(die nachts Flaum und Borsten austreiben)
mit schmutzigen Grabklauen
(um heimkehrend tückisch/ seinen Bau zu verschaufeln)
mit innigen Nüstern
besinnlichen Brauen
und einer bestimmenden Stimme
sodass die Frauen ...
die Frauen
ihn suchen
in Hain und Hag
in den stillen Kapellen
und in den Linden dahinter.
© 2009 Literaturverlag Droschl, Graz-Wien.