logo kopfgrafik links adresse mitte kopfgrafik rechts
   

FÖRDERGEBER

   Bundeskanzleramt

   Wien Kultur

PARTNER/INNEN

   Netzwerk Literaturhaeuser

   mitSprache

   arte Kulturpartner
   Incentives

   Bindewerk

kopfgrafik mitte

Kurt Sowinetz: Da Jesus und seine Hawara

Wiener Evangelium von Wolfgang A. Teuschl
Regie: Rudolf Bayr
ISBN -
Spielzeit: 44 Min.

Kurt Sowinetz: Bei die Schrammeln
Aufgenommen 1975
Musikalische Leitung: Johannes Fehring
ISBN 3-902028-90-4
Spielzeit: 34 Min.

Beide: Preiser Records 2002

Zwei CDs, die wie ein Sprachkurs funktionieren. Wienerisch für ... Anfänger sollte man nicht sein, dann tut man sich schwer, so dicht ist der Regen an typisch wienerischen Ausdrücken. Allerdings, wer alles auf der CD versteht, der dürfte auch in Wien keine Probleme mehr haben, sei es von Favoriten bis Fünfhaus. Einen Vorteil hat die Aufnahme "Da Jesus und seine Hawara", nämlich dass die Geschichte bekannt, nur die Worte ungewohnt klingen. "Gschroppn", "ausfratschln", davon "wia a Haadschada wida bumpalxund" wird oder auch die "Zehn Gebote" und das "Vater unser", wo es übertragen heißt "Ned d Goschn iwa d aundan zreissn". Die Buchvorlage stammt von Wolfgang Beilner, Universitätsprofessor für Neutestamentliche Bibelwissenschaft Salzburg-Wien. Die Worte von Jesus, so kraftvoll, wie Kurt Sowinetz sie spricht, bekommen durch die sprachliche Verfremdung eine ganz neue Dimension. Man hört wieder hin. Hört das neu, was man schon nicht mehr hört, weil man es so gut kennt. Als Übersetzungssprache hat Beilner eine Form des Wiener Pülcher-Dialekts (man könnte rückübersetzen: Kleinkriminellenjargon) gewählt. Jesus ist ein also ein ganz handgreiflicher Typ, kein sanfter, heiliger Jüngling. Aufgenommen wurde das neusprachliche Markus-Evangelium 1971, Regie führte Rudolf Bayr.

Was wäre ein Wien-Urlaub ohne einen Besuch beim Heurigen. Eben, wie ein Schmalzbrot ohne Grammeln. Kurt Sowinetz, 1928 in Wien-Ottakring geboren, war von 1946 bis 1952 am Theater an der Josefstadt engagiert, ab 1954 für 10 Jahre am Wiener Volkstheater, von 1964 wieder an der Josefstadt und schließlich ab 1975 am Wiener Burgtheater. 1991 ist Sowinetz gestorben. Hans Weigel hat schöne Worte gefunden, sowohl die Person als auch das Talent eines Sowinetz zu beschreiben: "Ein seltsames intensives Leuchten geht von ihm aus. Sein Revier ist die Stille. [...] Er agiert gleichsam innen und lässt nur widerwillig einen Widerschein über die Rampe dringen. [...] Er ist ein Original, aber kein sorgfältig gepflegtes, sondern ein echter Eigenbrötler: er malt, modelliert, bastelt, baut Instrumente, musiziert. [...] Kurt Sowinetz ist auch im Heiteren kein Spaßmacher; er bleibt stets ein Ernstmacher, Ernstzunehmender, nachdenklich, wehmütig: ein halber Clown, ein halber Philosoph, ein ganzer Wiener." (1975) Man könnte auch sagen, der Witz von Sowinetz biedert sich nie an. Das merkt man schön bei den Wiener-Liedern auf der Schrammel-CD (es spielen die Hans Grötzer Schrammeln), die, wie Wiener-Lieder sein müssen, stets etwas Wehmütiges mittransportieren. Alles in allem: ziemlich leiwand, der Sowinetz.

Originalbeitrag

Karin Cerny
21. Jänner 2002

Link zur Druckansicht
Veranstaltungen
Radio rosa 12 – Verena Dürr | Ilse Kilic | Caroline Profanter | Sophie Reyer

Do, 20.09.2018, 19.00 Uhr Text-Sound-Performances "Warum sind wir da, wo wir sind, wenn...

Gabriele Petricek Die Unerreichbarkeit von Innsbruck (Sonderzahl, 2018)
Jürgen Berlakovich Tobman (Klever, 2018)

Fr, 21.09.2018, 19.00 Uhr Neuerscheinung Herbst 2018 | Buchpräsentationen mit Lesungen &...

Ausstellung
ZETTEL, ZITAT, DING: GESELLSCHAFT IM KASTEN Ein Projekt von Margret Kreidl

ab 11.06.2018 bis Juni 2019 Ausstellung | Bibliothek Der Zettelkatalog in der...

Cognac & Biskotten

Das schräge Tiroler Literaturmagazin feiert seinen 20. Geburtstag und präsentiert sich mit einer...

Tipp
flugschrift Nr. 24 von Lisa Spalt

Wenn Sie noch nie etwas vom IPA (dem Institut für poetische Allltagsverbesserung) gehört haben,...

Literaturfestivals in Österreich

Sommerzeit - Festivalzeit! Mit Literatur durch den Sommer und quer durch Österreich: O-Töne in...