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Elfriede Gerstl: Alle Tage Gedichte

Ausgewählt und gelesen von Elfriede Gerstl
"Meine Sprache ist mir Wald genug"
Die Autorin liest aus: "Unter einem Hut" (1993) "Alle Tage Gedichte" (1999)
ISBN: 3-89584-613-9
Spielzeit: 52 Min.
Der Hörverlag 2000

Eine klassische Lesung ist diese CD-Aufnahme. Elfriede Gerstl liest aktuelle Lyrik von Elfriede Gerstl. Die Stimme klingt jugendlich, hat einen mädchenhaften Ton. Mit gelassener Fröhlichkeit trägt Gerstl vor, selbst dann, wenn sie vom Tod und den Zumutungen des alternden Körpers zu berichten weiß ("mitunter hab ich diesen körper nicht im griff"). 1932 als jüdisches Kind in Wien geboren überlebte sie die Zeit des Nationalsozialismus in diversen Verstecken. In einem Gedicht heißt es: "nichts soll mir mehr gehören nicht erinnerung / an eine erinnerung von kindheit die verseucht von terror", wenig später "und wenn ich mich gar nicht erinnern w i l l / darf ich noch etwas gegenwart erleben". Gedichte, die sich auf die Suche nach Gegenwart machen und sie in Alltagsbeobachtungen finden. Gedichte, die weltoffen, neugierig und gerade deshalb skeptisch bleiben: "heimat ist käfig mit gitterstäben aus gefühlen". Lifestyle ("der modeadel sucht sich statusgleiche") steht neben Sprachreflexionen und "aufwachgedichten".

Es sind zwei Gedichtbände, aus denen Gerstl liest: "Unter einem Hut" (1993) (das Buch enthält auch Essays, aus denen allerdings nicht gelesen wird) und "Alle Tage Gedichte". Manche Gedichte sind Kollegen zugeneigt: "lasse ich für h. c. einen kleinen wald aus sprache wachsen", heißt es in "meine sprache ist mir wald genug" für H. C. Artmann. Aus "Unter einem Hut" trägt Gerstl vor allem aus dem Abschnitt "Sieben Gedichte" vor, allesamt ein fröhlicher Umgang mit Sprachphilosophie: "die welt ist alles / was der abfall was der einfall". Fast als Motto für ihre Gedichte könnte man den Schluß des Gedichts nehmen: "wenn ich will / bin ich mir ein rätsel / und wenn ich will / bin ich mir sonnenklar". Im Booklet sind Auszüge aus der Laudatio enthalten, die Elfriede Jelinek anläßlich der Verleihung des Erich-Fried-Preises an Elfriede Gerstl 1999 gehalten hat. Die CD ist eine gute Annäherung an das Werk Gerstls und seiner "unheimlich präzisen Fragmenthaftigkeit" (Jelinek).

Originalbeitrag

Karin Cerny
1. Februar 2002

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