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Geteilte Erinnerung.

Generationen des Exils

10 Jahre Österreichische Exilbibliothek im Literaturhaus

Eine Ausstellung von Alisa Douer und Ursula Seeber
Gestaltung: Alisa Douer
Texte: Christina Kleiser, Ursula Seeber, Anne Zauner

Mit Unterstützung von: Kunstsektion des Bundeskanzleramts; Kulturabteilung der Gemeinde Stadt Wien, MA7; Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus

2003 feierte die Österreichische Exilbibliothek im Literaturhaus ihr zehnjähriges Bestehen. Aus diesem Anlaß zeigte sie im Rahmen der Erich Fried Tage 2003 die gleichnamige Ausstellung "Geteilte Erinnerung". Der Titel arbeitet mit dem Doppelsinn des Wortes von gemeinsamer, zugleich individueller - notwendig divergierender Erinnerung im Kontext von nationalsozialistischer Verfolgung und Vertreibung. Die gemeinsame Erfahrung des Exils als Teil eines sogenannten "kulturellen Gedächtnisses" manifestiert sich gerade nicht als ein geteiltes Schicksal. Verschiedene Mitteilungsformen sind notwendig, je nachdem ob die Erzählung eine einzelne Biografie betrifft oder ob es sich um Sprechen in der Generationenfolge handelt.

Die Ausstellung erzählt 13 exemplarische Geschichten des österreichischen Exils. Wie auch aus anderen Familiengeschichten, etwa der Schönbergs oder Freuds, bekannt ist, werden kreative Begabungen oder Berufsbilder über die Generationen weitergegeben und unter den Bedingungen von Flucht und Exil neu realisiert. Die hier im Porträt abgebildeten AutorInnen und KünstlerInnen sind österreichischer Herkunft und teilen ein Stück Biografie - das Exil. Während die Eltern noch ganz dem österreichischen Ambiente zugehörten, oft vor 1938 ihre wichtigsten Werke veröffentlichten und es dann schwer hatten, sich im Zufluchtsland beruflich und künstlerisch durchzusetzen, machte die nächste Generation meist eine "geteilte" Erfahrung: Sie antwortete auf das Trauma der Vertreibung durch Hitler mit energischem Akkulturationswillen, übernahm die Sprache des Gastlandes und machte das Exil zum Element eines (jüdischen, politischen, nationalen, künstlerischen) Selbstverständnisses, in dem der österreichische Background - ob kritisiert, marginalisiert oder angenommen - nicht selten präsent ist.

Viele der sogenannten "Kinder" wurden in den vergangenen Jahren von Alisa Douer für die Österreichische Exilbibliothek in den Ländern, in denen sie heute leben, und in ihren Wohn- und Arbeitsumgebungen fotografiert. Ihre Porträts werden ergänzt mit Dokumenten vor allem aus der Exilbibliothek, die ihre und die Lebens- und Arbeitswelt der Elterngeneration repräsentieren: Lebenszeugnisse, Porträts, Bücher, Szenenfotos, Werkstücke, Handschriften, Tondokumente, Materialien zur Wirkungsgeschichte.

Mit diesem Generationen-Projekt stellt die Österreichische Exilbibliothek im Literaturhaus die Ergebnisse ihrer zehnjährigen Arbeit vor: als Archiv, Bibliothek und Forschungseinrichtung - zugleich als Ort lebendiger Erinnerung.

 

  • Die Porträtierten:

    "The Geography of Hope"
    Familie Bergmann / Ascher

    "BRUNNER BOGOTA MIT MAMA AN BORD ERSOFFEN FROHES WIEDERSEHEN", Telgramm, 27. Juni 1938
    Familie Brunner-Lehenstein

    "Mine is a Holocaust survivor family"
    Familie Pappenheim / Frischauf

    "Wien ist schön in meinen Gedanken - aber Heimat kann es nicht sein"
    Familie Horovitz

    "An den Abschied selbst erinnere ich mich nicht. Ich glaube, daß der Gedanke, in ein ganz fremdes Land zu kommen, eher aufregend war"
    Familie Epstein / Augenfeld

    "Ich liebe Wien auch, wenn es traurig ist, wenn es weint!"
    Familie Kálmán

    "Wie wird ein Flüchtlingskind und eine Immigrantin zu der Person, die sie ist?"
    Familie Kollisch

    "Jeder Journalist braucht seine Sprache - und die fehlte den meisten im Exil"
    Familie Meisels / Meysels

    "RUECKKEHR ZUM WIEDERAUFBAU OESTERREICHISCHER PRESSE DRINGEND ERFORDERLICH ..."
    Familie Reich

    "No resting place"
    Familie Suschitzky

    "Es war Emigrantentheater im vollsten Sinn des Wortes"
    Familie Teller

    "Kommen Sie, sobald es geht, hier gibt es Arbeit für alle!"
    Familie Waloschek

    "Where do you really feel your home is?"
    Familie Raubitschek

  • Ausstellung
    19 sw-Originalfotos, 50 x 70 cm , ungerahmt (Porträts von Alisa Douer)
    13 Tafeln 70 x 100 cm, Karton, ungerahmt, mit aufkaschierten Farb- und sw-Kopien (Familiengeschichten)
    26 Textabbildungen, A4, ungerahmt (Biografien und Bildlegenden), Text kann auch elektronisch zur Verfügung gestellt werden
    1 Titeltafel (kann variabel gestaltet werden, im Original 70 x 100 cm)
    1 Transportkiste, Innenmaße 70 x 100 cm, Sperrholz

 Begleitbuch

  • Geteilte Erinnerung. Generationen des Exils.
    Hg. v. Christina Kleiser und Ursula Seeber.
    Wien: Czernin, 2003. - 191 S.; brosch; EURO 16,-.
    ISBN 3-7076-0172-2.
    Mit Texten von Carol Ascher, Eva Kollisch, Elisabeth Frischauf, Henriette Mandl, Lucian O. Meysels, Traudi Reich und Pedro Waloschek, weiters von Stéphane Moses, Viola Roggenkamp, Erica Fischer, Catalin Dorian Florescu, Alois Hotschnig, Peter Stephan Jungk, Dzevad Karahasan, Robert Menasse, Beatrice von Matt, George Wyland-Herzfelde u.a.

Geteilte Erinnerung.

Generationen des Exils

10 Jahre Österreichische Exilbibliothek im Literaturhaus

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