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![]() Leseprobe
Der kosmische Vagabund Der kosmische Vagabund Der »kosmische Vagabund« ist ein einsamer Planet, der verloren und sonnenlos durch das Universum taumelt. Bei seiner Entdeckung können die Menschen zunächst nicht ahnen, dass Vagabund ein gewaltiges Geheimnis birgt, das Auswirkungen auf das gesamte Leben auf der Erde hat ... Der zweite Band der umfassenden zweiteiligen Werkausgabe beinhaltet die leicht überarbeitete Fassung des ersten publizierten Romans von Ernst Vlcek, die vollständige Bibliographie, Interviews, in denen er einiges über sich erzählt, und Worte der Familie, was uns alles viel über den Menschen Ernst Vlcek hinter seinen Werken verrät. INHALT TEIL 1 Der kosmische Vagabund TEIL 2 Interview 2001 Interview 2006 Interview 2008 TEIL 3 Reinhard Habecks Rüsselmops Interview mit Regina Vlcek Die STERNENSAGA Bildliche Gedanken von Alexander Vlcek Nachruf von Michael Vlcek TEIL 4 Bibliographie von Hermann Urbanek Ein allerletztes Wort und Dank TEIL 2 Ernst Vlcek über sich Das Geburtstags-Interview geführt von Erich Loydl und Wolfgang Zenker Bei einem Jubiläumsbuch ist es selbstverständlich, dass auch das Geburtstagskind selbst zu Wort kommt. Die Form des Interviews war in unserem Fall naheliegend, bot sie doch die Möglichkeit, Ernst unauffällig Fragen stellen zu können. Denn bekanntlich handelt es sich bei diesem Buch um ein Überraschungsprojekt, von dem Ernst nach Möglichkeit vor seinem Geburtstag nichts erfahren sollte. Auch ergab sich dadurch die Chance, ihn zu allen Phasen seines Lebens und Schaffens wirklich umfassend zu befragen. Als Deckmantel musste Erich Loydls Homepage herhalten, für die wir dieses Interview offiziell führen wollten. Wir erhofften uns natürlich viele neue Details, und um es kurz zu machen, unsere Hoffnungen wurden mehr als erfüllt. Ernst redete wie ein Wasserfall und das Interview dauerte fast vier Stunden. Das Ergebnis kann man daher schon aufgrund des Umfangs als das eigentliche Herzstück des vorliegenden Buches bezeichnen, wobei wir hoffen, dass die Leser viele neue Informationen darin finden. Bedanken möchten wir uns an dieser Stelle nicht nur bei Ernst selbst, sondern vor allem auch bei seiner Frau Regina für deren Engelsgeduld mit uns, und für die überaus gastfreundliche Aufnahme im Hause Vlcek. Allgemeines PERRY RHODAN feiert nächstes Jahr (Anm.: 2001) sein 40jähriges Bestehen. Du warst zwar nicht Mitbegründer der Serie, aber doch in den letzten sechzehn Jahren ihr geistiger Vater. Was für ein Gefühl ist es, gewissermaßen einen Adoptivsohn in diesem Alter zu haben, der so berühmt ist, obwohl er nur auf dem Papier existiert? Na ja, es ist eigentlich ein sehr schönes Gefühl, wir haben ja in letzter Zeit einige Jubiläen gehabt, Band 2000 zum Beispiel. Ich habe sehr stark an der Serie mitgearbeitet, vor allem, weil ich sechzehn Jahre lang die Exposés gemacht habe. Und es erfüllt einen natürlich schon ein wenig mit Stolz, dass man an diesem Erfolg in direkter Form teilgehabt hat. Bist Du Dir eigentlich der Tatsache bewusst, dass Du wahrscheinlich der am meisten veröffentlichte und gelesene Autor Österreichs bist? (lacht) Ich bin mir dessen eigentlich schon bewusst, und ich meine, es ist im Grunde genommen eine Ironie, dass mit Literatur an Auflage und Bekanntheitsgrad wenig zu holen ist. Das heißt, Bekanntheitsgrad will ich gar nicht sagen, aber dass man, wenn man seriöse Literatur schreibt, oft viel weniger gelesen wird, als wenn man Unterhaltung schreibt. Ich will meine Arbeit jetzt gar nicht heruntermachen. Ich glaube, es ist hier genauso wie in der Musik, alle Stilrichtungen haben ihre Berechtigung. Auch wenn mir davon persönlich etwas nicht gefällt, so hat es doch seine Berechtigung, dass es existiert. Das ist schon in Ordnung so. Darum finde ich es auch in Ordnung, wenn es die anderen nicht schaffen, dass sie mehr gelesen werden. Weißt Du noch, wann Du das erste Mal interviewt worden bist? Nein, das weiß ich nicht, aber ich weiß, dass ich damals sehr gestottert habe. (Gelächter) Gehen wir zurück in die Zeit vor PERRY RHODAN. Wie kommt man eigentlich dazu, mit dem Schreiben zu beginnen? Steckt das in einem drinnen oder gibt es da äußere Einflüsse? Wie war das bei Dir? Also, ich habe dieses Bedürfnis, in mir steckt es sicher drinnen. Ich habe schon in der Volksschule (in Deutschland die Grundschule, die Red.) und auch später in der Hauptschule immer das Bedürfnis gehabt zu fabulieren. Strenge Aufsätze sind mir nie gelegen, sondern ich habe einfach fabuliert. Ich kann mich noch gut an einen Aufsatz erinnern, der Der Schatz des Napoleon geheißen hat. Der ist sogar in der Klasse vorgelesen worden. Der Stil war »sehr gut«, die Rechtschreibung allerdings »nicht genügend«. (allgemeines Gelächter) Wann hast Du mit dem Schreiben angefangen? Wie alt warst Du damals? Ich war vierzehn Jahre alt. Mit dreizehn ist mir zum ersten Mal ein UTOPIA-Heft in die Hände gefallen, Jim Parker, eine Serie, die damals gelaufen ist. Das war Der Wettermacher von Teneriffa, das weiß ich noch ganz genau. Die Handlung hat gar nicht so weit in der Zukunft gespielt, mich haben aber die Zukunftsaussichten fasziniert, die dargestellt worden sind. Wenn ich das heute lese, bin ich wahrscheinlich nicht mehr so davon begeistert. Ich weiß auch nicht, ob ich damals vom Inhalt, also vom Roman an sich, begeistert war, aber mich hat einfach die Art fasziniert. Ich bin schon bald zu härterer Kost übergegangen, Jack Williamson, Campbell jr. und die Bücher, die damals beim Rauch-Verlag herausgekommen sind. Das war mir dann fast zu hoch, das heißt, nicht fast, sondern es war mir wirklich zu hoch. Ich habe kaum etwas davon verstanden, weil ich ganz einfach die Bildung, auch die wissenschaftliche Bildung, nicht gehabt habe, um das zu verstehen. Aber gerade weil ich es nicht verstanden habe, hat es mich so fasziniert. Ich wollte es unbedingt verstehen, darum habe ich immer mehr davon gelesen und gleichzeitig meine eigenen Geschichten geschrieben. Ich habe in meinem Arbeitszimmer noch Schulhefte von damals, in denen ich meine Geschichten niedergeschrieben habe. Die habe ich mir bis heute aufgehoben, und die kann ich euch dann später auch noch zeigen. Wie gesagt, ich wollte einfach schreiben. Mein Deutsch war, wie schon erwähnt, hundsmiserabel, Grammatik und so was war für mich ein Fremdwort. Aber weil ich eben kein Literat war, habe ich mit der Science Fiction angefangen, die mich schon immer so fasziniert hat, und bin auch bis heute beim fantastischen Genre geblieben. Wie hat Dein Umfeld (Familie, Freunde) Deine schriftstellerischen Ambitionen aufgenommen? Ja, also mein Umfeld war damals meine Familie. Ich habe ziemlich früh geheiratet und wir haben auch früh Kinder bekommen. Meine Familie hat an und für sich (hebt die Stimme und blickt in Richtung seiner Frau) nie sehr viel Verständnis dafür gehabt. Die wissen das erst jetzt zu schätzen. (allgemeines Gelächter) Wie hat sich eigentlich Deine Frühzeit als Autor abgespielt? Also, es hat so begonnen, dass ich erfahren habe, dass es im deutschsprachigen Raum ein Fandom gibt. Ich habe eine Kurzgeschichte an ein Fanzine geschickt, da war ich sechzehn oder siebzehn, und die haben sie abgedruckt. Das war das Fanzine SOL, dort habe ich zum ersten Mal überhaupt veröffentlicht. Ich glaube, dieses Fanzine existiert sogar heute noch. Wolfgang Thadewald und einige andere haben das damals herausgegeben. Ich müsste in Hinterstoder sogar noch ein Exemplar davon haben (die Familie Vlcek hat in diesem Ort in Oberösterreich ein kleines Ferienhaus, in das sich Ernst zum Schreiben seiner Romane zurückzieht, die Red.). Dann bin ich zum Bundesheer gekommen, und da- nach bin ich über den Science Fiction Club Wien gestolpert. Da waren damals Leute wie Axel Melhart, Kurt Luif und Eduard Lukschandl dabei, die auch heute noch einen klangvollen Namen haben. Bei denen habe ich eine sehr nette Aufnahme gefunden, und wir haben auch später das Fanzine PIONEER herausgebracht. Bei den Klubabenden ist das so abgelaufen, dass immer die Kurzgeschichte eines Autors vorgelesen wurde, die dann zerpflückt und beurteilt worden ist. Für mich war das natürlich eine große Hilfe, denn ich habe dadurch meine Geschichten auch vor Publikum vortragen und dann im Fanzine veröffentlichen können. Das war eigentlich eine sehr gute Schule, da man durch die kritischen Bemerkungen der Klubmitglieder immer dazu angespornt wurde, möglichst gut zu schreiben, sein Bestes zu geben, alles zu geben. Auch den Helmut W. Mommers habe ich dort kennengelernt, der hat damals mit dem Arnulf D. Krauß gemeinsam geschrieben. Krauß hat aber, soweit ich mich erinnern kann, nicht sehr viele Ambitionen gehabt, in dieser Richtung weiterzumachen, und so haben der Mommers und ich uns zusammengetan und dort veröffentlicht. In den Ferien sind wir beide zu seiner Mutter in die Schweiz gefahren, das heißt, ich habe eigentlich immer Ferien gehabt, denn ich war damals gerade arbeitslos. Und dort in der Schweiz, ich glaube, das war in Rohrschach oder Rohrbach, haben wir uns entschlossen, heftfüllende Kurzgeschichten zu schreiben und diese dann dem Schelwokat vom Moewig Verlag anzubieten. Wir haben ihm welche geschickt, und er hat sie tatsächlich genommen. Das war also unsere erste kommerzielle Veröffentlichung. Das heißt, es war damals eigentlich gar nicht so schwer, etwas zu veröffentlichen? Das möchte ich nicht sagen. Es war gar nicht so leicht, weil so viel ist von jungen Autoren ja nicht veröffentlicht worden. Wir waren aber sehr ehrgeizig, wir wollten das unbedingt. Irgendwann war sogar die Rede vom Nobelpreis, solche Spinnereien hat man in der Phase ganz einfach. Das war jetzt kein Witz, wir haben wirklich gesagt, irgendwann wird es vielleicht einmal soweit sein. Aber damit war es natürlich nichts, das haben wir sehr schnell bemerkt. Für Mommers war unser Level in weiterer Folge zu niedrig, und er hat dann die Science Fiction lieber aufgegeben, denn er wollte gerne höher hinaufkommen oder ganz damit aufhören. Wir haben aber noch den Zyklus Das Galaktikum gemeinsam veröffentlicht, ein Begriff, der ja in der PERRY RHODAN-Serie auch vorkommt. Da habe ich gewissermaßen bei mir selbst abgekupfert. Als er schließlich ausgestiegen ist, hat er mir gesagt, ich kann alle gemeinsamen Arbeiten von uns verwerten, so wie ich will. [Zurück zum Buch] |
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