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Ausschnitt aus REICHE ERNTE von Tanya Carpenter

CHILL & THRILL
CHILL & THRILL

Alisha Bionda, Tanya Carpenter (Hrsg.)
Anthologie / Modern Crime-Stories

Fabylon

SEVEN FANCY: Band 4
Broschiert, 200 Seiten
ISBN: 978-392707150-6

Nov. 2011, 14.90 EUR
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Die Bewohner von Papsthausen waren an sich ein friedliches Völkchen. Jeder kannte jeden, man holte sein Brot bei Bäcker Hans Gerd, der noch im alten Steinofen buk, das Mehl direkt bei der Mühle von Helmut Wiesner holte, der wiederum sein Korn direkt von Bauer Werner Schulz bezog. Schulz erntete das Getreide auf seinen Feldern, die er mit dem Mist aus seiner Kuh- und Schweinehaltung düngte. Das Fleisch der Tiere verkaufte er im hofeigenen Laden.
Milch holte man bei Bauer Hans Laufensee und die Eier von glücklichen Hühnern gab es auf dem Hof von Bäuerin Helga Josch. Wo man übrigens zu Weihnachten auch immer Gänse und Enten erwerben konnte und im Sommer mal ein Brathuhn.
Alle Tiere lebten in der warmen Jahreszeit auf Wiesen und Weiden und kamen im Winter in einen gemütlichen Stall. Es ging Mensch und Vieh gut. Ein herrliches, ländliches Idyll.
Wäre da nicht das schwarze Schaf der Gemeinde gewesen. Und zwar eines, das keine Wolle gab. Bauer Klaus Senn. Ein zwielichtiger Zeitgenosse, mit dem es keiner gern zu schaffen hatte. Immer suchte er Streit, selbst da, wo keiner zu finden war, und kümmerte sich weder um Regeln noch Gesetze, meist noch nicht mal um sich selbst und schon gar nicht um sein Vieh. Selbiges hatten ihm die Damen und Herren vom Veterinäramt schon mehrfach abgenommen, auch wenn er nicht müde wurde, zu behaupten, die hätten eh keine Ahnung von Vieh- und Landwirtschaft.
Besonders mit Schulz lag er im Clinch, denn der hatte einige Wiesen von der Bank erworben, die mal dem Senn gehörten. Aber weil der nur ein einziges Mal in seinem Leben jemals flüssig gewesen war – und zwar lange vor seiner Geburt – hatte er die Wiesen als Sicherheit für einen Kredit geben müssen. Als er dann diesen nicht bezahlte, woran seiner Meinung nach ja auch nur die Veterinäramtsleute Schuld waren, weil sie ihm sein Vieh gestohlen hatten, musste die Bank sehen, woher sie ihr Geld bekam. Der Fleischverkauf von Schulz lief wirklich sehr gut, denn dem hatten die vom Amt ja auch kein Vieh abgenommen. Und da konnte er noch mehr Wiesen für noch mehr Futter für seine Rinder gut gebrauchen.
Bauer Klaus Senn interessierte es aber nicht, wer da als Eigentümer im Grundbuch stand. Er bestellte diese Wiesen schon so lange, wie er Bauer war. Darum würde er das auch weiterhin. Das hatte er den Schulz auch wissen lassen, soweit war er also fair. Bauer Schulz hingegen konnte sich darauf einstellen und mähte die Wiese einfach etwas früher als üblich. Was ja sein gutes Recht war, schließlich gehörte die Wiese rechtlich ihm. Das fand Bauer Senn aber gar nicht gut und tat, was ein Bauer tun muss, um zu verhindern, dass sich ein anderer Bauer weiterhin am vermeintlich eigenen Eigentum bereicherte. Er pflügte die Wiese einfach um. Und damit entbrannte der Bauernkrieg.
Werner Schulz wollte eigentlich nur seine Kühe auf die Wiese treiben, die das nachgewachsene Gras abweiden sollten. Doch da gab es keine Wiese mehr, sondern einen frischen Acker. Die Kühe mussten also auf eine andere Wiese und der Klaus Senn, der musste sich warm anziehen, obwohl es Sommer war. Nachdem das Vieh gut versorgt auf der Nachbarweide graste, setzte sich Bauer Schulz in seinen Traktor und fuhr die Wiesen ab, die er von der Bank gekauft hatte. Auf der Wiese bei der Schwarzdornhecke fand er schließlich den Delinquenten, der gerade auch dieses Stück in einen frischen Acker verwandelte. Werner Schulz fackelte nicht lange, sondern hielt mit seinem beinah doppelt so großen Traktor auf den Feind zu, der in dem viel zu kleinen Minitrecker nicht schnell genug weg kam.
Die Schwarzdornhecke wuchs sehr dicht und gab nur langsam nach, doch Bauer Schulz hatte genügend PS unter der Haube und das Blech von Bauer Senns Traktor war letztlich stärker als das Gestrüpp. Am Ende steckte er so tief in den Schwarzdörnern, dass er keine Tür mehr aufbekam. Weil sein Traktor aber etwas schwächlich auf der Brust war, konnte er auch nicht mehr allein herausfahren.
Bauer Schulz fand das alles ziemlich komisch, schlug sich lachend auf die Schenkel und fuhr zufrieden nach Hause. Nicht ohne eine deutliche Warnung an Klaus Senn, sich das nächste Mal gut zu überlegen, wessen Wiese er umpflügte ...

Andrä Martyna
Andrä Martyna
© http://www.andrae-martyna.de

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