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Pandora, Ausgabe 3
Pandora
Ausgabe 3
September 2008
256 Seiten
- 14.90 EUR
Pat Cadigan: Des Kaisers neue Wirklichkeit (Story)
Nicht erst seit »Second Life« sind virtuelle Welten für viele Menschen wichtiger und vor allem begehrenswerter als ihre eigene Alltagswirklichkeit. Die Befürchtung, das könnte Überhand nehmen, ist in der Science Fiction nicht neu. Was geschieht jedoch, wenn die Virtualität so weit perfektioniert wird, dass wir sie nicht mehr von der Realität unterscheiden können?
Brian Stableford: Warum es so etwas wie Science Fiction (eigentlich) nicht gibt (Essay)
Die Frage, was SF im harten, wissenschaftlichen Sinne ist, lässt so manchem Leser bis heute keine Ruhe. Brian Stableford geht davon aus, dass SF in diesem strengen Sinne praktisch unmöglich ist. Was wissenschaftlich plausibel ist, leuchtet uns noch lange nicht psychologisch ein und Geschichten, die sich an die Gesetze der Wahrscheinlichkeit halten, lassen sich ohnehin kaum erzählen.
Graham Sleight: Cordwainer Smith (Essay)
Cordwainer Smith ist das Pseudonym des amerikanischen Psychologen Paul Linebarger (1913-1966), unter dem er über dreißig Kurzgeschichten und einen Roman verfasste. Der Großteil seines Werks fügt sich zu einer Future History zusammen, die vor allem eines ist: herrlich seltsam.
Joe Haldemann: Ein anderer Krieg (Story)
Mit seinem Roman Der ewige Krieg (1974) hat Joe Haldeman gezeigt, dass es möglich ist, auf einem anderen Niveau über kriegerische Auseinandersetzungen mit Außerirdischen zu schreiben, als es in den Jahrzehnten von H. G. Wells Krieg der Welten (1898) bis zu Robert A. Heinleins Sternenkrieger (1959) üblich war. Dabei standen weniger die finsteren Aliens im Vordergrund, sondern das Leid und die Erfahrungen der menschlichen Soldaten. In »Ein anderer Krieg« erzählt er ein bisher unbekanntes Kapitel in der Lebensgeschichte seiner Hauptfiguren Marygay Potter und William Mandella.
Thomas P. Weber: Ewige Konstruktionen und andere (Essay)
Wenn bei Diskussionen um Geschlechterrollen die Evolutionstheorie herangezogen wird, dient sie oft dazu, konservative Stereotype zu untermauern. Das es anders geht, zeigen nicht nur SF-Geschichten wie die von Joe Haldeman, sondern auch Forschungsansätze innerhalb der Evolutionsbiologie selbst.
Tim Powers: Bergab (Story)
Alle fünf Jahre trifft sich eine Gruppe geheimnisvoller Frauen und Männer, um gemeinsam dem Alkohol zuzusprechen und ein wenig über die Zukunft zu plaudern. Dass sie dabei über das Schicksal der ganzen Menschheit bestimmen, haben sie fast schon aus den Augen verloren. Bis einige von ihnen beschließen, dass es so nicht weitergehen kann und alles auf eine Karte setzen ...
Joe Hill: Daumenabdruck (Story)
Niemand geht durch die Hölle und kehrt zurück, ohne von ihr gezeichnet zu werden. Niemand geht in den Krieg, ohne von ihm verändert zu werden. Manchen gelingt es immerhin, ihre Andersartigkeit gerade noch auf einem sozialverträglichen Niveau zu halten. Andere wiederum versagen in dieser Hinsicht völlig ...
John Clute: Die Gespenster des 20. Jahrhunderts (Essay)
Kein Buch erregte innerhalb der düsteren Phantastik neueren Datums in den USA so großes Aufsehen wie 20th Century Ghosts von Joe Hill. Das ist recht erstaunlich, handelt es sich doch um eine Sammlung mit Kurzgeschichten und den Erstling eines neuen Autors. Noch erstaunlicher ist, dass der Band unter dem Titel Black Box bereits auf Deutsch vorliegt. John Clute hat ihn unter die Lupe genommen und sieht Gespenster.
Christian von Aster: Dracontocopros (Story)
Vor allem die weibliche Fantasyleserschaft hegt, so will es der Volksmund, eine nachdrückliche Vorliebe für Drachen. Bei all der Begeisterung für dieses Feuerspeiende Schuppengetier ist allerdings offenbar in Vergessenheit geraten, dass es sich bei diesem phantastischen Ungeziefer keineswegs um handzahme Kuscheltiere handelt. Und wer nicht aus der Geschichte lernt ...
Stephen Baxter: Freiheit in einer vermarkteten Welt (Essay)
Rein quantitativ gesehen wird der Fantasy- und SF Buchmarkt von Romanen zu Fernsehserien, Kinofilmen, Computer- und Rollenspielen beherrscht. Beispielhaft berichtet Stephen Baxter, wie die Warhammer-Rollenspielreihe es einer ganzen Generation junger englischer Schriftsteller darunter so bekannte Autoren wie Ian Watson und Brian Stableford erlaubte, erste Erfahrungen auf dem Buchmarkt zu sammeln. Gerüchteweise sind dabei sogar ein paar recht lesenswerte Romane entstanden.
Andrej Lasartschuk: Die Mumie (Story)
Eine russische Schulklasse unternimmt einen Ausflug, um einen Blick auf den einstmals mächtigsten Mann der Union zu werfen. Dabei erhaschen einige der sensibleren Schüler einen Blick auf das, was die Sowjetmacht im Zentrum wirklich antreibt und entrichten dafür einen hohen Preis!
Jonathan Swift: Ein bescheidener Vorschlag (und eine Art Essay)
Wie zu verhindern wäre, dass in Irland armer Leute Kinder ihren Eltern oder ihrem Vaterlande lästig fallen, und wie sie stattdessen dem Wohle der Allgemeinheit dienen könnten.
Justina Robson: Einsame Insel (Story)
Die Entdeckung außerirdischer Intelligenz sollte eigentlich den krönenden Höhepunkt einer wissenschaftlichen Laufbahn darstellen. Doch Mariann muss feststellen, dass selbst die flüchtigste Begegnung mit dem Fremden uns vernichten könnte oder uns dazu bringen, uns selbst zu vernichten.
Jakob Schmidt: Im Angesicht des Fremden (Essay)
Die Begegnung mit dem Unbekannten ist das Grundmotiv der SF schlechthin. Justina Robson gelingt es in ihren Romanen, das grundlegende Dilemma des Strebens nach dem »Anderen« zum Ausdruck zu bringen: dass wir es nur verstehen können, wenn wir damit identisch werden.
Fritz Heidorn: Superzivilisationen und die weit entfernte Zukunft (Essay)
Immer häufiger wagt die Science Fiction sich an Fragen heran, die früher einmal den Religionen vorbehalten waren. Fritz Heidorn wirft einen Blick auf die physikalisch gewendete Lehre von den letzten Dingen und die Fragen, die sie aufwirft.
Adam Roberts: John Wyndhams Kuckuckskinder als Holocaust-Roman (Essay)
Wyndhams klassischer Invasionsroman von 1957 gilt vielen vor allem als Ausdruck der paranoiden McCarthy-Ära. Adam Roberts schlägt vor, ihn stattdessen als Satire auf das dunkelste Kapitel der westlichen Moderne zu interpretieren.
James Patrick Kelly: Flammen Teil 1 (Kurzroman)
Auf einem fernen Planeten, weitab von den technisch hochstehenden Zentren der Galaxis, streben verwegene Siedler nach einem Leben in Einfachheit und Demut. Ihre Welt haben sie »Walden« genannt, nach jenem Handbuch des genügsamen Lebens, das schon viele tausend Jahre zuvor manchen Menschen zu einem glücklicheren Leben verholfen hat. Doch nicht alle wollen sich mit diesem genügsamen Dasein zufrieden geben, und so droht Walden alsbald, in Flammen aufzugehen ...
Jonathan McCalmont: Über Peter Watts Roman Blindflug (Essay)
Blindflug, der vierte Roman des kanadischen SF-Autors Peter Watts, der in einem Kleinverlag erschien, wurde für den Hugo- und Nebula-Award nominiert. Jonathan McCalmont zeigt in dieser ausführlichen Rezension, dass es sich bei dem hochgelobten Roman um erstklassige Ideen-SF handelt, die noch dazu mit literarischen Qualitäten glänzt und Stanis?aw Lem letztlich näher steht als Arthur C. Clarke.
Hardy Kettlitz: Science Fiction History
Was in der phantastischen Literatur vor 100, 75, 50 und vor 25 Jahren geschah.
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