»Und« verbindet und trennt, koordiniert und hält auf Abstand. Doch bleibt das Verhältnis zwischen zwei durch »und« gekoppelten Termen ambivalent, kann sowohl Zusammengehörigkeit wie Gegensatz ausdrücken. Vielleicht dieser Vagheit wegen sind sie als Titel vor allem für philosophisch-literarische Großwerke populär: Sein und Zeit, Wirtschaft und Gesellschaft, Kritik und Krise, Mohn und Gedächtnis.
Aber noch ist nicht alles gesagt. Was ist mit Mohn und Zeit, Wirtschaft und Kritik, Sein und Krise? Es bleibt auch für zukünftige Diskursgrößen viel zu tun. Das Kompendium Weisheit und Wiederholung versammelt die Titel von 104.052 noch zu schreibenden Büchern: Eine To-do-Liste intellektueller Selbstbeschäftigung, erstellt durch alle möglichen Permutationen der von Hendrikje Schauer und Marcel Lepper gesammelten Titelpaare (Works & Nights, 2018).
Neue Titel: Poetisch denken, Band 1-4
1Deep Dreaming der Lyrik: Poetisch denken hieß ein Buch von Christian Metz über vier Dichter*innen, die für ihn die Lyrik der letzten zwanzig Jahre wesentlich bestimmt haben: Monika Rinck, Jan Wagner, Ann Cotten und Steffen Popp. Poetisch denken heißt auch diese Sammlung, die je ein neues Buch von Rinck, Wagner, Cotten und Popp enthält, generiert mit dem neuronalen Netz GPT-2 und auf Grundlage aller in Metz’ Buch erwähnten Titel.
more…New translation: Of the Subcontract
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0x0a is proud to publish the German translation of Nick Thurston’s Of the Subcontract. You can find the English version here, and the German translation here.
Nick presented the book at the Poesiefestival 2020 (in English) with an introduction by 0x0a member Hannes Bajohr (in German). Watch it below:
New translation: Megawatt
2We are happy to announce the German translation of Nick Montfort’s book Megawatt. More in German.
Und die arme alte, lausige Erde, die meine und die meines Vaters und meiner Mutter und der Mutter meiner Mutter und des Vaters meiner Mutter und der Mutter meines Vaters und des Vaters meines Vaters und der Mutter der Mutter meiner Mutter und …
More about Megawatt and its genesis in this article from 2015.
Here you can find Nick’s website.
Datenpoesie
0[Der folgende Text erschien am 27.2.2018 in der NZZ unter dem Titel »Unermüdlich dichtet das Maschinchen«.]
Digitale Literatur – was war das noch? Damals, tief in den neunziger Jahren, schwärmten Literaturwissenschaftler von der Hyperfiktion, von Texten ohne Zentrum, durch die sich der Leser selbst seine Pfade schlagen und per Link beliebig von Abschnitt zu Abschnitt gelangen konnte. Was aber einigen als Zukunft der Literatur erschien – in der sich vor allem liebgewonnene Konzepte der Postmoderne wiederfinden ließen –, war bald zu einem Genre ohne Leser und, schlimmer noch, ohne Produzenten geworden. Es gibt sie nicht mehr.
Und heute? Müsste in Zeiten der Digitalisierung die digitale Literatur nicht eigentlich das zentrale Genre der Gegenwart sein? In der Tat gibt es heute eine quicklebendige, aber nur wenig beachtete Szene. Anders als damals geht es nicht mehr darum, mehr oder minder konventionelle Texte durch Linkverzweigungen ihrer Linearität zu berauben. Heute wird der Computer selbst zum Textproduzenten. Das Ergebnis ist eine ganz andere Literatur, die von den Bedingungen des Digitalen erzählt, wie es ein klassischer Realismus nie könnte.
more…Bots unter Generalverdacht
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[Dieser Text erschien zuerst auf Krautreporter am 1. Dezember 2016.]
more…Of Minds and Machines
0[This essay first appeared in Logbuch Suhrkamp.]
A year ago, Swantje Lichtenstein and Tom Lingnau asked a number of artists a simple question: Is the artist necessary for making art today? What became a slim volume of answers began with their project Covertext, which investigates literary conceptualism and appropriation. It was in this context that they first questioned what connection remains between artist and artwork – for if conceptual literature takes the idea to be more important than its execution, and if the pure appropriation and copying of other people’s texts no longer constitutes “creation” in the classical sense, the idea of authorship has indeed reached an impasse, because its relation to the work becomes fleeting and elusive: Who is the author of a book that was written written by someone else? Think Borges’s Pierre Menard.
more…LENZ (Büchner Mueller Graham Kraus)
0 Dagmara Kraus translated/appropirated/transpropriated Rodney Graham’s take on Georg Büchner’s Lenz as LENZ (Büchner Mueller Graham Kraus).
The first in a series of “translations” on 0x0a.
Subtitle Buoy
0I wrote a bot that subtitles updated photos from a buoy in the Atlantic Ocean with trending topics from the web: https://twitter.com/subtitle_buoy
Behind the scenes the bot is looking up what people search for on Google at the moment (Google trends) and tries to match relevant sentences for a topic on Twitter. Most of the times the pieces of text are news headlines, occasionally spam or deliberately spread disinformation.
The imagery comes from the National Data Buoy Center.
It’s also a Tumblr: http://subtitlebuoy.tumblr.com
Gregor Weichbrodt: No Offense
0A version of this essay was included in the program accompanying Gregor Weichbrodt’s salon at Room & Board on October 29, 2015. Julia Pelta Feldman is the director of Room & Board, an artist’s residency in Williamsburg, Brooklyn.
Gregor Weichbrodt recently visited a friend’s apartment in Berlin, the city where he lives (a short train ride from Potsdam, where he was born). He knew that this friend often hosts international guests, but Weichbrodt, finding the apartment’s contents labeled with their own names, was nonetheless struck by a feeling of disorientation. Der Kühlschrank on the refrigerator; die Wand on the wall: of course, these words were there to help visitors learn German, but for Weichbrodt, a native speaker, the experience had a surreal quality: the redundant explanations served to estrange him from these familiar, domestic things.