Das Ereignis, das als “Cablegate“ in die Geschichte eingegangen ist, ruht inzwischen auf einem erstaunlichen Konsens: Kommentatoren, so unterschiedlich wie der linksradikale Philosoph Slavoj Žižek und der Pressesprecher der US-Botschaft in Berlin, sind sich darüber einig, dass die US-Depeschen eigentlich nichts enthüllt hätten. Diese Grundstimmung lässt uns darüber hinwegsehen, dass bislang nur ein ausgewählter Kreis von JournalistInnen eine ausgewählte Anzahl der Dokumente ausgewertet hat – wohlgemerkt mit dem hochgradig selektiven Kriterienkatalog der Massenmedien. Es ist an der Zeit, einen neuen Anlauf zu nehmen, meint die Journalistin und Medienwissen- schaftlerin Christiane Schulzki-Haddouti. Wir fragten sie mit Blick auf die 251.287 internen Berichte und Lagebeurteilungen der US-Botschaften: WAS BLEIBT?
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Jan Komasas Film „Suicide Room” erzählt vom Aufwachsen zwischen apathischen Eltern, Facebook-Mobbing und Suizid im Second Life. Unsere Autorin Karolina Golimowska hat ihn gesehen. weiterlesen »
Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass in unserer christlich geprägten Schimpfwortkultur die schlimmsten Ausdrücke aus dem Bereich der Sexualität kommen? “Fuck!” oder “Fuck you!” zum Beispiel. WAS BLEIBT?, wenn die Spielregeln der monotheistischen Religion im Zuge der Globalisierung ihre Strahlkraft verlieren. Wir haben Noritoshi Hirakawa gefragt – einen in Japan geborenen und seit 20 Jahren in New York lebenden Konzeptkünstler, Fotografen sowie Filmproduzenten. Hirakawa sieht Asien zu einer wichtigen Inspirationsquelle werden. Im Bereich der Sexualität erblickt er besonderes Potenzial. Was durch das Christentum negativ besetzt wurde, kann unter dem Einfluss Asiens neu aufgeladen werden. By the way: In der asiatischen Schimpfwortkultur bezieht sich die Negativität nicht auf die Sexualität, sondern auf Tiere.
Die junge Frau sieht aus, als trüge sie ihr Blackberry, oder? Unmöglich. Das Gemälde stammt aus dem Jahr 1860. Und doch scheint es die heutige Zeit vorwegzunehmen. Die Kulturwissenschaftlerin, freie Journalistin und Berliner Gazette-Autorin Mercedes Bunz ist diesem Zeichen neulich in der Neuen Pinakothek in München begegnet. weiterlesen »
“Die Sicherheitslage in Kolumbien hat sich in den letzten fünf Jahren erheblich verbessert.”, vermeldete vor einiger Zeit das Auswärtige Amt. Kein Grund das Land mit einer rosaroten Brille zu bereisen, wie der Filmemacher, Politikwissenschaftler und Berliner Gazette-Autor Dario Azzelini findet. Seinen Besuch der zweitgrößten Stadt Kolumbiens hält er für uns in einem kurzen Bericht fest. weiterlesen »
Wie muss eine Whistleblowing-Plattform aussehen, die nicht die Fehler von WikiLeaks wiederholt? Dieser Frage gingen Dienstagabend bei einer Diskussion in der Heinrich-Böll-Stiftung Berlin Daniel Domscheit-Berg (ehemaliger Sprecher von WikiLeaks, jetzt beteiligt an OpenLeaks), Constanze Kurz (Informatikerin und Sprecherin beim Chaos Computer Club) und Konstantin von Notz (MdB, Bündnis 90/Die Grünen) nach. Berliner Gazette-Gastredakteur David Pachali war vor Ort. weiterlesen »
Die Aufstände in Tunesien und Ägypten haben zweierlei deutlich gemacht. 1. Die Stadt ist der zentrale Ort politischer Veränderung. 2. Das politische Bewusstsein des Bürgers ist maßgeblich ein technologisches Bewusstsein. Krystian Woznicki zeigt in seinem Essay wie der WikiLeaks-Gründer Julian Assange in diesem Zusammenhang zu einer Symbolfigur wird. Spätestens seit seiner Nominierung für den Friedensnobelpreis inspiriert Assange eine grundlegende Neubewertung des Hackers – vom High-Tech-Terroristen zum Prototypen eines mündigen Stadtbürgers. weiterlesen »
Bald wird man sich nicht mehr entscheiden müssen, ob man über eine Suchmaschine oder über ein soziales Netzwerk das Internet betritt. Denn: Beide Dienste verschmelzen immer mehr miteinander. Nachdem Facebook die Suche in seinem System integriert hat, beginnen nun Suchmaschinen immer sozialer zu denken. Berliner Gazette-Gastredakteur Andi Weiland hat sich gefragt, wie das eigentlich funktioniert. weiterlesen »
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Was passiert eigentlich mit unseren digitalen Identitäten, wenn wir sterben? Diese Frage hat sich Berliner Gazette-Autor Fritz Habekuss gestellt. Der 20-jährige gehört zu einer Generation, für die mit dem Internet einst schier Unerreichbares zusehends alltäglicher wird. Zum Beispiel: Unsterblichkeit. Durch seine Augen nun also ein Blick auf zwei Dienste für digitale Trauer und Selbstdarstellung nach dem Tod. weiterlesen »
Nach der dramatischen Serie von Enthüllungen durch WikiLeaks sind die Konsequenzen für die Pressefreiheit und die Offenheit des Internet noch völlig offen. Eindringlicher denn je müssen wir daher fragen: Was bleibt in der Zukunft von den wichtigen Traditionen sowie von den jüngsten Erneuerungen der Journalismuskultur übrig? Erste WikiLeaks-Nachfolgeprojekte wie die Plattform GreenLeaks machen Hoffnung. Der Wirtschaftsjournalist Lothar Lochmaier berichtet. weiterlesen »
Ist die „Welt nach Cablegate“ eine bessere Welt? Der Theatermacher und Berliner Gazette-Autor Alexander Karschnia dechiffriert die Lage im Dialog mit Pop-Autor Douglas Coupland, Psychoanalytiker Sigmund Freud und Kapitalismuskritiker John Holloway. Dabei kommt Karschnia zu dem Schluss: Es reicht nicht, die Kruste der Geheimhaltung anzubohren, damit sich ein Strom der Wahrheit ins Meer der Öffentlichkeit ergießen kann. weiterlesen »
Was Spiegel-Online und Welt-Online in ihren Live- oder Nachrichtentickern bringen, ist in der Ignoranz des Potentials von Onlinejournalismus mehr als befremdend, meint Politikwissenschafler Lorenz Matzat. weiterlesen »