Die Kreativwirtschaft ist eine bunte Branche, die Kunst- und Kulturschaffende – meist Freiberufler, Selbstständige oder Kleinstunternehmer – unter ihrem Dach vereint. Und das sind nicht wenige: 2010 gab es laut „Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung“ 244.000 Unternehmen mit knapp einer Million Erwerbstätigen. Tendenz: wachsend. Doch trotz dieser Erfolge haben es die „Kreativen“ schwer, wirtschaftlich Fuß zu fassen. Berliner Gazette-Gastredakteurin Annika Bunse unternimmt eine Selbstverortung.
*
Künstler, Computerspieldesigner, Musiker und Schreiberlinge aller Art sind so gut wie immer pleite. Soweit das Klischee. Vorstellungen vom freischaffenden und freilebenden Bohemien, der eher klimperndes Kleingeld in den Hosentaschen als Aktiendepots bei der Deutschen Bank hat, halten sich tapfer in den Köpfen der Menschen. Doch wer sind sie eigentlich, diese ominösen „Kreativen“? Und haben sie wirklich nie Geld?
In Wissenschaft und Journalismus werden am laufenden Band blumige Begriffe geprägt, die diese Gruppe fassen sollen, darunter „Selbstausbeuter“ (Seliger) und „Flexible Wissensarbeiter“ (Betzelt). Man spricht auch vom „Künstlerprekariat“ (Liebs) und der „neuen Unterschicht“ (Dörre). Die offizielle EU-Definition klassifiziert hingegen ganz nüchtern gemäß Berufsfeldern. Sie zählt elf Teilmärkte zur „Kreativwirtschaft“, nämlich Buch-, Architektur- und Kunstmarkt, Musik-, Film-, Rundfunk- und Designwirtschaft sowie Werbung, Software, Games und Presse.
Blogger im Bezirksamt
Grenzen lassen sich dazwischen aber kaum ziehen, „kreative Tätigkeiten“ sind ja auch generell nie starr zu begreifen und festgeschriebene Definitionen werden langsam durch neue, hybride Berufe zersetzt, die sich durch Prozesse wie die Digitalisierung erschließen und dabei gleich aus mehreren Dimensionen schöpfen.
Wenn man nun so einen Crowdfunding-Coach oder Social-Media-Entrepreneur, einen Art Director, eine Graffiti-Bloggerin oder eine politisch motivierte Künstlerin ins Bezirksamt um die Ecke schickt, um dort ihre ökonomischen Strukturen zu optimieren – würden sie mit einer maßgeschneiderten Beratung in der Tasche herauskommen? Wohl kaum.
„Unternimm was!“
Die bundesdeutschen Job- und Sozialämter sind immer noch geisterhaft institutionalisierte Durchgangsstationen, in der Zukunftssuchende nach Nummern geordnet harren und auf Hartz-IV, Hoteljobs und generelle Hilfestellung hoffen dürfen. Oder etwa ermutigt werden, Unternehmer zu werden.
So verkündet etwa ein Servicecenter in Berlin vielversprechend: „Für Gründer und Unternehmen gibt es zahlreiche Unterstützungsmöglichkeiten.“ Doch wie wünschenswert ist der Schritt ins Unternehmerdasein tatsächlich? Schnell und effektiv schafft da ein Beamter fundamentale Gesamtlösungen, die dem Betroffenen bisweilen das Lächeln im Gesicht gefrieren lassen. Ein Berliner Schriftsteller, der diese Beratungsform erlebte, sagt: „Es herrscht null Identifikation mit meiner Lebenswelt vor, meine Denkweise verstehen die sowieso nicht.“
„Kreativwirtschaft“: Allheilmittel oder Stiefkind?
Bei Ratlosigkeit findet sich dort selten Rat, und selbst im Krisenfall keine wirkliche Hilfe. Die Bereitschaft fehlt, daran etwas zu ändern. Wie sonst ließe sich erklären, dass der relativ neue Zweig der „Kreativwirtschaft“ vom Staat als Allheilmittel propagiert wird, aber in den Jobcentern und vergleichbaren Einrichtungen bislang so wenig Resonanz findet? Warum haben sich kaum größere oder spezialisierte Beratungsangebote seitens der Verwaltungen etabliert?
Es ist paradox. Eine Stadt wie Berlin brüstet sich mit den „Kreativen“ – neben „Cool Britannia“ nistete sich so „Creative Berlin“ in den urbanen Legenden Europas ein, und die „Kreativwirtschaft“ konnte zum neuen Standortfaktor hochgejazzt werden. So betonte der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) erst kürzlich aufgrund der Niederlassung von Twitters Deutschlandzentrale in Berlin: „Die Hauptstadt ist der richtige Ort für kreative, junge Unternehmen mit Perspektive.“ Ungehemmt wurde auch im (Sub-)Kulturbereich die Ökonomisierung gepriesen. Die „urbanen Penner“ (Bunz) sollten sich endlich als Wirtschaftsfaktor begreifen. Doch nach mehr als einer Dekade hat die groß annoncierte Transformation im Namen der creative industries viele der Probleme eher verschärft als behoben.
Beratungsschema F ist wenig zeitgemäß
Während andere in beruflich gesicherter Situation in aller Ruhe den Bausparvertrag unterzeichnen können, müssen „Kreative“ ihre Finanzierungsstrategien an die immer stärker zunehmende Sprunghaftigkeit der Projekt- beziehungsweise Auftragslage anpassen. Traditionelle Förderprogramme bieten sich für sie an. Die laufen aber stets nach den „über die Jahre“ etablierten Schemata und entsprechen nicht den veränderten Bedürfnissen.
Zudem stehen die „Kreativen“ auch immer stärker vor dem Problem ein geeignetes Atelier, Programmierer ein ruhiges Büro, Musiker einen großen Proberaum zu finden. Geeignetes und bezahlbares Obdach ist mittlerweile rare Ware. Eine gute Beratung könnte für kreativ Arbeitende also auch in der Vermittlung von geeigneten Immobilien bestehen, die preislich und von der Atmosphäre her angemessen wären. Zu dem Raumproblem kommt noch das der gesellschaftlichen Akzeptanz: im vermeintlichen Mekka der „Kreativwirtschaft“ wird der Zuzug des Klientels mittlerweile wie ein fleckiger Ausschlag namens „Gentrifizierung“ begriffen.
Erste Anzeichen für einen Abwanderungsprozess
Trägt vielleicht auch der Mangel an adäquaten Beratungsstellen in der Hauptstadt dazu bei, dass die angespülten „Kreativen“ eventuell mit der nächsten Welle wieder verschwinden? Erste Anzeichen für einen Abwanderungsprozess sind schon zu sehen. Vor allem viele Werbeschaffende verlassen Berlin klamm und heimlich und siedeln sich in anderen Städten an: Mit dem ADC-Festival etwa zog das wichtigste Branchentreffen der Szene nach Frankfurt am Main.
Auch andere Sektoren der „Kreativwirtschaft“ verlagern ihren Schwerpunkt stärker auf andere Städte. Die Hamburger Kultursenatorin Barbara Kisseler darf sich jedenfalls über den wachsenden Sektor in der Hansestadt freuen: „Hamburg ist Hauptstadt der Kreativwirtschaft.“
Kultur braucht Spielräume
Ob dieser Trend Fluch oder Segen ist für Berlin sei dahingestellt. So oder so müssten die Funktionen und Regelspielräume der Verwaltung im selbsternannten Kreativ-Magneten stärker an die der neuen Berufe und Bedingungen angepasst werden und auch neuen Beratungsformen Raum geben.
Es geht hier um Kultur, die kein starres Diktat von Strukturen und Inhalten, sondern neue Entfaltungsmöglichkeiten braucht. Deshalb kann es auch nicht nur um die neuesten Beratungsformen im Geiste der wirtschaftlichen Optimierung gehen, sondern vor allem um Erfahrungsaustausch und Inspiration. Diese Möglichkeit bietet, zumindest temporär, das Büro für Qualifikation und Vermögen, kurz: BQV.
Anm.d.Red.: Das Foto oben stammt von Florian Reischauer (piecesofberlin.com).
58 Kommentare zu
Die Kreativen -Kunstschösel, die sich überall ranschleimen, wo sie reichen Deppen Geld aus dem Sack leiern können? Nein -strebsame Bürger, die sich als Niederer Stadtadel (http://www.falter.at/web/print/detail.php?id=752) durchschlagen müssen.
Nach unten wird gejammert, man wäre als Gentry dämonisiert, noch oben, bei der Behörde, um Service gebettelt -ach, eine Raumvermittlung wär doch schön! (kreativ wäre, sowas selbstorganisiert auf die Beine zu stellen) -Die Autorin arbeitet bei ARTE, na, da hätte sie ja mal was zum Hetzfilm gegen diesen andern Kreativen, den von Wikipedia, Julian Assange, schreiben können, aber halt, der vermittelt ja kein Designstudios und Künstlerlofts, sondern macht was nützliches (igitt), sogar was Politisches (igittigitt)!
Aber das beste war: "Ein Berliner Schriftsteller, der diese Beratungsform erlebte, sagt: „Es herrscht null Identifikation mit meiner Lebenswelt vor, meine Denkweise verstehen die sowieso nicht.“"
Empööörend! Ein Behördenspießer, der sich Null mit der Bohemienlebenswelt identifiziert! Und wieso versteht son Beamter meine Denkweise nicht? Hat der dafür keine Dienstvorshrift?
Danke für diese Realsatire pur ;)
London, Berlin, New York: Überall führt die Aufwertung von Stadtvierteln zur Verdrängung der Armen. Außer in Wien. Was macht man hier anders?
Als "Behördenspießer" habe und wollte ich niemanden bezeichnen, im Gegenteil - darum haben wir auch auf viele der bestehenden Beratungsmöglichkeiten verlinkt. Inwieweit die auf die Bedürfnisse Kreativer zugeschnitten sind, habe ich in dem Artikel zu eruieren versucht und dazu Stimmen / Informationen eingeholt. Es ist daraus eine Bestandsaufnahme entstanden, die zum Reflektieren und Diskutieren einladen soll.
Zu Julian Assange hat die Berliner Gazette recht viel berichtet - schau mal hier z.B. https://berlinergazette.de/tv-doku-wikileaks-the-guardian/ oder https://berlinergazette.de/wikileaks-kryptografisches-geheimnis/
- danke, so ist es! Ich wollte eben nicht sinnlos anprangern, sondern das Bewusstsein für dieses Thema schärfen.
"und durchaus die Forderung dem etwas entgegenzusetzen... die Hoffnung stirbt zuletzt..."
- das haben wir als Berliner Gazette auch aktiv versucht und BQV auf die Beine gestellt! https://berlinergazette.de/seminar/projekte/bqv/
Als Schauspieler/Sänger ist die Jobauswahl in Berlin trotz des kulturellen Guts ziemlich beschissen und man mag es kaum glauben, aber der Gang zur ARGE fällt regelmäßig an. Neue Jobs in Aussicht gleich Null. Ich spreche nicht von Inkompetenz seitens der Agentur, vielmehr von Unwissenheit und teilweise ein wenig Ironie. Man gewinnt den Eindruck als ob man keiner realen Arbeit nach geht, als ob man sich in einem Abenteuer bewegt und die nette Dame am Schreibtisch hätte wohl lieber einen Maler und Lackierer vor sich sitzen, bei den Baustellen in Berlin kommt der dann ja sicher unter. Wenigsten geht man mit einem bewilligten Antrag, zumindest in den meisten Fällen. Anlaufstellen Ist die Agentur die dich vertritt, wenn man eine hat. Darüber werden Castings vermittelt. Irgendwie erscheint mir es auch eher merkwürdig wenn es für diese ominösen Kreativen eine Art bewerbungsforum gibt. Kunst und Kreativität kann doch eher selten auf Knopfdruck kreativ sein. Klar sind Förderung, Unterstützung und Foren wichtig, allein schon um neues zu erschaffen. Aber der trotz allem gehört es doch zur Kunst dazu Mittellos und Unendeckt zu bleiben und zu leben. Wo kämen den sonst die ganz schönen Geschichten des großen Erfolges her? Das ist doch gerade das fazinierende an Kunst allerart: Das unerreichbare mit oder ohne Stütze.
Wer jetzt sofort alles aus der Beilage lesen möchte:
bis zum 9.5. ist sie in der Wochenzeitung am Kiosk, außerdem liegt sie umsonst aus in der Spielstätte des Projekts: Eberwalderstr. 21 am Prenzlauer Berg (Berlin), derzeit täglivh ab 20 Uhr geöffnet, ab sofort erhält, und während der gesamten Laufzeit des Projekts (bis zum 9.6.).
Ansonsten können wir auch das PDF zur Verfügung stellen, bitte einfach melden, hier im Kommentarfeld oder an info@berlinergazette.de
"Aber der trotz allem gehört es doch zur Kunst dazu Mittellos und Unendeckt zu bleiben und zu leben."
- Du sagst, dass man als Kreativer per se arm sein muss? Verstehe ich das richtig?
http://jasminrevolution.wordpress.com/
http://fs.vmk.zhdk.ch/Wikileaks,_Anonymous,_Radikale_Transparenz
Ich selbst habe auch längere Zeit in Berlin gearbeitet und dann gemerkt, dass die Stadt meinen professionellen Ansprüchen nicht gerecht wird. In Berlin herrscht ein Amateurgeist über allem.
Einige aus meinem Bekanntenkreis sind wie ich deshalb weggezogen. London und Paris sind viel attraktiver, man kann mit den sehr zuverlässigen Leuten wirklich zusammenarbeiten und wird nicht ständig nach Tabak gefragt...
Aber das ist kein Defizit des Beitrags, sondern sein Anspruch, passend zum BQV-Projekt, das die ökonomischen Bedingungen von Kreativität bzw. (und das ist schon ein wichtiger Unterschied:) von KREATIVEN erkundet.
"Soll Selbst-Vermarktung im Marktsystem die Lösung sein?"
Lösungen sollen bei BQV diskutiert werden. "Selbst-Vermarktung" als Allheilmittel anzupreisen - darauf würde wohl kaum jemand von uns kommen, aber auseinandersetzen damit müssen wir uns schon.
Das ist eine gut auf den Punkt gebrachte Beobachtung!
Aber ich kann dem Fazit/Schlusspunkt leider nicht ganz folgen. -Diese Logik leuchtet mir nicht ganz ein:
"...trotz allem gehört es doch zur Kunst dazu Mittellos und Unendeckt zu bleiben und zu leben. Wo kämen den sonst die ganz schönen Geschichten des großen Erfolges her?"
"Wer denkt nicht an Glamour, Fans und Autogramme, wenn er hört «Ich bin Schauspielerin»? Klingt ja auch eindeutig aufregender als «Ich bin Sachbearbeiterin». Das sexy Künstler-Image ist wohl mit schuld am verzerrten Berufsbild von Schauspielern."
schauspieler (kreative) vs. sachbearbeiter...
darum geht es ja auch in dem artikel oben...
hmm... das stimmt mich nachdenklich...
ich hoffe nicht, dass die konsequenz einer rundumerneuerung der sachbearbeiter im bereich der kreativwirtschaft nun sein wird:
wir sexen die sachbearbeiter auf! sachbearbeiter werden wenigstens so sexy wie die kreativen!
denn dabei verschiebt sich nur etwas auf der image-ebene...
Heute hätten sie qua Amt die Möglichkeit, durch Förderung oder Verhinderung über ihre Abendgestaltung mitzuentscheiden.
Aber das lenkt vielleicht den Blick zurück auf den ominösen Kreativen selbst. Er (oder sie) ist ja nicht nur jener Experimentator oder Innovationsarbeiter. Er sitzt auch im Orchester oder hinter dem Bildschirm einer florierenden Werbeindustrie. Er tanzt im Kindergarten und singt im Kirchenchor.
Der ominöse Kreative ist ein elender Mensch, ob er Karriere macht oder nicht. Denn grundsätzlich unterscheidet sich die Ökonomie dieses Bereiches nicht von der des Sport-Geschäftes.
PS: Ich glaube sehr, man sollte zudem ein bisschen den Blick vom angeblichen Zentrum Berlins wegwandern lassen. Wenigstens nach Lichtenrade oder Nauen. Die Situation dort ist gleich jeweils eine sehr unterschiedliche.
Glob ick nich, dafür hat er denn doch zuviel Zeit ;)
...und denn noch sonne Stilkritik, Motto:
"Halte Schnauze, Olle, dein Jelaber hat mich hier zu wenig differenzierte Komplexität"
Der Kreative im Kirchenchor - ich musste schmunzeln bei dem Bild.
Nur eins: "Ich glaube sehr, man sollte zudem ein bisschen den Blick vom angeblichen Zentrum Berlins wegwandern lassen."
Warum ist Berlin für dich denn nur Zentrum dem Scheine nach?
Ich kenne ein paar Leute, die Berliner Kreative in fremden Städten sofort erkennen. Die haben so etwas Spezielles. Von außen wird das durchaus mit einem gewissen Lächeln quittiert. Ganz wir im alten Schlager: Du bis verrückt mein Kind, du musst nach Berlin, wo die Verrückten sind, ja da musste hin. ...
Wenn Murdoch mit seinem Pinscher Gassi geht, soll der auch mal in ein paar Piratenwaden beißen.
Hier was politisches zum Thema:
"Wir sind die Ahnungslosen"?
Künstler fordern einen besseren Schutz, verraten aber nicht, wie er aussehen soll
* drucken
* versenden
Laut Zeit ist die in ihrer aktuellen Ausgabe veröffentlichte Aktion "Wir sind die Urheber" die "bislang größte von Schriftstellern und Künstlern gegen den Diebstahl des geistigen Eigentums". Waren es zu Anfang noch hundert Unterzeichner, so war gestern abend schon von 1.500 die Rede. Die Liste, die auf der "Wir sind die Urheber"-Website einsehbar ist, sieht allerdings nicht nach einer solchen Anzahl aus, doch bleibt die Unterstützung des Aufrufs in den Medien schon beeindruckend. Was ist eigentlich sein Ziel? ...
mehr: http://www.heise.de/tp/blogs/6/151981
Das begriff finde ich sehr problematisch. Einige Leute "kreativ" zu nennen heißt implizit das alle anderen sind nicht kreativ. Klempner, Anwälte und Bäcker sind genau so kreativ im Alltag als die meisten Photoshop Jockeys.
Ich glaube das Hauptproblem in Berlin hat mehr mit Immobilien zu tun. Vor allem das unsere Regierung hat Mietpreisentwicklung mit Industrieentwicklung getäuscht. Ob das Arbeit in eine künstliche Schublade passt ist egal. Wir brauchen einfach guten Jobs und passend zahlbare Wohnraum.
Ich glaube entscheidende für unsere Diskussion ist: nicht wer ist alles kreativ, sondern wer versucht explizit damit Geld zu verdienen und entscheidet sich für einen der Berufe, die der so genannten Kreativwirtschaft zugerechnet werden. In diesem Kontext können wir über die Ökonomie der Kreativität diskutieren.
btw: Weil wir die Begrifflichkeit ebenfalls problematuisch finden, setzen wir "Kreative" und "Kreativwirtschaft" in Anführungsstriche.
Aber was meinst du mit "das unsere Regierung hat Mietpreisentwicklung mit Industrieentwicklung getäusch"?
Also, die Definition von Künst ist mir nicht so wichtig. Jede kann sich Künstler nennen wenn die wollen. Manchmal klingt es schon Möchtegern-mäßig.
Zum stadtentwicklung ich meine das die versuchen nicht industrie zu entwickeln, sondern "Kreative" Szene Hipness als Marketing, Immobilien ab zu werten. Hier ist ein ziemlich gute Interview zum thema:
http://www.bmgev.de/mieterecho/archiv/2012/me-single/article/staedte-werden-zu-marketinglandschaften.html