Roberto Bolaño: 2666

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      Benno von Archimboldi

(fiktiver Schriftsteller in “2666”)

Heute bin ich erst auf S. 113 angekommen, aber die Beschäftigung mit diesem am 7.9.2009 "das erste Mal" auf Deutsch übersetzten Romans des 2003 verstorbenen chilenischen Autors, der sein letztes Buch seinen beiden Kindern widmete, beschäftigt mich seit diesem Datum immer mehr.

Vorher hatte ich noch nie etwas von Roberto Bolaño gehört. Das Projekt von Marvin Kleinemeier, den Roman bis zum Ende des Jahres gemeinsam auf der Plattform www.zwei666.de zu lesen erschien mir interessant und ich hatte Lust, mich darauf einzulassen. Ich bestellte mir kurzerhand den Band und begann zu lesen. Zuerst und immer noch wurde ich durch den enigmatisch fabulierenden Stil Bolanos, der sich in einem Raum literarischer Intertextualität bewegt und mit gedanklichen und sprachlichen Assoziationen nur so spielt, einigermaßen irritiert, manchmal sogar amüsiert, aber auch mal verärgert. Ein fünfseitiger Satz war mir einfach zu lang und erschien mir manieriert. Mittlerweile sehe ich das etwas anders und lächele bei jeder gekonnten Verschmitztheit des Autors, den Leser, auch mit dem Titel des Buches, zu verwirren, was aber laut Umberto Eco ohnehin die Aufgabe  eines belletristischen Buchtitels ist. Kurz und gut, ich habe mich sogar dazu hinreißen lassen, Gastbeiträge für www.zwei666.de zu schreiben, auf die ich hier verweisen möchte:

http://www.cloud-gate.de/poeta/?cat=15

Mittlerweile, in der Mitte des Buches, bin ich nicht mehr so sehr auf der Suche nach einem fiktiven Schriftsteller oder den Mördern der Frauen in Mexiko, der Weg des Lesens ist schon das Ziel.