Literatur im Fernsehen
Schon am Sendeplatz kann man erkennen, dass Literatur im Fernsehen keine Chance hat, zur Primetime gesendet zu werden. Die meisten Deutschen sollen zwar lesen können, aber mit dem eigenen Buchbestand, der Lesekompetenz ist es beim Durchschnittsbürger nicht weit her. Nicht, dass Sie jetzt meinen, ich würde mich, nur weil ich etwas mehr gelesen habe, für kulturell wertvoller halten. Darum geht es nicht. Das eigene Leben mag ja noch so reich sein, aber auch dem Weitgereisten mit aller nur erdenklichen Lebenserfahrung und Weisheit, wird ein Buch möglicherweise doch noch den geistigen Horizont erweitern können. Die unmittelbare Erfahrung allein reicht nicht aus, sie muss durch andere mediale Erfahrungen bereichert werden. Selbst die Höhlenmaler schrieben schon ihre Träume und Erfahrungen an Wände, um sie anschließend betrachten und lesen zu können. Aber das visuelle Medium und das schriftliche passen heute nur schwer zusammen. Eigentlich wird das Niveau in beiden nivelliert, siehe die neue Vermarktung des Vampirismus oder die meist sehr anspruchslosen neuen Mittelalterromane. Hier wird Lesen mit einschläferndem Träumen verwechselt. Aber nun zu meinen Hinweisen auf Literatursendungen für die kalten Oktobertage.
Donnerstag, 21. Oktober, SWR 23:45 Uhr Literatur im Foyer. Zu Gast: John Irving SWR-Bestenliste
Freitag, 22. Oktober, ZDF 23:00 Uhr Die Vorleser Thema u. a. Ian McEwan: Solar
Sonntag, 31. Oktober, ARD 23:35 Uhr Druckfrisch. Neue Bücher mit Denis Scheck